Peru Tag 12 - Puno - Von Grabtürmen und Impfkampagnen
Für heute ist tatsächlich mal Ausschlafen geplant. Leider wache ich mitten in der Nacht mit tierischen Kopfschmerzen auf. Puno liegt auf fast 4000m, und das bekomme ich jetzt zu spüren. Blöderweise haben wir fast kein Wasser mehr, weil wir Abends vergessen haben, Nachschub zu kaufen. Auf die Idee, an der Rezeption danach zu fragen, komme ich nicht - zu so klaren Gedanken bin ich nicht in der Lage. Meine Eltern wecken und nach den Tabletten fragen will ich auch nicht. Und dass es unten im Foyer Tag und Nacht Tee und Coca-Blätter gibt, haben wir bei der Ankunft auch nicht mitbekommen. Naja, irgendwie geht es dann doch bis zum Aufstehen.
Nach dem Frühstück sortieren wir uns und unsere Sachen ein wenig, als ich im Bad plötzlich Musik höre: Auf der Plaza de Armas ist ein Umzug! Wir schnappen uns die Kameras und gehen schnell raus. Tanzgruppen von Kindern und Erwachsenen ziehen um den Platz, und dann aber auch z.B. das Personal einer Gesundheitsorganisation, die für Impfungen und Sonnenschutz werben. Außerdem erfahren wir, dass heute ein Kulturfest mit Tanz- und Musikgruppen und Kunstausstellungen stattfindet. Da gehen wir doch auch gleich noch vorbei und schauen uns ein wenig um. Unterwegs wird auch noch eine der verbleibenden Lücken im Reiseplan gefüllt: in einem Reisebüro buchen wir die Tour mit Übernachtung auf dem Titicaca-See für die nächsten beiden Tage. Dann lassen wir uns vom Hotel ein Taxi nach Sillustani rufen (und stellen fest, dass der Taxifahrer dafür an der Rezeption Geld zahlen muss - aber natürlich ist es uuunglaublich wichtig, ein offizielles Taxi zu nehmen, den nur die sind wirklich sicher! ), denn auf die überteuerte Tour, die im Hotel angeboten wird, haben wir keine Lust.
Sillustani ist eine Prä-Inka-Grabstätte auf einer Halbinsel im Umayo See. Die Gräber dort sind Grabtürme unterschiedlicher Bauart, die über die ganze Halbinsel verteilt stehen. Leider fängt es an zu regnen, als wir ankommen, und ist relativ kühl. Anstrengend ist es außerdem, auf die Hügel zu steigen. Papa hat bald keine Lust mehr, im Regen herumzulaufen, Mama und ich machen alleine den großen Rundweg. Es hat auch etwas Mystisches hier bei Wind und Wetter, und wir sind glücklicherweise vor den nachmittäglichen Ausflugsgruppen da. Aus dem erhofften Kaffee wird allerdings leider nichts, das Café hat geschlossen und auf das Restaurant haben wir keine Lust. Auch nicht auf die vielen Souvenirstände, die man auf dem Weg zum Parkplatz nicht umgehen kann.
Auf dem Rückweg nach Puno lassen wir uns von unserem Taxifahrer noch zu einem Aussichtspunkt bringen. Es ist dann zwar nicht der gewünschte (dort kann man wohl gar nicht mit dem Auto hinfahren), sondern der "Mirador del Puma" mit einer großen Puma-Statue, aber man hat auch von hier einen guten Blick über Puno. Viel interessanter sind allerdings der Typ und die beiden leicht bekleideten Mädels, die hier auf der Mauer tanzen und wohl sowas wie ein Musikvideo drehen. Ob das was wird, wenn die Mädels immer leicht verlegen grinsend zu den Zuschauern schielen, wage ich aber zu bezweifeln.
Auf dem Rückweg lassen wir uns am Bahnhof absetzen (dann wissen wir schonmal, wo der ist). Ein Gleis sehen wir auch, aber dass da mal ein Zug fährt, kann man sich irgendwie nicht so richtig vorstellen. Unsere Suche nach einer Knopfzelle für Papas Uhr verläuft leider sowohl im Einkaufszentrum als auch in der Markthalle erfolglos (und nein, in den Handy-Shops probieren wir es gar nicht mehr, auch wenn jemand meint, dass das eine Möglichkeit sein könnte), und so laufen wir zurück zum Hotel. Auf dem Weg reservieren wir gleich noch einen Tisch für's Abendessen, in dem Restaurant, das Christa und Frank uns empfohlen hatten ("In Puno das Restaurant gegenüber der Kathedrale!") - und es ist wirklich eine gute Empfehlung! Egal, ob Forelle, Alpaka oder "Aji de Gallena", eine Art Hühnchencurry - sehr lecker!
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