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Blog sarandira

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Tag 10 – Nam Lik oder „Geschüttelt und gerührt“


sarandira

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Eigentlich wieder ein Reisetag, von Vientiane nach Vang Vieng, aber wir wollen versuchen, das Ganze mit einer Kayaktour unterwegs aufzulockern. Green Discovery bietet die Tour praktischerweise auch mit Beginn in Vientiane und Ende in Vang Vieng an. Morgens werden wir von einem Mitarbeiter am Guesthouse abgeholt, zum Busbahnhof gefahren und in ein öffentliches Songtheaw gesetzt. Das ist ein Pickup, auf dessen überdachter Ladefläche links und rechts eine Sitzbank steht, auf der die Fahrgäste sitzen. Hinten ist noch eine kleine Plattform mit zusätzlichen Stehplätzen, und das Gepäck wird aufs Dach gebunden. Wir wollen Anfangs nicht glauben, das dieses Gefährt bis zu 16 Passagiere transportieren kann, werden aber im Laufe der Fahrt eines Besseren belehrt und sind froh, dass wir als Erste eingestiegen sind und nicht hinten auf der Plattform stehen müssen.Bei der Vergabe der letzten Plätze scheint es ein paar Regeln zu geben: ältere Menschen und Mönche haben Vorrang, Kinder werden im Zweifelsfall irgendjemandem auf den Schoß gesetzt und Männer, die schon sitzen, stehen für Frauen normalerweise nicht auf.

 

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(Songthaew noch ohne etwa 14 andere Fahrgäste)

 

Etwa 2 ½ Stunden Rüttelpartie und Staubschlucken später werden wir an einem Markt ausgeladen und von den Green Discovery Guides abgeholt. Ein kurzer Transport zum Nam Lik, eine Einweisung ins Kayakfahren (wenn das Boot kentert, Boot und Paddel nicht loslassen) und los geht es. In der Trockenzeit ist der Nam Lik ziemlich ruhig und einfach zu befahren, es gibt nur ein paar Stromschnellen und Wirbel. Unser Guide John (oder wie auch immer er geschrieben wird) zeigt uns immer wieder, wo das Wasser in der Regenzeit steht und wie groß und gefährlich die Wellen dann sind. Alleine die Vorstellung ist beeindruckend! Erste kleinere Stromschnellen meistern wir problemlos, und dann kommen zwei größere. John warnt uns schon vor: sollten wir nach der ersten kentern, müssen wir schnell wieder ins Boot, um die zweite Stromschnelle nicht hinuntergetrieben zu werden. Er steuert das Kayak mit Ger an Bord sicher durch, bremst dann aber danach so früh ab, dass Hiram und ich, nachdem wir eigentlich schon durch waren, abbremsen müssen, um das andere Kayak nicht zu rammen – und prompt in einen Wirbel geraten, der unser Kayak zum Kentern bringt. Zum Glück ist der zweite Guide Cho noch hinter uns und hilft uns, das Kayak wieder umzudrehen und einzusteigen, bevor wir in die zweite Stromschnelle kommen. Also alles gut gegangen und die Abkühlung war gar nicht so unwillkommen.

 

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Mittagspause in einer Bambushütte am Ufer mit Baden und frisch gegrillten Spießen und dann nochmal eine Dreiviertelstunde paddeln, dann ist die Tour auch schon wieder vorbei. Weiter geht es wieder im Songthaew, diesmal im privaten von Green Discovery.

Auf der Fahrt durch die Dörfer komme ich mir zeitweise wie in einem dieser Wimmelbücher für Kinder vor, in denen in einem Bild viele kleine Geschichten erzählt werden. Hier wäscht sich jemand an der Wasserstelle vor dem Haus, da wird auf der Terrasse ein Baby gebadet, hier wird gerade Abendessen gekocht, dort gehen zwei Mädchen im Dorfladen einkaufen,...Irgendwie ein bisschen deprimierend ist die rote Staubschicht, die Häuser, Bäume, einfach alles entlang der Straße bedeckt. Man wünscht der Gegend förmlich, dass es endlich anfängt zu regnen – wobei ich mir nicht sicher bin, ob roter Schlamm so viel besser wäre als roter Staub.

 

Mit der Zeit wirkt das Geschaukel und Gerüttel ziemlich ermüdend. Die Zeitangabe 1 ½ Stunden ist auch deutlich untertrieben und wir und die beiden Französinnen, die einen Ausflug zum „Eco-Village“ in der Nähe gemacht haben, sind froh, als wir endlich in Vang Vieng ankommen.

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