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Blog sarandira

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Tag 8 – Siem Reap oder „Bones heal, glory stays forever!“


sarandira

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Unter diesem Motto wurde uns von Alex, Bennys Kollege von „Khmer Ways“, die heutige Moped-Tour zum heiligen Berg Phnom Kulen empfohlen. Diesmal soll es richtig ins Gelände gehen – und wir werden nicht enttäuscht: 145 km, davon ein Großteil auf unbefestigten Wegen und Trampelpfaden, über Sand und Schotter, über den blanken Fels und durch zwei Bäche. Unser Guide Chan gibt uns immer wieder Tipps („stay on the track, try not to hit the trees“), zeigt vor schwierigeren Passagen den Gang an und springt auch mal schnell von seinem Moped, um mir im Zweifelsfall ein bisschen helfen zu können. So langsam verstehe ich auch, warum man eine gewisse Grundfitness mitbringen sollte – vor allem der Abschnitt über Felsplatten und Sandlöcher ist schon ganz schön anstrengend. Aber es macht einen Riesenspaß! Und nebenher bekommen wir auch noch so einige Sehenswürdigkeiten gezeigt.

 

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Zuerst geht es zum Phnom Kulen, dem heiligsten Berg Kambodschas. Hier soll Buddha höchstpersönlich gewesen sein. Auf jeden Fall hat ein König hier oben auf dem Berg eine große, liegende Buddhastatue in den Berg meißeln lassen. Die Rückseite der Statue verschwindet im Fels, weil der Berg hier nach oben wächst. Wir können uns das zwar geologisch nicht ganz erklären, wollen die Erklärungen aber auch nicht weiter in Frage stellen.

 

Der nächste Stop ist an einem auch bei einheimischen Familien offensichtlich sehr beliebten Ausflugsort an einem Wasserfall. Wir schauen zuerst die obligatorische Tempelruine an (Prasat Krau Romeas), machen ein Foto in einer der für romantische Hochzeitsfotos oder dergleichen aufgehängten, mit Plastikblumen geschmückten Schaukeln und gehen dann in dem kleinen See unter dem Wasserfall baden. Urlaub!

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Nach dem Mittagessen kommt der anspruchsvollste Teil der Fahrt. Hier kommt man wirklich nur noch mit einem geländegängigen Motorrad oder zu Fuß weiter. Am Ende erreichen wir die in Stein gemeißelten Tiere am Sra Damrei (Elephant Pond): einen lebensgroßen Elephanten und drei überlebensgroße Löwen. „The bigger one is the female!“ - äh? Na gut, auch recht. Normalerweise ist dieser Platz sehr einsam, da nur wenige Leute hierher kommen, aber wir schauen auf die Zelte eines Minenräumkommandos, das vor drei Tagen hier ihr Lager aufgeschlagen hat, um die Gegend von Landminen zu säubern. An vielen Bäumen hängen Zettel: es ist bei Androhung einer hohen Strafe (5-10 Jahre Gefängnis!) verboten, hier Edelhözer zu fällen.

 

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Jetzt geht es auf dem selben Weg den Berg wieder runter. Bergab fährt es sich leichter und wir halten öfter mal für Fotos an. Diesmal schafft Hiram es, beim Durchqueren der Furt einen Fuß ins Wasser zu stellen und ich komme trockenen Fußes durch. Noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten liegen auf dem Weg: zuerst eine Höhle mit Fledermäusen, in der sich in der Vergangenheit mal ein König vor seinen Feinden versteckt hat und die heute noch von Mönchen zum Meditieren genutzt wird. Und dann noch der Fluss der 1000 Lingas. Eine Linga ist ein hinduistisches Phallussymbol, sieht in etwa aus wie ein Quadrat mit einem dicken Punkt in der Mitte, und hier wurden viele viele Lingas in allen Größen in die Felsen im Bach gemeißelt. Das Wasser des Bachs soll dadurch gegen Unfruchtbarkeit wirken – wir probieren es aber nicht aus.

 

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Danach ist es höchste Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Dass Chan es eilig hat, merken wir auch an der Geschwindigkeit, mit der wir plötzlich auf den Landstraßen fahren. Es wird aber auch langsam dunkel, und da ich die Sonnenbrille als Staubschutz aufbehalten will, wird die Fahrt auf den Sand- und Schotterstraßen dann doch etwas spannender. Im Dunkeln fahren wir die letzten Kilometer nach Siem Reap rein und kommen nach etwa 11 Stunden wieder am Hotel an. Jetzt tut mir wirklich alles weh, aber es war ein toller Tag, an dessen Ende wir uns samt Klamotten unter die Dusche stellen. Den roten Staub, der sich überall festgesetzt hat, werden wir aber wohl für mmer als Erinnerung mitnehmen!

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