Die junge Frau hatte es satt.
In dieser verschulten Magiergilde wurde sie nur für das hübsche Dummchen gehalten. Wirkliche Fortschritte waren selten bis gar nicht zu sehen. So konnte man ihr, einer Tochter aus hohem Hause nun wirklich nicht kommen. Was erlaubte sich dieser Magus der dritten Ordnung eigentlich? In ihrer Ahnenreihe standen große Persönlichkeiten - wenn auch der ein oder andere aus der Geschichte als "dunkler Meister" ausgemerzt wurde.
Wütend ging sie nach Hause. So sie eben keine Ausbildung in einer Gilde bekommen konnte, nun es gibt auch andere Wege. Vor den Seemeisterkriegen waren die Magiergilden eher informelle Zirkel zum Austausch der Magie gewesen. Und nicht Ausbildungs-Einheiten. Oh Geschichte hatte sie genug gelesen über das frühe Valian und über die frühen Magiergilden. Eine Gilde in welcher man sich trifft und über das spricht was die Welt im Innersten zusammenhält, in deren Hauptraum bequeme Sessel stehen, geraucht wird und gepflegte Konversation über die einzig wichtigen Thematik betrieben wird.
Wütend stand sie vor dem Haus ihrer Familie. Sie hatte völlig vergessen dass der Ostflügel gerade renoviert wurde. Gerüste standen davor und ständig dröhnte das *ping*ping* der Steinmetze zu ihr auf. Sie schaute zu dem Palais auf in welchem sie die Hälfte ihres Lebens verbracht hatte. Irgendwann würde es ihr gehören, sie würde ihren Platz im Rat der hundert einnehmen - ihre Eltern wären sehr enttäuscht wenn dieser Platz der Familie abhandenkommen würde, sie würde Kinder in die Welt setzen und als alte Frau in diesem Haus sterben.
Wieder stieg Wut in ihr auf. Ein so fremdbestimmtes Schicksal - nein das war nichts für sie. Eine junge Frau, eher noch ein Kind lief mit einem Korb an ihr vorbei. Die Tochter, oder die Frau eines der Steinmetze. Die Blicke der beiden Frauen trafen sich kurz und wie zu erwarten war senkte die andere sofort beschämt den Blick. Auch ihr Leben war genauso vorbestimmt und höchstens Schicksalsschläge konnten Würze in das Leben bringen. Selbstentscheidung? Keine Spur.
Ach wäre sie doch nie in die Agora gegangen und hätte als junges Kind den Philosophen gelauscht. Eine Büchse der Pandora ist die Philosophie! Einmal offen sind die Gedanken nicht wieder in Zaum zu bringen, einmal die Freiheit gekostet und man lechzt weiter danach. Der Blick wanderte über die Baustelle an welcher die Handwerker gerade ihrer Arbeit für den Abend und den folgenden freien Tag beschlossen. Die junge Frau half einem alten Mann seine Sachen zu packen. Also doch wohl eher eine Tochter als eine Ehefrau,...
Minuten später fand sich die junge Frau in der Baustelle und begutachtete die Arbeiten. Das Gebäude erschien ohne Möbel und ohne Wandverkleidung so sonderbar fremd. Das abgedeckte Dach war ihr dann sogar Zuviel. Aus einem Zimmer einfach so in den Himmel zu schauen - war wirklich merkwürdig. Sie nahm eine der Lampen entzündete sie mit einem einfachen Zauber und stieg hinab in den Keller. Auch hier war alles ausgeräumt worden. Ihr Vater hatte einiges davon selbst beaufsichtigt - man hatte eine Geheimkammer mit Büchern entdeckt beim Ausräumen. Einige fielen den Culsu Leuten zum Opfer. Werke aus der Zeit der Seemeister. Wenn man eben dunkle Meister in der Ahnenreihe hat dann ist dies nicht immer zum Vorteil.
Ein Lichtschein fiel durch einen Spalt im Mauerwerk in den Keller, etwas blitzte und zog ihre Neugier auf sich. Ein einzelnes Schriftzeichen war an der Wand zu Erkennen. Sie stellte sich vor das Sonnenlicht welches die niedrig stehende Sonne in den Kellerraum warf und das Zeichen verschwand. Schriftzeichen welche nur bei Sonnenlicht in einem Keller zu lesen waren?
Sie betrachtete den Stand der Sonne, und das Loch in der Mauer wo ein Balken ausgewechselt werden sollte. Sonnenlicht konnte nicht in diesen Teil des Kellers gelangen! Ein Geheimnis! Nur für sie alleine!
Am nächsten Tag waren keine Arbeiter auf der Baustelle und sie begutachtete die Stelle wieder, mit einem Spiegel lenkte sie am Abend Licht auf die Schriftzeichen. Sie sprach die Worte, den Namen eines dunklen Seemeisters und Vorfahren von ihr, laut aus und um sie herum erschienen lange Regale mit Büchern. Eine geheime Bibliothek, verborgen vor den Augen durch einen Uralten Zauber. Sie musste nicht lange suchen um zu erkennen das es sich dabei um Bücher handelte welche sie nie in der Bibliothek der Magiergilde gesehen hatte. Ihre Hand strich auch über den Ledereinband von Büchern welche über finstere Dämonen handelte.
Sie stockte, nicht wissend was sie tun sollte.
In ihrem Kopf hörte sie die Stimme eines alten Philosophen "Selbst Leute welche sich als 'Frei' bezeichnen, sind es in den seltensten Fällen. Wirklich Frei ist man nur wenn man vor einer Entscheidung steht und keinerlei Zwänge hat."
Sie konnte sich umdrehen und die Entdeckung melden, ihren Eltern etwa. Beide etwa so magisch wie ein Stück Brot. Sie liebte ihre Eltern aber diese waren keine Hilfe bei ihrer Tochter mit ihrer Gabe.
Sie konnte auch das alles gleich der Inquisition melden - was fast auf das gleiche herauslief wie ein Gespräch mit den Eltern, diese waren sehr bedacht darauf die dunklen Stellen in der Geschichte der Familie geheim zu halten oder besser darzustellen.
Eine freie Entscheidung.
Doch war sie wirklich Frei? In den folgenden Tagen würde der Balken ersetzt werden und nie wieder würde Tageslicht hier hereinfallen. Der Raum würde nach der Renovierung wieder als Lagerraum genutzt werden, würden die Regale sich auch materialisieren wenn anderes im Wege stand? Viel mehr drängte die Frage, würde alles wieder verschwinden?
Sie verfluchte den alten Meister der die Bibliothek gebaut hatte und alles verschwand wieder. Alleine mit seinem Namen konnte man sie erscheinen und verschwinden lassen.
In den Tagen und Wochen darauf kümmerte sich die junge Frau sehr um die Verwaltung des Stadtpalais und der Renovierung desselben, etwas dass ihre Eltern mit Verwunderung zur Kenntnis nahmen. Ihr jüngerer Bruder kannte sie aber deutlich besser als die Eltern. Er war gerade bei seinen Abschlussarbeiten der höheren Handelsschule und eigentlich wäre war seine Aufgabe die Bauarbeiten zu überwachen. Er erwischte seine ältere Schwester als diese am Abend nachdem die Handwerker wieder abgezogen waren in den Keller stieg.
Die beiden standen sich gegenüber.
"Hast du etwas entdeckt Schwesterchen?"
Sie standen in dem leeren Raum in welchen nun wieder jahrelang kein direktes Sonnenlicht mehr fallen würde.
"Ja, ein Überbleibsel aus den Seemeisterkriegen."
Sein Gesichtsausdruck war betrübt.
"Du hast zwar Talent, aber bist unerfahren."
Er trat mit seiner Laterne vor sie hin.
"Aber ich vertraue dir, du bist meine Schwester. Bring unser Haus aber bitte nicht in Verruf."
Sie katalogisierte in den nächsten Tagen die Titel der Bücher, verglich - stellte fest das sie Meketisch noch lernen musste - und klebte Zettel an die Regale. Außer den Buchrücken las sie wenig in dieser Zeit. eher sortierte sie einige Bücher um, legte einen Giftschrank an von Werken welche sie erst einmal nicht lesen wollte. Finstere Dämonenbeschwörung und Namensmagie - sie wusste das ersteres ihr den Hals kosten könnte und letzteres wohl außerhalb ihrer Fertigkeiten lag - wenn überhaupt etwas verwertbares darin stand. Ebenso war normale Dämonenbeschwörung erst einmal ausgegliedert.
Beim umräumen fiel aus einem der Bücher aber ein Zettel. Eine handschriftliche Notiz, erstellt zu Beginn des Krieges der Magier. Darauf eine wahrer Name eines Dämons, ein Hinweis darauf wie man welches ein Ritual aus einem Buch verwenden konnte um ihn zu beschwören,...
Wieder stand sie vor einer Entscheidung und grübelte darüber was sie machen sollte.
Wann ist man wirklich frei?
War sie frei wenn die Neugier an ihr nagte?
Wenn es zerrte das es doch nicht so schlimm sein konnte das Buch mit dem Ritual nun als erstes der Bücher zu lesen?
Sie nahm das Buch mit auf ihr Zimmer und las darin.
Nur drei Wochen später war der Keller wieder eingeräumt, doch vieles der alten Sachen war im Laufe der Jahre vermodert in den Kellerräumen und wurde weggeworfen, auch hier bewahrheitete sich der Spruch – dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt. So waren zwei Kellerräume freigeblieben, einer war die Bibliothek und der andere lag sehr abgeschieden neben einem Weinkeller.
Die drei Meter hohe Decke und das Gewicht der Stockwerke darüber trugen mächtige Säulen und Bögen. Doch konnte man darin gerade so einen sechs Meter durchmessenden Kreis zeichnen. Eine Beschwörer Robe konnte sich die junge Frau von Hochadel auch noch selbst nähen. Als Opfer zum anloken des Dämons wählte sie einige Uralte Goldmünzen.
Alles war vorbereitet. Hier stand sie nun, zwanzig Jahre alt, eine gute Partie in Candranor. Das Buch lag aufgeschlagen vor ihr. Darüber der Zettel mit dem Namen des Dämons, sie kannte ihn mittlerweile auswendig, den ganzen Text kannte sie auswendig.
Sie blickte um sich - und traf eine Entscheidung.
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Die Welt lag in Trümmern. Buchstäblich. war diese Welt früher klassisch eine Welt gewesen die eine Sonne umkreist hatte so verehrte ein gigantischer Krieg der Elemente und einfallender finstere Mächte die Welt so sehr das sie zerbrach. viele Trümmerstücke trieben nun in Bahnen um die Sonne. Selten trafen sich mal welche - viele waren durch Magie schon vor Jahrtausenden auf Bahnen gelenkt worden wo wenig ungemacht drohte.
Dies war lange Jahrtausende vor Zepsillin geschehen. Er war ein einheimischer Dämon, aus dieser Chaoswelt.
Eine große, kämpferische Dämonenrasse verbündete sich mit den finsteren Dämonen und eroberte und versklavte alles andere. So geschah es das Zepsillin als Kampfsklave in den Diensten eines finsteren Dämons während des Kriegs der Magier auf Midgard weilte. Nur durch Glück entkam er dem ersten Fall von Thalassa, nur durch eine undeutliche Befehlskette dem zweiten Fall von Thalassa. Selbst sein damaliger finstere Mentor wurde verbannt und, was verwunderlich ist, von einigen grauen Meistern auf seiner Heimatebene Geschlagen. Auch bei diesem Untergang gelang es Zepsillin zum dritten Male vor den grauen Meistern zu fliehen.
Er hatte in den Jahren des Krieges viel gelernt und schuf sich in den Trümmerstücken seiner Heimat eine eigene Machtbasis. Die kämpferischen Dämonen waren zwar immer noch eine Bedrohung jedoch ohne die Hilfe der finsteren Dämonen war man in der Lage ihnen auszuweichen.
Jahrelang baute er also seine Basis aus, scharrte Anhänger um sich und wurde mächtiger.
Dann vernahm er das gleiche seltsame ziehen als auf der Welt Midgard wieder sein wahrer Name genannt wurde. Argwohn kämpfte gegen Neugier, doch schließlich war die Neugier höher - auch weil er merkte dass die andere Seite nicht besonders geschult war in Beschwörungen.
Und so betrat er in Candranor ein weiteres Mal Midgard.
- - - - -
"Wer wagt es den Großmächtigen Zepsillin zu rufen? Beherrscher der drei Welten! Zerstörer von Anzimonth! Töter von Tausenden!"
Das wollte er schon immer mal sagen. Imponierend stemmte er seine Arme in die Seite legte den Kopf in den Nacken und schaute die junge Frau an, welche in irgendeinem Keller, die Beschwörung erfolgreich absolviert hatte.
Ein kurzer Blick sagte ihm: Es war wenigstens ein recht großer Keller, er war recht sauber, und es gab wohl noch weitere Ausgänge. Die Luft war ausreichend gut und er roch einen Exquisiten Wein der irgendwo in der Nähe gelagert war. Die Frau war großgewachsen, sehr hübsch nach Menschlichen Maßstäben, nun er würde sie auch nicht verachten und sie machte einen gepflegten Eindruck. Aber sie war wohl recht Jung, selbst umso jemanden wie ihn zu beschwören.
Der Dämon schaute die junge Frau fragend an: "Und jetzt?"
Er prüfte den Kreis, er war mit sechs Meter im Durchmesser ausreichend groß und sorgsam gezeichnet, es war also keine besondere Stümperei - doch wäre es ihm möglich gewesen ihn vielleicht zu durchbrechen. Interessiert wartete er erst einmal was sein Gegenüber tun würde. Die junge Frau stand da und starrte, nein eher glotzte sie ihn an, mit weit offenstehendem Mund und deswegen nicht sehr intelligent aussehend.
"Ja? Ich hab nicht ewig Zeit! Ich muss daheim noch neue Jungfrauen entjungfern!" Er betrachtete die Frau argwöhnisch wie sie darauf reagieren würde. Die meisten Frauen würden auf solch eine Äußerung, gerade wenn sie von ihm kommen würden irgendwie reagieren, für Männer hatte er sich eine Gesichte vom kastrierten von Jungdämonen vorbereitet.
Nun der Mund klappte wenigstens zu. Die Frau sah nun deutlich intelligenter aus, auch wenn der blick immer noch als 'ungläubig, überrascht' zu katalogisieren war.
"Was ist mit dir? Auch noch Jungfrau? Soll ich dir einen Termin geben? In 123 Jahren hab ich vormittags noch einen Termin frei, da ist ein Riesen-Sukkubus abgesprungen."
Die Augen verengten sich zu schlitzen und der Mund zog sich grinsend nach oben zusammen, sie war kurz darauf zu sprechen.
"Du bist schon eine dumme Nuss, rufst mich und weist dann nichts anzufangen ich,..."
"Warum stehst du in einem Buch meines Urahnen?"
Oh - eine Frage, und - das musste er zugestehen - keine ganz dumme, vielleicht war die 'Kleine' doch noch was wert.
"Woher soll ich das wissen? Wer war den Urahn der meinen Namen aufschrieb?"
Sie zögerte etwas "Ein mächtiger Dunkler Meister aus Thalassa!"
"Oh jeh! Die haben doch den Krieg verloren, was willst' denn mit diesen Napfsülzen! Mächtige Meister hätten den Krieg nicht verloren - Verloren! Verloren! hahaha" Er tanzte vergnügt im Kreis.
Sie machte eine wegwischende Handbewegung. "Nichts, die sind Tod und nicht zu haben, aber du - Du bist hier und in meinem Kreis!"
"Ja das stimmt, aber derzeit hindert mich nur meine Neugier hier zu verschwinden." Er schritt den Kreis ab "Ja, ich sehe nichts was mich sonst hindern würde." Er wandte sich um "Also was ist der Grund? Einfach nur mal schauen ob man in der Lage ist einen Kreis zu zeichnen und ein Stundenlanges Ritual aus einem alten verschimmelten Buch vorzulesen?" Er klatschte "Ja das kannst du, und nun?"
"Bring mir etwas bei!"
"Häh?" Er überlegte nur kurz und steckte dann beide Daumen in die Nase und blies die Nasenflügel auf, gleichzeitig wedelte er mit den anderen Fingern, seinen Ohren und seinen Flügeln. Die Frau kicherte. Er ließ die Hände wieder runter. "So, mach es nach. Das ist es was ich dir Beibringe: wie man sich zum Affen macht."
Sie zog die Augenbraue nach oben und deutete auf ein Buch auf einem Podium.
"Hier steht du bist Kundschafter, Aufklärer, Spion und Intrigant. Nicht wegen deiner Kampfkraft wurdest du beschworen, sondern wegen deiner Heimlichkeit, deiner Gerissenheit und deiner Intelligenz. Das fange ich nun an zu verstehen."
"Heimlichkeit kann ich dir keine beibringen, du bist ein großes Trampeltier, da ändert sich nicht mal etwas daran wenn ich dir die Beine und den Kopf abbeiße." Er schaute auf ihre Füße und erahnte ihre Beine unter dem Beschwörungsgewand. "Hübsche Beine übrigens,..."
Sie atmete tief ein und aus. "Kannst du mir etwas beibringen?"
"Kann schon aber was bekomme ich dafür?"
"Was willst du?"
"Dein Erstgeborenes?"
"NEIN, niemals! Verschwinde!" Sie schlug im Buch die passende Seite für den Bannzauber auf.
"Halt! Nenn mir deinen Grund nicht auf dieses Angebot einzugehen!"
Sie kniff die Augen zusammen. "Das steht außer Frage! Ich werde nicht ein Kind, nicht von mir und nicht von jemand anderem opfern. Ich mag nach Macht gieren aber nicht um jeden Preis und die Seele und der Körper eines Kindes ist zu viel. Und - um vorweg zu greifen - meine Seele ist auch zu viel." Sie blätterte in dem Beschwörungsbuch.
"Halt!"
Sie hielt kurz inne. Es lag doch Macht in der Stimme des Dämons.
"Du hast den ersten Test bestanden. Vieleicht hätte ich dein Erstgeborenes angenommen wenn du es sofort da gehabt hättest, alleine um es von einer Rabenmutter zu befreien, aber was soll ich mit so einem Balg daheim bei mir?"
Er machte einen Salto in der Luft und hob die Goldmünzen auf.
"Gut. Historische Münzen, schön Alt." Er schaute sich um. "Ein Gemälde als Opfer vielleicht?"
Die Verwirrung war ihr anzusehen. "Erst ein Kind und dann ein Gemälde? Und was ist mit dem entjungfern? Ihr habt eine große Spanne!"
Er setze sich auf den Boden, das könne länger dauern.
"Was war das erste an was ihr dachtet als ihr mich saht, seid ehrlich."
Sie schaut zu ihm.
"Ich fragte mich wer euch 'großmächtiger' genannt hat, bei... äh ich möchte nicht unhöflich sein aber ihr seid kleiner als ich und der Kreis ist so groß das jemand der doppelt so groß ist wie ich..."
"Jaja, die alte Leier, 'Es kommt auf die Größe an' und so."
Er schaute sie an und hielt ihr die Hand hin.
"Ist gut ich bring euch was bei, der erste Zauber geht aufs Haus."
"Ich glaube einschlagen über einen Schutzkreis ist keine gute Idee."
"Habt ihr Angst vor mir?" Er stand auf, drückte die Brust raus und tat eingeschnappt. "Ich könnte euch ins Knie beißen wenn ich mich nicht Strecke."
"Vieleicht ist der Biss giftig, ihr haucht Todesmagie aus oder sonst etwas. Körpergröße ist eines, Aussehen etwas anderes und Macht - kann man jemanden nicht ansehen, vielleicht werdet ihr plötzlich gigantisch groß, schnappt mich und zerrt mich auf eure Welt und entjungfert mich dort?"
"Du bist noch Jungfrau?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Dachte ich es mir doch. Nein - so sehr hab ich es nicht mit Jungfrauen, zicken nur um, wissen nicht wie der Hase läuft, alles muss man ihnen erst beibringen. Nein - das mit den Jungfrauen war so eine Lüge, wollte sehen wie du tickst!"
Er nickte und wurde schlagartig ernst.
"Gut. Du willst einen Mentor haben?"
Ihre Züge hatten etwas an Anspannung verloren.
"Ja. Was sind Deine Forderungen?"
Er legte seine Hand an sein Kinn und strich überlegend darüber.
"Was denkst du nach?"
"Ich überlege mir was ich davon habe. Ich war schon einmal hier und nein es war nicht schön. Gut, ich wäre bereit es zu versuchen. Meine Bedingungen sind: Du bezahlst mich mit Information, Kunst, magischen oder historischen Gegenständen. Ich wünsche weiterhin dass du deinen Namen verheimlichst oder Leuten gegenüber welche deinen echten Namen kennen deine Magie verheimlichst, das ist hauptsächlich zu Deinem und meinen Schutz. Sonst passiert es dir wir mir und irgendein Depp beschwört dich. Denn Namen haben Macht, das war es was ich bei den dunklen Meistern lernte. Mir ist bewusst dass man Kämpfen nicht aus dem Wege gehen kann doch wenn du Magie nur dazu benutzt um zu töten dann gehen wir schnell wieder getrennter Wege. Gegen Bereicherung habe ich indes nichts. Beurteile niemand nach seinem Aussehen. Keine Pakte mit finsteren Dämonen. Und dann ist da noch etwas ganz wichtiges: Hab Spaß in deinem Leben!"
Sie zog die Augenbraue überrascht nach oben.
"Ich denke das ist akzeptabel."
"Gut, was wäre das erste was du lernen willst?"
"Ich möchte nicht mehr altern,..."
"Hö? Ihr seid gerade mal zwanzig oder so!"
er war doch etwas verwundert.
"Und die alten Herren und Damen in der Magiergilde schauen alle aus wie Mitte dreißig, wegen Verjüngen oder ... anderer Zauber"
Zepsillin nickte.
"Ich denke da könnte ich euch etwas helfen. Ich werde den Kontrakt aufsetzen. Beschwört mich in einer Woche hier wieder."
Er schaute zu ihr auf mit leuchtenden Augen.
"Und wie war nochmal euer Name?"
Sie überlegte kurz.
"Nennt mich Cer!"
Er kicherte.
Er deutete auf das Podium.
"Verbrenne den Zettel mit meinem Namen und ich werde alles vorbereiten."
Die angehende Hexe hielt das Dokument an eine Fakel und das Feuer frass es gierig auf.
"Gut, so soll es sein. 'Cer, erste Hexe des Zepsillins auf Midgard' aber den Kontrakt unterschreibt ihr schon mit dem anderen Namen, gelle?"
Die junge Frau nickte.
Er winkte "Bis in einer Woche" und verschwand.
Zepsillin
Hexer: Grau
Schwerpunkte:
Informationsbeschaffung.
Anforderungen:
Anlegen anderer Identitäten. Zaubern in der ursprünglichen Identität nur in Notfällen. Verheimlichung des Geburtsnamens in Zusammenhang mit der Zauberei.
Keine Schwachen ausnutzen. Bereicherung auf Kosten der Reichen ist aber kein Problem. Keine Vorurteile aufgrund des Aussehens. Spaß und Freude sollte man am Leben haben (unegoisticher Hedonismus). Ein No-Go ist für ihn das herbeirufen oder Paktieren mit finsteren Dämonen aus freien Willen (es sei denn man hat vor sie gnadenlos übers Ohr zu hauen).
Da er als Mentor noch nicht sehr lange im Geschäft ist und seine Machtbasis recht klein - 3 Trümmerstücke seiner Welt, Anzimonth hätte sein viertes werden sollen doch er ließ es mit seinen tausenden von Einwohnern (größtenteils Ameisen, Termiten und andere Insekten) in die Sonne stürzen - hat er auf Midgard noch wenig Macht. Das Äquivalent von "göttlicher Gnade" kann man bei ihm nicht erwerben. Anrufungen müssen gut geplant und an versteckten orten durchgeführt werden.
Seine Welt kann man sich wie ein Asteroidenfeld aus Hollywood-Filmen vorstellen diese Trümmerstücke umkreisen eine Sonne. Alle sind jedoch von einer gemeinsamen Atmosphäre umgeben. Nach vielen Jahrhunderten hat sich, auch durch Magie, ein stabiles Gleichgewicht ausgebildet und Kollisionen zwischen Trümmerstücken sind nur noch sehr selten. Einer der letzten großen Kollisionen war die Vernichtung von Anzimonth.
Viele der Bewohner können mittlerweile Fliegen, nicht fliegen zu können ist ein echter großer Nachteil auf dieser Welt.
Das wertvollste Gut ist Wasser. Die Ozeane der Welt verschwanden fast während der Zerstörung und das Verhältnis von Stein zu Wasser ist doch recht klein.
Zepsillin war es bisher möglich durch seine Gabe der Informationsbeschaffung zwei magische Gegenstände zu schaffen die er auch jederzeit für eine Neue Hexe oder Hexer (er zieht zwar hübsche Frauen vor, aber folgt auch seiner eigenen Weisung auf Äußerlichkeiten nicht zu achten - er nimmt auch hässliche Frauen und schöne oder hässliche Männer ) wieder anfertigen kann.
Zum einen ist es das
"Memento Mori in Grau" - ein Bildnis welches anstelle des Modells altert.
und die
"Blaue Haut" - ein Schwingen-Umhang aus der Haut eines eigenhändig durch die Hexe zur Strecke gebrachten Dämonen.
(beides sollte sich in der Nähe dieser Publikation befinden)
Doch beides hat seinen Preis.
Nicht jeder ist bereit diesen Preis zu zahlen.
Bei der Blauen Haut ist seine erste Hexe fast verstorben, er ist deshalb nur bereit dies nochmal zu riskieren wenn er überzeugt ist das die Chancen gut sind (Grad 15+)
Mehr zu Zepsillin und den Artefakten demnächst in diesem Forum.
Mehr zu der Hexe vielleicht ab 2015 Südcon in der Consaga.
Zu den Äußerlichkeiten:
Zepsillin ist immerhin etwa 50 cm groß, bringt kaum 6 Kilo auf die Waage, hat Flügel auf dem Rücken jedoch geht er auf Midgard meist zu Fuß (die Schwerkraft, sagt er - er verliert 1 Ap/Minute beim Fliegen), Hörner auf dem Kopf, einen behaarten Schweif, seine Haut ist grau und seine Augen leuchten gelblich von innen heraus. Alles in allem ist er für Menschen ziemlich hässlich und schaut eigentlich eher harmlos aus. Die Stimme ist etwas piepsig und neigt auch nicht wirklich dazu diesen Wicht ernst zu nehmen. Sein Ego ist deutlich größer als er selbst.
Seine Art sind begnadete Spione, sie können sich mit einem Willensakt unsichtbar machen (auch im infraroten). Sie werden nur sichtbar wenn sie Lebenspunkte verlieren oder selbst Zaubern. In der Regel ist in Kampfsituationen wenn sie sichtbar sind ihre erste Aktion unsichtbar werden.
Quellen:
World of Warcraft - Hexerpet "Imp"
Zerschmetterte Welt - J. Michael Reaves
Das Bildnis von Dorian Grey - Oscar Wilde
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