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Die Rache des Frosthexers III


hexe

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1. Sedag im Draugmond

Oh Fflamyen, natürlich werde ich tun, was immer Du mir empfiehlst, auch wenn ich Deine Wege nicht zu durchschauen vermag. Deine Liebe und Deine Vorraussicht werden mich leiten, ich danke Dir für Dein Vertrauen. Deine Worte geben mir den Mut und die Zuversicht den morgigen Tag trotz aller Widrigkeiten zu überstehen, um Dir weiterhin zu dienen. Selbst wenn ich gespannt darauf blicke, wie ich mich mit einem Bogen schlagen werde – bin ich in dieser Waffe doch noch völlig ungeschult. Auch wenn Beonwulf mir versicherte, dass ich eine Begabung dafür hätte, aber was würde mir dieser Mann nicht versichern nur, um in meiner Gunst zu stehen? Zumindest scheint er tatsächlich ein fähiger Mann zu sein, der sein Kriegshandwerk versteht – auch als ich ihn auf seine größten Heldentaten ansprach trug er wenig auf und seine Geschichten klangen nicht übertrieben. Alisdair forderte ihn ebenso zu einem kleinen Übungskampf, um zu sehen was er kann. Beonwulf sah es natürlich als Vorwand, um sich bei seiner ‚Dame‘, wie er mich nannte zu profilieren. Der Tag verging sonst mit Vorbereitungen. Periandros und der Gelehrte Kalibrios beide aus Chryseia verbrachten nicht nur den Abend mit Wein aus ihrer Heimat, sondern schmiedeten viele Pläne gegen das eisige Ungetüm, welche hauptsächlich etwas mit Feuer zu tun hatten. Am Nachmittag verließ mich auch mein Verehrer, um an diesen wichtigen Besprechungen teil zu nehmen, so dass ich mich mit Merin auf mein Zimmer zurückzog. Dort begann ich in einem Buch zu lesen, welches ich aus dem unterirdischen Kloster mitgenommen hatte. Es hatte etwas beschauliches den Geruch des alten Papiers ein zu atmen, während Merin genüsslich eine fette Ratte verspeiste.

 

1. Seachdag im Draugmond

Inzwischen fühle ich mich fast schon heimisch in diesen kleinen Zimmer mit Blick auf den Hof. Der Morgen heute verlief hektisch, denn die gesamte Burg war im Aufruhr, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Fünf Wägen wurden im Hof mit Stroh beladen, um diese als Feuerwände dem Riesen entgegen zu stellen. Beonwulf hielt eine weniger flammende Rede, welche aber dennoch ausreichte um die Massen zu mobilisieren. Kalibrios überreichte mir noch eine Spruchrolle über eine magische Feuerwand, welche ich dem Riesen entgegensetzen sollte. Schließlich fand ich mich mit Bogen und Brandpfeilen bewaffnet bei den Bogenschützen wieder, welche die Wägen begleiten und in Position bringen sollten. Meine drei starken Männer schickte man zu Beonwulf, der mit einem Gefolge von zwanzig Mann den Riesen zu den brennenden Wägen treiben und die beiden Dunkelwölfe ausschalten sollte. Die anfängliche Euphorie verschwand langsam durch den langen Marsch. Am Nachmittag hatten wir jedoch unsere Position erreicht und wartet auf das Signal bzw. den Riesen. Die nächsten Augenblicke verbrachte ich gespannt zwischen den anderen Bogenschützen.

 

Doch wie sollte man einen Riesen übersehen? Ebenso verbreitet der näherkommende Riese eine Aura der Kälte. Von der Ferne hörten wir wie Beonwulf und die anderen wohl in Kontakt mit ihm und den Dunkelwölfen gekommen sind. Langsam kam der Kampflärm zu uns herüber. Der große albische Held brach als erster durch das Unterholz, dicht gefolgt von dem Riesen. Schließlich war dieser in unserer Nähe und Beonwulf schleuderte ihm wutentbrannt seinen Hammer entgegen. Er traf nicht (eine Begebenheit, die in den neu gedichteten Liedern über Beonwulfs Kampf gegen den Frostriesen durchgegend vergessen werden sollte). Dennoch spürte ich in diesem Moment die Enttäuschung und das leichte Aufkommen von Panik in unseren Reihen: Der große Held hatte verfehlt. Etwas unsicher saß er auf seinem Pferd, während der Riese Reiter und Ross ins Visier nahm. Obwohl es mir schwer fiel den genauen Bewegungen des Riesen zu folgen, spürte ich instinktiv wie seine Gesten einem arkanen Muster folgten. „So ein Frostelementar kann selbstverständlich auch zaubern,“ schossen mir die Worte Kalibrios durch den Kopf. Fix entzündete ich meinem Pfeil an einem der kleinen Feuer und spannte den Bogen. Zum Glück ist so ein Riese ein recht großes Ziel. Ich zielte, hielt kurz die Luft an und ließ die Sense von meinen Fingern gleiten. Fflamyen hilf. Meine Augen folgtem den glühenden Pfeil, wie er sich einen Weg durch Dickicht und Geäst suchte. Er bohrte sich leicht überhalb des Knies in das rechte Bein des Riesen. Ich sah wie ein Zucken durch den Riesen lief und er unterbrach seine Zaubergeste. Beonwulf warf nur einen sehr kurzen Blick in meine Richtung, zog es dann aber vor an dem noch abgelenkten Riesen vorbei zu reiten und seinen Hammer zu suchen. Ich suchte einen neuen Pfeil, während der Riese seinen Zauber von vorne begann. Diesmal schaffte er es und die Wagen, sowie die zwei Bogenschützen-Einheiten an den Flanken wurden von einem frostigen Eisregen umgeben. Die Feuer erloschen. Meine albischen Gefährten stöhnten unter der plötzlichen Kälte, während ich mich nur an Hause erinnert fühlte. Meine Gedanken kreisten noch darum die Wägen durch eine Feuerwand wieder zu entfachen, als Beonwulf das Signal zum Angriff gab. Ich schoss wie alle anderen auch, aber ein weiterer Treffer wollte mir nicht gelingen. Inzwischen waren auch meine Gefährten aus dem Unterholz heran gekommen. Periandros warf ein Fläschchen Lampenöl gegen die Füße des Riesen, dessen Inhalt sich dort entleerte. Aus Thorals Händen schwebte eine Feuerkugel herbei, welche zwischen den Knöcheln des Riesen explodierte und dabei das Lampenöl entzündete. Der Riese stampfte verärgert. In diesen Moment der Unachtsamkeit versuchte Beonwulf es erneut mit dem Hammer und diesmal traf er. Der Frostriese verschwand spurlos. Die Aufregung legte sich nur langsam. Der Riese war besiegt, Beonwulf ließ sich feiern.

 

 

1. Seachdag im Draugmond - Nachtrag

Wenn ich mir das Verhalten dieses Helden gegenüber Frauen durch den Kopf gehen lasse, weiß ich warum ich lange der Einsamkeit der Wälder den Vorzug gegeben habe. Der Rückweg zur Burg und das anschließende Banket war natürlich sehr feucht fröhlich. Ich jedoch hielt weiter an meinen Plänen fest den Brocendias zu besuchen und sprach deshalb mit Kalibrios über die Wälder und die Umgebung. Natürlich wisse er nicht viel über die dort lebenden Elfen, aber er habe einen alten Bekannten, der sich damit besser auskannte. Falls ich ihn auf suche, solle ich ihn auch schon grüßen. Sein Name sei Cleobolus und er lebe zur Zeit in Crossing. Außerdem läge die Heimatstadt des Königclans in den Wäldern, was mich schließlich dazu brachte Beonwulf zu diesem Thema zu befragen.

Ich fand ihn natürlich auf dem Fest von einer Reihe junger Damen umringt, denen er von seinen großen Heldentaten erzählte. Obwohl ich nicht sehr mit gesellschaftlichen Regeln vertraut bin, konnte ich seine Aufmerksamkeit mit einem Lächeln gewinnen und er ließ seine Traube Damen tatsächlich augenblicklich im Stich. Von diesen ernte ich dafür weniger freundliche Blicke. Auf meine Fragen erzählte mir Beonwulf etwas aus seiner Kindheit, die er in Maris, der Stadt in den Wäldern, verbracht hat. Er versicherte mir, die Elfen würden dort nur noch Leben, weil die MacBeorns noch keine Zeit hatten diese von dort zu entfernen. Ich zog mich bald darauf in meine Gemächer zurück und überließ ihn den anderen Damen, welches sich auf freudig auf ihn stürzten.

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