Geschätze Spieler,
hier möchte ich einen Satz Hausregeln veröffentlichen, der für Freunde eines Rollenspiels gedacht ist, die sich nicht auf den Nutzen von Zaubern im Regelkontext konzentrieren.
Mit andern Worten, die Zauber sollen nicht nützlich sein, sondern helfen, einen Priester in Charakter zu spielen.
Ich verstehe, wenn das manche Leute nicht interessiert.
Über Feedback freue ich mich, wenn es positiv oder konstruktiv ist. Ich behalte mir vor, Kommentare zu ignorieren, die kein freundliches Wort enthalten.
Teil 1 beschäftigt sich mit Opfern. All jenen, die Freude an den Regeln haben, wünsche ich viel Spaß damit.
Schöne Grüße, Feuerkugel Rhyben
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Opfern
xx: xx -> xx
Gestenzauber der Stufe 3
AP-Verbrauch: 6
Zauberdauer: 30 min
Reichweite: 10 m
Wirkungsziel: Körper
Wirkungsbereich: 1 Objekt
Wirkungsdauer: 0
Ursprung: Göttlich
400: Priester (ausser PC), Schamane, Druide, HxW 800: Ordenskrieger 4000: PC
Dies ist eine der zwei klassischen seelsorgerischen Wundertaten. Der Geistliche vermittelt eine Gabe der Gläubigen an seine übernatürlichen Herren, um dessen Wohlwollen oder Vergebung zu erwirken.
Ein Missfallen der übernatürlichen Wesen (real oder eingebildet) kann auf diese Weise entfernt werden. Ein göttlicher Segen kann verstärkt werden.
Unter Anrufung einer Gottheit oder eines Geistes wird ein lebloser Gegenstand als Opfer angeboten. Gelingt dem Geistlichen die Wundertat so löst sich das Opfer unter passendem Spektakel auf und wurde also angenommen. Der Spielleiter kann die Erfolgsaussichten erschweren, wenn die Gläubigen oder der Geistliche den dauerhaften Unmut ihres spirituellen Herren erregt haben.
Misslingt der Zauber so sind sich alle bewusst, dass die Angebeten ungnädig sind oder ein bereits bestehender Unmut von oben unvermindert anhält. Schuld daran sind entweder die Auftraggeber des Opfers oder der Zauberer. Die Deutungshoheit über die Ursachen folgt im Normalfall den Machtverhältnissen.
Lebende Wesen (Tiere und Menschen) werden von den rechtschaffenden Gottheiten und Geistern abgelehnt und können mit diesem Zauber nicht geopfert werden. Allerdings werden Tiere häufig zuerst rituell getötet und dann geopfert (auf diese Weise geht die Anima der Wesen ihren natürlichen Weg).
Das Opfern kann sich ein Geistlicher bezahlen lassen. Es ist eine wichtige Einnahmequelle für niedergelassene und wandernde Seelsorger.
Opfergaben, Riten und Entgelt unterscheiden sich unter den Religionen und teilweise auch zwischen verschiedenen Regionen. Sie sind im Normalfall allerdings klar geregelt und kulturell tief verankert.
Ordenskrieger können nur in eigener Sache Opfer bringen.
Ein Opfer kann die Auswirkungen eines kritischen Scheiterns beim Versuch einer Wundertat beheben. Ausdrücklich kann ein Opfer die göttliche Gnade eines Göttlichen Segens (die andere seelsorgerische Wundertat) verdoppeln. Ansonsten sind die regeltechnischen Auswirkungen des Zaubers eher marginal.
Beispiele:
Im Tempel einer Kriegsgottheit lassen Soldaten einen Teil ihres Lohnes opfern. Die Münzen lösen sich unter dumpfen Donnern in langsam versickerndes Blut auf. Glücklich über das offensichtliche Wohlwollen ihrer Gottheit geben die Männer dem Priester einen Zehnten des Opferwertes und gehen zuversichtlich in den nächsten Feldzug.
Nachdem er von seinem Herren im Moment höchster Not keine Hilfe erfuhr und seitdem fast jede Wundertat misslingt, opfert ein Priester des Meeres einen selbst gefangenen Barsch auf ei- nem Stein in der Brandung. Ein Blitz aus heiterem Himmel trifft das rituell getötete Tier und der Priester weiss, dass sein Gott im wieder gut ist.
Ein adliges Hochzeitspaar lässt anlässlich des Trauungsrituals einen weissen Stier töten und opfern. Er verwandelt sich in Rauch und ent- schwebt in Form eines geflügelten Stieres durch den Abzug des Tempels. Die Anwesenden sind überzeugt, dass der Segen, den der Priester an- schließend über die Ehe spricht, umso stärker wirkt und eine fruchtbare Verbindung geknüpft wurde. Der Tempel erhält einen kostbaren Lüster.
Die Nomaden eines Reiterstammes fordern ihren Schamanen auf, um günstige Jagd zu bitten. Einsam meditiert er und opfert eine Vielzahl von gesammelten Kräutern und Wildblumen, sowie ei- nen selbst geschnitzten Bock an den Geist der Prairie-Hirsche. Als er die Augen nach seinem Gesang öffnet, sind die Gaben verschwunden. Er kann nun zu seinem Stamm zurück kehren und berichten, dass die Jagd vorteilhaft verlaufen wird. Dies ist seine Aufgabe im Stammesverbund, er erhält dafür Respekt und Nahrung.
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