Schrödingers Katze im Rollenspiel
Ich steh auf alle möglichen Arten des "Playerempowerment" oder auf Deutsch: Spielerermächtigung.
Den Spielern die Entscheidung zu überlassen, was in einem Raum existiert gehört auch dazu. Es gibt Regelwerke, die dafür Regelmechanismen erschaffen haben. Dazu braucht es aber keine speziellen Mechaniken. z.B:
Spieler: "Gibt es hier Mäuse?"
Spielleiter: "Na würfel mach Suchen, Sehen, Wahrnehmung, ob Du ein Mauselosch findest."
Ist der Wurf erfolgreich, gibt es Mäuse, ist er das nicht, gibt es keine. Das ist sowas wie Schrödingers Katze auf Rollenspiele bezogen. Solange ein Spieler (wozu auch der SL gehört) ein Umstand nicht explizit erwähnt, besteht er als Möglichkeit. Ein entsprechender Wurf gibt Klarheit.
Geht auch anders:
Spieler: "Finde ich hier Spuren?"
Spielleiter: "Na würfel mal Spuerenlesen."
Habe ich mir als SL noch keine Gedanken dazu gemacht, ob es Spuren gibt oder nicht, entscheidet der Erfolgswurf darüber, ob Spuren existieren oder nicht. Hier kann man eventuell noch Modifikatoren vergeben, wie wahrscheinlich die Existenz von Spuren ist.
Kleinere Detail, wie dier Erwähnte Vase erfordern natürlich keine Würfe. Ich erwarte auch nicht, dass meine Spieler nachfragen. Ich werd schon mein Veto einlegen, wenn das mit der Vase aus irgendeinem Grund nicht geht.
Diese Mechanik wird z.B. bei FATE verwendet. Im Prinzip funktioniert er mit jedem anderen Fertigkeiten-bezogenem Rollenspiel auch.
Wenn man mal drüber nachdenkt, machen viele SL das doch schon jetzt so ähnlich. Wer hat sich schon Gedanken über jede mögliche Spur in einem Kriminalfall gemacht? Wer weiß schon über jede mögliche Höhle und jedes mögliche Versteck im Gebirge bescheid?
Wenn man jetzt diese Technik als SL anfängt bewusst einzusetzen, wird das Spiel für den SL, der sich darauf einlässt, spannender, weil nicht so vorhersehbar.
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