Bericht vom Land, wo die Welt zuende ist
Ich blogge normalerweise nicht, aber nach dreieinhalb Wochen auf der anderen Seite der Erde hab ich ausnahmsweise mal wirklich was zu erzählen, und das kommt hier rein.
Ganz kurz: über Chile
Das Wort "Chile" kommt wohl aus der Sprache der Aymara-Indianer und bedeutet "das Land, wo die Erde zuende ist". Das scheint ganz gut zu passen.
Chile ist groß, und es ist vor allem lang: Über 4200 Kilometer erstreckt es sich von Nord nach Süd an der Westküste Südamerikas. Wir wollten nicht dem Japaner-Syndrom verfallen ("Europa in fünf Tagen"), gönnten uns aber einen Abstecher in den Norden und einen in den Süden des Landes. Dazu kam die Osterinsel, die das Hauptziel unserer Reise war. Auf unsere Reise erlebten wir mediterranes Klima in Santiago, typisches Wüstenklima mit sehr heißen Tagen und sehr kalten Nächten im Norden, subantarktische Gletscher in Patagonien und tropischen Sonnenschein auf der Osterinsel. Im Norden fingen wir an.
Die Chilenen sind größtenteils Mestizen (haben also fast alle sowohl europäische als auch indigene Vorfahren) und gelten als die "Preußen Südamerikas". Das kommt dem deutschen Touristen entgegen: Die Verkehsmittel sind gut organisiert, die Naturparks werden heute sorgfältig gepflegt, das Land ist sehr sicher, die Polizei gilt als höflich und unbestechlich, für jede Kugel Eis bekommt man eine Quittung, und man hat als Reisender nie das Gefühl, sonderlich über den Tisch gezogen zu werden. Auch die Hygiene ist okay. Als Reiseland kann ich es uneingeschränkt empfehlen.
Ein Dorf in der Wüste
Wenn man von Santiago aus etwa zwei Stunden lang nach Norden über kahles Gebirge fliegt, kommt irgendwann die Stadt Calama in Sicht. Hier leben an einem der trockensten Orte der Welt (Jahresniederschlag 0 mm) hauptsächlich Bergarbeiter der Kupfermine. Und hier ist der Flughafen, über den man in die Atacama-Wüste kommt. Von Calama aus fährt man noch eine gute Stunde durch die Wüste, um nach San Pedro de Atacama zu gelangen.
San Pedro ist ein winziges Nest auf etwa 2.500 m Höhe, das an einem kleinen Flusstal liegt, also eine Art Oase. Es besteht fast komplett aus niedrigen roten Adobe-Häuschen. Hier leben seit über 10.000 Jahren Menschen in Allyus, Sippengemeinschaften, und manche tun es heute noch. Das Städtchen ist gleichzeitig der Stützpunkt für Touristen in der Atacama-Wüste, und von allen touristisch geprägten Orten, die ich bisher besucht habe, ist es der gemütlichste und lässigste. Allein dafür hätte sich der weite Weg schon gelohnt.
San Pedro ist sehr übersichtlich, das Leben findet entlang der Hauptstraße statt, die aus rotem Lehm besteht und auf der es kaum Verkehr gibt. Das einzige weiße Gebäude ist eine windschiefe Kirche, davor gibt es einen Platz mit ein paar Bäumen, die Schatten spenden. Ein kleines Museum berichtet über die Kultur der Atacamenos, die Führung ist sehr lohnenswert. Abends durch den Ort zu bummeln und ausgezeichneten Mojito zu trinken, ist ein perfekter Abschluss für einen Wüstentag. Außerdem ist es gesünder als das Wasser aus den Wasserhähnen, das man auch im Hotel ausdrücklich nicht trinken sollte.
Nahe bei San Pedro liegen die Ruinen von Tulor. Tapfere und tüchtige Menschen müssen es gewesen sein, die hier, mitten in der trockensten Wüste der Welt, dem Boden Leben abgerungen haben. Sie nannten sich Lican-antai, bauten runde Lehmhäuser und züchteten Lamas und Alpakas aus den wild lebenden Vicunas, der kleinsten Kamelgattung hier. Nachhaltig und behutsam nutzten sie die Pflanzen und das wenige Wasser, das von den Anden kommt und nach kurzer Zeit in der Wüste verdunstet. Eines ihrer Heiligtümer war der Licancabur, der "Berg des Volkes", ein fast 6.000 Meter hoher Andenvulkan, der am Rand der Wüste aufragt. Die eindrucksvoll Kette der Andengipfel ist stets präsent in der Atacama-Wüste.
In der Nähe befinden sich auch die Ruinen von Quintor, einer Festung, die im 13. Jahrhundert gegen die Inkas errichtet wurde. Während die Inkas vergleichsweise friedlich und hauptsächlich als Händler über Südamerika zogen, kamen zweihundert Jahre später die Spanier in einem großen Blutvergießen. Sie suchten Gold, wurden aber nicht fündig. Und sie missionierten die Indianer mit dem Schwert, die heute alle zutiefst katholisch sind. Oder? In den Anden kamen wir in ein kleines Indianerdorf, in dem auf jedes neu gebaute Haus ein kleines Kreuz gesetzt wird, damit Gott es beschützen möge.
Danach bringen sie ein Opfer an Pachamama. Sicher ist sicher.
Die Wüste selbst ist wunderschön. Rote und graue Gesteinsfelder mit bizarren Felsketten und geheimnisvollen Tälern, gewaltige Salzebenen, in denen die Kristalle wie Blumen blühen. An einem Salzsee in Schwärmen die Flamingos, deren Gefieder in der untergehenden Sonne rosa und rot leuchtet. Überhängende Felsen, die unheimlich knistern, wenn die Temperatur abfällt.
Wir besuchten auch das "Moon Valley" und das "Death Valley". Letzterer Name entstand aus einem Übersetzungsfehler: Der belgische Missionar, der die Wüste erforschte, nannte das grauweiße Tal "Vallee de la lune" (Mondtal) und das rötliche "Vallee de Mars" (Marstal). Daraus wurde dann "Vallee de Mort", also Todestal, was sich bei den Touristen auch wesentlich besser verkauft.
Ich stehe im Urlaub nicht gerne früh auf. Um die Geysire von Tatio zu sehen, muss man das aber. Nachts wird es sehr kalt in den Anden. Wenn die Erdkruste abkühlt, wird der Druck auf das vulkanische Erdreich so stark, dass sich das brodelnde Wasser in der Tiefe einen Ausgang suchen muss. Dieser liegt auf etwa 4.500 Meter Höhe am Vulkan El Tatio. Wenn die Sonne aufgeht, zeigt sich hier ein ganz besonderes Spektakel: etwa achtzig ausbrechende Geysire mit einer Wassertemperatur von 86 Grad. Zwischen Hot Pots, warmen Quellen, periodischen und gleichmäßigen Geysiren kann man umher gehen und sich erklären lassen, wie die verschiedenen Formen entstehen. Man kann auch baden (wo es nicht ganz so heiß ist) und im Wasser Kakao und Eier kochen. (Wir erzählten dem Guide, dass wir bei einem Besuch von Gunung Batur auf Bali auch noch gekochte Bananen aus dem Vulkankrater bekommen hatten. Vielleicht gibt es ab demnächst auch Bananen bei der Tour zu El Tatio. )
Santiago - Stadt der Graffiti
Zweimal machten wir während unserer Reise in Santiago Station, in Chiles quirliger Hauptstadt. Santiago ist eine Stadt mit 6,2 Millionen Einwohnern und bietet alles, was die Metropolen dieser Welt sonst auch bieten: Museen aller Art, schicke Einkaufspassagen, riesige Markthallen für Fisch, Gemüse und Blumen, prachtvolle Boulevards im Belle-Epoque-Stil, barocke Kirchen, von den Jesuiten aus Bayern importiert, hübsche kleine Stadtviertel mit eleganten und weniger eleganten Restaurants, zahllose Hotdog- und Empanada-Stände, verspiegelte Hochhäuser mit Marmorportälen. Sehenswert sind auch die schönen, alten Weingüter an den Stadträndern von Santiago. Ich möchte zwei Dinge hervorheben, die ich aus anderen noch Städten nicht so kannte.
Das eine sind die Parks. Santiago hat viele, teilweise sehr schöne Parkanlagen. Herausragend im doppelten Sinn sind Santa Lucia und San Cristobal: beides sind Andenausläufer, die sich inmitten der ansonsten flachen Stadt erheben und komplett als Parks eingerichtet sind. Santa Lucia ist der kleinere, aber auch hübschere von beiden. Mit steinernen Treppchen und schönen Terrassen, üppigen Springbrunnen und blühenden Kakteen ist er so etwas wie das Wohnzimmer der Stadt. Überall sitzen Menschen, die lesen, Ball spielen, knutschen (außergewöhnlich viele – man sieht die Chilenen wirklich überall knutschend ), Eis essen und mote con huesillos trinken, das ist Pfirsichsaft mit Graupen und getrockneten Pfirsichen darin. Merkwürdig, aber durchaus lecker.
San Cristobal ist deutlich größer und auch höher: Wir fuhren mit dem Funicular, der alten Standseilbahn, hinauf. Oben kann man die weiße Marienstatue bewundern, die ihre Arme über Santiago ausbreitet. Obwohl das Wetter fantastisch war, lässt die Weitsicht zu wünschen übrig: Über der Stadt hängt stets eine Smogglocke, die sogar den Blick zu den nahe gelegenen Anden fast unmöglich macht. Dann wanderten wir wieder herunter, begleitet von einem Hund, der sich offenbar als Fremdenführer fühlte (wir hätten uns zumindest nicht gewundert, wenn er uns unten mit ausgestreckter Pfote um ein Trinkgeld gebeten hätte. Stattdessen verließ er uns aber sang- und klanglos, um das nächste Touristentrüppchen nach oben zu begleiten). Auf San Cristobal gibt es Picknickplätze, Schwimmbäder, Serpentinenstraßen für Radfahrer und Wanderer, Restaurants, eine Seilbahn, Kinderspielplätze, eine Kirche und alles, was der Chilene sonst noch so am Wochenende braucht. Am wichtigen sind ihnen, das sah man deutlich, die Grillplätze – davon gibt es zahllose auf dem kleinen Andengipfel. Sobald drei Chilenen beisammen stehen, machen sie eine Grillparty. "That's how they do it", wie der niederländische Vermieter unseres Apartements in Santiago zu sagen pflegt.
Das zweite sind die Graffiti. Ich habe nirgends so kustvolle und großartige Graffiti gesehen wie in Chile. Während der Pinochet-Zeit gab es wohl eine regelrechte Graffiti-Subkultur. Davon sieht man (bis auf gelegentlich ein Portrait von Allende) heute nichts mehr, die subversiven Kunstwerke gingen den Weg allen Graffitis: Sie wurden übermalt. Allerorten sieht man nicht nur die faden Schriftzüge, die es bei uns immer gibt, sondern regelrechte Kunstwerke, manche abstrakt, manche surrealistisch, manche politisch. Die Stadt wäre deutlich hässlicher ohne sie – so hatte ich auch in den hässlichsten Betonsiedlungen immer die Kamera im Anschlag. In Valparaiso, wohin wir mit dem öffentlichen Bus fuhren, gibt es sogar ein "Museo a cielo abierto", ein Museum unter freiem Himmel, das ein ganzes Stadtviertel umfasst, in dem berühmte chilenische Künstler Graffiti anbrachten. Um es zu erkunden, muss man über winzige Treppchen die Hügel hinaufsteigen und sich durch ein Labyrinth an Sträßchen winden. (An dieser Stelle schwächelten meine Begleiter ein wenig. Ich fand's toll. )
Te pito o te henua
Ich weiß nicht mehr, wann ich das erste Mal von der Osterinsel hörte. Ich weiß nur noch, dass ich danach auf dem Globus nachsah, wo sie lag, und enttäuscht dachte, dass ich dort wohl nie hinkommen würde. Ein paar Jahre später las ich den interessanten Roman "Osterinsel" von Jennifer Vanderbes, der mich zu dem Midgard-Abenteuer "Te pito o te henua" inspirierte - einige hier werden sich vielleicht daran erinnern. Aber die Osterinsel lag immer noch in weiter Entfernung. Bei einem Geburtstagsbrunch letztes Jahr erzählte ich davon, und ein paar Tage später schickte mir Luki einen Link zu einer Osterinselreise zu halbwegs erschwinglichen Kosten. Das war der Anfang unserer Planung. Am 16. März trafen wir tatsächlich an diesem entlegensten Ort der Erde an.
Te pito o te henua, der Nabel der Welt, so nennen die Rapa Nui ihre Insel. Fast fünf Stunden fliegt man von Santiago aus nach Westen, um dort hinzukommen. Die Insel ist annähernd dreieckig und an der längsten Stelle etwa 24 Kilometer lang, ihr einziger Ort ist die kleine Stadt Hanga Roa. An keinem bewohnten Ort der Welt ist man weiter weg von allen anderen menschlichen Siedlungen.
Die Insel ist klein, und sie ist hinreißend schön. Mehrere Vulkane brachten das kleine Stück Land an die Meeresoberfläche. Heute sind sie grasbewachsen und formen tiefe, kreisrunde Krater. Aus einem dieser Krater, dem Ranu Raraku, schlugen die polynesischen Ureinwohner von etwa 1100 n.Chr. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts ihre gewaltigen Steinköpfe, für die sie bis heute bekannt sind und von denen noch etwa 800 überall auf der Insel zu sehen sind. (Die Moais standen wohl jeweils für einen Stammeshäuptling, der durch den steinernen, der Insel zugewandten Kopf über seinen Stamm wachen sollte. Der Ahnenkult machte die Rapa Nui berühmt, aber er war auch ihr Untergang: Es gibt verschiedene Theorien, wie die rund 12 Tonnen schweren Kolosse an ihre Standorte bewegt wurden, aber für alle braucht man eines: jede Menge Holz. Um die Moais zu transportieren, holzten die Rapa Nui ihre Insel praktisch komplett ab. Nachdem das passiert war, ging ihnen die Lebensgrundlage verloren, und im Kampf um die letzten Ressourcen rottete sich das polynesische Volk fast komplett selbst aus. In diesen Kriegen wurden auch die Moais alle umgeworfen. Wahrscheinlich waren die Rapa Nui sauer, dass ihre Ahnen doch nicht so gut auf sie aufgepasst hatten. )
Die Insel kann man sehr gut auf eigene Faust erkunden. Fast alles lässt sich von Hanga Roa aus zu Fuß erreichen, für einen Tag nahmen wir uns einen Mietwagen. Die Straßen sind etwas holprig, aber nennenswerten Verkehr gibt es nicht ("We don't use these", sagte die nette Taxifahrerin, die uns vom Flughafen zum Hotel brachte, als wir die Anschnallgurte suchten ). Wir hätten auch zu Fuß gehen können, denn obwohl das Hotel O'Tai am anderen Ende des Ortes lag, waren es nur etwa zwei Kilometer. Dreimal die Woche landen hier die Flieger aus Santiago – in der restlichen Zeit wird das Gelände, soweit ich gesehen habe, von Kindern für Fahrradrennen genutzt.
Neben Ranu Raraku besonders faszinierend waren der Ranu Kau, ein gewaltiger Vulkankrater mit den Überresten der Kultorte des Vogelmannkults und außerdem ein wunderbarer Wanderweg, und die bewachsenen Höhlen, in denen die Rapa Nui auf ihrer windigen und heißen Insel Bananen, Bäume und andere Nutzpflanzen anbauten. Fast schon verboten schön ist der Strand von Anakena: ein Palmenwäldchen mit grünem Gras, eine Reihe würdevoller Moais, dann eine weiße, weitläufige Sandbucht und der warme, blaue Pazifik.
Ebenfalls ein Erlebnis war für mich die Wanderung auf den Maunga Terevaka, mit gut 500 Metern der höchste Berg der Insel. Wenn man auf dem (ausgeschilderten, aber völlig einsamen) Wanderweg durch die grünen Hügel und am Ahu Akivi vorbei die kleine Steinpyramide erreicht hat, die den Gipfel der Terekava kennzeichnet, sieht man hinter all den anderen Vulkanen wirklich ringsum den Pazifik. Eine weitere und großartigere Aussicht kann man sich nicht vorstellen. (Weil sich Luki bereits am Ranu Kau die Füße wundgelaufen hatte, ließen wir ihn an diesem Tag im Hotel zurück. Abends waren wir so platt, dass er uns kaum überreden konnte, die zweihundert Meter zur Eisdiele am Strand zu gehen. 500 Höhenmeter klingt nicht viel, aber 500 Höhenmeter bei tropischer Hitze sind eine sehr anstrengende Wanderung. )
Als Urlaubsort ist die Insel perfekt, und sie wäre vermutlich völlig überlaufen, wenn sie nicht so weit weg von allem läge. Wellen und Strand, Berge, kleine nette Hotels mit Pools und blühenden Gärten, ein kleines Museum und ringsum der Pazifik. Wenn man abends in der "Taverne du Pecheur" sitzt, Weißwein trinkt, frischen Thunfisch isst und zusieht, wie die Sonne über dem Pazifik versinkt, kann man sich ziemlich sicher sein, dass es kaum bessere Orte auf der Welt gibt.
Im Land des Riesenfaultiers
Unsere letzte Etappe führte uns in den Süden Chiles, nach Patagonien. Von Santiago aus fliegt man nach Punto Arenas, das direkt an der Magellanstraße liegt. Von dort fuhren wir etwa drei Stunden durch eine flache, kahle Steppe mit Schafen und Nandus nach Norden nach Puerto Natales (nach all dem Weg durch die Schafherden aßen wir abends im "Asador Patagonico" Lamm am Spieß – köstlich! ). Von hier aus kann man den Nationalpark Torres del Paine besichtigen. Aber als erstes ging es in die Cueva de Milodon, die Höhle des Riesenfaultiers. Ein Abbild dieses netten Gesellen, der leider vor 10.000 Jahren ausstarb, begrüßt einen bereits am Eingang von Puerto Natales. In der Cueva fand ein deutscher Abenteurer vor etwa hundert Jahren die gut konservierten Überreste des bis zu vier Meter großen Faultiers. Die Höhle ist gewaltig und schon deshalb einen Besuch wert. Dass ich mich dem Faultier als nahem Verwandten des Murmeltiers besonders verbunden fühle, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Der Nationalpark um das Paine-Massiv besticht durch fantastisch geformte, bis zu 3000 Meter hohe Granitgipfel, die "Türme des blauen Himmes" (Torres del Paine). Hier trafen wir Guanacos, die größeren Verwandten der Vicunas, Nandus, Kondore, Kormorane und in den Fjorden Seelöwen. Die Pumas, die hier auch in größerer Zahl leben und die Guanaco-Population kontrollieren, glänzten leider durch Abwesenheit. An die wilden Guanacos kommt man dafür fast auf Armlänge heran, wenn man sich leise und langsam bewegt. Wenn hinter einem dann ein Dutzend johlender Koreaner auftaucht, weichen sie wieder ein bisschen zurück. Blaue Gletscher kommen von den Bergen, und Eisschollen treiben auf den Gletscherseen und in den Fjorden. Eindrucksvoll ist auch der Wind, den ich noch nirgends auf der Welt so erlebt hatte: Auf dem Weg zum Gletscher Grey windete es so stark, dass man teilweise schräg zum Wind gehen musste, um vorwärts zu kommen.
Es ist irgendwie merkwürdig, die braunhäutigen Chilenen in Punto Arenas und in Puerto Natales in ihren warmen Pullovern und Winterjacken zu sehen. Aber dafür hat dieser kalte Winkel Chiles eine nette Nebenwirkung: Sie haben offenbar eine ausgezeichnete Schokoladenkultur entwickelt.
Ein Wort zum Schluss
Manche Träume im Leben kann man nicht mit Geld kaufen. Aber bei manchen geht das. Die Reise zur Osterinsel war so ein Traum für mich, und wenn es irgend möglich ist, sollte man sich solche Träume erfüllen. Sie war jeden Cent wert. Danke an meine tapferen Mitreisenden, ohne die ich mir diesen Traum nicht so hätte erfüllen können! Fotos gibt es, sobald ich sie sortiert habe (und sobald mir Luki den ersten Teil meiner Bilder rüberschiebt … ), auf unserem Blog. Wer den Link noch nicht hat, möge mich anpnen.
Gruß von Adjana, müde aber glücklich
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