Aus Glünggune, usser mir
Eigentlich brüsten sich die Schweizer ja gerne damit, dass sie selbstverständlich alle andern Schweizer verstehen (Ausser natürlich denen, die französisch oder italienisch sprechen, oder rätoromanisch)
Oder die mehr als 40 Kilometer vom eigenen Wohnort weg aufgewachsen sind.
Heute ist mein Kollege aus dem Mittag zurückgekommen und hat angefangen von einem Restaurant zu erzählen, das sich auf Lamjeni spezialisiert habe, was ich dann noch schneller verstanden habe als seine letzte Bemerkung, wo er sich über mich und die Rescheni lustig gemacht hat. Um zu beweisen, dass der Wahnsinn Methode hat, hat er dann noch die Bijini(Einzahl Biji) aufgeführt. Nach einigen Ausführungen habe ich verstanden, dass es sich dabei um Beieli handelt, was aber leider meine Zürcher Kollegen gar nicht verstanden haben. Die nennen so etwas Biendli.
Daraufhin habe ich ein klassisches Berner Wort in die Runde geworfen, die Glungge (Mrz. Glunggene; ausgesprochen glung-gene). In Walliser-Diitsch heissen das Glutta (Mrz.Gluttna), die Zürcher wussten schon wieder nicht wovon wir sprachen, die nennen diese Dinger ganz profan Pfützen.
Um sie zu trösten, wollte ich ihnen dann ein Chrömli anbieten, mein Kollege versuchte es mit einem Biskit, aber die beiden wollten nur Guetzli.
Als ich dann allerdings erwähnte, dass ich auf dem Weg vom Stau einen Stou gesehen habe, weil jemand in die Staau-Planke gefahren sei, hatte ich eindeutig gewonnen
Gwenddyd
Erklärung:
-Lamjeni = Lämmer, die Einzahl ist Lamje
-Rescheni = Pferde, die Einzahl ist Resche
-Bijini, Beieli, Biendli = Bienen
-Glungge, Glutta = Pfütze
-Chrömli, Biskit, Guetzli = Keks
Das letzte Beispiel stellt eine Besonderheit des Solothurnischen dar, in dem (meistens) ein L nach Vokal durch ein U ersetzt wird.
-Stau = Stall
-Stou = Stau
-Staau = Stahl
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