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  • Salzhandel in Cuanscadan


    Solwac
    • Da gibt es die große Salzkarawane und ein paar weitere Infos über Salz bei den Zwergen, in Byrne, KTP, Aran, Rawindra und Nahuatlan. Aber außer für Eschar liegen Salzgewinnung und Handel doch weitgehend im Dunkeln. Dabei wird dabei viel Geld verdient und mancher Herrscher verdankt dem Salz seine Macht. Hier deshalb einige Details über den Salzhandel in Cuanscadan...

    Vom Salz

    Schon die ersten Menschen und Zwerge kannten und nutzten Salz zur Konservierung von Lebensmitteln. Schnell entwickelte sich die Gewinnung von Salz aus dem Meer (Meersalz) und aus dem Berg (Steinsalz). Letzteres geschah teils durch bergmännischem Abbau mit Picke und Schaufel, teils durch Sud aus der Sole. Mancherorts konnte sogar Wasser in eine Lagerstätte geleitet werden um so das Salz ans Tageslicht zu spülen. Die Mengen an Salz sorgen dafür, dass Magie nur in Ausnahmefällen die Technik ersetzen kann.

    Obwohl die verschiedenen Salzarten für die meisten Zwecke gleich gut verwendet werden können, sorgen die Unterschiede in Aussehen und Geschmack dafür, dass auch in Regionen mit Salzüberschuss Salz importiert wird und allgemein Salze mit teils viel Aufwand verfeinert werden. Schon die ältesten Geschichten sprechen vom Handel mit Salz und den darauf erhobenen Steuern und Zöllen. Das meiste Salz in Cuanscadan stammt aus dem Corran, dem Sichelgebirge, nur ein sehr kleiner Teil wird an den Küsten des Fürstentums gewonnen oder importiert.

    Von Indairné nach Cuancadan

    Das im Gebirge gewonnene Salz wird nach Indairné gebracht und von dort in großen gesicherten Handelszügen per Saum und Karren u.a. bis zum Runan transportiert. Dort wird der für Cuanscadan bestimmte Teil im Hafen von Cuannin Nathrach (nahe Teámhair) auf Schiffe geladen und den Runan hinab verschifft. Dabei erfolgt die Gewinnung in den Bergwerken fast das ganze Jahr über, der Transport nach Indairné und bis zum Runan wird aber durch den langen Winter behindert. Auch auf dem Runan ruht der Salzhandel für ungefähr vier Monate im Winter. Deshalb gibt es sowohl in Indairné wie in Cuannin Nathrach große und befestigte Salzlager.

    Die Herrscher von Indairné, Teámhair und Cuanscadan haben sich vor einigen Jahren auf die aktuellen Abläufe geeinigt und folgen damit den alten Traditionen, die auch während der twyneddischen Besetzung Bryddonors nicht vollständig unterbrochen wurden. Der Handel wird mit festen Arbeitern und immer gut bewacht abgewickelt, insbesondere beim Umladen in Cuannin Nathrach beaufsichtigen mehrere Beamte jeder Partei penibel das Geschehen. Über magische Sicherungen und Bewachung wird viel gemunkelt, aber nichts dazu ist bekannt. Ebenso ist die Bezahlung unklar, ein Teil wird wahrscheinlich durch die Schiffe den Runan aufwärts befördert, aber reichen diese Waren?

    In Cuanscadan

    Außerhalb des Winters kommt etwa jeden zweiten Tag ein Schiff mit etwa 400 versiegelten Fässern Salz (ein Fass enthält etwa 150 kg) den Runan hinab und entsprechend in der Gegenrichtung wieder hinauf. Die Fässer werden in ein gut befestigtes Salzhaus im Hafenviertel gebracht (in baulichem Zusammenhang mit dem Arsenal H2 im Stadtplan), wo die Lagerung und Verzollung durch den Salzmeister (derzeit ein Curtagh) erfolgt. Die eigentliche Arbeit erledigen die beiden Salzsekretäre (derzeit Abban und Cuán) zusammen mit 12 Wachen bzw. Arbeitern. Zusätzlich unterstehen die Bewaffneten der Schiffstransporte für ihre Zeit des Aufenthalts im Hafen den Salzsekretären. Sehr zum Unwillen der Bewohner des Hafenviertels verfügen der Salzmeister und seine Untergebenen über die Rechte der Stadtwache und werden bei Reibereien mit der Hafenwache vom Fürsten unterstützt.

    Das Salz aus dem Norden ist für den Fürst natürlich relativ preiswert. Große Mengen werden auf festen Routen nach Corinnis, Chryseia, den Süden Albas und in die Küstenstaaten gehandelt oder in Cuanscadan an Händler verkauft, die den Weitertransport auf eigene Faust organisieren. Der Eigenbedarf in Cuanscadan unterliegt einem Monopol. Nach Cuanscadan geschafftes Salz muss dem Salzmeister verkauft werden (die Salzsekretäre setzen das um) und kleine Salzmengen (weniger als ein Fass) können nur bei den zwölf offiziell bestellten Salzschenken gekauft werden. Diese Salzschenke bekommen ihr Salz vom Salzmeister zu reduzierten Preisen und verkaufen jeder etwa 200 Fass Salz pro Jahr. Auf besondere Anweisung wird den Salzschenken weiteres Salz für den Verkauf an Fischhändler fürs Pökeln verkauft. Die meisten Salzschenke erwerben noch weitere Salzsorten und mischen und verfeinern, so dass dem Kunden eine entsprechende Auswahl zur Verfügung steht. Ein Salzschenk bekommt bei der Bestellung auch bestimmte Privilegien in der Stadt, so darf er z.B. ein paar Leute bewaffnen um sich gegen Raub und Diebstahl abzusichern.

    Quellen

    Erste Anlaufstation war die alte Salzstraße, ein schöner Überblick.

    Allgemeines zum Handel habe ich im Buch "Rheinische Transitzölle im Mittelalter" gefunden, insbesondere auch Gründe für ermäßigte Sätze für bestimmte Waren. Sehr lesenswert auch für anderen Handel, ich kenne leider nur große Teile des Werks (Ausschnitte über Google Books).

    Die Wechselwirkungen zwischen dem Salzhandel und einer Region entlang einer solchen Handelsstraße kann man beispielhaft bei der Salzversorgung des Wallis nachlesen. 

    Zu Erainn finden sich viele Informationen im QB Cuanscadan. Der Handelweg zwischen Indairné und Teámhair spielt im Abenteuer Verdammt lang her in den GBen 40 und 41 eine Rolle.

    Die unterstellten Salzmengen im Transithandel Cuanscadan entsprechen in etwa der Größenordnung entlang der Salzstraße von Reichenhall nach Augsburg, d.h. dem in München an der Isarbrücke verzolltem Salz. Da die in mehreren Quellen überlieferten 150.000 Zentner Salz aus Zeiten der heftigen Konkurrenz und Verdrängung durch das letztlich erfolgreichere Salzburg stammen, ist der Salzhandel in Cuanscadan eher zu klein als zu groß veranschlagt.

    Die in den Quellen genannten Preise sind nicht auf Midgard übertragbar, da die Struktur der Preisliste gänzlich anders ist. Deswegen habe ich auf genaue Preise verzichtet. Wenn man aber den Verkaufspreis für Abenteurer bei den pauschalen 5 SS für 100 g verwendet, dann hat das gesamte Salz aus dem Norden einen Wert von ca. 37,5 Mio. GS und bringen dem Fürsten etliche Millionen pro Jahr. Der Wert einer Schiffsladung beträgt etwa 300.000 GS und jeder der Salzschenke hat einen Umsatz von 150.000 GS pro Jahr ohne teurere Spezialsalze. Diese Zahlen sollten etwas verschleiert im Spiel verwendet werden und auch wenn ein Pauschalpreis nicht sehr realistisch ist, man merkt schnell warum Salz weißes Gold genannt wird...

     


    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    TomKer

    Geschrieben

    Hm..... wäre es für den Eigenbedarf nicht einfacher das Salz an der Küste herzustellen, wie in der Provence in Frankreich heute noch üblich? Jedenfalls für eine Hafenstadt wie Cuanscadan.

    • Thanks 2
    Solwac

    Geschrieben

    vor 31 Minuten schrieb TomKer:

    Hm..... wäre es für den Eigenbedarf nicht einfacher das Salz an der Küste herzustellen, wie in der Provence in Frankreich heute noch üblich? Jedenfalls für eine Hafenstadt wie Cuanscadan.

    Ich sehe da nicht unbedingt die Möglichkeit so viel Salz zu gewinnen. Aber das mag jeder anders interpretieren. Bei Tide müsste man das Salz ständig vom Ufer in nicht überflutete Bereiche verbringen und dort dann weiter trocknen und das Wasser verdunsten lassen. Dazu braucht es reichlich Fläche, auch wenn ich das Klima für an sich geeignet halte. Aber eben nicht die Topographie...

    seamus

    Geschrieben (bearbeitet)

    vor 14 Stunden schrieb Solwac:

    Ich sehe da nicht unbedingt die Möglichkeit so viel Salz zu gewinnen.

    Ein paar Windmühlen/Eselantriebe mit archimedischen Schrauben dürften doch locker 1-3m Höhe überwinden.
    Wie wäre es also mit ein paar Becken am Küstenrand "abgesteckt", einen Wall ans Wasser gebaut, Schrauben montiert, Wasser in die Becken gepumpt und wartenwartenwarten (mit zwischenzeitlichem Umleiten der immer salziger werdenden Brühe).
    Man muss natürlich einiges an Gerätekunde (bzw. M4 Baukunde)-Würfe schaffen, bis das ein vollfunktionierendes System ist -inkl. der vielen verschließbaren Zu/Verteil-Leitungen 😉

    Wenn ich mir die teilweise noch vorhandene Meersalzgewinnung auf den kanarischen Inseln oder in Kroatien (Istrien) anschaue, ist der Platzdebarf sicherlich auch gut in Cuanscadan -Riesenküstenstück NO-wärts ab Cathair und "um" Beann Eadair- abbildbar. Die ganzjährigen warmen/heissen Temperaturen und vielen trockenen Tage für eine "zügige" Salzgewinnung dürften da dann schon eher fehlen, damit sich das wirklich lohnt.

    Bearbeitet von seamus


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