Großglocker - Respekt vor dem Berg sollte man immer haben!
Vom 21. bis 23. September war ich mit meiner Frau und vier Freunden / Kletterpartnern auf dem Großglocker, dem höchsten Berg Österreichs mit 3780m (siehe auch die Beschreibung auf Wikipedia).
Am Freitag fuhren wir in aller Frühe daheim los und das erste Bild zeigt uns beim Hochwandern vom Lucknerhaus (1900m) auf die Stüdlhütte (2800m). Schönes Wetter, der Großglockner (in der Mitte im Bild) in Sicht - bis auf den sauschweren Rucksack, ca. 17kg, ging das alles gut.
Bild 2 zeigt uns am Samstagmorgen im Dunkeln beim Zustieg. Vorne Christian, unser "Bergführer", ein erfahrener Alpinist, ohne den wir alle nicht mehr leben würden. Dahinter sein Vater, dann unsere Kletterpartner Heike und Thomas (meine Frau ist aus Versehen nicht mehr im Bild).
Bild 3: Erste Gletscherquerung mit Steigeisen als Seilschaft.
Bild 4 und 5 zeigen uns beim Aufstieg über den Stüdlgrat. So ging es die ganze Zeit: Klettern, Klettern, Klettern! Man beachte auch die minimale Absicherung in Bild 4, das schwarze Seil ist einmal um einen Fels geschlungen...
Auf Bild 6 sieht man unter uns (groß im Bild Thomas, mein Seilpartner) noch eine Zweier-Seilschaft Polen, die wir dann auch vorbei gelassen haben.
Bild 7 und 8 sind auf dem Gipfel. Wir haben statt 6 Stunden Richtzeit allerdings bis dahin schon 12 Stunden gebraucht und das Wetter war inzwischen von Sonne auf Nebel, Schneegraupel und Sturmböen gewechselt. Es hatte hier schon keiner mehr Bock auf richtige Gipfelfotos.
Der Abstieg erfolgte dann über die Scharte zwischen Groß- und Kleinglockner hinunter über den sogenannten Normalweg, der eigentlich einfacher sein soll. Dumm nur: Inwzischen war es schon 20 Uhr, Dunkel, Nebel und immer wieder Sturmböen, die teils Schneegraupel vor sich her trieben.
Also sind wir insgesamt fünf Stunden in stockdunkler Nacht, bei Eiseskälte, nur im Licht unserer Stirnlampen, aufgeteilt in zwei Seilschaften à drei Leute, abgestiegen. Daher auch nur ein Foto, Nr. 9a - was hätte ich denn fotografieren sollen? Die letzte Stunde ging es dann nochmal mit Steigeisen über den Gletscher, bis wir letztlich völlig verfroren und entkräftet um ein Uhr in der Nacht an der Erzherzog-Johann Hütte (3450m) ankamen.
Nach einer kurzen Nacht auf der Hütte, die kein fliesend Wasser hat, sind wir um acht Uhr morgens aufgebrochen, den Abstieg zum Parkplatz zu machen. 1600 Höhenmeter, zuerst als Klettersteig, dann über den Gletscher und zum Schluss als normaler Wanderweg.
Bild 9b zeigt die Aussicht von der Hütte, über den Wolken, die Bilder 9c bis 9f die Abstiegspassagen. Auf dem Wanderweg habe ich dann keine Bilder mehr gemacht.
Das letzte Bild zeigt meinen Rucksack, kurz bevor ich ihn am Auto endlich absetzen konnte.
Fazit 1: Unterschätze nie den Berg und habe den Mut, auch mal umzukehren, so lange noch Zeit dafür ist!
Fazit 2: Man lernt sehr viel über sich selbst und wie man unter Lebensgefahr agiert und reagiert und was man zu leisten in der Lage ist.
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