Tag 6 – Siem Reap oder „Country Roads“
Heute ist „Ausschlaftag“ - wir werden erst um neun Uhr zur Moped-Tour abgeholt. Eine kurze Einweisung, einmal die Straße hoch- und runterfahren, Schalten, Gas geben und Bremsen ausprobieren und los geht es. Raus aus der Stadt und auf den „Highway“.Wir wissen ja inzwischen, wie das hier mit dem Abbiegen (erst mal in den Gegenverkehr abbiegen und dann irgendwann wieder auf die rechte Straßenseite einordnen) und Überholen (zur Warnung hupen) funktioniert – spannend ist es trotzdem. Genauso wie einige Zeit später die erste unbefestigte Sandpiste (im weichen Sand am besten die Füße zum Stabilisieren raushängen). Aber es klappt super und wir werden im Laufe des Tages immer sicherer. Zuerst geht es zum Western Baray, einem Stausee für die Bewässerung der Reisfelder schon seit dem Bau der Tempelanlagen, und dann zur Seidenfarm. Dort gibt es eine interessante Führung zur Produktion der Seidenschals von den Maulbeerbäumen über den Lebenszyklus der Seidenraupen bis hin zum Färben und Weben der Seide. Und natürlich den Shop, in dem man die fertigen Produkte kaufen kann.
Und weiter geht die Fahrt, quer durch Siem Reap auf die andere Seite, über Highway, Landstraßen und Schotterpisten durch die Dörfer zum Tempel Chao Srei Vibol. Dieser ist endlich mal so richtig schön unaufgeräumt, wie man sich so eine Tempelruine vorstellt – und ich komme zu meinem Tempel-Gipfelmoshen-Foto. Hier im Osten von Siem Reap ist die Landschaft deutlich trockener. Unser Guide Chan erklärt uns, dass die Bauern im Westen zwei Mal im Jahr Reis ernten, während es im Osten wegen Wassermangel und der immer noch vorhandenen Landminengefahr nur eine Ernte im Jahr gibt. Die Hupe ist übrigens nicht nur zum Überholen gut, sondern auch wenn wir mal wieder dringend einen Fotostop brauchen. Sehr angenehm finde ich die Leute auf den Dörfern. Hier kommt niemand angerannt und will Geld, sondern es wird neugierig geschaut, gelacht und vielleicht auch mal fürs Foto gelächelt. Die Kinder winken uns beim Durchfahren zu und rufen „Hello“ hinterer, und man hat wirklich das Gefühl, dass sie sich einfach freuen und Hallo sagen wollen.
Auch lustig: der Hühnertransport auf dem Moped. Hinten ist nach links und rechts eine Gestell mit mehreren Stangen angebracht, an denen an den Füßen die Hühner festgebunden sind. Wir hoffen für die armen Hühner, dass sie schon tot sind...
Unsere Tour wird dann doch noch ein bisschen länger als gedacht und nach sieben Stunden und gut 100 km spüren wir unser Sitzfleisch doch ganz deutlich.
Im Hotel ist Wäsche waschen angesagt, was mich wieder mal an die enormen Vorzüge einer Waschmaschine erinnert. Zum Abschluß sind wir bei Benny (der Freund meines Bruders) und seiner Familie zum Grillen eingeladen. Bei Angkor Beer, leckeren Würstchen der „Thai German Sausage Company“ und den Erzählungen von ein paar ausgewanderten Deutschen klingt der Abend sehr angenehm aus.
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