Oskar übt sich in telepatischer Levitation
Ich kann Dich bis hier unten riechen, Du duftest fast so gut wie eine läufige Hundedame, nur ganz anders!
Nach Rauch, nach Fett und auch nach Fleisch.
Ach, so nah und doch unerreichbar fern bist Du.
Könntest Du doch nur zu mir herunter springen.
Vielleicht kann ich Dich dazu bewegen, allein durch die bloße Kraft meines Geistes?
Ich bohre meinen Blick dorthin, wo ich Dich vermute und konzentriere mich auf diesen einen Gedanken:
'Komm! Komm zu mir!'
Es funktioniert nicht, Mist.
Vielleicht, wenn ich mich anders setze?
Ich rutsche ein Stück zur Seite, dann versuche ich es erneut:
'Komm! Komm zu mir, du verdammtes Luder!
Du willst es doch auch, nun spring endlich!'
Meine Ohren stellen sich aufrecht, meine Augen weiten sich, gierig atme ich Deinen Duft.
Jedoch: meine Bemühungen bleiben erfolglos.
Na gut, wenn Du nicht zu mir kommst, komme ich eben zu Dir!
Ich stelle mich auf die Hinterbeine und mache einen ganz langen Hals, aber ich kann Dich nicht erreichen.
Ich höre meinen Chef näherkommen.
'Jetzt wach doch endlich auf und spring zu mir, sonst werden wir uns nie kennenlernen!'
Entnervt setze ich mich wieder hin und denke fieberhaft nach, komme damit aber nicht weit.
Denn da ist mein Chef schon, nimmt Dich in die Hand und isst Dich glattweg auf.
Und was sagt er dabei?
"Jungejunge, das ist aber mal ein leckerer Schinken! Den würde ich auch ohne Brot essen..."
Ich weiß wirklich nicht, wer von Euch beiden der schlimmere Spielverderber ist!
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