Reise II - Oder sind wir zu Anspruchsvoll
*** Eintrag vom 17. August ***
Hallo,
schön das du wieder vorbei schaust.
Wie soll es anders sein. Wenn man in die USA reist sollte man auch wieder zurückkommen. Somit könnt ihr schon erahnen, dass die Immigrantenkontrolle der USA mich nicht abgeholt hat. Habe meine Heimreise ohne große Kontrolle hinter mich gebracht.
Was mir neu war, ist das Scannen und Fotografieren auch beim verlassen der USA jetzt durchgeführt wird. Man bekommt dann einen Computerausdruck der aussieht wie ein verwaschener Fleck. Diesen kann man dann bei der nächsten Einreise in die USA vorzeigen. Dann wissen die, dass man das Land beim letzten Mal auch verlassen hat.
Hallo, haben die schon mal nachgeschaut ob bei ihnen noch alle Tassen im Schrank sind. Wenn ich das Land nicht verlassen hätte, wie sollte ich denn sonst wieder einreisen wollen. Ich sag ja, die Spinnen die Römer, äh Amis. Da freue ich mich nach den letzten Meldungen so richtig wieder in die USA einzureisen. Um dann wieder was berichten zu können, nehme ich am besten eine Flasche Wasser mit auf den Flug. ;-)
Der Flug von Detroit nach Frankfurt verlief ohne Probleme. Wir waren sogar eine halbe Stunde früher dran. Das hätte mich wirklich stutzig machen müssen. Aber gut, hatte ich genügend Zeit erst einmal mein Gate zu suchen. In Frankfurt sind sie ja so nett dir dabei gleich den ganzen Flughafen zu zeigen. Der direkte Weg (übers Rollfeld) betrug so ca. 100 Meter. Meine Wegstrecke betrug aber locker 2.000 Meter. Kann sehr gut nachvollzogen werden, da immer wieder schöne Glasfronten die Bereiche des Flughafens trennen und man sieht wo man vorher rum laufen musste. Nun gut, wir waren ja eine halbe Stunde früher dran. Endlich das Gate in Sicht und noch sehr viel Zeit. Also ab in die Lounge um noch etwas zu entspannen und sich die Füße massieren zu lassen (schön wär’s). Gut, doch nur einen O-Saft trinken und endlich einen richtigen Kaffee. Ich meine, was ist den ein IT-Consultant ohne Kaffee. Und der Kaffee in den USA hat den Namen nicht verdient. Bin mir sicher, das heiße Wasser sieht dort nur die Bohnen, berührt sie aber nicht.
Pünktlich bin ich dann am Gate. Aber natürlich nicht der Flieger. Verspätet landet er endlich und eine drei viertel Stunde später können wir endlich einsteigen. Gut, dass die Leute im Frankfurter Tower wenigstens ihr Handwerk beherrschen. Denn unserem Start hing nichts im weg. Diesmal nahm ich extra einen Fensterplatz um noch etwas zu fotografieren. Denn in Detroit gab es ja nicht wirklich was.
Kaum waren wir auf guter Flughöhe machte der Flieger einen Schwenk. "Mmmh, anscheinend geht’s zurück.", dachte ich mir. Und schon kam die Durchsage des Piloten. Seine Sensoren meldeten bei einem Triebwerk eine erhöhte Abgastemperatur. Und zu unserer Sicherheit hat er entschieden umzudrehen und den Flieger zu wechseln. "Jetzt weiß ich wieder warum ich mit der Lufthansa fliege. Die haben die Sicherheit im Vordergrund. Aber ob das meine Koffer mitmachen?".
Natürlich gab es dann noch einen kleinen Schock für die Passagiere (zumindest für die meisten). Beim Sinkflug kamen wir nämlich noch in ein Luftloch. Selbst der Herr neben mir (gestandener Helikopterpilot) wurde kurz blass. Schön war allerdings auch der Effekt bei der Landung. Nur die Economy fing an zu klatschen. Die Business Class schaute nur verwirrt nach hinten. Recht so, oder klatschen sie etwa wenn der Busfahrer die Haltestelle erreicht?
Unten am Boden parken wir dann direkt neben der Ersatzmaschine auf einem Außenfeld. Mit viel Blaulicht um uns rum. Es gab keine kritische Situation in diesem Moment, aber die Feuerwehr wollte genau wie der Pilot auch auf Nummer sicher gehen. Ist wahrscheinlich auch Vorschrift.
Es musste dann noch geklärt werden ob die Crew weiter fliegen darf oder ob gewechselt werden muss. Bei den Fluglinien gibt es auch vorgeschriebene Ruhezeiten. Bis dahin wurden wir dann von der Kabinencrew mit Getränken versorgt. Zwischen drin gab es immer wieder Ansagen vom Pilot wie der Status ist. Es wurde auch jedem frei gestellt ob er wieder mit fliegen will, oder wegen dem Zeitverzug in Frankfurt bleibt.
Endlich kamen dann die Busse um uns in das andere Flugzeug zu bringen. Dort wurden wir von der vorherigen Besatzung mit einem kleinen Präsent (ein paar Pralinen) begrüßt. Sehr angenehm das Verhalten.
Als ich mich dann gerade gesetzt hatte kam einer der vielen Passagiere rein und machte sofort die Stewardess an. Das ganze sei eine Frechheit und so gehe das nicht. Was sie sich den vorstellt etc. blabla.
Kann das sein? Da ist die Crew um unsere Sicherheit bemüht. Sie schaut das wir entsprechend versorgt werden. Überreichen uns noch ein kleines Präsent. Und dann kommt dieser Typ und macht die Stewardess an. Was soll das denn?! Sind wir heutzutage so fanatisch auf unser Recht der Pünktlichkeit erpicht? Oder liegt es nur am Druck? Darauf lässt sich ja viel schieben.
Mich würde interessieren was ihr darüber denkt. Was haltet ihr davon? Wie würdet ihr reagieren wenn ihr 3 Stunden später am Zielort ankommt? Sehe ich das falsch, dass der Herr sich in die Schlange der Amis stellen kann? - ihr wisst schon, dass mit den Tassen.
Sure, you want to make a tour?
Euer Stefan
P.S.:
Mmmh, ich liebe richtigen Kaffee. Ach ja, meine Koffer waren alle vollständig da. Mit einem netten Zettel drin von den Amis, dass sie diesen durchsucht hatten. Selbst meine Tasche mit der gebrauchten Wäsche. Ob die beim Scannen da Schwermetall entdeckt hatten?
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