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Blog sarandira

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Tag 15 – Huey Fey oder „Urlaub auf dem Bauernhof“


sarandira

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Auf zur Zweitagestour aufs Land! Erste Etappe: „Mountainbiking“.

Vom Treffpunkt des Veranstalters Tiger Trail werden wir zunächst ein kurzes Stück zum Fahrraddepot gefahren. Jeder bekommt ein Mountainbike und los geht es, zuerst noch ein Stück durch die Stadt und dann hoch auf einen Hügel zu – was auch sonst – einem Tempel (Vat Pa Phonphao), der zum Waldkloster Santi Chedi gehört. Ein moderner Tempel mit sehr lebendigen Malereien, wobei ich vor allem die anschaulichen Darstellungen diverser Höllenqualen für meinen Geschmack wieder etwas zu deutlich finde.

Nächster Stop ist eine Verkaufshalle für – was auch sonst – Seidenschals. Die Schals sind wirklich wunderschön, ich kann nicht ganz widerstehen und ein weiterer Schal gesellt sich zu meiner Sammlung.

Das Grab von Henri Mouhot, dem Wiederentdecker Angkor Wats lassen wir dagegen links liegen und fahren über unbefestigte Schotterwege und durch die Baustelle der neuen Umgehungsstraße weiter. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist ein kopfüber umgekippter Bagger. Zum Glück scheint niemand ernsthaft verletzt zu sein, die daneben sitzenden Arbeiter sehen aber trotzdem etwas ratlos aus. Ich bin froh, dass wir uns nur für die kurze Radtour entschieden haben, denn bergab fahren auf Schotterstraßen ist nicht mein Ding. So endet unsere Fahrt nach etwa 1 ½ Stunden am Elephant Village.

 

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Zweite Etappe: Ritt auf dem Elefant

Das Elephant Village Projekt setzt sich für den Schutz der Elefanten in Laos ein. Im „Land der 1.000.000 Elefanten“ gibt es noch etwa 1600 Elefanten. Früher wurden die nicht wild lebenden Elefanten als Arbeitselefanten vor allem beim Transport von Tropenhölzern eingesetzt. Da das immer weniger gemacht wird, gibt es zunehmend arbeitslose Elefanten und Mahouts, also Elefantenführer. Der Unterhalt eines Elefanten ist relativ teuer, und damit die ausgemusterten Elefanten nicht getötet werden, gibt es solche Projekte, in denen die Elefanten sich ihren Lebensunterhalt als Touristenreittier verdienen können. Man kann dort eine Stunde auf dem Elefanten reiten oder sogar mehrere Tage mit den Elefanten verbringen. Wir machen nur einen kleinen Ausritt auf dem Elefanten, d.h. zunächst auf dem Sitz. Es wackelt ganz schön und als unser Elefant den steilen Pfad zum Fluss runter geht, komme ich mir vor wie in einer Achterbahn in Zeitlupe. Im Fluss auf ebener Strecke ist es dann wieder ok und wir dürfen sogar abwechselnd auf den Hals des Elefanten sitzen, während unser Mahout voraus läuft und uns fotografiert.

 

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Dritte Etappe: Bootsfahrt zum Wasserfall

Nach dem Lunch (gebratener Reis mit Hühnchen, in Bananenblätter gewickelt) geht es per Boot weiter zum Tad Se-Wasserfall. Der Teak-Wald sieht dort schon ziemlich traurig aus, da die Bäume in der Trockenzeit die Blätter abwerfen. Unsere Befürchtungen, was den Wasserfall angeht, werden wahr – aber wir haben ja Phantasie und können uns vorstellen, wie die Sinterbecken hier mit Wasser aussehen würden. Im Moment gibt es nur noch einen relativ schmalen Bach zu sehen. Der Hochseilgarten über den Becken verliert damit auch seinen besonderen Reiz und der Hinweis „hier könnt Ihr Euch umziehen, wenn Ihr baden wollt“ klingt irgendwie absurd. Während unser Guide mit anderen Guides zum Kartenspielen verabredet ist, gehen wir lieber einen Pfad am Bach entlang und finden tatsächlich noch so etwas wie einen Wasserfall. Als wir etwas später mit unserem Guide noch mal an dieser Stelle vorbei kommen, fragen uns drei andere Touristen, ob wir denn wissen, wo hier der Wasserfall ist. Äh, „this is he waterfall – or would be in the rainy season!“. Wir sind auf jeden Fall froh, nicht extra deswegen hier zu sein!

 

Vierte Etappe: Wanderung nach Huey Fey

Nach etwa 1 ½ Stunden Wanderung gehen die Wasservorräte, die unser Guide für uns eingepackt hat, schon deutlich zur Neige und wir erreichen das Khmu-Dorf, in dem wir übernachten werden. Unser „Homestay“ ist nicht direkt im Haus der Gastgeber, sondern eine Stelzenhütte gegenüber, mit drei abgetrennten Zimmerchen mit dünnen Matratzen, Bettzeug und Moskitonetzen und davor einem Tisch mit Bänken. Daneben steht noch eine solche Hütte und dahinter sind die Plumpsklos mit der Spülung, die genauso funktioniert wie die Dusche: ein großer Wasserbottich und ein kleiner Topf zum Schöpfen. Wir erfrischen uns mit dem kalten Wasser und laufen dann noch ein bisschen im Dorf herum. So wie wir all die Ferkel, Küken und was sonst so herumläuft fotografieren, hat es schon ein bisschen was von Ferien auf dem Bauernhof.

 

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Wirklich Kontakt zu den Dorfbewohnern bekommen wir (außer beim Kauf einer Cola im Laden gegenüber) leider nicht. Nur unsere Gastgeberin schaut mal neugierig zu, als wir Fotos auf dem Kameradisplay anschauen. Ich zeige ihr meine Fotos vom Elefanten ritt und sie lacht, zeigt mir die Daumen nach oben und gibt mir mit Zeichen zu verstehen, dass sie Angst gehabt hätte. Hatte ich auch, das kann ich ihr auch verständlich machen. Später ärgere ich mich, dass ich sie nicht um ein Foto gebeten habe, sie hätte sich bestimmt gefreut.

 

Nach Sonnenuntergang springt der Generator im Dorf an, und wir, sowie Anna aus München und Rasmus aus Dänemark, die in der entgegen gesetzten Richtung unterwegs sind, bekommen unser Essen (Nudelsuppe und gebratenes Gemüse mit Schwein und Klebreis) serviert. Anna und Rasmus haben Karten dabei, wir erinnern uns an die ungefähren Regeln und so vertreiben wir uns den Abend mit „Wizard“-Spielen. Später setzen sich unsere Guides dazu und erzählen noch ein wenig über die Khmu (von Khmer, aus Kambodscha eingewandert) und Hmong (aus der Mongolei eingewandert). Der Generator läuft so lange, bis die Filme im Fernsehen zuende sind (im Dorf gibt es 3 Fernseher, vor denen sich dann die Bewohner gegen Beteiligung am Diesel versammeln: 1000 Kip pro Person, das sind etwa 10 Cent). Wir warten nicht so lange und verziehen uns auf unsere Matratzen, bevor das Licht ausgeht.

 

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