Tag 5 – Siem Reap oder „From dawn till dusk“
Zehn vor fünf! Zu so einer Zeit stehe ich auch nur im Urlaub freiwillig auf! Aber der Sonnenaufgang wartet leider nicht auf uns, und den Hunderten (Tausenden?) anderer Touristen ist es auch ziemlich egal, ob wir dabei sind oder nicht. Dafür wartet unser Tuktuk schon und reiht sich in die Karawane ein, die im Dunkeln zum Angkor Wat zieht. Wir finden ein schönes Plätzchen abseits der ganz großen Massen und die Sonne geht dann auch extra für uns direkt hinter Angkor Wat auf. Anschließend schauen wir uns in Ruhe den Tempel an und gehören auch zu den ersten, die (angemessen gekleidet), in den obersten Turm steigen dürfen. Die Aussicht und die gesamte Anlage sind toll, genauso wie die detailreichen Reliefs, die unten einmal um den ganzen Tempel führen. Mit Hilfe des Reiseführers erkennen wir so langsam auch ein paar Götter, Dämonen und sonstige Gestalten wieder: Garudas (Mischwesen aus Mensch und Vogel), Hanuman, den Affengott, Ravana, den Dämon mit den 20 Armen und 10 Köpfen und immer wieder Vishnu und Shiva.
Anschließend haben wir erst mal Hunger (schließlich ist das Frühstück ausgefallen), gehen essen und (wir haben ja dazugelernt) die heißeste Tageszeit mit einem Mittagschlaf im Hotel überbrücken. Aber wir sind ja nicht zum Schlafen hier, darum geht es später weiter, zum Ta Prohm Tempel. Neben Angkor Wat ist das sicherlich der bekannteste Tempel hier, jeder kennt die Fotos von den riesigen Baumwurzeln über den Tempelmauern. Leider sind wir nicht die Einzigen hier, wir müssen uns den Tempel mit einigen Reisegruppen teilen. Da geht die magische Atmosphäre ziemlich verloren und wir beschließen, lieber nochmal früh morgens her zu kommen. Also weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem „Angkor Balloon“, einem stationären Helium(?)-Ballon , der an einem Drahtseil hoch- und runtergelassen wird und von dem aus man einen tollen Blick über die Umgebung und nach Angkor Wat hat. Trotz einiger Verständigungsschwierigkeiten (unser Fahrer versteht „Balloon“ nicht - „Ballong“ hätte er verstanden) finden wir hin, ich überstehe die „Ballonfahrt“ ohne größere Probleme mit der Höhenangst und kann die Aussicht auch genießen.
Zum Sonnenuntergang nochmal zum Angkor Wat, der dann im Abendlicht besonders schön aussieht, und zum Abschluss des langen Tags wieder leckeres Essen im „Khmer Kitchen“. Auf der Suche nach einer Bank kommen wir auch mal an Siem Reaps Kneipenviertel rund um die Pub Street vorbei. Hier würde also das Nachtleben stattfinden - wenn wir denn wollten. Vor einigen Massagesalons stehen Aquarien mit kleinen Fischen, dort wird die „Dr. Fish Massage“ angeboten: Man hängt die Füße rein und die Fische knabbern abgestorbene Hornhaut usw. ab. Ich halte mal probeweise die Hand rein und schon stürzen sich die Fische auf mich. Es kitzelt wahnsinnig, aber weh scheint es nicht zu tun. Vielleicht wird das in den nächsten Tagen noch ausprobiert?
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