Tag 17 – Pak Ou oder „Wenn der Gecko fünf mal ruft“
Noch zwei Tage in Laos – und wir haben uns noch zwei Sightseeing-Ausflüge aufgehoben. Für heute haben wir uns die Pak Ou Höhlen vorgenommen, 25 km nördlich von Luang Prabang am Mekong gegenüber der Mündung des Nam Ou (aufmerksame Leser haben vielleicht schon gemerkt: Nam heißt Fluss – Pak heißt übrigens Mündung) gelegen. Man kann entweder mit dem Tuktuk fahren und dann mit dem Fährboot übersetzen – oder man fährt gleich von Luang Prabang aus mit dem Boot. Wir entscheiden uns für die Bootstour, gehen direkt zu den Bootsanlegern und werden uns mit dem Vermittler, der uns schon oben an der Straße anspricht, einig. Der Preis (300.000 Kip, also etwa 30 € für uns drei) ist der, der auch in unserem Reiseführer steht, und da er erst einwilligt, als wir schon weiterlaufen, scheinen wir damit auch einigermaßen nah am realistischen Preis zu sein. Das Boot, zu dem er uns dann führt, ist aber wahrscheinlich das klapprigste weit und breit .
Macht nichts, wir können alle schwimmen, sitzen geht auch – und außer einer weiteren Passagierin, die ein Stückchen weiter noch aufgesammelt wird, haben wir das Boot für uns. Noch ein Tankstop und dann geht es richtig los, zwei Stunden Fahrt flussaufwärts.
Unterwegs kommen wir an einer Gruppe Frauen vorbei, die an einer Sandbank im Mekong Gold waschen. Kaum vorzustellen, aber es scheint sich doch zumindest ein bisschen zu lohnen. Oder gehört das auch einfach zum von der Tourismusbehörde subventionierten Sightseeingprogramm?
Kurz vor dem Ziel machen wir (wie alle Touristen) noch einen Stop im „Whisky Village“ Ban Xang Hai. Hier wird Reisschnaps und –wein produziert und an allen Ecken verkauft. Der Whisky-Experte in unserer Gruppe hat keine Lust zu probieren und ich probiere (und kaufe) lieber süßen Reiswein/-likör. In vielen Schnapsflaschen sind Schlangen und Skorpione eingelegt. Wer auch immer das trinken möchte (wahrscheinlich eine beliebte Mutprobe in manchen Touristenkreisen) – wir lassen lieber die Finger davon.
Dann sind wir endlich an den Pak Ou Höhlen, genauer gesagt den Höhlentempeln von Tham Ting. Die beiden Höhlen sind an sich nicht spektakulär. Das Bedeutende daran ist, dass Pilger hier seit Jahrhunderten kleine und große Buddhastatuen als Opfergaben abgestellt haben und es immer noch tun – manche sind sogar noch in Plastik originalverpackt.
Zurück in Luang Prabang (auf der etwa 1-stündigen Rückfahrt dösen wir alle im Boot ein) sind wir irgendwie doch etwas erschlagen und wollen uns ein leckeres Eis gönnen. Unser Reiseführer empfiehlt das selbst gemachte Eis im Restaurant eines Belgiers – dafür laufen wir doch gerne noch Stück! Leider haben wir die Öffnungszeiten nicht gelesen – hier ist erst ab abends wieder geöffnet. So wird doch noch ein längerer Spaziergang daraus, bis wir in der „Ancient Luang Prabang Bakery“ unseren ersehnten Eisbecher bekommen.
Was machen wir jetzt mit dem restlichen Nachmittag? Es gäbe da noch ein paar noch nicht besichtigte Tempel… nein, wir sind wieder „Templed out“ und haben langsam genug von Buddhastatuen. Buddha Overload! Wir gehen lieber zurück ins Guesthouse, hinlegen, ausruhen, duschen, Emails checken.
Dem Belgier geben wir zum Abendessen noch mal eine Chance und essen dort (auch wenn die Pommes locken) sehr leckeres laotisches Curry und zum Nachtisch das angepriesene selbst gemachte Eis. Einer der Kellner fragt uns, ob es in Deutschland auch Geckos gibt, erzählt uns, dass Geckos Glück bringen, dass sie das Haus frei von Mäusen halten, weil sie die Jungen fressen, und dass man am Ruf des Geckos erkennen kann, ob es am nächsten Tag regnet. Wenn der Gecko fünf oder sieben Mal ruft (oder eine ungerade Anzahl, ganz genau haben wir es nicht verstanden), kommt Regen.
Vielleicht hat der junge Mann auch einfach die Wolken oder die Wettervorhersage gesehen – der Gecko behält auf jeden Fall recht: kurze Zeit später kommt ein Sturm auf, der die ersten Sonnenschirme davon weht. Wir flüchten schnell ins Restaurantinnere (die Kombination aus Stromleitungen und fliegenden Sonnenschirmen ist mir nicht ganz geheuer), die Kellner bringen draußen alles Bewegliche in Sicherheit - und schon geht draußen der Weltuntergang los! Darauf trinken wir doch noch mal einen Cocktail .
Das Gewitter ist kräftig, aber nicht von langer Dauer – wir kommen schon wieder trocken nach Hause. Überall liegen Zweige und Blätter, aber sie werden schon an allen Ecken vor Läden und Restaurants zusammengekehrt.
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