Peru Tag 6 - Nasca oder Das Erbe der Aliens
Heute steht wieder ein Highlight auf dem Programm: der Flug über die berühmten Nasca-Linien, Felszeichnungen, die nur aus der Luft (teilweise auch von einer Aussichtsplattform) erkennbar sind und deren Entstehung und Zweck auch wieder viele Rätsel aufwerfen. Es gibt viele Theorien: ein astronomischer Kalender, religiöse Symbole und natürlich wieder die Außerirdischen. Aber die erste Hürde für uns ist die Bezahlung. Die VISA-Maschine funktioniert nicht, wir müssen bar bezahlen. Leider geben einem die Automaten immer nur kleine Beträge auf einmal, wie wir schön öfter feststellen mussten. Wir schaffen es aber und werden zum Flughafen gebracht. Ich bin schon ziemlich nervös, nachdem ich einiges über die Flüge dort gehört und gelesen habe. Aber wir werden in jeder Hinsicht positiv überrascht. Wir haben tatsächlich ein kleines Flugzeug mit zwei Piloten für uns und da es absolut windstill ist, ist der Flug ganz ruhig. Sie fliegen immer zwei Mal an jedem Bild vorbei, damit jeder es gut sieht, und auch wenn das Flugzeug dazu zur Seite gekippt wird, wird mir nicht schlecht. Der Flug ist richtig toll und die Linien super gut sichtbar - ich kriege das Grinsen kaum mehr aus dem Gesicht!
Für den Nachmittag haben wir noch eine Führung zum Friedhof von Chauchilla gebucht. Dort sind zahlreiche offene Grabkammern zu sehen, in denen Mumien der Nasca-Kultur samt diversen Grabbeigaben sitzen. Die Gräber waren ursprünglich geschlossen, wurden aber ab den 1940er-Jahren von Grabräubern geöffnet und geplündert. Die wertvollsten Tücher und Keramik wurden mitgenommen, vieles zerstört und die Mumie lagen lange Zeit offen in der Wüstensonne. Erst in den 90ern wurden die Gräber etwas überdacht und die Mumien wieder hineingesetzt. Auch wenn es schon etwas grauselig aussieht, finde ich gut, wie man die Gräber einerseins wieder so gut wie möglich hergerichtet und andererseits trotzdem offen gelassen hat, damit Besucher etwas über die Kultur definiert Nasca erfahren können.
Auf dem Rückweg machen wir noch bei einer Künstlerin halt, die mit traditionellen Methoden Kopien der Nasca-Keramik herstellt und in einem Hof, in dem "freischaffende" Goldsucher auf traditionelle Weise (u.a. mit großen fußbetriebenen Mörsern und - sehr gesund - Quecksilber Gold aus dem Erz gewinnen, dass sie aus Stollen in den Bergen geholt haben.
Die restliche Zeit bis zur Abfahrt des Nachtbusses nach Arequipa überbrücken wir mit Essen, etwas Ausruhen und Postkarten schreiben. Diesmal hat es sich wirklich gelohnt, die Luxussitze zu buchen. Sie sind sehr bequem, lassen sich weit zurückklappen und wir werden vom Lärm des Monitors verschont. An der kurvigen und zum Teil holprigen Straße ändert das leider nichts, so dass ich trotz Schlaftablette nicht richtig gut schlafen kann - aber zumindest liege ich bequem.
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