25. Brief - Oachdag, 1. Trideade Wolfmond
An Chelinda,
am Morgen verabschiedeten wir uns von Cleobolus und machten uns auf den Weg zur verlassenen Hochmotte Norrenshold. Es wäre ein Leichtes gewesen sie zu finden, doch wir wurden durch Hexenkunst in die Irre geführt. Als wir dies begriffen, konnten wir uns von dem Zauber befreien und fanden schließlich an unser Ziel. Wir betraten die Motte durch das Nebengebäude und kamen im ersten Stockwerk in einen Flur. Am Ende des Flures stand ein Tisch mit einem silbernen Kreuz darauf. Augenblicklich kam mir in den Sinn, um was es sich hier handeln musste. Ein Ankoral, an dem etwas gebunden war. Da begannen Salomons Augen in einem weißen Licht zu glühen und er teilte uns mit, dass zwei Dämonen an das Kreuz gebunden waren. Von solch einem Zauber habe ich noch nie gehört, er scheint mir aber durchaus nützlich. Als wir den Gang betraten, erschienen die zwei Dämonen und wir nahmen den Kampf mit ihnen auf. Während wir gegen diese finsteren Kreaturen kämpften, erschien ein Oger aus einer der Türen, doch auch dieses Wesen konnten wir abwehren. Schließlich durchsuchten wir die restlichen Räume, doch von dem Brief fehlte jegliche Spur. Im Erdgeschoss fanden wir jedoch eine Falltür, die wir öffneten. Im Raum darunter befand sich die Hexe, die uns mit ihrem Hexenwerk und einem beschworenen Dämon erwartete. Erschöpft vom letzten Kampf zogen wir uns erst einmal zurück. Während Gray versuchte seine Kräfte durch Meditation wiederzuerlangen, begaben Salomon und ich uns nach oben, um die Umgebung im Auge zu behalten. Nach kurzer Zeit sahen wir eine Ogris auf den Eingang der Motte zu laufen. Wir warnten die anderen und verstellten die Tür. Nach einiger Zeit tauchte jedoch eine Axt aus dem Holz hervor. Schnell packten wir diese, entrissen sie den Händen der Ogris und Dylan schoss mit seiner Armbrust durch das entstandene Loch. Nach zwei Pfeilen floh sie und Salomon und ich nahmen die Verfolgung auf. Nachdem die Kreatur ihr Ende gefunden hatte, entdeckten wir bei ihr einen Mantel aus Zwergenbärten geknüpft. Mit Entsetzten betrachtete ich ihn, denn in den Händen hielt in den Mantel des Ogers von Thame oder vielmehr ein zweites Gewand dieser Art. Wir kehrten zurück und nach einiger Zeit öffneten wir die Falltür, diesmal leise, fanden im Keller jedoch nur den Dämon vor, den wir vernichteten. Um ein Haar wäre uns die Hexe entkommen, denn sie hatte sich hatte sich mit Magie unsichtbar gemacht. Doch wir hörten ihre Schritte auf der Treppe und folgten ihr. Als sie durch Grays Magie schlafend darnieder lag, fesselten und knebelten wir sie. Während Gray und Mira die verbliebenen Räume untersuchten, verhörten Salomon und ich das Hexenweib. Doch als ich nach ihrem Herrn fragte, spürte ich einen Windhauch, als ihre Brust aufriss und sie starb. Ihr finsterer Herr hatte erfolgreich verhindert, dass wir von ihm erfahren. Gray und Mira hatten im Keller neben dem Brief einen verletzten Mann gefunden, um den ich mich sogleich kümmerte. Er stellte sich als Gwyddon ap An vor. Er ist ein Druide aus Clanngadarn und wurde von der Hexe Edris gefangen und ausgefragt. Sein Ziel ist Clydach, ein kleines Dorf nördlich von Norrenshold. Wir boten ihm an, ihn dorthin zu begleiten, denn er war schwer verwundet und konnte sich nicht verteidigen, sollte etwas auf dem Weg passieren. Für unsere Hilfe versprach er uns eine Belohnung. Wir zerstörten das Pentagramm, mit welchem die Wycca den Dämon beschworen hatte und brachen dann auf. Die erste Nacht werden wir wohl im Freien verbringen, denn Salomon weigert sich in der Motte, wo die Hexe ihr Unwesen getrieben hat, zu nächtigen. Auch ich war wenig begeistert von dieser Idee.
Ich bin froh der Wycca ihr Handwerk gelegt zu haben, doch es erzürnt mich, dass ich nicht den Namen ihres Herrn erfahren habe. In diesem Moment kam ich mir so machtlos gegen die Mächte der Finsternis vor. Noch viel habe ich zu lernen, Mutter. Noch sehr viel.
In Liebe
Enya
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