Miasmatos, der Herr der Pestilenz, Mentor für schwarze Hexer
Lieber Philippos,
Es ist nun schon mehr als 2 Wochen her, daß wir das Stomakastron von diesem grausamen Keuthonymos und seinen Vallakoi zurückerobert haben. Unser Komes ist sehr zufrieden mit uns gewesen und hat mich sogar ausdrücklich gelobt, denn bei der Eroberung hat meine Lochagia eine hervorragende Rolle gespielt. Uns ist es gelungen, im entscheidenden Augenblick das Tor zu halten. Nach der Eroberung hat der Komes uns befohlen, die Umgebung zu durchsuchen, während die anderen in und vor dem Stomakastron des Lager aufgeschlagen haben. Ich bin wirklich glücklich, bei einem so ruhmreichen Kampf dabeigewesen zu sein.
In den folgenden Tagen haben wir angefangen, das Stomakastron zu durchsuchen und wieder herzurichten. Jason Du erinnerst Dich noch an Jason? hat dabei einen wunderschönen Krug gefunden, der aber versiegelt war. Der Komes wollte nicht, daß der Krug geöffnet werde. Jason war darüber sehr enttäuscht.
In den folgenden Tagen ereignete sich nicht viel, nur eine Allaghia hatte eine größere Auseinandersetzung mit einigen Vallakoi, aber wir hatten kaum Verluste.
Dann, vor etwas 3 Tagen ist etwas merkwürdiges geschehen. Wir waren schon in unseren Zelten, als wir im Dunkel der Nacht komische Geräusche aus dem Kastron kommen hörten. Zunächst haben wir nur gemeint, daß die Wachen ein bißchen feiern, doch dann haben wir laute und entsetzliche Schreie gehört. Als wir uns dann dem Tor näheren, wurden die Schreie immer lauter. Der Kentarchos beschloß daraufhin, eine Dekarchia in den Hof zu schicken. Nachdem sie durch das Tor geritten waren, mischten sich zu den Schreien der Menschen noch die der Pferde. Das ganze Lager war in Aufregung.
Als der Komes, der nun hinzukam, ein Allaghion in das Kastron schickte ... auch ihre Schreie waren grausam. Er ließ das Tor von außen verbarrikadieren, und wir nahmen Aufstellung. Philippos, mein, Bruder, glaub mir, wir hatten alle Angst.
Inzwischen war es im Kastron ruhig geworden. Dann hörten wir ein Schaben und Kratzen von der Innenseite des Tores, das aber nicht nachgab. Immer stärker wurde am Tor gerüttelt und der Komes ließ uns einige Schritte zurückgehen. Gerade als wir neu Aufstellung genommen hatten, zerbarst das Tor unter einem ohrenbetäubendem Knirschen und Kreischen. Ein Balken, der ein Teil der Barrikade war, erschlug neben mir unseren Illarches, der neben mir stand.
Es dauerte einen Augenblick, bis sich der Staub gelegt hatte. Und was wir dann sahen verschlug uns die Sprache. Wir hatten ein Monster erwartet, doch im Torbogen stand nur ein kleiner, nicht sehr kräftig gebauter alter Mann. Er war leicht gebeugt und sah aus wie ein Bettler, barfuß und in Lumpen gehüllt. Auch hatte er keine Haare, und sein Grinsen schien fast zahnlos zu sein. Im Dunkel der Nacht schien seine Haut einen dunkelgrünen Farbton zu haben. Doch das alles war nicht wirklich das Schlimmste, es war der Geruch. Die Soldaten, die ihm am nächsten standen, fielen zum Teil einfach um, andere fingen an sich zu übergeben. Die Pferde waren kaum zu beherrschen, einige gingen sogar durch.
Da unser Illarches tot war, gab ich nun den Befehl zum Vorrücken. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben kann, denn mir fehlen die Worte.
Dieser kleine alte Mann, den wir so leicht besiegen sollten, fiel über uns her und zerriß förmlich einige von meinen Soldaten. Doch tat er dies mit seinen wenigen Zähnen und seiner rechten Hand. Als er dann die linke unter seiner Kleidung hervorholte, es war unbeschreiblich. Es war eine von Fäulnis fast völlig zerfressene Klaue mit langen Fingernägeln, fast schon Krallen. Wen er damit berührte, der starb unter schrecklichen Schmerzen. Ich selbst bin von einem anderen Soldaten umgeworfen worden und blieb halb bewußtlos unter ihm liegen. Der Mann ging einfach weg.
Als ich dann wieder zu mir gekommen war, konnte ich sehen, was im Hof passiert war. Und ich wünschte, ich hätte es nicht gesehen, denn es war unbeschreiblich, überall diese Körper.
Die Toten haben wir noch in der gleichen Nacht verbrannt, die Verletzten versorgt. Ich selbst bin zum Illarches ernannt worden! Kannst Du Dir das vorstellen, ich, Dein Bruder, bin Illarches! Und wenn ich wieder zurück bin, dann feiern wir das. Und das wird sehr bald sein.
Denn gestern hat unser Komes uns angekündigt, das wir abgelöst werden. Heute reisen einige meiner Männer schon wieder ab und ich werde ihnen diesen Brief an Dich mitgeben. Ich selbst werde noch ein bißchen hier bleiben die Verantwortung, Du verstehst , außerdem hat mich der Kampf doch sehr mitgenommen und ich muß zugeben, daß ich mich nicht sehr wohl fühle. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und daher sage ich Dir bis bald,
Dein Dich liebender Bruder
Iros, Illarches
Dieser Brief ist eines der ersten schriftlichen Zeugnisse, die es über die Erscheinung Miasmatos auf Midgard gibt.
Miasmatos, der Herr der Pestilenz ist auf Midgard ein recht neuer Mentor. Wie Keuthonymos an den Namen und die Beschwörungsriten für diesen Dämon kam, ist ungewiß. Sicher ist lediglich, daß er ihn gegen die Orkoi eingesetzt und ihn dann in einem besonderen Gefäß eingesperrt hat. Nach der Niederlage Keuthonymos gelang es Miasmatos, diesem Gefängnis zu entfliehen. Diese Fluch löste in Nikostria Ende des 22. Jahrhunderts die Pest aus. Miasmatos selbst konnte sich nicht lange auf dieser Mittelwelt halten und zog sich in seine finstere Ebene zurück.
Doch seit dieser Zeit ist es Miasmatos möglich mit den Bewohnern Midgards Kontakt aufzunehmen, seine Anhängerschaft ist aber im Catalideon, bei den Vallakoi, am stärksten. Wenn er erfolgreich angerufen worden ist, tritt er wie oben beschrieben in Erscheinung: er tritt als mittelgroßer Mann auf, der sehr dünn und alt wirkt; er hat fast keine Zähne mehr und die letzten verbliebenen sind völlig verfault; auf dem Kopf hat er nur noch ein paar Haarbüschel; seine Kleidung besteht zumeist aus Lumpen, er ist barfüßig. Am auffallendsten ist aber seine linke Hand, die wie eine von der Fäulnis zerfressene Klaue aussieht.
Seine Ziele in dieser Welt sind noch ungewiß, doch klar ist, daß Miasmatos nichts Gutes will.
Bei seinem Streben wird er von verschiedenen Geistern begleitet, die für alles Schlechte de Krankheiten stehen. Es ist ihnen möglich, sich zeitweise in dieser Welt aufzuhalten, um hier Schaden anzurichten, doch wie auch ihr Herr können sie aus unerklärlichen Gründen nicht über längere Zeit in den Mittelwelten verweilen.
Von seinen Schülern verlangt Miasmatos nun, daß sie ihm voll und ganz zu Diensten sind, daß sie alles machen, um der (menschlichen) Gesellschaft Schaden zuzufügen. Als Hilfe gibt er ihnen dazu alle nur denkbaren schwarzmagischen Zaubersprüche, die er sie mit Freuden lehrt. Jedoch müssen seine Schüler unbedingt alle Krankheitsspüche lernen, besonders natürlich Pestklaue.
Miasmatos Diener
Im Allgemeinen können diese schwarzen Hexer die gleichen Sprüche lernen, wie alle anderen auch. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, die im Zusammenhang mit dem Wirkungsbereich ihres Mentors zusammenhängen.
Grundzauber
Namenloses Grauen, Pestklaue (dieser Zauberspruch muß zu frühstmöglichen Zeitpunkt erlernt werden, oftmals bekommt der Zauberer ihn von seinem Mentor als Spruchrolle), Schwäche, Verdorren, Verursachen von Krankheit (ebenfalls obligatorisch).
Standardzauber
Erkennen von Krankheit, Kraft entziehen, Verursachen schwerer Wunden, Verursachen von Wunden
Außerdem hat der Hexer durch seinen Mentor eine gewisse Resistenz gegen Krankheiten jeglicher Form. Gegen natürliche Krankheiten bekommt er einen Bonus von WM+4, gegen magische Krankheiten WM+2.
Als Vertrauten wählen die Diener Miasmatos oft eine Ratte, es kann aber auch ein anderes Tier, das Krankheiten symbolisiert, gebunden werden.
Miasmatos Kinder
Grad 8 LP AP 65 Res.: 17/17/17 B36 In: m80
Bes.: übernimmt Menschen, Menschenähnliche und Tiermenschen, denen ein Resistenzwurf gegen Geistesmagie mißlingt
Zaubern+20: Übernahme eines Menschen etc.
Es gibt ihrer 6: Miasmatos Kinder sind reine Geisterwesen (hier nicht im regeltechnischen Sinne zu verstehen), d.h. sie sind körperlos. In dieser Form begleiten sie für gewöhnlich ihren Herrn Misamatos in den finsteren Ebenen. Als solche schweben sie um ihn herum, können aber nicht wirklich Schaden anrichten.
Doch wenn sie in die Mittelwelten eindringen wird ihre zerstörerische Macht fühlbar.
Um in die Mittelwelten kommen zu können, müssen sie von einem Hexer beschworen werden. Das Ritual der Kinder ist sehr aufwendig, zumal der Hexer ein oder mehr Menschenopfer bereithalten muß. Denn sobald eines der Kinder sich in dieser Welt materialisiert, muß es augenblicklich einen Gastkörper finden, in dem es verweilen kann, sonst wird es in kürzester Zeit wieder in die finsteren Ebenen zurückgeschleudert. Und da es nur ein einziges Mal versuchen kann, einen bestimmten Körper zu übernehmen, sollte ein Hexer, der Erfolg haben will, mehrere Freiwillige bereithalten.
Sobald der Körper von einem der Kinder übernommen wird, erkrankt er an einer dem Kinde typischen Krankheit, die im allgemeinen tödlich endet. Es handelt sich dabei nicht um eine magische Krankheit, sondern um eine gewöhnliche Seuche. Dabei verkörpern die 6 Kinder Miasmatos folgende Krankheiten:
- Pocken,
- Scharlach (mit 45%er Tendenz zum toxischen Verlauf mit tödlichem Ausgang),
- Masern (mit 35% Wahrscheinlichkeit einer Komplikation und Tod),
- Typhus (mit 45% Wahrscheinlichkeit einer Komplikation mit tödlichem Ausgang),
- Grippe (Sterberate 35%),
- Ikengafieber (Sterberate 70%)
Miasmatos selbst ist, wie sein Titel es schon sagt, Träger und Verbreiter der Pest.
Selbstverständlich stirbt der Gast nach einiger Zeit und das Kind wird wieder in seine Welt zurückgeschleudert. Doch in der Zwischenzeit wird es versuchen mit dem infizierten Körper möglichst viele andere Menschen anzustecken, um eine wahre Epidemie auszulösen.
Ausgetrieben werden kann es durch Austreibung des Bösen oder Allheilung. Es genügt aber auch, den Wirtskörper zu erschlagen, wobei man sich natürlich der Gefahr der Ansteckung aussetzt.
Während das Kind den Körper des Wirts beherrscht, hat es seine eigenen AP (65), aber die LP des Wirts. Dabei erleidet es nicht die sonst üblichen Nachteile durch LP-Verlust. Erst wenn der Wirtskörper auf 3 LP gesunken ist, kann das Kind mit diesem Leib nicht mehr viel anfangen, da er zu beschädigt ist.
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