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Blog Alas Ven

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Für die pauschale Punktevergabe!


Alas Ven

646 Aufrufe

Hi Ihrs,

 

Sternchen hat mich darauf gebracht, und ich denke, man sollte das wirklich mal thematisieren.

 

Hier stehe ich also - und kann nicht anders. Ich MUSS ein Plädoyer für die pauschale Punktevergabe halten, auch und ganz besonders im Zusammenhang mit Babys und Rollenspiel.

 

Viele SL werden mich jetzt verteufeln. Viele Spieler werden mich für gemein und ungerecht halten. Viele Menschen, die gern spielen, werden sagen, dass sich ihr Einsatz dann ja bei mir nicht wirklich lohnt. Und doch bleibe ich trotzig dabei: Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der pauschalen Punktevergabe, bei mir wird man im Spiel nie etwas anderes bekommen. Boni können sich Spieler durch andere Aktionen bei mir holen, die sich im Spiel direkt ergeben (beispielsweise durch besondere Taten besondere Artefakte aushandeln etc.), aber ich bleibe bei der pauschalen Punktevergabe (auch, wenn sie vielleicht dem offiziellen Regelwerk widerspricht.)

 

Hier meine Gründe:

 

1. Wer ein Kind auf einem Con nebenbei betreuen muss, bekommt oft entscheidende Hinweise nicht mit. Dann kann er auf bestimmte Dinge viel schlechter reagieren als andere, die mit der Kinderbetreuung nichts zu tun haben. Er kann auch, weil Zeit für das Kind draufgeht, sich an vielen Aktionen nicht beteiligen. Nun sagen sich vielleicht die einen oder die anderen SL: Hey, selbst schuld, wenn Du Dein Kind mitbringst, ist doch Dein Problem! Dazu sage ich: Leute, seid nett zu den Kindern und denen, die sie betreuen - die Kinder wischen Euch später mal den A.. ab und zahlen Eure Rente, egal, welches Verfahren man zur Rentenberechnung anwendet.

 

2. Nicht auf allen Abenteueraushängen ist angegeben, welche Sorte Figur man dringend braucht. Und Spielleiter schaffen nicht immer Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten gut auszuspielen bzw. können auch nicht mit jeder Figur wirklich etwas anfangen. Ich liebe es, jeder Figur 5 Minuten Ruhm zu geben. Dazu spiele ich die Spieler meistens auch direkt an. Der eine Spieler kann damit super umgehen und macht aus seinen 5 Minuten eine Glanzzeit. Der andere Spieler ist eher überfordert und weiß nicht wirklich etwas mit seinen 5 Minuten anzufangen. Vielleicht habe ich da den Anreiz nicht richtig gesetzt oder es nicht spannend genug gemacht, ich weiß es nicht, jedenfalls ist mir aufgefallen, dass diese 5 Minuten Ruhm sehr unterschiedlich genutzt werden. Ich möchte niemanden dafür belohnen, dass es MIR gelungen ist, einen guten Trigger für einen Spieler zu finden, und niemanden dafür bestrafen, dass ICH das dieses Mal nicht geschafft habe. Genau das würde ich aber tun, wenn ich dann das bewerten würde, was derjenige aus seinen 5 Minuten gemacht hat.

 

3. Die Leistung, das Abenteuer zu lösen, wurde als TEAM erbracht. Gutes TEAMPLAY kann sich auch dadurch auszeichnen, anderen den Vortritt zu lassen und nicht auf dem eigenen Einsatz zu bestehen, wenn nicht alle in die dunkle Höhle können. Wer dann zurücksteckt und zurückbleibt, hat teilweise weniger gespielte Zeit, manchmal muss dann die Zeit für das, was man sich dafür überlegt hat, auch wegfallen, weil alle Spieler zu müde sind. (Erst vor Kurzem auf einem privaten Treffen zum Spielen erlebt!) Er oder sie hat aber für das TEAM eine Menge getan, nämlich, er oder sie hat nicht tausend Jahre diskutiert, ob er mit in die Höhle darf, sondern freiwillig ein Zurückbleiben und damit möglicherweise weniger Spieleranteil und weniger Spielzeit akzeptiert, damit DIE GRUPPE weiterkommt und der Spielfluss weiter bestehen bleibt. Diese Leistung wird entwertet durch die Vergabe nach Spielanteil. Sollen Menschen dafür bestraft werden, dass andere Menschen (nämlich die Mitspieler) so langsam müde sind und nicht mehr weiterspielen können? Meiner Meinung nach nicht - und so bleibt dann nur noch die pauschale Punktevergabe.

 

4. Besonderer Einsatz wird bei mir auch besonders belohnt, aber nicht über Punkte. Der Spieler, der sich an die reiche Dame erfolgreich heranmacht, hat vielleicht eine gute Mitgift , die er dann im Falle einer Ehe mitnehmen kann. Der Spieler, der besonders gut geholfen hat, bekommt ein besonders schön passendes Artefakt geschenkt. Der Spieler, der bewusst Hilfe verweigert hat, dem wird vielleicht an anderer Stelle von einem NSC nicht geholfen, weil der keinen Grund zur Dankbarkeit hat. Dies sind auch Möglichkeiten, besonderen Einsatz zu belohnen, und diese Möglichkeiten ergeben sich im Spiel - und der Gedanke, dass die Abenteurer als TEAM handeln, wird nicht beeinträchtigt.

 

5. Natürlich kann man es auch haben, dass Abenteurer gegeneinander Intrigen spinnen. Aber wenn das Abenteuer dadurch dann nicht gelöst werden kann, sind die Intrigen doch eher kontraproduktiv für diese Lösung. Gut, vielleicht nennt man meinen lösungsorientierten Ansatz zu "railroading-mäßig", aber ich habe gemerkt, dass meine Spieler bei einem Abenteuer es auch mögen, wenn das Abenteuer, wenn es denn für einen Tag vorgesehen ist, als Episode einen Einstieg, mehrere Schlüsselpunkte, an denen alles in verschiedene Richtungen weitergehen kann und auch einen logischen Schlusspunkt haben. Ich muss dazu sagen, dass ich hauptsächlich auf Cons gelitten habe -vielleicht liegt das daran. Aber um auf das Ausgangsproblem zurückzukommen: Das Intrigen-Spinnen gegeneinander ist bei den meisten meiner Abenteuer bisher eher kontraproduktiv gewesen. Meistens mussten die Abenteurer persönliche Differenzen überwinden, um GEMEINSAM als Team zu einer guten Lösung zu kommen. Ich habe es auch als Spieler bei Midgard eher als wenig konstruktiv erlebt, wenn die Abenteurer gegeneinander Intrigen schmiedeten. Manchmal rächte sich das Ganze sogar dadurch, dass dann die Figuren- und die Spielerebene durcheinander gewürfelt wurde. Daher betrachte ich das Intrigenspiel eher als wenig förderlich und belohne es nicht durch eine Vergütung durch mehr Spielanteil.

 

Wer also bei mir spielt, muss sich auf eine pauschale Punktevergabe einstellen.

 

Und wer mich mitspielen lässt, wenn ich das Baby dabei habe und auf es aufpasse, bei dem würde ich mich auch freuen, wenn der- oder diejenige sein Punktesystem in dieser Richtung überdenken könnte, weil sonst der SL oder die SL den betreuenden Part für seine verantwortungsvolle Aufgabe in gewissem Sinn bestraft.

 

L G Alas Ven

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

midgardholic

Geschrieben

Ja, auf Con werde ich das auch so halten, zumal ich schon genug damit zu tun habe, mich auf die Gruppe einzustellen (die ich ja nicht kenne). In der Heimrunde (bei Vergabe nach Regeln) haben wir uns auf ein System geeinigt, das auch Spielausfälle ausgleicht (Schnittpunkte für den "Markmode"). Auch wenn unsere Rampensau und Glückspilz immer einiges mehr an Punkten einfährt.

 

Ansonsten ist dies eine Diskussion zwischen Antriebslosigkeit bei pauschaler Vergabe und Prügeln um den Wurf bei Vergabe auf Aktionen (Nein, ich heil ihn! Nein, ich! Ich!). Das muss jede Heimrunde für sich ausloten.

midgardholic

Geschrieben

Noch ein Argument: bei pauschaler Punktevergabe werden auch Fertigkeiten erlernt, die sich nicht "lohnen" bzw. die der SL in dieser Runde selten bis gar nicht einfordert.

Miles et Magus

Geschrieben

Finde Deine Argumentation sehr nachvollziehbar und für Cons absolut gangbar. Mir persöhnlich ist es eigentlich gleich wie die Punkte zusammenkommen. Solange sie angemessen für das Abenteuer sind. Vielleicht klappt auch eine Hybridlösung. Man ermittelt die Punkte aller nach Regeln, wirft sie zusammen und verteilt dann gleichmäßige Anteile. Das hat dann hat es auch einen "regelrechten" Maßstab für die erspielten GesamtEPs. In unserer Heimrunde höre ich schon Geschrei bei pauschaler Vergabe ;) hätte es aber das eine oder andere Mal auch gerechter gefunden, zumindest eine etwas gleichmäßigere Verteilung. Hmm, werde ich beim nächsten Spleitern vll. mal anwenden. In den Heimrunden muss man aber klar die Anwesendheiten der Spieler berücksichtigen!

Gast
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