07. September - abends
"Weißt du, es ist total seltsam", sagte ich Robin. "Mir selbst ist es gar nicht so wichtig, wenn hier Kartons herum stehen und die Küche noch nicht fertig aufgebaut ist. Aber wenn dann jemand wie Linda kommt und ihre Nase darüber rümpft, dann schleichen sich ihre Werte und Vorstellungen in mich hinein."
Wir lagen nebeneinander im Bett und gefiltertes Licht einer Straßenlaterne schien durch die Gardinen. Robin drehte sich zu mir.
"Warum kümmert dich, was sie denkt?"
"Das ist doch normal!", meinte ich. "Das macht man doch so."
"Mir ist egal, was sie denkt", erwiderte er.
Dabei glitt seine Hand unter meine Decke und suchte meine Brust.
"Aber ich finde es anstrengend", fuhr ich fort. "Linda tut so, als müsste es mir hier zwischen den Kisten ganz schlecht gehen. Aber es geht mir gar nicht so schlecht."
Ganz sanft streichelten seine Finger rund um die Brustwarze herum.
Es kribbelte. Es erregte mich. Aber ich wollte mich weiter über Linda ärgern, also schob ich seine Hand weg.
"Es nervt mich so, dass sie so tut, als hätte sie alles im Griff!"
Seufzend legte er sich auf seine Seite.
"Setzt dich das unter Druck?", murmelte er.
"Ja. Ja, genau. Es setzt mir ein Bild vor die Nase, das ich angeblich erreichen muss."
"Werd' bloß nicht so, wie Linda", sagte er gähnend. "Ich will dich so chaotisch, wie du bist."
Ich lächelte.
Darauf kam es ja an.
Als ich mich wenig später an ihn kuschelte und über seinen Arm streichelte, reagierte er nicht. Also zog ich mich auf meine Seite zurück und starrte an die Decke.
Du gibst ja schnell auf, kommentierte Ypey.
Ach, so dringend muss ich jetzt auch nicht, meinte ich.
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