Peru Tag 1 - Lima (und schwüles Klima)
Nach über 17 Stunden kommen wir morgens gegen 6 Uhr in Lima an. Mit etwas Hilfe findet der Taxifahrer auch die richtige Adresse und zu unserer Erleichterung wird uns beim zweiten Klingeln auch geöffnet - von außen ist das Hostal nämlich nicht als solches zu erkennen. Unser Zimmer ist natürlich noch nicht fertig, aber netterweise bekommen wir Frühstück - am Abreisetag wird es dafür nicht reichen. Dann laufen wir los, um Miraflores, den Stadtteil Lima, in dem wir sind, näher zu erkunden. Hier gibt es viele Einkaufszentren, aber eine SIM-Karte für's Handy lässt sich trotzdem nicht auftreiben. Dafür lernen wir, dass man an den Bankautomaten nur relativ geringe Mengen Bargeld pro Tag abheben kann. Dafür tauscht man Bargeld bei den Menschen in den bunten Westen, die vor den Banken stehen und einen ansprechen. Wir haben nur keines, das wir tauschen wollen. Der erste Eindruck - schwüles Klima in Lima - bleibt übrigens bestehen.
Für den Nachmittag haben wir uns zu einer Stadtrundfahrt mit Audioguide angemeldet. Die ist zwar etwas anders als gedacht, ohne Audioguide und der Preis doch in Dollar statt Sol, aber sehr schön und interessant. Damit unsere Führerin Monica nicht alles zweimal sagen muss, bekommt der spanischsprachige Rest der Gruppe die Tour eben auch auf Englisch.
Los geht's im Parque del Amor oberhalb der Steilküste, der mit seinen Mosaikskulpturen an den Parc Güel in Barcelona erinnert. Nächster Stop ist die Ausgrabungsstätte Huaca Pucllana, eine Lehmziegelpyramide der Lima-Kultur. Wobei Pyramiden hier keine Spitze haben, sondern eine Ebene, auf der Rituale abgehalten wurden. Monica erklärt, es wurde immer eine Ebene gebaut, genutzt und wenn der Priester gestorben ist, wurde er darauf bestattet (zusammen mit Frauen, Tieren und anderen Grabbeigaben) und die nächste Ebene darauf errichtet.
Weiter durch den vornehmen Stadtteil San Isidro ins Stadtzentrum. Währenddessen erzählt Monica einiges über die Geschichte Limas. Bei ihrer Gründung durch die Spanier hieß die Stadt "Ciudad de los Reyes" (Stadt der Könige) - nicht etwa nach den spanischen Königen, sondern nach den Heiligen Drei Königen. Der Name Lima entstand aus dem Namen des Flusses Rimac (sprechender Fluss). An der Plaza Mayor steigen wir aus und dürfen ein paar Fotos machen. In der Kathedrale dürfen eigentlich nur Könige heiraten. Trotzdem schreiben viele Hochzeitspaare auf die Einladung "Kathedrale" - die Trauung findet dann aber in der kleineren Kirche direkt nebenan statt.
An ein paar schönen Balkonen vorbei gehen wir zum Franziskaner-Kloster. Leider dürfen wir innen nicht fotografieren, aber die Besichtigung ist toll. Die Bibliothek! Der hübsche Kreuzgang! Zum Schluss steigen wir hinunter in die Katakomben. Da jeder unter der Kirche begraben sein wollte, waren diese irgendwann voll. Darum hat man irgendwann aufgeräumt und die Knochen sortiert, um Platz zu sparen. Jetzt liegen schön säuberlich in einem Fach Oberschenkelknochen, im nächsten Schädel usw.
Auf der Rückfahrt erzählt uns Monica noch ein wenig zu verschiedenen peruanischen Spezialitäten, die wir unbedingt probieren sollen. Wichtige Hinweise: Ohne Reis ist es kein richtiges Hauptgericht und chinesisch ist typisch peruanisch. Einen Teil davon setzen wir abends auch gleich in die Tat um: Lomo saltado (Rindergeschnetzeltes mit Gemüse) und eine kalte Schichtspeise aus Kartoffelpüree, Avocado, Huhn und Tomaten.
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