Peru Tag 4 - Paracas und Huacachina oder "Yes, very calm!"
Heute reicht die Zeit zum Frühstück, aber wir müssen uns beeilen - die Bootstour zu den Islas Ballestas steht an. Schon im Hafenbereich sieht man überall Vögel auf den Booten sitzen. Die Fahrt führt zuerst an der Candelabra vorbei, einer Felszeichnung an der Halbinsel. Die Theorien zu ihrer Entstehung und Bedeutung reichen von alten Prä-Inka-Kulturen über Piraten der Kolonialzeit bis hin zu Außerirdischen. Dann geht es weiter zu den Inseln. Der Wahnsinn! Überall sitzen und fliegen Vögel. Tölpel, Kormorane, Pelikane, ein paar Grüppchen Humboldt-Pinguine und ganz viele andere, deren Namen ich nicht mehr weiß. Der Fels ist eigentlich rot, aber zu einem großen Teil von Guano bedeckt, der hier früher kommerziell abgebaut wurde. Die Überreste der alten Anlagen dienen jetzt den Vögeln als Nistplatz und ein paar Nationalparkwächtern als Unterkunft. Auf den Felsen und kleinen Stränden liegen Seelöwen - an einem Strand ganz viele Junge, die in den letzten drei Monaten hier zur Welt gekommen sind. Die Männchen buhlen derweil schon wieder um die Weibchen, denn es ist schon wieder Paarungszeit.
Zurück im Hotel packen wir unsere Sachen und fahren mit dem Bus 1 1/2 Stunden weiter durch die Wüste nach Ica und von dort zu unserem nächsten Hotel in der Oase Huacachina. Die Oase (ein kleiner von Palmen und Hotels umringter See) liegt inmitten von riesigen Sanddünen und die Touristenattraktion dort sind Sandbuggy-Touren durch die Dünen und Sandboarding, also Snowboard fahren auf Sand. Wir (naja, vor allem ich, die ich ja noch nicht mal Achterbahnen mag) wollen eine etwas ruhigere Tour und melden uns für die Sunset-Tour an. "Yes, very calm, very relaxed!". Aber schon beim Losfahren ist klar, dass das nichts wird. Wie gestört rasen wir mit dem Buggy die Dünen hoch und runter. U-Turns an der steilsten Stelle etc. Die beiden Mädels hinter mir kreischen jedes Mal, was den Fahrer vermutlich noch mehr anspornt. Meine Mama lacht meistens nur und ich werde einfach sehr still. Aber ich glaube, auch einer der jungen Franzosen vor uns ist am Ende ein bisschen froh, als es vorbei ist.
Zwischendurch werden die Sandboards ausgepackt und wer will kann stehend (die "Bindung" besteht aber nur aus Klettbändern), auf dem Bauch liegend oder sitzend eine Düne runterfahren. Die meisten entscheiden sich für die Bauchlage. Mein Papa ist von uns der mutigste und bei den nächsten beiden Dünen traue ich mich dann auch. Natürlich ist dann alles voll Sand, was es vorher noch nicht war, aber es macht schon Spaß! Dann wird es Zeit für den Sonnenuntergang, und nachdem sich der Fahrer nochmal ausgetobt hat, erreichen wir heil wieder das Hotel.
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