Tag 14 – Luang Prabang oder „Nudelsuppe zum Frühstück“
Nach zwei Wochen gibt es endlich mal ein typisches laotisches Frühstück: wir machen es den Einheimischen nach und gehen ein paar Häuser weiter in eine Suppenküche. Es gibt eine Brühe mit etwas Gemüse und Nudeln (wir nehmen alle drei die fleischfreie Variante) und dazu einen Teller voller Grünzeug und diverse Gewürze auf dem Tisch. Wir sind jetzt einfach mal mutig und zupfen den Salat, die Bohnen und die Kräuter in die Suppe und hoffen, dass wir trotzdem von Verdauungsproblemen verschont werden (werden wir letztendlich nicht alle, aber woher genau es kommt, weiß man sowieso nie). Auf jeden Fall schmeckt die Suppe sehr lecker (ist aber mit Stäbchen nicht ganz einfach zu essen)!
Danach noch schnell zum Geldautomat und einmal im Leben Millionär sein! 1.000.000 Kip sind etwa 100 €, mehr kann man nicht auf einmal abheben.
Anschließend machen wir uns über die wacklige Bambusbrücke, die wohl nach jeder Regenzeit neu gebaut wird, auf den Weg in ein Handwerkerdorf auf der anderen Seite des Nam Khan.
Hier werden an allen Ecken und Enden Holzmöbel, handgeschöpftes Papier aus Maulbeerbaumrinde und – was sonst – Seidenschals gefertigt und zum Kauf angeboten. Ich kaufe natürlich eins der unvermeidlichen Bilder mit schematischen Mönchen mit Sonnenschirm und ein paar Seidenschals – aber dafür sind wir ja auch hier!
Den restlichen Nachmittag verbringen wir – zur Gruppenkollervermeidung – mal getrennt. Ich will mir im Traditional Arts and Ethnology Center einen kleinen Einblick in die Kultur der verschiedenen ethnischen Gruppen von Laos verschaffen. Schließlich wollen wir ab morgen eine zweitägige Tour mit Übernachtung im Dorf machen, und da will ich wenigstens schon mal ein bisschen was über die Khmu, Hmong und wie sie alle heißen gesehen und gelesen haben. Das Museum hat nur zwei Räume, aber eigentlich genau die richtige Größe, dass man sich die Informationstafeln auch wirklich durchlesen kann, und ist sehr schön gemacht. Neben Beschreibungen der einzelnen Gruppen, beispielhaften Kleidungsstücken und Haushaltsgegenständen gibt es auch Ausstellungsstücke und zwei kurze Filme zum Thema Partnersuche und Hochzeit, da das ja in jeder Kultur ein entscheidendes Ereignis im Leben ist. Ich finde es irgendwie witzig, dass immer irgendwo ein gekochtes Huhn dabei ist – sei es in der selbstgewebten und bestickten Tasche, die ein Mädchen der Familie ihres Angebeteten zur Begutachtung schickt, oder auf dem Tisch, vor dem das Paar zur Hochzeitszeremonie kniet. Beeindruckend finde ich das selbstgewebte Moskitonetz (na ja, eher eine Art Schlafzelt), das ein Mädchen einer bestimmten Gruppe neben anderen Aussteuergegenständen anfertigen muss.
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