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    Artikel aus dem Forum
    • Solwac
      Ich möchte in diesem Strang einige Ideen für einen Stamm im Ikenga-Becken sammeln. Dabei sind einige Punkte bewusst etwas wage gehalten, damit eine mehrfache Nutzung möglich ist. Auch soll eine Übernahme von Ideen für einen anderen Stamm mit einem anderen Totem möglich sein. Entsprechende Punkte müssten dann angepasst werden.
       
      Für mich als Spielleiter entwickelt so eine Beschreibung immer dann ein besonderes Leben, wenn NSC mit ihren Eigenheiten es ausfüllen. In nächster Zeit sollen deshalb einige typische Figuren den Weg in die NSC-Datenbank finden.
       
      Als Vorlage für meine Ideen dienen verschiedene Dokumentationen im Fernsehen, Erinnerungen an die Fernsehserie Shaka Zulu (auch wenn das von der Kultur nicht so ganz passend ist, Buluga hat eine andere Landschaft und die Bilder sind einfach toll) und Teile des Midgard Quellenmaterials, insbesondere das Buluga-QB.
       
      Anmerkungen und Kommentare sind gern gesehen. Auch wenn sie vielleicht nicht meinem Bild entsprechen sollten, so mag das für jeden Leser anders sein. Der weiße Fleck auf der Midgard-Weltkarte kann ja vielfältig für jeden gefüllt werden.
       
      Solwac
       

       
      Die Nyusoeto (unsere Gesichter) sind ein Stamm von einigen hundert Menschen, der im Übergang der weiten Ebenen des Regenwalds zu den steilen Hängen des Bergwalds lebt.
       
      Der Stamm besteht aus mehreren Sippen, die im Abstand von einigen Wegstunden siedeln und vielfältig durch Verwandtschaft und gemeinsame Feiern verbunden sind.
       
      Basis des Lebensunterhalts ist der Regenwald, der sowohl im Etagenanbau als auch zur Jagd genutzt wird. Gegen die vielfältigen Gefahren durch wilde Tiere, giftige Pflanzen und die vielen Geister werden die Nyusoeto durch den mächtigen goldenen Gorilla unterstützt, einem starken Totemgeist. Als Gegenleistung werden Anbetung und einige kannibalische Rituale verlangt.
       
      Die Dörfer
       
      Jede Sippe besteht aus 4-6 Familien, deren Hütten gemeinsam auf kleinen Lichtungen im Wald liegen. Einer Familie gehört dabei alles, was innerhalb der eigenen Hütten lebt, während das Vieh im gemeinsamen Gehege der gesamten Sippe gehört. Die Hütten bestehen einfach aus kreisförmig angeordneten langen Schößlingen, die in Mannshöhe mit großen Blättern gedeckt sind und von einigen stabilen Pfosten gestützt werden. Im Inneren gibt es eine zentrale Feuerstelle als einziger fester Einrichtung, dazu kommen noch ein paar hängende Körbe für Vorräte und schützenswerten Gegenständen. Geschlafen wird in Hängematten, die nachts an den Pfosten befestigt werden.
       
      Während die Feldarbeit die Grundlage für die tägliche Nahrung und die nötigen Werkstoffe darstellt, liefert die Jagd nicht nur Fleisch, sie trainiert auch die Kämpfer. Deshalb dürfen nur die körperlich besten Erwachsenen jagen, alle anderen inklusive der Kinder kümmern sich um die Felder.
       
      Soziale Struktur
       
      Jeder Familie steht ein Oberhaupt vor, meist (aber nicht ausschließlich) ein Mann. Wichtigste Voraussetzung dabei ist die Fähigkeit, an der Jagd oder einem Kampf teilzunehmen. Bei kurzfristiger Krankheit übernimmt ein anderes Familienmitglied die Funktion, ist der Ausfall längerfristig, dann wird ein neues Oberhaupt gewählt und dem Stamm vorgestellt.
       
      Die Sippe wird von einem gewählten Sippenältesten vertreten. Zum Sippenrat gehören neben dem Sippenältesten die Familienoberhäupter und der "Geistermann" an. Letzterer ist der Vertreter des Stammesschamanen bei der Sippe.
       
      Neben den bereits genannten Funktionen kann sich aber auch jeder andere Erwachsene bei gemeinsamen Themen zu Wort melden, man kennt sich und weiß um die gegenseitigen Fähigkeiten. Eine besondere Möglichkeit zur Auszeichnung sind dabei Kämpfe, die Jagd oder rituelle Mutproben (s.u.).
       
      Die Nachbarn
       
      Das Verhältnis der Nyusoeto zu den Nachbarstämmen ist zwiegespalten. Zum einen gibt es regelmäßig gegenseitige Besuche zu feierlichen Anlässen und gelegentliche Heiraten über die Stammesgrenze hinweg. Zum anderen haben die Nyusoeto ein einzigartiges Stammestotem und es kommt immer wieder zu Raubzügen und etwa einmal pro Generation zu einem regelrechten Krieg.
       
      Der geringe Handel und der Umgang mit Fremden hängen daher stark von den Visionen des Stammesschamanen ab. Umgekehrt nähern sie sich nur vorsichtig fremden Dörfern (außer bei Raubzügen natürlich), man weiß ja nie, wie sich der andere Stamm heute verhält...
       
      Vom Krieg und von der Jagd
       
      Traditionelle Waffen für die Jagd sind (Wurf-) Speer, Kurzbogen und Blasrohr. Im Kampf gegen andere Stämme sind Kurzbogen und Blasrohr verpönt, werden sie doch für die Jagd mit Giftpfeilen verwendet. Stattdessen werden die leichten Jagdspeere durch den stabilen Kampfspeer ersetzt.
       
      Bei der Feldarbeit werden Hacken und Äxte verwendet, sie dienen auch als Waffen für alle Nicht-Kämpfer und -Jäger.
       
      Andere Waffen wie Keulen, Stabkeulen oder auch Schild sind eher selten, sind aber bekannt.
       
      Die Nyusoeto kennen zwar Eisen, können es aber nur rudimentär selbst verarbeiten. Waffen aus Eisen werden also nur soweit verwendet, wie man ihrer habhaft werden kann. Die meisten Waffen haben daher Spitzen und Klingen aus Knochen, Stein und gehärtetem Holz.
       
      Der Alltag
       
      Im Regenwald gibt es kaum ausgeprägte Jahreszeiten, Früchte können ganzjährig geerntet werden und auch sonst gibt es keine prägenden Einschnitte. Daher ist der Alltag relativ gleichmäßig und wird vor allem durch die verschiedenen Feste unterbrochen.
       
      Die Feldarbeit wird von etwa der Hälfte der Sippe gemeinsam unternommen, meist am frühen Vormittag. Die Jagd erfolgt in kleinen Grüppchen über den ganzen Tag verteilt. Dazu kommen von Zeit zu Zeit größere Gemeinschaftsarbeiten wie der Bau einer neuen Hütte oder das Fällen eines großen Baums.
      Ansonsten sitzen die Männer zusammen, rauchen Pfeife, erzählen Geschichten und erledigen kleine Handwerksarbeiten. Die Frauen treffen sich ebenfalls gemeinsam und kochen, erzählen und versorgen die kleinsten Kinder.
      Größere Kinder und Jugendliche sehen den Erwachsenen zu und üben das Erlernte im Spiel.
       
      Feiern und Feste
       
      Auch wenn der Alltag relativ eintönig ist, so geben Unfälle, Vergiftungen und ähnliches doch regelmäßig Anlass, die Geister zu besänftigen und den Totem für den gewährten Schutz zu danken. Dies geschieht durch regelmäßige Tänze mit gemeinsamem Gesang im Vollmond. Solche Feiern finden im Rahmen der einzelnen Sippe statt und werden von ihr ausgerichtet. Geburten und Tote werden ebenfalls mit der Sippe gefeiert.
       
      Andere Anlässe sind die Initiation von Jugendlichen in den Kreis der Erwachsenen, die Einsetzung eines neuen Häuptlings oder Stammesschamanen, siegreiche Raubzüge oder große Rituale zu Ehren des Totems. Solche Feste finden reihum bei den einzelnen Sippen statt, jeweils mit Vertretern aller Sippen des Stammes und eventuellen Gästen.
       
      Regelmäßig vor den großen Festen gibt es statt der normalen Jagd auch einfach nur Mutproben. Dies kann im Bergwald das Einfangen eines Gorillas sein (ohne ihn zu töten) oder besondere Kletterpartien in den Wipfeln der Urwaldriesen. Alle erfolgreichen Teilnehmer werden dann bei der Rückkehr besonders gefeiert.
       
      Der goldene Gorilla
       
      Normalerweise gehen sich die Nyusoeto und die Gorillas der nahen Berghänge aus dem Weg. Von Zeit zu Zeit aber findet einer der Gorillas den Weg ins Stammesgebiet. Sie werden verehrt und jeglicher Umgang mit ihnen wird vom Schamanen vorgegeben. Manche Gorillas haben statt eines erdfarbenen Fells ein helleres Braun mit goldfarbenem Kopffell. Dies ist immer etwas ganz besonderes, zeigt sich doch der Totemgeist immer in dieser Form.
      So soll der Stamm vor langer Zeit einmal von einem solchen Gorilla vor der sicheren Vernichtung gerettet worden sein.
       
      Andere Stämme in der Umgebung haben große Angst vor der Macht des Gorillas und versuchen sie möglichst zu vertreiben.
       
      Kannibalismus
       
      Die Nyusoeto trachten mit einigen kannibalistischen Ritualen die Gunst ihres Totem zu erhalten. So werden die Herzen und Gehirne von verstorbenen Häuptlingen und Schamanen rituell verzehrt und das ausgeschabte Knochenmark mit Pflanzenmark vermischt einem Gorilla als Opfer vorgesetzt.
      Werden auf Raubzügen Gegner getötet, so wird genauso verfahren. Allerdings stehen bei den meisten Raubzügen Beute oder Gefangene im Fokus.
       
      Von Zeit zu Zeit zeigt sich aber ein haarloser Affe (Schädelaffe) und fordert ein Opfer. Entweder er erbeutet direkt ein Stammesmitglied oder nach erfolgreicher Vertreibung wird er als Zeichen gesehen, ein Opfer zu suchen. Dann ziehen die Nyusoeto auf Menschenjagd aus. Dies kann aber auch nach anderen schlechten Omen geschehen.
       
      Solwac
       
      Die Wahl des Häuptlings
       
      Es braucht mehrere Voraussetzungen um neuer Häuptling zu werden:

      Eine Mehrheit im Stammesrat aus Sippenältesten, amtierenden Häuptling und Stammesschamanen
      Der Sieg im Zweikampf, falls der alte Häuptling nicht freiwillig zurücktritt
      Das Bestehen einer Prüfung, die vom Schamanen überwacht wird
      Gerade der letzte Punkt zeigt die große Macht des Schamanen (der selber nicht Häuptling werden kann). Kann er doch durch die Wahl der Prüfung, die natürlich ausreichend rituellen Gepflogenheiten entsprechen muss, Kandidaten behindern oder fördern.
       
      Da ein schwacher und vom Schamanen abhängiger Häuptling schlecht für den Stamm ist, würden nur sehr verzweifelte oder machthungrige Schamanen hier gegen den Wohl des Stammes agieren. Es droht schließlich die Entmachtung durch den Stamm oder durch das Totem.
       
      Solwac
       
      Initiationsriten
       
      Einer der wichtigsten Tage im Leben eines Nyusoeto ist die Initiation, die Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen. Gefeiert wird im Monat nach Eintritt in die Pubertät, welche durch den Geistermann bestätigt werden muss (es gibt nur selten Zweifel und wenn, dann bei den Jungs).
      Alle Kinder haben gelernt, was sie für die Feldarbeit und das tägliche Leben brauchen und können nach der Initiation heiraten und eine eigene Familie gründen. Letzteres ist aber nicht so ganz einfach, bedeutet es doch eine verringerte Unterstützung. Die meisten leben ihre ersten Jahre als Erwachsene noch bei der Familie oder wechseln in die Familie des Partners.
       
      Vor der Feier sind aber drei Prüfungen zu bestehen:

      Innerhalb eines Tages müssen zwischen Sonnenauf- und Untergang genug Nahrungsmittel für fünf Tage geerntet und gesammelt werden. Dabei dürfen die gemeinsamen Felder nicht betreten werden, deshalb legen die meisten Jugendlichen rechtzeitig ein eigenes Feld an. Unterstützung oder auch nur gemeinsame Arbeit ist dabei verboten.
      Es gilt, eine Nacht von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang außerhalb der Dörfer im Freien zu verbringen. Da nur Erwachsene jagen dürfen, bleibt den Initianten nur die Hacke oder alles, was sie in der Nacht als Waffe selber fertigen können. Auch hier ist jede Unterstützung verboten.
      Die Ahnen testen den Initianten, der vom Schamanen mit Rauschkräutern in Trance versetzt wurde. Hierbei wählen die Ahnen auch diejenigen aus, denen sie in Zukunft Zauber gewähren wollen.
      Außergewöhnliche Ereignisse während der Prüfungen prägen den Initianten und seine Stellung innerhalb des Stammes nachhaltig. In den meisten Fällen entscheidet sich auch, ob der neue Erwachsene als Jäger aufgenommen wird.
       
      Solwac
       
      Shabaziwa
       
      Shabaziwa ist der Name einer Senke, etwa einen Tagesmarsch nördlich der Nyusoto. Die Senke ist ungefähr 3*5km² groß und bietet einen großen Kontrast zum überquellenden Leben des Dschungels. Der Boden besteht aus Fels und tiefrotem Lehm, welcher einen bestialischen Gestank verströmt. Nur wenige Pflanzen trotzen den Giften in Luft und Boden, Tiere sind ebenfalls selten.
       
      Normalerweise ist die Senke mit ätzendem, heißem Wasser gefüllt, in dem blubbernd Blasen aufsteigen. Aber in Abständen von einigen Monaten bis etlichen Jahren leert verschwindet das Wasser und hinterlässt nur ein paar Pfützen. Der noch feuchte Lehm glänzt dann in der Sonne kupferfarben (was der Senke auch den Namen verliehen hat).
       
      Die Nyusueto und andere Stämme in der Umgebung des Shabaziwa erfahren durch die Geister von der geleerten Senke und schicken einzelne Sammler dorthin. Ausgerüstet mit Wasser und Nahrung für ein paar Tage und geleitet durch das Totem, suchen diese Sammler im Schlamm nach Edelsteinen und seltenen Mineralien.
       
      Auch wenn die verschiedenen Stämme einander bekämpfen, so herrscht in der Senke und der direkten Umgebung Waffenstillstand. Die Geister wachen darüber und es gibt keine Geschichten über Angriffe, die nicht mit dem Tod des Übeltäters durch Geisterhand enden.
       
      Die so gewonnenen Edelsteine und Mineralien dienen rituellen Handlungen oder werden vom Stamm gegen andere wertvolle Dinge getauscht. In jedem Fall gehört so etwas immer dem Stamm und keinem einzelnen Menschen. Jeder Sammler wird nur einmal im Leben von den Geistern ausgewählt und von vielen wird berichtet, dass sie sich nach dieser Erfahrung in ihrem Wesen verändert haben.
       
      Solwac

    • KageMurai

      Der Aufbruch

      Von KageMurai, in Kurzgeschichten,

      Wenn mich die Muße packt...
      eigentlich war es nicht für Midgard gedacht, lässt sich jedoch gut an eine Charakterbeschreibung anhängen und liefert somit Stoff fürs Abenteuer und einen Grund, in die weite Welt zu ziehen.
       

      Geschichte:
       
       
      Vollkommende Finsternis umschloss Jugo als er aus der Türschwelle seiner Kate hinaus in die Nacht trat.
      Er kannte den Weg den er nun entlang huschte, war auf ihm schon häufig des Nachts dahingelaufen. Damals hatte er andere Gründe gehabt. Damals musste er nicht unerkannt bleiben. Jugo hatte niemandem von dem erzählt, was er vor einigen Tagen beobachtet hatte. Wie könnte er auch, da doch sein lebhaft strömender Puls den Beweis seines Stillschweigens darstellte.
      Es war der dritte Tag nach Neumond gewesen, als er das letzte Mal am großen Mühlteich gewesen war. Drei Männer hatte er dort gesehen, die sich etwas abseits unterhalten hatten. Einer fiel durch seine hühnenhafte Erscheinung besonders ins Auge während die anderen Beiden eher unscheinbar gewesen waren. Ihre Verhüllung hatte es jedoch unmöglich gemacht, sie zu erkennen. Auch war er zu weit entfernt gewesen um ihre Stimmen zu verstehen, doch aus ihren Bewegungen und ihrer Körpersprache hatte Jugo sie auf etwa vierzig Jahre schätzen können. Aus dem Augenwinkel heraus hatte er die blitzschnelle Bewegung wahrnehmen können, die einem der Männer das Leben kostete. Es musste ein Dolch oder Kurzschwert gewesen sein, denn so schnell wie es gezogen war, so schnell hatte der Täter es auch wieder unter seinem Gewand verschwinden lassen, noch bevor der Leichnam des Hühnen vornüber kippte. Selbst jetzt noch schauderte es ihm, wenn er an dieses Ereignis zurückdachte. Jugo besaß nicht besonders viele Fähigkeiten, doch die Empfindungen und Teilweise sogar die Gedanken von Personen aus deren Körpersprache zu lesen war eindeutig eine von ihnen. Somit hatte er auch erkennen können, dass der Mörder die andere verhüllte Person anschließend bedroht hatte, denn diese wirkte eingschüchtert und zurückhaltend. Die beiden Personen hatten sich noch kurz unterhalten und waren dann getrennte Wege gegangen. Den Leichnam hatten sie vorher noch stillschweigend verscharrt.
      Jugo hatte nun ein inneres Gefühl, welches er nicht genau identifizieren konnte. Es war eine Mischung aus Angst, Ungewissheit und Neugierde. Auf jeden Fall war es so stark, dass es sich die letzten Tage nicht aus seinen Gedanken entfernte.
      Was erhoffte er sich überhaupt am Mühlteich zu finden? Was genau trieb ihn dorthin zurück? Als er noch über diese Frage nachdachte sah er in einiger Entfernung einen Schatten über den Weg huschen. Sofort hielt er inne, drängte sich aus dem Licht in die schützende Dunkelheit und lauschte.
      Stille. Nichts regte sich. Er verharrte noch einige Augenblicke in der Finsternis, dann wagte er sich weiter, blieb jedoch fern von den Hauseingängen, aus denen vereinzelt noch Licht drang. Da war auch schon die Mauer. Geschickt nutzte er die geringen Griffmöglichkeiten und war im Nuh auf der anderen Seite.
      Jugo sah sich um. Still lag der Mühlteich in seiner tiefen Gelassenheit vor ihm. Kaum vorstellbar, dass an diesem friedlichen Ort vor einigen Tagen ein Mord geschah. Der zunehmende Mond fiel westwärts auf das kühle Nass und verpasste ihm eine mysthische Aura während das Wurzelgeflächt der großen Lärche an der sich Jugo regelmäßig ausruhte und seine Gedanken sortierte wie gewöhnlich tief in den Teich hinein drang. Normalerweise hätte er sich dorthin gesetzt um nachzudenken, doch heute richteten sich seine Gedanken auf eine andere Stelle. Hier auf der anderen Seite des Teiches war kürzlich gegraben worden. Die Spuren waren noch, sofern man genau hinsah, gut zu erkennen.
      Ein kalter Schauer lief Jugo den Rücken herunter. Hier hatten die verhüllten Gestalten den Hühnen zurückgelassen. Er stand einige Augenblicke tief in Gedanken versunken reglos da, als würde er Andacht halten. Was wäre, wenn ihn jetzt jemand hier sehen würde? Die Leute würden denken, er hätte den Mann umgebracht. Menschen wurden heutzutage schon wegen geringerer Verdachte verbrannt. Jugo sah sich erschrocken um. Ein knackender Ast in einiger Entfernung hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er drengte sich ins Dickicht. Gerade noch rechtzeitig um nicht von der Person erkannt zu werden, die dierekt auf ihn zukam. Jugo hielt den Atem an, denn an dem Gang des Mannes erkannte er den sündhaften Mittäter. Dieser ging gebückt, gerade so, als würde er nach etwas suchen. Da fiel Jugo der Lederbeutel auf, der in circa zwei Metern Entfernung vor ihm lag. Er schien gefüllt mit Münzen. Wahrscheinlich wurde er während der Mann gegraben hatte abgelegt und dann vergessen liegengelasen. Gräuel überkam Jugo. Was würde mit ihm geschehen? Falls der Mann seine Börse fand, könnte er Jugo unmöglich übersehen. Und alleine das aufmerksame nach Geld suchende Auge würde ausreichen, um sein Versteck auffliegen zu lassen. Der Mann kam immer näher. Ein paar Schritte noch und er entdeckte Jugo. Starr vor Schreck konnte Jugo nichts weiter tun, als den ihn überrascht ansehenden Mann zu beobachten. Er war ungefähr 35 Jahre alt, mittelgroß, von einer durchschnittlichen Gestalt. Braune Haare ein für sein Alter stark zermürbtes Gesicht und tiefdunkle Augen die sich nun zu kleinen Schlitzen verengten. "Was hast du hier verloren, Bürschchen?" Der Mann schien einen südländischen Akzent zu haben, jedenfalls kam er eindeutig nicht aus dieser Gegend. Jugo´s Zunge hatte den Anschein verknotet zu sein. Er wollte die Frage erwiedern, wollte irgend etwas sagen, doch ließ sich sein Mund nicht öffnen. Er schluckte, starrte den Mann noch einige Augenblicke stumm an und sprag auf. Er wusste gar nicht, dass er so schnell laufen konnte. Schaute sich nicht mehr um, rannte und rannte bis er auch die fluchenden Schreie seines Verfolgers die ihn zum Anhalten aufforderten nicht mehr hören konnte. Dann ließ er sich erschöpft hinter einem Holzstapel eines der Häuser nieder. Keuchend versuchte er seinen Puls wieder zu beruhigen. >>Gott was tu ich denn jetzt nur? <<
       
       
       
      Schon beim Sonnenaufgang des nächsten Morgens hatte er seine Sachen gepackt. Einen Laib Brot, Ersatzkleidung, eine warme Decke, Feuerstein und Zunder, ein Messer, einen Wanderstab, seinen zerknauschten Hut, und etwas Geld. Er musste fort, das stand fest. Doch wohin? Sein ganzes Leben hatte Jugo in dem kleinen Dorf namens Kleinbach verbracht. Doch eine innere Stimme sagte ihm, er musste sich beeilen, diesen Ort nun zu verlassen. Einmal drehte er sich noch um, dann folgte er der einzigen Straße die aus Kleinbach heraus führte gen Süden.

    • Arenimo

      (Mentor) Der Khind

      Von Arenimo, in Bestiarium,

      Zunächst möchte ich mal alle Mitglieder meiner Gruppe bitten, diesen Strang nicht weiter zu lesen. Wahrscheinlich möchte ich den unten beschriebenen Herren irgendwann mal auftreten lassen.
       

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      Der Khind
       
      Wenn in deinem Dorf eine Seuche ausgebrochen ist und der Tod grausam und erbarmungslos von Haus zu Haus zieht. Wenn die unzähligen frischen Toten dann als schreckliche Zombies wieder aus ihren Gräbern steigen. Wenn die zur Hilfe herbeieilenden Ordenskrieger sich dann lieber extaktischen Orgien im Tempel hingeben. Wenn die gutmütige Gräfin des Morgens plötzlich mit einer blutigen Axt in der Hand erwacht. Und wenn du inmitten dieser schrecklichen Verwüstung einen kleinen Jungen siehst, der am Dorfplatz zu einer Musik tanzt, die nur er hören kann, dann hast du ihn gefunden... den Khind.
       
      Der Khind ist kein Mentor im eigentlichen Sinn. Er ist viel mehr eine Muse - eine Muse des Alptraums, des grotesken Schreckens, des Wahnsinns.
      Vor langen Jahren hat es ihn durch Zufall aus einer fernen Chaoswelt nach Midgard verschlagen. Und auch wenn ihm die ordnungsverpestete Luft Midgards gar nicht schmecken will, so hat der Dämonenfürst bisher noch keinen Versuch unternommen, in seine ursprüngliche Heimat zurückzukehren. Im Gegenteil, ihm scheint diese Welt mit ihren wunderbar verschreckbaren Bewohnern durchaus zu gefallen.
       
      Der Khind hat kein Interesse an einer permanenten Anhängerschaft, dunklen Dienern unterirdischen Tempeln und blutigen Opfergaben. Er hat kein Interesse an Macht oder Reichtum und er verfolgt auch keinen großen, langfristigen Plan.
      Dem Khind geht es vor allem um seinen persönlichen Spaß an der Zerstörung von Objekten, Leibern und Seelen.
      Er ist stets auf der Suche nach Orten, an denen etwas passiert, was Menschen (oder andere Bewohner Midgards) in helle Aufregung versetzt. Im oben genannten Beispiel ist es sogar wahrscheinlich, dass die ursprüngliche Seuche im Dorf gar nicht das Werk des Khindes war. Doch wird er einmal vom Schrecken angezogen, so verlässt er eine Region so rasch nicht mehr. Der Khind treibt prinzipiell jedes Spiel an die Spitze und darüber hinaus. Maßlose Übertreibung ist sein Handlungsgrundsatz.
       
      Auf seinen Reisen durch die Länder findet er jedoch immer wieder willige Helfer und Wegbegleiter. Das können einfache Bürger mit nur kleinen, kaum erwähnenswerten Komplexen und Manien sein, das können aber auch handfeste Triebtäter oder größenwahnsinnige Nekromanten sein. Solche „Schüler“ hält sich der Khind zumeist aber nur für kurze Zeit, selten länger als ein Jahr. Die meisten kommen im Laufe dieser Zeit bei einem der wahnwitzigen Projekte ihres Meisters ums Leben, viele werden auch als gefürchtete Verbrecher grausam hingerichtet. Der Khind kann in dieser Zeit auch gewisse Fertigkeiten oder Zaubersprüche lehren, zumeist fördert er aber nur den Wahnsinn seiner Anhänger.
      Zuweilen kooperiert er aber auch mit anderen mächtigen Persönlichkeiten welche meinen, sein Tun für ihre Zwecke nutzen zu können. Aber nur in den seltensten Fällen ist eine Zusammenarbeit mit dem Khind für irgendjemanden von dauerhaftem Vorteil.
       
      Bei all dieser Schilderung der psychopathischen Persönlichkeit des Khindes soll aber nicht vergessen werden, dass die Aktionen und Projekte dieses Ungeheuers stets gut durchdacht und geplant sind. Obwohl er auch ein Meister der Improvisation ist, sorgt er stets dafür, dass er mindestens ein Ass im Ärmel behält. So ist er trotz seiner waghalsigen Tollereien bisher noch jedem Verfolger entkommen.
      Hinzu kommt noch sein unwahrscheinliches Glück. Spielleiter können dieses Glück dadurch simulieren, dass sie ihm zu Beginn eines Abenteuers 10 Punkte Schicksalsgunst anrechnen.
       
      Der Khind verursacht seine Zerstörungen gern selbst, noch lieber setzt er dafür aber andere ein. Besonders fröhlich wird er, wenn er bisher unbescholtene Bürger mittels Magie oder durch starke Rachegelüste zu unbarmherzigen Monstern umwandelt. Einer der schönsten Momente ist dann auch, wenn die besagten Bürger wieder aus ihrem Wahn erwachen und realisieren, was sie getan haben.
      Auch spielt der Khind sehr gern mit seinen Verfolgern. Wenn die Helden, die ausgeschickt wurden um ihn zu stellen, am Ende alles nur noch schlimmer gemacht haben, kann der Khind mit einem breiten Grinsen weiter seines Weges ziehen.
      Das Handeln des Khindes ist völlig enthemmt und skrupellos, dabei jedoch auch erschreckend intelligent. Er kann seine Gegner sehr gut einschätzen und weiß sehr genau, womit er sie in Angst und Schrecken versetzen kann. Rechtgläubige und selbstbeherrschte Priester gehören zu seinen liebsten Opfern.
       
      Wie bereits erwähnt ist der Khind eigentlich ein Dämonenfürst, der es einstweilen vorzieht, auf Midgard zu leben. Von seiner wahren Gestalt konnte noch niemand berichten. Zumeist tritt er als großgewachsener, schlanker Jüngling mit dunklen Haaren, weit hervortretenden Augen und blasser Hautfarbe auf. Einige Zeugen berichten, dass er tatsächlich in der Lage ist, von einem Ohr zum anderen zu grinsen. Hin und wieder tritt er auch als kleines Kind in Erscheinung.
      Seinen Namen hat er schon aus seiner Heimatebene. Man kann sich seine Entzückung vorstellen als er herausfand, welche unschuldigen Wesen auf Midgard so genannt werden, wie er.
       

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      Ja, der Khind ist definitiv am großartigen Joker aus dem Film Batman - The Dark Knight angelehnt. Beim Aussehen habe ich mich vom (jungen) Steve Buscemi inspirieren lassen. Wenn man diese Mixtur noch ein wenig mit Jack Sparrow abrundet, bekommt man ein ganz gutes Gefühl für meine Vorstellung von der Figur.
       
      Viel Spaß damit,
      Grüße,
      Arenimo

    • OliK

      Feuerbeeren

      Von OliK, in Nichtmagisches,

      Feuerbeeren wachsen in den weiten, lichten Nadelwäldern des Nordens. Sowohl Pflanzen als auch Beeren sehen der gemeinen Blaubeere zum verwechseln ähnlich, und oft schleicht sich auch die eine oder andere Feuerbeere mit in den Sammelkorb beim Blaubeersammeln.
      Sammelt man jedoch reine Feuerbeeren (EW: Kräuterkunde-12!) lassen sich diese trocknen, zermahlen und zu richtigen FEUERBEEREN verarbeiten.
      Das entstande Pulver wird, vor allem im Winter sehr geschätzt. Eine Prise reicht aus, um einen Becher (ca 0.2L) eines beliebigen Getränks (inkl Wasser) auf 95C zu erwärmen in dem man es einfach hineinstreut und umrührt. Als Nebeneffekt erhält dies Getränk einen süssherben Geschmack (ähnlich dem von Blaubeersirup eben). Zusatzlich erhöht sich die Widerstandskraft des Trinkenden gegenüber Kälte für die nächsten 4h.
      PS der wärmende Effekt, der Blaubeersuppe zugeschrieben wird und bei harter körperlicher Anstrengung in Schnee und Kälte ausgenutzt wird (wie z.B. bei http://www.vasaloppet.se/wps/wcm/connect/en/vasaloppet/start) geht eigentlich auf Verunreinigungen mit Feuerbeeren zurück.

    • Anjanka
      Windspiel des ewigen Frühlings
       
      ABW: -
      Aura: göttlich/ elementar (Long)
       
      Aussehen
      Ein kostbar gearbeitetes, aus vielen Bambusröhren, Seidenfäden und Perlen bestehendes Windspiel. Es ist größer und filigraner, als andere Windspiele, weshalb es sich nicht dazu eignet, auf längere Reisen mitgenommen zu werden. Nachlässig im Ruchsack verstaut würde es nach kurzer Zeit auseinander fallen. Am sichersten transportiert man es, indem man die Seidenkordel dort greift, wo es auch aufgehängt wird und es so am ausgestreckten Arm vorsichtig dahin trägt, wo man es haben will.
      Sein Gewicht ist dank der leichten Baumaterialien und der einzigartigen Herkunft sehr gering, aber umso zerbrechlicher ist es auch.
       
       
      Wirkung
      Hängt es im Luftzug einer leichten Brise, gibt es wunderschöne Klänge von sich, die an Bambus erinnern, der sanft im Wind aneinander schlägt. Außerdem fühlt man sich an Frühling, das Erwachen des Lebens und die Frische klaren Wassers erinnert.
      Durch seine Machart zieht es die Blicke der Menschen auf sich und wertet somit das Ansehen seines Besitzers auf. Beim ersten Besuch wird das Gespräch automatisch mit der Anerkennung für solch ein schönes Windspiel begonnen, was den Einstieg in eine längere Plauderei, um sich gegenseitig kennen zu lernen, erleichtert. Dadurch erhält der Gastgeber +2 auf Beredsamkeit (zum „Eis brechen“) und Verführen, wenn der Gegenpart das Windspiel zum ersten Mal sieht.
      Die herausragendste Eigenschaft des Windspiels aber ist es, dass in seiner Nähe (20m UK) permanent eine angenehme Temperatur herrscht (wie der Zauber Hauch des Frühlings).
      Es kann nicht ausbrennen, nur unsachgemäßer Transport, grobe Behandlung, oder ein ausgewachsener Sturm, dessen Kräften es ausgesetzt ist, zerstören das filigrane und zaubermächtige Artefakt.
       
      Herkunft
      Der Sage nach wurde dieses Artefakt vom DaiWangLong des TsaiChen persönlich angefertigt, um der Bitte seiner Schülerin NyoSan nachzukommen – diese war nach langem Exil im Ausland just wieder nach KanThaiPan zurückgekehrt und klagte über den Baustil ihres Volkes, der keine Wärmedämmung kannte. Im Winter, so befürchtete NyoSan, würde es zu kalt für sie und ihr jüngst geborenes Kind sein.
      Der DaiWangLong des TsaiChen hatte ein Einsehen mit seiner treuen Schülerin – nicht zuletzt wegen des wohlklingenden Liedes, das NyoSans Mann während der Unterredung auf seiner Flöte spielte – und zog sich in sein Reich zurück, um ein Artefakt zu schaffen, in dessen Umgebung es immer warm sein würde. Natürlich musste NyoSan dafür etwas für ihren Mentor tun, aber diese Aufgabe ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
      Der DaiWangLong des TsaiChen nahm drei Stängel Bambus vom Quell des Lebens, Seide von der Seidenraupe, Perlen aus Wassertropfen, die sich an seinen Schuppen verfangen und verfestigt hatten und noch einige Materialien mehr. Zu guter Letzt hauchte er das fertige Gebilde einmal an und sprach seinen Drachensegen darüber.
      Nach acht Tagen, die das Windspiel im Reich der Long an einer Wolke gehangen und sacht in der Himmelsbrise gespielt hatte, überreichte der große Drachenkönig NyoSan das kostbare Stück am Ufer des einzigartigen TsaiChen.
       
      Seitdem weiß man sicher, dass es ein Windspiel des ewigen Frühlings gibt (das NyoSan wie ihren Augapfel hütet) – aber ob der DaiWangLong des TsaiChen auch für andere Menschen oder Fujin solche Windspiele geschaffen hat, wird wohl ewig Stoff für Legenden bleiben.
       
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      Viel Spaß mit diesem Artefakt. Es passt meiner Ansicht nach am Besten nach KanThaiPan, aber wie immer ist jedem selbst überlassen, was er damit anstellt.
       
      LG Anjanka

    • Arcado Arcipelago
      Anhang vorhanden.
      Der Text und die Karte beschreibt Fallandsburgh, den Stammsitz des Clans Seal an der albischen Ostküste. Neben der Burg wird ausführlich das gleichnamige Dorf und einige Bewohner vorgestellt sowie ein paar kurze Ereignisse geschildert, die in jede Kampagne eingebaut werden können (z.B. wenn die Abenteurer auf der Durchreise sind). Zusätzlich können die Abenteurer hinter das Geheimnis des "Segens der Seal" (vgl. Quellenbuch Alba) kommen.
       
      Die Beschreibung war Bestandteil eines selbsterdachten Abenteuers, bei dem u.a. die Besonderheit des Clans Seal und die erwähnte Abtei Fallandstor eine größeres Rolle spielte, sollte aber in der Form allgemein verwendbar sein. Wenn ich dazu komme kann ich das Abenteuer beizeiten anfügen...
       
      Gruß,
      Arco

    • Hektavian
      Ich darf dennoch kurz (oder eher lang) als Liste zusammenfassen und meinen Senf dazugeben
       
      -Gegner binden
      wenn möglich binden die Nahkämpfer der Gruppe zuerst die gefährlichsten Gegner.
      Dabei sollen feindliche Fernkämpfer und Zauberer durch binden im Nahkampf entschärft werden.
      (Kampftaktik, Geländelauf, Unsichtbarkeit, u.s.w. )
       
      -Deckung aufbauen
      Gleichzeitig sollte versucht werden eine Front aufzubauen, damit sich die eigenen Nicht-Nahkämpfer dahinter positionieren können.
      Es muss nicht einen verbunde Front sein es reichen auch kleinere "Taschen"
      (Marschordnung festlegen, Hinterhalt bedenken)
       
      -Gegnerwahl
      Wenn möglich wählt man die Paarungen anhand der Angriffe und Verteidigungen sodaß diese optimal für die eigene Gruppe sind.
       
      -Schaden konzentrieren
      mehrere "Helden" greifen einen gemeinsamen Feind in Reichweite an um diesen möglichst schnell aus zu schalten
      (Fernkämpfer und Spießer&Stecher bedenken)
       
      -lokale Überzahl ausnutzen
      Selbst wenn man in der Unterzahl ist kann man lokal 2 oder besser 3 gegen 1 kämpfen
       
      -Umgebung nützen
      Nütze Wände, Säulen, Bäume, Flüsse
      wirf eine Tisch um und benutz ihn als Deckung, spring auf ihn und nütz den Höhenvorteil
      Zieh den Gegner in für ihn unsicheres Gelände (Strat)
       
      -Nutze die Schwächen des Gegners
      Feuer, Weihwasser, Magie und viele andere
       
      -Mut zum sinnvollen Risiko
      Gezielte Schläge nicht gegen schon fast erschöpfte Gegner, besser gegen frische Gegner.
      Gefährliche Aktionen gegen Gewinn und Verlust abwägen
       
      -Stärkere Feinde bevorzugt behandeln Strategie
      Feinde nach Gefährlichkeit und Ausdauer einteilen
      eigene Schadensminimierung priorisieren, meistens ist es besser den stärksten (auch im Sinne von Durchaltenvermögen) Gegner zu eleminieren, manchmal zahlt es sich aber auch aus Gegner die wenig aushalten
       
      -Schaden abfangen Strategie
      Konzentriere den gegnerischen Schaden immer auf die eigenen Gruppenmitglieder die ihn aushalten
      Zu Anfang sind das die Nahkämpfer in langen Kämpfen geht es schnell aber nur um die aktuelle AP-Anzahl
      (oder einen Zauberer der vom Unterstützer in den Bärenwütler wechselt)
       
      -Gegnergruppe teilen Strategie [Divide and Conquer]
      Teile die 20 Orks in 4 oder 5 Gruppen und während ein Teil der Gruppe ihre Rüstungen nützen,
      erledigt der Rest der Helden eine Gruppe nach der Anderen
       
      -Spiele den Gegener gegen sich selbst aus ~Strategie
      Gegner behinder sicht selbst - Sollte es möglich sein einen Gegner kurzfristig vom Kampf auszusperren so wird das gemacht (Überzahl)
      Bei zu vielen feindlichen Fernkämpfern empfiehlt es sich, dass alle, auch ZAU, in einen "kontrollierten" (=ZAU haben nur einen Gegner) Nahkampfgetümmel gehen
       
      -Verweigere dem Gegner möglichst viele Vorteile
      Überzahl (siehe Punkt zu lokaler Übermacht), Sturmangriff
       
      -Verweigere dem Gegner möglichst alle oder viele der obigen Punkte
      siehe Gegner binden, Umgebung nützen, Übermacht, Gegner gegen sich selbst ausspielen
       
       
      Strategie und Taktik sind eng verwandt und teilweise schon schwer abzugrenzen (auch wegen verschiedener Definition z.b. Militär, Wirtschaft, Mathematik, ...)
      Siehe dazu als Beispiel unter Begriffsabgrenzung in Taktik Militär. Es empfiehlt sich auf der Seite auch auf den Link für Englisch zu klicken.
       
       
      Grundsätzlich steht Taktik aber auch oft im Konflikt mit dem Rollenspiel der Charaktere.
      Beispiel: Auch wenn der Anführer der Gegner einen Zweihänder führt und der Ordenskrieger ein kl. Schild könnte er sich dem zum einem FAIREN Zweikampf stellen wollen.
      Was so ziemlich alle obigen Vorschlägen widerspricht! (vor allem das fair!!!)
       
      Aber auch prinzipiell woher weiss ein Charakter was das Beste in einer Kampfsituation ist und warum sollte er ausgerechnet das tun?
      Viel an Taktik ist aber auch instinktiv (für Personen die oft in Kämpfe verwickelt werden = Helden ), also legt los und kämpft zusammen (gute Strategie).
       
      P.S. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gute Präsentation
      P.P.S. Die einzelnen Punkte sind nicht unhabhängig oft sind sie sogar recht nahe beinander, vielleicht gibt es also eine "bessere" Einteilung / Auflistung

    • Y_sea
      Hallo Ihrs,
       
      mal wieder eine Kurzgeschichte von mir. Es geht diesmal um die erste Berührung mit einem Kult um einen Diebesgott. Kommentare und Kritik sind wie immer sehr willkommen!
      Dank an Saidon für die Inspirationen
       
      Cheers,
      Y_sea
       

      Wie die Katze auf dem Dachfirst
       
      Im Gehen ließ Roric das Rasiermesser mit der Einlegearbeit am Griff aufklappen und suchte nach der warmen Erinnerung an seine Mutter, dachte an seinen Vater und klappte die Klinge ärgerlich wieder ein. Unter einer der Laternen, die die Straße der Tausend Stimmen matt erhellten, hielt er an und steckte das Messer gedankenverloren wieder in die Tasche seines Lederwamses.
       
      Er hatte nicht schlafen können und sich mit einem Spaziergang den Ärger vertreiben wollen, aber weder die kalte Nachtluft mit dem salzigen Meergeschmack noch die unwirkliche Einsamkeit auf den nächtlichen Straßen Palabrions hatten seine Gedanken beruhigen können. So fern der Heimat hatte seines Vaters Wunsch immer noch Macht über ihn. Und das frustrierte ihn ohnegleichen.
       
      Missmutig starrte Roric in eine dunkle Gasse, die weg von dem beleuchteten Palasthügel führte. In der Einsamkeit und Stille erlaubte er sich, der Wut Ausdruck zu verleihen, und trat gegen einen Schotterstein, der folgsam in einem kraftvollen Bogen davonflog und in der Dunkelheit der einsamen Gasse verschwand.
       
      "Au!", gellte ein zorniger Schrei aus der Finsternis und Roric zuckte zusammen. Sein eigener Frust war keine Entschuldigung, jemandem weh zu tun.
       
      "Lass mich los!", zischte die gleiche Stimme und Roric atmete erleichtert aus, weil sein Stein offenbar gar nicht der Grund für den Schmerzenslaut gewesen war.
       
      Dann hörte er einen Schlag und ein Grunzen, woraufhin schnelle Schritte auf dem Straßenpflaster klatschten. Auf ihn zu. Schwerere Schritte hinterher. Das Licht der Laterne erfasste die Gestalt einer jungen Frau, ihre Spiegelung blitzte verschwommen in einer Pfütze auf, kurz bevor ihre Stiefel sie in spritzendem Wasser zerplatzen ließ. Direkt dahinter ein großer Kerl. Noch einer. Und noch einer.
       
      Roric zog sein Schwert. So verhasst es ihm war, dass sein Vater ihm die Heldenrolle aufzwängte, er würde nicht daneben stehen, wenn eine unschuldige Frau Hilfe brauchte.
       
      Er war geübt, war sich aber alles andere als sicher, dass er es mit den drei Männern aufnehmen konnte. Seine leere Linke, die sich nach dem Schild sehnte, schloss sich stattdessen kurz um ein Bleikästchen in einer Tasche seines Lederwamses. Darin waren Feuerperlen, aber bis er es aufgefummelt hätte, wären die Frau und ihre Verfolger schon drei Gassen weiter.
       
      Lasst von ihr ab und ich lasse euch am Leben, hätte er gerne in überzeugender Stimme gerufen, aber sein Chryseisch war bestenfalls bruchstückhaft und ein grammatikalisch unvollständiges Kauderwelsch würde seine Autorität vermutlich nicht gerade erhöhen. Also verlegte er sich darauf, grimmig zu starren und in Schwertkampfpose zu gehen.
       
      Als hätte er Roric gar nicht wahrgenommen, stürzte sich der dichteste Verfolger direkt unter der Straßenlaterne auf die Frau, die daraufhin der Länge nach hinfiel. Da hackte Roric von oben auf den Arm des Mannes. Nicht schön. Aber effektiv.
       
      Der überraschte Schmerzensschrei des Mannes hallte zwischen den hohen Häusern. Die Frau wandt sich aus seinem Griff und kam schnell auf die Beine. Roric sah einen Dolch in ihrer Hand aufblitzen. Ein schickes, schmales Stilett.
       
      Aber im nächsten Moment wurde seine Aufmerksamkeit von dem zweiten Verfolger eingenommen, der gerade sein Kurzschwert zog.
       
      Roric trat gegen den Knauf der Waffe, bevor sie ihre Scheide ganz verlassen hatte, und richtete seine Schwertspitze dem Kerl ins Gesicht. Dieser zuckte zurück und auch sein Kumpane hinter ihm stockte, beide froren ein, als stände die Zeit still.
       
      Stummes Atmen war für einen Moment die einzige Bewegung unter der Laterne.
       
      "Das wirst du ...", drohte der Dritte.
       
      Was es war, dass er würde, verstand Roric nicht. Vermutlich bereuen.
       
      Roric machte einen kleinen Schritt rückwärts. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die Frau ihr Stilett an die Kehle des Mannes hielt, den Roric am Arm erwischt hatte. Aber auch sie folgte Rorics Beispiel und ließ den Verfolger aufstehen. Die drei zogen sich vorsichtig zurück und verschwanden dann im Dunkeln, wie vorhin der fliegende Stein.
       
      "Puh", machte die Frau erleichtert und steckte ihr Stilett weg. Roric sah, dass sie gar nicht so jung war, wie er erst gedacht hatte, nur klein. "Ich danke dir! Das war Hilfe zur rechten Zeit."
       
      "Es war mir eine Ehre", begann Roric vergleichsweise flüssig, denn die ritterlichen Höflichkeitsfloskeln hatte er besser gelernt, als straßentaugliche Drohungen, "einer unschuldigen Frau gegen wütende Angreifer zu---"
       
      Ihr maßloses Gelächter ließ ihn abbrechen. Was hatte er falsch gesagt?
       
      "Ha ha ha! Hey, ich lade dich auf einen Wein ein", gluckste sie. "'Unschuldig' bin ich schon lange nicht mehr genannt worden. Aber 'wütend' stimmt schon. Sie waren ziemlich wütend, weil ich ihnen das hier geklaut habe."
       
      Roric öffnete den Mund, aber nichts kam heraus. Seine Augen blinkten. Er wusste nicht, ob er sie richtig verstanden hatte, aber er wusste auch nicht, ob er wirklich nachfragen wollte.
       
      Auf jeden Fall unterstrich sie ihre Worte damit, dass sie einen goldenen Anhänger hoch hielt. Die kreisrunde Scheibe baumelte an einem Kettchen unter ihrer Hand und die kurzen Strahlen rings um die leicht gewölbte Rundung funkelten im warmen Licht der Straßenlaterne.
       
      Es zog ihn in Bann und er murmelte geistesabwesend in seiner Muttersprache: "Was ist das?"
       
      "Kommst du aus Clanngadarn?", fragte die Frau nebenbei und fuhr dann auf twyneddisch fort: "Das ist das 'Licht der Wahrheit'. Willst du jetzt einen mit mir trinken? Am Hafen hat bestimmt noch etwas auf."
       
      Er nickte.
       
      Dann endlich riss er den Blick vom dem hypnotischen 'Licht der Wahrheit' und erinnerte sich seiner Manieren. Er steckte das Schwert weg, legte die Hand auf den Knauf und verbeugte sich galant. Dabei nahm er die freie Hand der holden Geretteten und führte sie an seinen Mund. Ihr spöttisches Prusten ignorierte er. Was sich gehörte, gehörte sich.
       
      "Mein Name ist Roric ap Sialwen. Zu Euren Diensten", sagte er feierlich. Auch die Stimme in seinem Kopf, die nicht umhin konnte, die 'holde Gerettete' als Diebin zu bezeichnen, ignorierte er. Er hatte sie gerettet und er würde dafür sorgen, dass sie sicher blieb.
       
      "Filipa", antwortete sie. "Nett dich kennenzulernen, Roric ap Sialwen."
       
      Während Roric noch zögerte, weil er nicht zu dicht den drei Männern nach Westen folgen wollte, wandte sie sich den Sternenrosenhügel entlang Richtung Süden und Roric fiel ein, dass dort auch noch Häfen waren. So gingen sie gemeinsam die Straße der Tausen Stimmen hinunter. Roric hätte den Duft und die Romantik der Sternenrosen nah am Hügel vorgezogen, aber Filipa zog es offenbar zu der weniger beleuchteten Straßenseite. Ab und zu lächelte sie ihn an. Er schätzte sie auf etwa so alt wie sich selbst, Mitte 20, aber vielleicht war sie auch schon 30. Sie trug weiche, sehr dunkel gefärbte Kleidung, die keine Geräusche zu machen schien, wenn sie sich darin bewegte. Im Gehen öffnete sie ihre hochgesteckten Haare und schüttelte sie unbefangen aus.
       
      "So, Roric, was machst du mitten in der Nacht in den dunklen Gassen der Stadt der Düfte und Farben?", fragte sie, als sie in Richtung des Handelshafens abbog.
       
      Ihre zwanglose Art war ansteckend.
       
      "Ich ärgere mich über meinen Vater", sagte er daher und der Frust kam schleichend zurück wie die trübe Nebelschicht auf einem See.
       
      "Phantastischer Grund", lobte Filipa und Roric musste lachen. "Was hat er denn getan?"
       
      "Er will, dass ich einen Drachen töte", sagte Roric bitter.
       
      Filipa hielt an. Seit sie in diese Gasse abgebogen waren, war es so dunkel, dass er kaum etwas erkennen konnte. Nur das Helle in ihren runden Augen.
       
      "Das wird Einzug in die Annalen halten, als einer der besten Gründe, seinen Vater zu hassen. Warum um alles in der Welt will er das?"
       
      Roric zuckte die Schultern. Was sollte er sagen? Dass von ihm erwartet wurde, dass er allein die in Dekandenz untergegangene Tradition einer heldenhaften Familie wieder aufleben ließ? Dass sein Vater ihn hatte loswerden wollen?
       
      Er ging weiter, ohne zu wissen wohin.
       
      "Und? Hast du schon einen gefunden?", fragte sie, ohne auf eine Antwort auf die vorherige Frage zu bestehen.
       
      "Nein. Es gibt hunderte Legenden von Drachen, aber wirklich sicher, wo einer lebt, konnte mir bisher niemand sagen. Du vielleicht?"
       
      "Tut mir leid", sagte sie. "Obwohl ich nicht sicher bin, dass ich das tun würde, wenn ich es könnte. Du wirkst fast so, als wolltest du das wirklich versuchen. Gehen wir hier rein", schlug sie dann unvermittelt vor und öffnete die Tür zu einer verrauchten Kaschemme, in der zu so später Stunde nur wenig Besuch war, aber das matschige Stroh auf dem Boden von einem trubeligen Abend kündete --- oder auch mehreren Abenden. Es sah nicht so aus, als würde in der Dreibeinigen Schildkröte täglich das Stroh gewechselt.
       
      Mit gerümpfter Nase sah Roric sich um, aber Filipa zog ihn hinter sich her an einen Tisch.
       
      "Sie haben wirklich guten Grappa", vertraute sie ihm an und wenig später stand eine enghalsige Flasche mit zwei kleinen Tonbechern vor ihnen.
       
      * * *
       
      "Stiehlst du ... häufiger was?", fragte Roric, nachdem das dritte Glas die Zügel seines Benehmens gelockert hatte.
       
      "Ja", antwortete sie knapp und zufrieden.
       
      "Warum?"
       
      "Eigentum ist Illusion."
       
      Darauf wusste Roric nicht sofort eine gute Antwort. So locker saßen seine Manieren noch nicht, dass er ihr an den Kopf werfen wollte, wie sie so einen Quatsch sagen konnte.
       
      "Von wem hast du das denn?", fragte er stattdessen, um seinen müden Kopf nicht mit Gedanken zu belasten, was die Konsequenz einer solchen Einstellung waren.
       
      Nachdenklich sah sie ihn an und schien die Worte eine Zeitlang auf den Lippen hin und her zu schieben, bevor sie antwortete.
       
      "Ich gehöre einem Kult um den Gott Khazzulor an", sagte sie schließlich.
       
      "Es gibt einen ganzen Kult, der an so ... etwas glaubt?" Gerade noch rechtzeitig hatte er das Wort 'Quatsch' aus dem Satz gestrichen.
       
      "Warum nicht?"
       
      "Weil ..." Er beherrschte sich. Höflichkeit gebot es, die Überzeugungen anderer nicht als Schwachsinn abzutun. Er atmete also tief durch, nahm den vierten Grappa an und sagte dann besonnener: "Stell dir doch mal vor, das würden alle glauben. Dann würden sich alle nur gegenseitig etwas wegnehmen und niemand hätte Grund, sich etwas Schönes zu schaffen. Niemand würde mehr ein Haus bauen, wenn es unwahrscheinlich ist, das Haus auch nächstes Jahr noch zu besitzen."
       
      Filipa nippte an ihrem Becher und betrachtete ihn gelassen.
       
      Ihm fiel auf, dass etwas nicht stimmte. Er würde sich trotzdem ein Haus bauen. Es ging ja nicht nur darum, es in einem Jahr noch zu haben, sondern auch um Schutz jetzt. Aber er würde darum kämpfen müssen. Und das gefiel ihm nicht.
       
      "Wir sind wie die Katze auf dem Dachfirst", sagte Filipa. "Fallen wir auf der einen Seite vom Haus, stürzen wir ins Chaos, in dem niemand mehr für die eigene Zukunft etwas zu tun bereit ist. Stürzen wir auf der anderen Seite herunter, herrscht morbide Starrheit, in der der Besitz deiner Vorfahren definiert, was du bist. Reichtum konzentriert sich mit der Zeit."
       
      "Es geht dir um Umverteilung?"
       
      "Auch."
       
      "Das 'Licht der Wahrheit' schenkst du also an eine bedürftige Familie", sagte er verächtlicher als beabsichtigt.
       
      "Nein", erwiderte sie ernst. "Aus unserer Sicht ist das ein böses Artefakt. Es wird zerstört."
       
      "Ein böses Artefakt? Das kann ich gar nicht glauben."
       
      Sie zuckte die Schultern und holte es noch einmal hervor.
       
      "Es ist Tin geweiht", gab sie zu. "Die drei vorhin haben sich so leicht vertreiben lassen, weil sie selbst Schmuggler sind und mit dem Großen Rat von Palabrion nichts zu tun haben wollen. Vielleicht haben sie dich sogar für eine Stadtwache gehalten. Gut, dass du nichts gesagt hast."
       
      Sie grinste, aber Roric blieb ernst.
       
      "Ist dieser Khazzulor ein böser Gott, so wie Drais?"
       
      "Nein!", rief Filipa aus. "Nein. Er ist ein guter Gott."
       
      "Warum haltet ihr dann ein Tin-Artefakt für böse?"
       
      "Wegen dem, was es kann. Ich zeige es dir."
       
      Damit hatte sie blitzschnell den Anhänger in seine Hand gelegt, die Wölbung stand von seiner Handfläche ab. Sie drehte seine Hand mitsamt Anhänger und drückte sich die Wölbung auf den eigenen Arm.
       
      "Frag mich was", forderte sie ihn auf.
       
      "Ich versteh nicht ..."
       
      "Irgendwas, was du nicht erwarten würdest, dass ich ehrlich beantworte."
       
      Roric war verwirrt.
       
      "Wie alt bist du?", war schließlich die erste Frage, die ihm einfiel.
       
      Unter seiner Handfläche leuchtete es gelb auf, strahlte in alle Richtungen heraus und wärmte seine Hand mit wohliger Weichheit.
       
      "Achtundsechzig", antwortete Filipa und riss dann sofort seine Hand von ihrem Arm. "Oh, Rattendreck, was für eine dämliche Frage. Jaja, ich bin magisch verjüngt, aber erzähl es niemandem."
       
      Ärgerlich funkelte sie ihn an und Roric verstand erst recht nichts mehr.
       
      "Siehst du nicht? Ich musste die Wahrheit sagen. Wir machen es noch einmal andersherum."
       
      Flink nahm sie ihm das Amulett aus der Hand, drückte die Wölbung auf seinen Unterarm und stellt ihre Frage, bevor er protestieren konnte.
       
      "Was ist das Wertvollste, das du gerade bei dir hast?"
       
      Wieder leuchtete das Licht, aber diemal war es kalt unter der goldenen Sonne, so als zöge sie die Wärme und Kraft mitsamt der Antwort aus ihm heraus.
       
      "Mein Rasiermesser", antwortete Roric ohne zu zögern --- und ohne es zu wollen. Und er redete einfach weiter: "Vielleicht nicht das Wertvollste in Gold, aber das Wertvollste für mich. Es ist ein Familienerbstück. Aber das Wichtige ist, dass er es mir geschenkt hat. Mir. Nicht meinem Bruder. Mir. Es ist ein Liebesbeweis."
       
      Rorics Wangen brannten, als Filipa endlich den Kontakt löste und sein Wortfluss versiegen durfte. Er schauderte. 'Ein Liebesbeweis.' Hatte er das tatsächlich gesagt? Sein wichtigster Besitz war ein 'Liebesbeweis' seines Vaters. Am liebsten wäre er im Boden versunken. Hatte er schon genug getrunken, dass er wenigstens glaubwürdig unter den Tisch gleiten konnte?
       
      Filipa sah ihn nur nachdenklich an. Sie schenkte nach und beide tranken.
       
      "Sie haben es verwendet, um die Wahrheit aus einem herauszupressen", sagte sie Minuten später, als sie das Amulett längst schon wieder eingesteckt hatte.
       
      "Hm", machte Roric mürrisch. "Was Folterinstrumente angeht, scheint es mir recht zivilisiert."
       
      Filipa lachte lautlos.
       
      "Stimmt schon. Nicht so krude wie eine Streckbank und heiße Schürhaken, aber ... verstehst du nicht? Du hast keine Chance. Keine Wahl. Du hast keinen Willen mehr. Ich finde, das ist das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann."
       
      Ihre Augen trafen sich und er glaubte ihr. Das war es, wovor sie am meisten Angst hatte.
       
      "Es tut mir leid", fügte sie dann an. "Ich hätte das nicht tun sollen, eben."
       
      Roric zuckte die Schultern, wollte es wegschütteln.
       
      "Schon gut. Es ist offensichtlich die Wahrheit, auch wenn sie mir nicht gefällt. Ich habe sowieso geschworen, die Wahrheit zu sagen. Bisher hatte ich nicht geglaubt, dass daran etwas schlecht sein sollte."
       
      Es klang trotzig.
       
      "Gehört das auch zu deinem Kult?", fragte er, um das Thema von sich wegzulenken.
       
      "Ja", antwortete sie fröhlicher. "Wobei es wie bei dem anderen Prinzip auch hier darum geht, das richtige Maß zu treffen. Es ist durchaus akzeptabel für uns, andere auszutricksen, jemandem etwas vorzugaukeln. Aber nicht den Willen gänzlich zu nehmen. Der freie Wille ist unantastbar."
       
      "Wie soll das denn gehen", spottete Roric: "Ein Kult der freien Willen vorschreibt."
       
      "Höre ich da einen Hauch grundsätzlicher Häresie?", meinte Filipa unbeeindruckt und Roric lachte auf.
       
      * * *
       
      Als die Flasche leer war, verabschiedeten sie sich und Filipa umarmte ihn und dankte ihm noch einmal.
       
      "Versuch es mal in Thalassa", sagte sie ihm draußen vor der Kneipentür.
       
      "Was?"
       
      "Frag in Thalassa nach einem Drachen. Wenn dir irgendwo jemand sagen kann, wo es noch einen Drachen gibt, dann dort."
       
      "Danke", erwiderte er ernst.
       
      "Und Roric", sagte sie noch. "Jemandem etwas zu stehlen, ist nicht unbedingt einfacher, als es selbst zu machen."
       
      Damit sprang sie die Hafenstraße entlang in die Morgendämmerung.
       
      Aber Roric verstand ihren letzten Satz erst, als er auf dem Weg zu seinem Gasthof seiner Angewohnheit, mit dem Rasiermesser zu spielen, nachgeben wollte.
       
      Es war weg.
       
      Wütend fuhr er herum, aber natürlich war Filipa längst nicht mehr zu sehen.
       
      Frust schüttelte ihn, bis seine Hand in die andere Tasche des Wamses fuhr, um zu sehen, was sie ihm noch alles gestohlen hatte. Da war das Rasiermesser. Erleichtert holte er es hervor und strich liebevoll über die Einlegearbeit aus Perlmutt.
       
      Aber wo war das Bleikästchen mit den Feuerperlen?

    • wolfheart
      Chysgoda cerddwr - (twyneddisch: Schattengänger) - evtl. nur Myrkgard?
       
      Dies sind die rauhen abgelegenen nördlichen Gebiete Clanngadarns, in denen nur einzelne Dörfer existieren. Dort wo der einsame Wanderer leicht Opfer von Unheuern oder gar bösen Geistern und Dämonen werden kann. Dies ist das Land der Schattengänger. Die Schattengänger, von denen bereits die Kinder der Twyneddin hinter vorgehaltener Hand erzählt bekommen. Die Schattengänger, von denen aber selbst die mächtigsten und tapfersten nur leise flüstern. Darum nimmt es nicht Wunder, dass andere Völker nie etwas von den Schattengängern hören.
       
      Die Druiden erzählen, dass die Schattengänger in sich im Widerspruch sind, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Ordnung und Chaos. Und genau aus diesem Grund die wichtigste und schärfste Waffe der Twyneddin gegen die bösen Mächte seien. Eine Waffe, die man besser nicht zückt, wenn doch dann möglichst schnell wieder wegschließt.
       
      In den Tempeln herrscht die Meinung, dass die Schattengänger von den Göttern berührt sind, entweder gestraft und Buse tun müssen oder gesegnet durch ihren Willen und ihre Kraft. So stehen sie außerhalb der Ordnung der Tempel und sind doch Teil davon. Daher kann ein Schattengänger in einem Tempel für längere Zeit Obdach erbitten, die Entscheidung dazu obliegt jedoch dem Tempelobersten.
       
      Die normale Bevölkerung freut sich über jeden Schattengänger, der in die Nähe ihrer Dörfer kommt, wenn mal wieder böse Geister oder Dämonen ihr Unwesen treiben. Und sie freuen sich umso mehr, wenn der Schattengänger nach getaner Arbeit und bezahlter Entlohnung dem Dorf den Rücken kehrt.
      Denn es heißt, dass die Schattengänger die bösen Geister und Dämonen anziehen wie das Licht die Motten. Und wie das Licht die Motten verbrennt, so nutzt der Schattengänger seine Anziehung, um diese Unwesen vom Boden Clanngadarns zu tilgen. Aber so wie der Schattengänger seine Beute anlockt und vernichtet, so heißt es auch, dass der Ort, an dem ein Schattengänger länger bleibt, selbst bald das Heim ebensolcher Unwesen werden kann. Er ist Jäger und Gejagdter in einem! So ist der Schattengänger dazu verflucht, der Helfer in der Not zu sein, und doch ein Wanderer in den kargen Landen Clanngadarns.
       
      So wie alle Twyneddin genießt er das Gastrecht, allerdings nur für einen Tag, danach muß er außerhalb des Dorfes sein Lager aufschlagen. Und spätestens nach erfolgreicher Jagd hat er die Gegend zu verlassen, sonst würde der Fluch wieder über die Gegend hinwegfegen, und vielleicht schlimmer noch als vorher.
       
      Der Schattengänger trägt seine Hauptwaffe wie ein Zepter hohen Hauptes. Es ist gezeichnet von den Erfolgen seiner Jagd. Nicht wie andere Krieger mit den abgeschlagenen Köpfen seiner Gegner, sondern mit einem Teil der Münzen, die er als Entlohnung zu erhalten hat. So sind an seiner Waffe immer Schnüre mit aufgefädelten Münzen, die auf der Wanderschaft traurig klingeln und andere Wanderer warnen, wer ihre Wege kreuzt.
       
      So wie das Klimpern der Münzen andere Twyneddin warnt, so lockt es Unwesen an und schreckt sie gleichzeitig ab. Hin- und hergerissen sind sie für den Schattengänger häufig leichtere Beute. Doch hat dieses Siegeszeichen seinen Preis. Die Unwesen treibt auch die Wut auf den Schattengänger an, eine Rache für den Tod ihrer Leidensgenossen, eine Rache die die Unwesen umso gefährlicher macht.
       
      Dies ist auch der Grund, warum ein Twyneddin einem Schattengänger nie die Waffe entwenden würde, selbst im Tod nicht. Er würde sich den Fluch des Schattengängers aufbürden. Das führt dazu, dass selbst in Städten der Schattengänger diese Waffe trägt. Mit einem Eid kann jedoch dazu gezwungen werden, die Waffe nicht zu ziehen!
       
      Der Schattengänger ist ein Ausseiter in der Gesellschaft der Twyneddin, und doch überlebenswichtiger Teil derselben. Wer weiß, ob die abgelegenen Dörfer noch existieren würden, trotz der Macht der Druiden und der Priesterschaften. Es gibt keine Organisation, in denen die Schattengänger eingebunden sind, meist durchstreifen sie einzeln, manchmal auch in Gruppen die Gegenden.
       
      Es heißt, dass die Kinder eines Schattengängers gern die Beute von bösen Geistern werden, die des Mörders direkt nicht habhaft werden können und daher ihm nahestehende Menschen für ihre Rachegelüste überfallen.
      Und da es jeden Twyneddin im Laufe seines Lebens irgendwann passieren kann, dass ihn der Ruf des Schattens befällt, lebt jede Familie in der Ungewißheit. Es ist kein Ruf, auf den der Twyneddin wartet oder gar hofft! Denn es gibt kein Weg zurück mehr! Es ist ein Fluch, der ihn schägt, und ein Segen für diejenigen, für deren Sache er sich verpflichtet fühlt.
       
      Es mag sein, dass es eben diese Verantwortung oder Bürde ist, die die Schattengänger die loyalsten Kämpfer gegen die Dunkelheit werden läßt. Selbst der schlimmste Wegelagerer oder der gewissenloseste Meuchelmörder wird zu einem Streiter, auf den man sich vollkommen verlassen kann. Denn in den tiefsten Winkeln weiß er: wenn er seine Sache verrät, kehren die Geister und Dämonen zurück und nehmen ihn mit, und nehmen grausame Rache an ihm!
       
      Regeltechnisch:
      Da ich den Hintergrund für die anstehende Savage Myrkgard Runde aufgeschrieben habe, habe ich noch keine ausgegorenen Idee bzgl. Midgard-Regeln. Ich könnte mir allerdings folgendes vorstellen. Die folgenden Regeln sind für den Schattengänger einzuhalten, selbst wenn es vielleicht nur Aberglaube ist!
       
      Abenteurertyp: Hexenjäger
      Modifikation: jede typische twyneddische Waffe kann auch als Spezialwaffe gewählt werden, wenn sie im Lernschema nicht aufgeführt wird, kostet sie 3LP
      Thaumagral: es wird die Spezialwaffe verwendet, mit der der Schattengänger die Unwesen bekämpft, allerdings muß er etwa 10% der Entlohnung an einer Schnur an der Waffe befestigen, sonst verliert das Thaumagral seine Kraft.
      Wenn der Schattengänger länger als einen Tag an einer Stelle bleibt, entscheidet ein EW:<Anzahl Tage> ob ähnlich wie bei Ungeheuer Rufen ein Unwesen, böser Geist oder Dämon angelockt wird.
      Wenn der Schattengänger sich darauf konzentriert, kann er mit dem Thaumagral bewußt versuchen, Ungeheuer anzulocken.Hier entscheidet ein EW:<10+Grad/2> über den Erfolg.
      In beiden Fällen ist es jedoch nicht unter der Kontrolle des Schattengängers.
      Das Thaumagral wirkt auf solche Wesen automatisch wie Angst. Hierfür wird ein EW:<10+Grad/2> gewürfelt.
       
      PS: falls mir jemand eine passend twyneddische "Übersetzung" für Schattengänger liefern kann: Her damit Ich würde es dann gern als Bezeichnung übernehmen!
       
      PPS: Ich war mir nicht sicher, ob es zu Abenteurertypen, Clanngadarn oder Myrkgard gehört

    • Gast

      Marco Tirado

      Von Gast, in Nichtspielerfiguren,

      Marco Tirado,Glücksritter (Grad 11) – Corer – 70.145 GFP
      Volk,Arbeiter, Baales Valianis – groß(189), normal (87) – rechtshändig – 53 Jahre (*2367)
       
      St64, Gs 97, Gw 67, Ko 100, In 71, Zt 34
      Au62*, pA 98, Wk 87, Sb 94
      20LP, 63 AP – B 24 – AusB+6, SchB+3, AnB+2, AbB+0, ZauB-1, ResB+0/2/0
       
      Waffen: Dolch+17 (1W6+2), Faustkampf+15 (1W6+1),leichte Armbrust+14 (1W6) [-30/-120/-220], schwere Armbrust+16 (2W6-1)[-30/-120/-240], Skhallanta+18 (2x(2W6-3)) [-30/-120/-220]; Raufen+8 (1W6-1) –Abwehr+16, Resistenz+15/19/15
       
      Gute Reflexe+9 –Athletik+12, Balancieren+13, Beredsamkeit+10, Erzählen+17, Fallenstellen+15,Gassenwissen+8, Geheimmechanismus öffnen+12, Geländelauf+16, Klettern+14,Landeskunde+6 (Eschar), Landeskunde+16 (Ikengabecken), Landeskunde+11 (Küstenstaaten),Menschenkenntnis+8, Rudern+12, Scharfschießen+14 (Armbrust), Schauspielern+13,Schleichen+13, Schwimmen+17, Seilkunst+15, Springen+14, Spurenlesen+13,Suchen+12, Tarnen+13, Tauchen+17, Tierkunde+14, Überleben+14 (Dschungel),Überleben+16 (Steppe), Verführen+14, Wagenlenken+16, Wahrnehmung+6 –Ikengadialekte+15/-, Neu-Vallinga+18/12, Scharidisch+12/11
       
      Bes.: Blutsbruder von Setaou
       
      Besonderer Besitz: Skhallanta* (+2/+0); nach BedarfRunenbolzen mit Fesselbann, Hauch der Betäubung (Zaubererfolgswert+20)
       

      Geschichte: Bei Marco Tirado handelt es sich um einen in Würde ergrauten Abenteurer aus dem westlichsten Küstenstaat Corua. Er ist ein Waise und hat sich in seiner Jugend als einfacher Arbeiter in seiner Geburtsstadt Chabrar durchgeschlagen. Wo gerade zwei zusätzliche, helfende und starke Hände benötigt wurden, arbeitete er. Als die Spannungen zwischen den Herrschaften der Küstenstaaten mal wieder bis aufs Äußerste angespannt war und zum Schutz zusätzliche Kräfte für die Miliz gesucht wurden, musste auch Marco seinen Dienst für die Stadt leisten. Dabei wurde er schon bald von den anderen Milizionären als wahres Talent im Umgang mit der lidralischen Armbrust bestaunt. Nachdem die Spannungen nachgelassen hatten und die Miliz wieder auf ihre ursprüngliche Größe reduziert werden sollte, besuchte ein wohlhabender Kaufmann die Trainingsstätten. Dabei handelte es sich um Don Ignacio di Rodrigenda, einen wohlhabenden Handelsherren, dessen Familie durch den Handel mit exotischen Tieren zu ihrem Reichtum gekommen war. Als Handelswaren dienten Bälger genauso wie lebende Tiere, die als exotische Jagdbeute, Zirkusattraktionen, Haustiere oder als Kampfgegner an die Arenen Valians weiterverkauft wurden. Vor kurzem hatte die Handelsdynastie der Rodrigenda beschlossen, ihr Einzugsgebiet zu erweitern, um ihren Kunden auch die ungewöhnlich(st)en Wünsche nach den exotischen Kreaturen Inner-Lamarans erfüllen zu können. Dazu sollten einige besoldete Großwildjäger eine Jagd- und Fangstation in Wakolo, einem Ikengi-Dorf errichten. Der dort ansässige Stamm der Aschuba hatte vor geraumer Zeit unter dem Einfluss der Schariden den Glauben an die Zweiheit angenommen, weshalb man davon ausging, dass dieser Ort ein relativ sicherer „Hafen“ für eine solche Unternehmung wäre, wenn dort (immerhin) die scharidischen Gesetze Beachtung fänden. Don Ignacio wählte sich unter den Milizionären einige hoffnungsvolle Kandidaten für seine Unternehmung aus. Dabei blieb ihm auch nicht das Talent des jungen Marco verborgen. Mit seinen Gefährten wurde er dann gen Wakolo geschickt, um seine neue Tätigkeit aufzunehmen. Für die gefahrvolle Aufgabe selbst große und besonders gefährliche Tiere zu fangen, wurden sie bestens vom Handelshaus ausgerüstet, das unter anderem auch gute Kontakte zu erfahrenen Thaumaturgen unterhält, wodurch die Großwildjäger auch stets ein gewisses Kontingent an passenden Runenbolzen erhielten.
      In dem neuen, unbekannten Land angelangt, taten sich die meisten Lidralier schwer, sich an die klimatischen und kulturellen Gegebenheiten anzupassen. Viele Jagdtechniken lernten sie nach und nach von den Eingeborenen, doch es dauerte nur wenige Jahre, bis einzig und allein Marco von den Großwildjägern übrig blieb, weil die anderen entweder auf der Jagd oder an Krankheiten starben oder sich schlichtweg nach der eigenen Kultur und Zivilisation sehnten und in die Küstenstaaten zurückkehrten. Marco hingegen saugte das Wissen der Jäger aus dem Aschuba-Stamm förmlich auf und knüpfte freundschaftliche Bande. Nach und nach faszinierte ihn das Land, das Leben und die Kultur immer mehr und bei seinen sporadischen Besuchen in Chabrar wurde ihm klar, dass ihm seine Heimat zunehmend fremd wurde und er begann das Land der Ikengi als seine Heimat zu betrachten.
      In die Kultur der Ikengi führte ihn bald ein junger Aschubi mit Namen Setaou ein, der nur geringfügig älter und der jüngere Sohn des amtierenden Stammesoberhauptes war. Er erzählte Marco von der ursprünglichen Lebensweise der Ikengi und davon, wie sehr er es bedauert, dass die Schariden seinen Stamm dem alten Glauben entfremdet haben. Er selbst war zu dieser Zeit ein Schamanen-Schüler, der von einem im Verborgenen lebenden Schamanen als Schüler auserwählt worden war. Seit dieser Zeit stehen sie in unverbrüchlicher Treue zueinander, was letztlich dadurch besiegelt wurde, dass Setaou zwischen ihnen das Band der Blutsbrüderschaft knüpfte.
      Marco erfüllte weiterhin seinen Dienst als Großwildjäger im Auftrag des Handelshauses Rodrigenda und kam so zu einem gewissen Wohlstand. Bei schwierigen Unternehmungen wird er stets von einigen Jägern der Ikengi unterstützt. Durch verschiedene Sagengeschichten und Erzählungen über die Steppen des Sendsch und den Dschungel des Ikengabeckens wurde die Abenteuerlust in Marco geweckt. Vor allem hat es ihm die Geschichte um die Verschollenen Städte eines von Frauen regierten Volkes angetan, die immer wieder in verschiedenen alten Sagen unterschiedlicher Ikengi-Stämme auftauchen. Aber auch andere Geschichten, um sagenhafte Wesen, Orte oder Gegenstände wecken sein Interesse. Marco versucht stets sein Soll an Tieren schnellstmöglich zu fangen, um dann Zeit zu haben, um auf eigene Rechnung Expeditionen zu unternehmen. Da sich vom Handelshaus immer nur einmal im Jahr ein Schiff zur Überführung der Tiere einfindet, ist Marco in Wakolo quasi sein eigener Herr.
      Marco hatte auf einem seiner wenigen Besuche in Chabrar (2386 nL) auch seine zukünftige Frau Pureza kennengelernt, die ihm seinen Sohn Diego (*2388 nL) schenkte. Die kleine Familie lebte fortab zusammen in Wakolo, wobei auch Pureza bald das Land lieben lernte. Als Diego mit 14 Jahren erwachsen wurde, waren Vater und Sohn untrennbar und gemeinsam zogen sie auf Expeditionen und auf Jagden aus – sehr zum Missfallen von Pureza. Eines Tages acht Sommer später, inzwischen hatte Diego selbst eine stolze Corerin namens Esperanza geheiratet, welche ihm bereits einen Sohn geschenkt hatte und gerade zum zweiten mal schwanger war, wurde Diegos Körper in den Armen seines Vaters ruhend über die Schwelle des Hauses getragen. Vor den Augen seines Vaters war er von einer wilden Bestie getötet worden. Pureza konnte ihren Verlust nicht verwinden, hatte sie doch stets größte Ängste ausgestanden, als ihr Sohn auf die Jagd ging und begann seinem Vater nachzueifern. Die Trauer und das Verlustgefühl waren einfach zu stark und sie wählte den Freitod. Marcos Schwiegertochter gaben ihre Söhne Vasco (*2408 nL) und der wenige Tage später geborene Sandro (2410 nL) den notwendigen Halt, um am Leben festzuhalten. Auch machte sie Marco keine Vorwürfe, wusste sie doch, dass es der Wunsch ihres Mannes war, mit seinem Vater zur Jagd zu gehen und Expeditionen zu unternehmen. Seit dieser Zeit lebt Marco mit seiner Schwiegertochter und den Enkeln in seinem Haus in Wakolo, geht immer noch zur Jagd und ist wie besessen von den Ruinenstädten, die im Dschungel versteckt liegen sollen, sowie von der Idee das Tier zu finden und zu erlegen, das ihm seinen Sohn genommen hat. Den niemand scheint ein Tier zu kennen, dass auf seine Beschreibung zu passen scheint. Obwohl Esperanza sich an das Leben hier gewöhnt hat, ist ihr auch wichtig, dass ihre Kinder einen Bezug zu ihrer (der lidralischen) Kultur erhalten. Deshalb reist Marco heute häufiger als früher mit seinen Lieben in die Heimat und verbringt dort einige Zeit, bis seine Aufgabe sie wieder zurück in das liebgewonnene Herz Lamarans zieht.
       
      Aussehen: Mit seiner Größe und dem athletischen Körper ist er eine imposante Erscheinung unter den Ikengi und Schariden in Wakolo. Er hat graues, eher weißes, volles Haar und trägt einen kurzen Vollbart. Mit seinem charismatischen Gesicht erweckt er den Eindruck vom netten Großvater von neben an. Er kleidet sich meist in einfache, praktische, helle Kleidung aus den Küstenstaaten: Meist trägt er Lederstiefel, weiße Hemden, enge beige Hosen und Westen in der gleichen Farbe, dazu kommt meist ein breitkrempiger, dunkelbrauner Hut. Der nette erste Eindruck von Marco könnte höchstens dadurch etwas geschmälert werden, dass er stets zwei beachtliche Jagdmesser bei sich trägt (eines am Gürtel, eines im Stiefel).
       
      Verhalten: Marco ist ein sehr offenherziger Mann, der für jeden ein paar nette bzw. höfliche Worte übrig hat, was stark zu seiner Sympathie beiträgt. Vor allem von der älteren Generation an Frauen – egal welchen Volkes – wird er angehimmelt, was er immer mit einigen Nettigkeiten kommentiert, sich ansonsten aber bzgl. Frauengeschichten ehr bedeckt hält. Geht er durch Wakolo grüßt er jeden und lässt sich z.B. auch bei den Ballspielen der Kinder im Vorbeigehen zu dem ein oder anderen Schuss oder Wurf verleiten. Eigentlich ist er aber jemand, der engen Kontakt zu anderen Menschen eher meidet und auch mal gerne für sich ist – besonders seit dem Verlust von Frau und Kind. Wirkliche Freundschaften schließt er nur schwer. Seine einzigen Vertrauten sind sein Blutsbruder Setaou und seine Familie, mit denen er viel seiner (Frei-)Zeit verbringt und dies sichtlich genießt – vor allem seit er im Alter etwas Kürzer getreten ist und vor allem die einfacheren Jagden auch mal ausschließlich seinen Hilfsjägern überlässt.
       
      Inspiration: Die eigentliche Inspiration leitete sich von Sean Connery als Alan Quatermain her („Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“).

    • Gast

      Setaou

      Von Gast, in Nichtspielerfiguren,

      Setaou, Schamane (Grad 13) – Ikengi aus demAschuba-Stamm – 110.125 GFP
      Adel,Jäger, schamanisch – mittelgroß(178), normal (81) – rechtshändig – 56 Jahre (*2364)
       
      St66, Gs 68, Gw 64, Ko 98, In 82, Zt 88
      Au07, pA 66, Wk 55, Sb 81
      17LP, 82 AP – B 28* – AusB+5, SchB+2, AnB+0, AbB+0, ZauB+2, ResB+1/2/0
       
      Waffen: Dolch+13 (1W6+1), Faustkampf+14 (1W6);Raufen+6 (1W6-2) – Abwehr+17, Resistenz+20/21/19
       
      Berserkergang+7 –Abrichten+17 (Katzen), Erste Hilfe+18, Geländelauf+18, Giftmischen+15,Heilkunde+13, Himmelskunde+16, Kräuterkunde+13, Laufen+6, Meditieren+15,Menschenkenntnis+10, Musizieren+13 (Rassel), Naturkunde+15, Pflanzenkunde+13,Sagenkunde+13, Schleichen+17T, Schwimmen+15, Springen+20T,Tanzen+16, Tarnen+14T, Tauchen+14, Tierkunde+14, Überleben+11 (Dschungel),Überleben+17 (Steppe) – Ikengidialekte+19/-, Scharidisch+13/-
       
      Zaubern+19:Allheilung,Austreibung des Bösen, Austreibung des Guten, Bannen von Gift, Beschleunigen,Binden des Schutzgeistes, Entflammen, Erkennen von Besessenheit, Erkennen vonKrankheit, Geister rufen, Handauflegen, Hauch der Verwesung, Heilen schwererWunden, Hören von Fernem, Liniensicht, Macht über die belebte Natur, Mitfühlen,Namenloses Grauen, Rindenhaut,Schutzgeist, Schutzgeste, Stille, Sumpfboden, Tiere rufen (Säugetiere), Tiersprache(Säugetiere), Ungeheuer rufen, Verursachen von Krankheit, Wachsen, Warnung,Wasseratem, Wasser befreien, Wasser spüren, Windstoß, Wundersame Tarnung,Zähmen, Zaubermacht, Zauberzunge
       
      Zaubern+21 (Totem Löwe):Ahnengeistbeschwören, Angst, Bärenwut, Bannen von Dunkelheit, Blenden, Blutsbrüderschaftstiften, Erdbeben, Felsenfaust, Feuerlauf, Freundesauge, Geisterlauf, GöttlicheStrafe, Heilen von Krankheit, Heilen von Wunden, Hitzeschutz, Hören derGeister, Knochenbestie, Lindern von Entkräftung, Macht über das Selbst,Naturgeist rufen, Person wiederfinden, Regenzauber, Schlangenbiss, Schwäche,Seelenheilung, Seelenkompass, Segnen, Stärke, Sturmflut, Sturmwind,Tiergestalt, Verfluchen, Vision, Wagemut, Wetterzauber, Vertieren,Verzweiflung, Wiederkehr
       
      Thaumaturgie:Krautder konzentrierten Energie aktivieren; Schnellkraut aktivieren;Schamanentrommel herstellen; Talisman verzaubern Stufe 1-4
       
      Bes.: Blutsbruder von Marco Tirado; Setaouverfügt über einen gebundenen Schutzgeist
       
      Besonderer Besitz: Als Fetisch(ABW 7, mit den Zaubern Hören der Geister,Warnung und Zaubermacht), dient Setaou ein mannshoher, zwei Fingerdurchmessender Stock. An diesem sind der Schädel seiner Lehrmeisterin und zweiausgehöhlte Kokosnüsse durch Schnüre im oberen Bereich befestigt. Der Schädelund die Kokosnüsse sind mit kleinen Holzstückchen gefüllt, so dass der ganzeStab wie eine Rassel eingesetzt werden kann. Diese Rassel kann von Setaou wieeine Schamanentrommel eingesetztwerden. Auch ist Setaou fast immer in Begleitung einer abgerichteten Löwin, derer den Namen „Sirga“ (14 LP; 28 AP; B 52) gegeben hat.
       

      Geschichte: Setaou entstammt der Häuptlingsfamilie des Aschuba-Stammes und ist der Onkel des amtierenden Häuptlings. In Wakolo, dem Hauptort, haben sich seit Langem scharidische Händler und Missionare niedergelassen und nach und nach den Glauben an die Zweiheit verbreitet, so dass nahezu der ganze Stamm heute dem neuen Glauben anhängt. Setaou wurde aber das Schicksal zuteil, von einem alten ehrenwerten Schamanen auserwählt zu werden, die alte Lebensart zu bewahren. So verließ er den Hof und sollte sich nur noch selten bei seinen Verwandten blicken lassen. Fürderhin brachte sein Lehrmeister ihm den Respekt vor der Natur und den in ihr wohnenden Geistern bei, sowie die Notwendigkeit die verstorbenen Ahnen zu ehren und ihr Andenken zu bewahren. Somit wurde Setaou ein kritischer Blick auf die Fremden zuteil, die in ihr Land drängen und kein Verständnis dafür haben, was es heißt im Einklang mit der Natur und den Geistern zu leben. Das alte Wissen zu bewahren und weiterzugeben sollte fortan Setaous Aufgabe sein, denn der neue Glaube sollte nicht zum Wohle der Aschuba sein. So ist es Setaous Hoffnung, das er oder ein Schüler in Zukunft die alte Religion wieder unter dem Volk verbreiten wird. Zu seiner Initiation machte er sich auf in die Steppe des Sendsch um sein Totem zu suchen. Nach einigen Tagen fand er ein paar kleine Löwen, verlassen von Rudel und Mutter vor, ganz allein. Setaou war fasziniert von den Katzen und legte sich auf die Lauer, um die Kleinen zu beobachten und die Rückkehr der Mutter abzuwarten. Geraume Zeit verging, doch kein erwachsener Löwe ließ sich blicken. Als sich eine Gruppe Elfanten näherte, beschloss Setaou, die Löwen zu retten und trug sie fort. Als die Dickhäuter vorübergezogen waren, wollte er die kleinen Katzen wieder dort absetzten, wo er sie weggeholt hatte, aber sie liefen ihm einfach nach und tollten um ihn herum. Setaou gab schließlich auf, ließ sich nieder und tollte mit ihnen herum. Als nach zwei Tagen immer noch keine Katzenmutter zu sehen war, beschloss er die Babys mitzunehmen und seinen Lehrmeister um rat zu fragen. Kurz vor Wakolo wurde er jedoch von einigen Fremden aufgegriffen, darunter der ortsansässige Priester des Ormut. Dieser sagte irgendwas davon, dass die Kätzchen ein wunderbares Geschenk abgeben würden, doch Setaou weigerte sich sie auszuhändigen. Als die Handlanger des Gottesmanns versuchten sie ihm abzunehmen, steigerte sich Setaou in einen Zornesausbruch hinein und ging in blinder Wut auf die Fremden los, schlug, kratzte, trat, biss und schrie um sich. Die Fremden waren über die Vehemenz der Gegenattacke so geschockt, dass sie die Flucht ergriffen, doch der Priester zauberte einen Schwall von Feuer gegen Setaou und verbrannte seine Haut im Gesicht und im Schulterbereich. Er krümmte sich vor Schmerzen auf dem Steppenboden, nach kurzer Zeit – die ihm wie eine Ewigkeit vorkam – zwang er sich die Augen zu öffnen und sah den Priester mit seinen abfälligen Blicken vor sich. Er sammelte seine letzten Kräfte und schrie seinen ganzen Hass und Schmerz aus tiefstem Herzen gegen den Schariden aus. Dieser wich plötzlich verängstigt zurück. Setaou war schon verwundert über den Effekt seines Gebrülls, als plötzlich von hinten über ihn hinweg ein mächtiger Löwe sprang und den Priester unter sich begrub, bevor Setaou vor lauter Erschöpfung die Augen schloss.Er erwachte wieder in der Hütte seines Lehrmeisters. Neben dem ein seltsamer junger Mann stand, wie er noch keinen gesehen hatte. Ihm wurde erzählt er sei von diesem Marco Tirado gefunden worden, außerhalb der Stadt. Er habe unter dem Balg (= Fell) eines gigantischen Löwen gelegen, nahebei der scharidische Priester des Ortes. Setaou erholte sich langsam, sein Kopf und seine Schultern wurden mit Leinbänden, die in schmerzlindernde Tinkturen getränkt waren umwickelt. Als er seine Bettstatt wieder verlassen konnte, überreichte sein Lehrmeister ihm eine Holzmaske, die er von nun an in der Öffentlichkeit nicht mehr ablegte und ihm als Teil seiner Schmanen-Ausrüstung dienen sollte. Des Weiteren zeigte er sich nun fast immer mit dem umgehängten Balg des mächtigen Löwen.
      In der Folgezeit begann seine Ausbildung als vollwertiger Schamane und zwischen ihm und dem Fremden Tirado entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, die sie in den kommenden Jahren immer wieder in die weite Steppe und den dichten Dschungel führte. Die jungen Löwen wurden erfolgreich großgezogen und später ausgewildert. Jahre später, nach dem Tod seines Lehrmeisters, machte Setaou sich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten, der die Tradition fortführen sollte, und fand ihn in seinem Neffen Otono(*2397), dem jüngeren Bruder des amtierenden Häuptlings, der früh die Veranlagung zu einem Tiermeister zeigte. Heimlich unterrichtet er ihn, um die restliche Din Dhulahi-gläubige Häuptlingsfamilie nicht zu alarmieren. Selbst pflegt er keinerlei (sonstigen) Kontakt mehr zu seiner Familie.
       
      Aussehen: Setaou verbirgt sein brandnarbiges Gesicht unter Bahnen von Leinenbinden und einer geschnitzten Holzmaske. Über den Schultern trägt er das Löwenbalg. Ansonsten ist er i.d.R. nur mit einem Lendenschurz gekleidet. Anlässlich besonderer Rituale oder Feiern (die er natürlich nur im kleinen schamanischen Kreis oder bei anderen noch schamanischen Stämmen jenseits des Gebietes der Aschuba vollzieht) ist er immer mit symbolhaften Mustern aus Naturfarbe am ganzen Körper bemalt. Dadurch, dass man sein Gesicht nie zu sehen bekommt, umgibt ihn eine gewisse mysteriöse Aura. Er trägt immer seinen Schamanenstab bei sich.
       
      Verhalten: Setaou gibt sich mysteriös und spricht in der Regel nicht mit dahergelaufenen Leuten. Nur wenige noch dem Schamanismus anhängende Aschubi suchen seinen Rat, als Weisesten der alten Riten. Er bestärkt sie in ihrem Glauben, ermahnt sie aber, nicht offen gegen den mittlerweile starken Din Dhulahi vorzugehen. Er ist generell skeptisch gegenüber Fremden, vor allem aber reserviert gegenüber den Schariden, welche die Kultur seiner Väter zu vernichten drohen.
       
      Verhalten im Kampf: In sich plötzlich ergebenden Auseinandersetzungen wählt Setaou meinst, die Zauber Felsenfaust in Verbindung mit Stärke. Will er sich einen Kampf von vorn herein – wegen mehrerer Gegner – aussichtsreicher gestalten, nutzt er Blenden und/oder Namenloses Grauen. Gegen einzelne Gegner kommt als erster Zauber oftVerzweiflung zum Einsatz.
      Hat er dagegen viel Zeit zur Vorbereitung sieht seine optimale Vorbereitung wie folgt aus: Setaou verwandelt sich in seine Tiergestalt (Löwe), zaubert Beschleunigen, Rindenhautund Wachsen, zusätzlich können (je nach Bedarf) noch Bärenwut, Schlangenbiss, Segnen, Stärke und Wagemut angezaubert werden. Für zusätzliche Unterstützung kann auch einErdbeben oder die ein oder andere Knochenbestie dienen. Seine Tiergefährtin Sirga unterstützt ihn ebenfalls. Gemeinsam versuchen sie meist den Gegner von zwei Seiten anzugreifen oder gegen eine Überzahl sich gegenseitig den Rücken freizuhalten.
       
      Inspiration: Die Inspiration stammt von einer gleichnamigen Romanfigur aus einer fünfbändigen historischen Romanreihe namens „Ramses“. Dort ist er ein nubischer Schamane und Freund des großen Ramses II. Die Idee für den Schamanen-Fetisch ist aus „König der Löwen“ geklaut, wo der Mandrill-Schamane Rafiki einen solchen Stab benutzt.
       
       
       
       
       

    • Kraehe

      Obsidiandolch

      Von Kraehe, in Artefakte,

      Moin,
       
      mal wieder ist etwas dunkles in meinem Nest gefunden worden. Ein unheiliger Obsidiandolch, angeblich einem Priester aus Nahuatlan gestohlen. Als Waffe nicht wirklich zu gebrauchen, doch die finstere Aura sagt, dass wohl mehr dahinter steckt.
       
      Beschreibung: Obsidiandolch (-2/-1) finstere Aura, ABW: variabel
       
      Wirkung: Mit einer ABW von 10% bricht er bei Benutzung im Kampf gegen in Metall geruestet Gegner, und bietet auch sonst im Kampf keinerlei Vorteile.
       
      Nebenwirkung: Wenn nachts einem wehrlosen Opfer mit diesem Dolch das Leben genommen wird, so fliessen die LP in den Dolch. Jeweils 10 aufsummierte LP werden dann zu einem AP gespeichert. Es koennen mehrere wehrlose nacheinander geopfert werden. Gespeicherte AP koennen danach so lange der Dolch am Koerper getragen wird zum Zaubern verwendet werden. Dies ist eine einfache Handlung von 10 Sekunden vor dem Zaubern. Bei Daemmerung ist dann ein Pruefwurf auf ABW in der hoehe der gespeicherten AP oder mindestens 1 noetig, falls in der Nacht alle AP des Dolches verbraucht wurden.
       
      Gegenanzeigen: Priester und Schamanen verlieren Ihre Wundertaten, wenn sie diesen Dolch benutzen.
       
      ciao,Kraehe

    • Anjanka
      Anhang vorhanden.
      Hallo zusammen,
       
      in den Bereich "Aus Schmieden und Schatzkammern" passt das nicht ganz, daher habe ich es mal hierhin, ins passende Land sozusagen, gepackt.
      Ist eine nette Kleinigkeit, die ein SL in sein Abenteuer einbauen mag, oder eben einfach nur zum Ausschmücken eines Buches über Pflanzenkunde oder Legenden nehmen kann. Viel Spaß damit.
      (Meiner Truppe hat die Jadeträne im letzten Abenteuer durch göttliche Hilfestellung wirklich den Hintern gerettet )
       
      LG Anjanka
      PS: Habe das Ganze auch als Word-Dokument angehängt.
       
       
       
      Mystische Pflanze
       
      Die Jadeträne
       
      Die Jadeträne ist eine langstielige Gebirgspflanze, die nur im PanKuTun-Gebirge an den höchsten Steilhängen vorkommen soll. Kanthanische Gelehrte sind sich aber uneins darüber, ob die Existenz dieser heilkräftigen Pflanze nicht nur auf Sagen und Legenden der einfachen Bevölkerung beruht.
       
      In manchen Fachbüchern (meist diejenigen Werke, in denen Legende und Wirklichkeit nicht voneinander zu trennen sind), wird die Jadeträne als Heilbringerin gepriesen. Ihre Blüten, die aus tropfenförmigen Blütenblättern bestehen, den Grünton reinster Jade haben und nur zur Stunde der Ratte blühen sollen, können angeblich jegliche Krankheit heilen, egal wie verheerend diese auch sein mag.
      Genaue Methoden, die Blüten zu verarbeiten, um damit Kranke heilen zu können, sind nicht bekannt (zumindest nicht in den gängigeren Werken).
      Der Wert einer einzigen Blüte der Jadeträne ist unermesslich – in ganz KanThaiPan könnte man ein Vermögen mit dem Verkauf dieser Pflanze machen, wenn ihre Echtheit bewiesen würde.
       
      Wirkung:
      Zu einem Pulver zerrieben und in Wasser zusammen mit anderen Heilkräutern vermengt, wirkt schon eine Blüte der Jadeträne wie ein starker Trunk „Heilen von Krankheit“ (die Resistenz der Krankheit entfällt hierbei!).
      Macht man stattdessen einen zähen Brei aus den Blütenblättern der Jadeträne und tunkt die Werkzeuge der DaiYao (oftmals Akkupunkturnadeln) hinein, so erhält der Anwender der DaiYao einen Bonus von +8 auf seinen EW:Zaubern, wenn er „Heilen von Krankheit“ anwenden will.
       
      Der Anhänger der Jadeträne
       
      Es soll, einer Legende nach, möglich sein, aus einer Blüte der Jadeträne einen Anhänger zum Schutz vor Krankheiten zu erschaffen. Das Verfahren dazu, so diese Sage, steht in einem uralten Werk der Heilkunde und soll während der Zeit der Übernahme durch die Adepten verschollen sein. Vermutlich wurde dieses wertvolle Buch zerstört. Sollte es aber noch existieren, ließe sich darin eine Anleitung zur Herstellung eines Jadetränenanhängers finden.
       
      Anleitung:
      Man nehme die Blüte der Jadeträne und trockne sie zwischen den Seiten eines Werkes über die DaiYao, geschrieben von einem wahren Meister der selbigen.
      Das Te wird vom Buch auf die Blüte übergehen und somit die wertvolle Schrift zerstören. Aus der Asche des Buches berge man die nun getrocknete Blüte und lege sie genau zwölf Stunden und dreizehn Minuten auf einen von der Sonne durchgehend beschienenen Platz. Sobald die Stunden und Minuten gezählt sind, nehme man die Blüte, drehe sich dreimal, unter Anrufung seiner Ahnen, im Kreis und senke dann den Kopf, um jedes einzelne Blütenblatt mit der Stirn zu berühren. Zerfällt es dabei nicht, kann man den Prozess der Kristallisierung angehen.
      Dazu nehme man das Blut eines männlichen Neugeborenen (nur 2 Tropfen), den Speichel der Mutter des Kindes und eine Träne des Vaters, vergossen in Freude über den Sohn. Man vermenge diese drei Bestandteile in einer Gussform aus Gold und warte drei Tage und drei Nächte.
      Dann siede man alles über heißer Flamme so lange, bis das Gold schmilzt und sich mit den Ingredienzien vermengt. Noch bevor es erkalten kann, lege man nun vorsichtig die getrocknete Jadetränenblüte hinein und gieße klares Wasser aus der Quelle eines Gebirgsbaches über die Mischung.
      Man stelle alles zusammen in die Sonne und warte, bis Yin und Yang im vollkommenen Gleichgewicht sind.
      Danach trenne man Blüte und Gold mit zwei Jadestäbchen vorsichtig voneinander, so dass nur noch die Blüte mit einer dünnen Schicht kristallisierten Wassers zurückbleibt.
      Nun ist der Prozess abgeschlossen und man hält den Anhänger der Jadeträne in seinen Händen.
      Trägt man ihn bei sich, kann einem keinerlei Krankheit jemals wieder etwas anhaben.
      Aber Vorsicht! Verliert man ihn, während man unbehandelte Krankheiten in sich trägt, so wird einen diese Nachlässigkeit dahinraffen.
       
      Spieldaten:
      Aura: dweomer
      ABW: keine bei normalen Krankheiten/ 5% wenn magische Krankheit auf Träger gelegt werden soll.
      Wirkung: Schützt, solange der Anhänger am Körper getragen wird, zuverlässig vor jeglicher Art von Krankheit (auch vor magischen Krankheiten). Wenn man es nicht gerade darauf anlegt, wird er weder zerbrechen oder sonst wie zerstört werden.
      Legt man ihn ab, während man noch unter einer unbehandelten Krankheit leidet (hat man ihn also angelegt, um z.B. den Verlauf einer Krankheit zu unterbrechen), so trifft einen die Wirkung der schlummernden Erkrankung mit doppelter Härte und man sollte schnell einen fähigen Heiler aufsuchen.
      Brennt der Anhänger aus, zeigt sich das dadurch, dass die kristallisierten Blüten langsam schwarz werden und wie von einer sterbenden Blume zu Boden fallen, wo sie langsam zu Staub werden.

    • Tellur

      [Fun]Zwergenwerfen

      Von Tellur, in Sonstiges,

      Aus den sümpfen des Schwampfs breitet sich eine neue Extremsportart über Midgard aus: Das Zwegenwerfen!
       
      Es geht dabei in erster Linie darum, einen Zwerg zu packen und möglichst weit zu werfen. Die durchschnittliche aktive Zeit eines Zwergenschubsers (wie sich die Athleten selbst nennen) liegt bei 1,5 Würfen. Anschließend verhindern verlorene Beine, Arme oder Köpfe ein weiteres ausüben der Sportart.
      Besonders hohe Beliebtheit erfreut sich dieser risikobeladene Sport natürlich bei den Elfen. Gelten Spitzohren doch im allgemeinen als eher vorsichtig mit ihrem ewigen Leben, schmeißen sie für diese prestigeträchtige Freizeitbeschäftigung gerne alle Vorsicht über Bord, nur um später bei ihren Freunden prahlen zu können: "Den Zwerg letztens... 10 Meter ist der geflogen! Und danach war er so verdattert, dass ich erstmal eine Minute warten musste, bis er mir nachgelaufen kam. Seine Axt hat mir zwar dann das Ohr abgesäbelt - genau hier - aber das wars wert! Sein Gesicht hättet ihr sehen sollen!"
       
      Lernwillige können bei verkrüppelten Veteranen oder talentierten Stars für einen geringen Selbstkostenpreis (meistens Bandagen, Allheilungen nicht inbegriffen) ihre Fertigkeit in Zwergenwurf verbessern:
       
      Zwergenwerfen (Bewegung)
      ungelernt+(8)


      St61, Laufen
      Erfolgswert+10(+15/+18)


      60:Kr, Sö, Elfen, Lebensmüde - 120: alle anderen - 240: ZAU a. (Dr,Sc)
       
      Der Abenteurer lernt sich an einen Zwerg heranzuschleichen, das Überraschungsmoment zu nutzen und ihn so weit es geht zu werfen. Danach muss er auf jeden Fall die Beine in die Hand nehmen, denn der wütende Zwerg (oder dessen Wurfaxt) macht ihn sonst einen Kopf kürzer. In diesem Sinn ist Laufen nicht notwendig für das Werfen an sich - wohl aber für das Überleben danach.
      Das Verwenden von Zaubern (Beschleunigen, Verlangsamen, Schlaf oder gar Lähmung) ist verpönt. Man mag dadurch zwar eine sicherere Schiene fahren, aber erntet im Kreis der Mitschubser bestenfalls mitleidige Blicke.
      Bei einem erfolgreichen EW:Zwergenwerfen wird der Zwerg 1W6m weit geworfen. Diese Wurfdistanz verdoppelt sich bei einem kritischen Erfolg. Der Zwerg ist anschließend zudem 1W6 Runden benommen.
      Bei einem Misserfolg bleiben Werfer und Zwerg verdutzt stehen. Der Zwerg interpretiert den Versuch als Anrempeln und reagiert entsprechend.
      Bei einem kritischen Fehler bleibt der Zwerg standhaft und der Werfer fällt um. Der Zwerg ist auf jeden Fall wütend.

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