Die Trollmama braucht ein bisschen Ruhe, der Felsherr und sein Adjutant sind aber nicht gewillt, dies zu gewähren. Was tun? Raus? Brrrr… Es regnet Bindfäden und ist windig. Schwimmbad? Sind wahrscheinlich nur noch Stehplätze in den Becken frei. Und die Kumpels des Felsherrn sind alle unterwegs. Jetzt wird’s schwierig, doch halt, da gibt es doch diese Abenteuerhöhlen für Kinder. Schnell die Kiesel in die Großraumkutsche geschafft und abgefahren.
Dort angekommen musste der Trollpapa einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Schatzes aufwenden, um den Höhlenwächter zu bestechen, damit wir rein dürfen. Dunkelheit empfing die Trolle und stellte sich bei näherer Betrachtung (etwa 10 cm Sichtweite) als Fressplatz für Piraten heraus. Einige Sachen standen da auch noch: welker Salat und fast schwarz gebratene Champignons (die Stunden später immer noch da standen). Dahinter gab es endlich wieder ein paar Fackeln und hier begann der Abenteuerbereich. Ein leichter Geruch von unbeschuhten Füßen und Abenteurerschweiß lag in der Luft, als die drei Trolle die Höhle betraten. Das Abenteuer hätte hier fast schon ein jähes Ende genommen, wenn sie nicht rechtzeitig einer Horde Koboldraser auf ihren vierrädrigen Tretkutschen ausgewichen wären. Schnell ein sicheres Plätzchen gesucht, waren die Gedanken des Trollpapas. Einige Zeit, reservierte Tische und Geburtstagspartys später erhaschten die Trolle einen Tisch in der Nähe des Kleintrollbereichs. Sehr gut. Schuhe aus und los ging’s.
Als der Felsherr und sein Adjutant in die Mulde mit den Bällen stürmten, überkam den Trollpapa eine Erinnerung an seine Kindheit und die Bällemulden in waelischen Möbelhäusern. Erst wollte man nicht rein, dann nicht wieder heraus. Doch die Kiesel waren schnell drin und noch schneller wieder draußen. Sie hatten ein Fluggerät entdeckt, dass ihr Interesse weckte. Leider war es so ein Teil, wie sie vor Markthöhlen und in den großen Ladenlabyrinthen zu Dutzenden lauern und nur Goldstücke fressen, ohne wirklich etwas dafür zu leisten. Dieses Exemplar war besonders perfide, denn man musste sich anschnallen, was Action versprach… Wow, es ging langsam hoch… Und langsam wieder runter… Und langsam hoch…. Und wieder runter… usw… Mehr nicht. Gut, dass der Trollpapa kein Goldstück dafür hergegeben hat.
Zurück zu den Bällen. Der Felsherr fand schnell einen Gleichgesinnten und gemeinsam machten sie den Bereich unsicher und sorgten auch für ein wenig Ärger, als sie einen sportlichen, muskulösen Koboldpapa und sein erstaunlich dickes Koboldkind mit Bällen bewarfen (Sie haben nicht mitbekommen, dass sie hinter der Gummiwand, über die sie die Bälle warfen, gespielt haben). Wobei den Ärger nur der Spielgefährte abbekommen hat, der Felsherr hatte sich vorher schon verkrümelt. Danach stürmten sie das Sprungtuch. Der Adjutant wollte auch mit, durfte aber nicht, weil die Großen richtig hoch springen wollten.
Dann faszinierte die beiden der riesige Kinderdungeon mit Rutschen, Krabbeltunneln und Klettermöglichkeiten (3 – 12 Jahre). Ok, der Felsherr durfte hier frei herumtollen, wenn der Trollpapa ein Auge auf ihn hat. Was leichter gesagt ist, als getan, denn da drin ist es wieder dunkler und die schwarzen feinmaschigen Fangnetze an den Seiten erschweren die Sicht ungemein. Während also der Felsherr drin herumkraxelte, versuchte sich der Adjutant erfolgreich – dank Ablenkung des Trollpapas durch den Felsherrn - über das Kletternetz in den Dungeon hinein zu schleichen. Denn Trollpapa kurz und triumphierend angrinsend verschwand er im Inneren des Dungeons. Schnell hinterher bevor was passiert waren die ersten Gedanken und schon robbte der Trollpapa durch enge, niedrige Gänge, wand sich vorbei an weichen Stalaktiten, überwand weiche Stalagmiten und rutschte Rampen hinunter, kletterte rutschige Rampen wieder hinauf, lief immer wieder Gefahr von springenden Kobolden getroffen zu werden und durchquerte quasi blind finstere Höhlen. Er fand zwei Ballhöhlen und dann endlich wieder den Ausgang, wo der Felsherr und sein Adjutant standen und ihn mit großen Augen anstarrten. Sie hatten Durst und Hunger und konnten gar nicht verstehen, warum ihr Papa so lange da herumspielt. Hey, dachte der Trollpapa, so etwas passiert doch nur in Komödien. Schnell wurden noch einige Kartoffelstäbchen geordert und sich über die homöopathische Menge an Ketchup gewundert. Andere Lokalitäten ertränken die Speisen förmlich mit den roten und weißen Tunken – ohne Aufpreis.
Zuletzt haben die Trolle noch einen Blick in die restliche Abenteuerhöhle geworden und weitere Goldstückräber entdeckt, um dann festzustellen, dass die anderen Besucher die Höhle längst verlassen haben. Na gut, Feierabend dachten sich die Trolle und verließen den Ort. Geschafft und halbwegs zufrieden. Aber ob sie da noch mal hinfahren…
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