Alba - für Clan und Krone
Alba - für Clan und Krone
Quellenbuch
2017
Thomas Kreutz, Ludger Fischer, Christian Herwig, Isolde Popp
Midgard 5
36,95€
234 Seiten
Zum Inhalt:
Fangen wir mal ganz am Anfang an. Das (neue) Alba Quellenbuch stimmt einen schon von aussen auf das Thema ein. Am Titelbild sieht man einen Clankrieger vor den "White Cliffs of Dover" - oder besser ihrem Midgard-Äquivalent. Angetan mit Röcklein, in der einen hand ein schon mitgenommenes rotes Banner und eine gepflegte Doppelaxt (hier könnte man anmerken, dass ein albatypisches Claemor eventuell besser gepasst hätte - aber das ist jammern auf hohem Niveau).
Ordnungsliebend wie ich bin gehe ich in meiner Betrachtung das Buch von vorne bis hinten durch. Ich sollte vielleicht vorauschicken, dass ich einerseits kein "Fan" von Alba (als Setting) bin und daher eigentlich keine hohen Erwartungen an dieses Quellenbuch hatte, anndererseits mir doch bewusst ist, dass man auf Midgard kaum an ALBA voebeikommt (ausser man ignoriert - gefühlt - 95% der offiziellen Publikationen.
Das Buch startet mit einem "Knaller" - Das Kapitel über Land und Geschichte hat mich sofort fasziniert. Gut geschrieben, ausgewogener Inhalt. Ehrlich nichts auszusetzen. Man merkt deutlich, dass Alba sozusagen das Herz Midgards ist.
Darauf folgt ein Kapitel über die nichtmenschlichen Bewohner der Gegend. Auch hier fügt sich alles in den vorher definierten Rahmen ein. Zwar würde man sich mehr Details - zumindest zu Zwergen und Elfen wünschen, aber da es ja zumindest zu den Zwergen ein eigenes Quellenbuch gibt - das seit neuestem auf meinem Regal steht - danke MM&m - ist dies nicht weiter schlimm. Die Zwerge Albas - Alba wäre nicht Alba ohne sie - werde im Guten noch im Schlechten.
Darauf folgt eine Beschreibung der Kultur und Gesellschaft Albas. Vor dem Leser öffnet sich eine lebendige detailreiche welt. MAn hat wirklich das gefühl, dass hier eine "echte" Kultur beschrieben wird und nicht nur eine "Analogie" zur realen Welt. Mittlerweile sind meine "Erwartungen" an das Quellenbuch deutlich übertroffen worden und ich erwarte mir mehr ...
Das Kapitel über Dörfer und Städte enttäuscht nicht. Sicher man hätte auch die dritte "Bourough" (Fiorinde) etwas ausführlicher beschreiben können - aber das ist eher dem fakt geschuldent, dass man einfach nicht alles in einen Band packen kann (allerdings ... aber dazu später). Was ich allerdings doch ein wenig entäuschend fand ist die eher liebliose Ausarbeitung der Beornanburgher Magiergilde. Ich fand die Beschreibung etwas lieblos und hatte den Eindruck, dass etwas fehlt. Entweder ist der Lageplan überflüssig oder man hätte mehr Details in die Beschreibung packen können. Das Dof bellslead wiederum ist lebending beschrieben und man kann sich gut vorstellen hier seine Abenteurer Zeit verbringen zu lassen (und wieder etwas zu meckern - aber nicht wirklich: Sind wirklich derartig viele "Töpfer" notwendig .. . Aber andererseits ist dies ein gustes Beispiel von "Arbeitsteilung" - andernorts wird vielelicht ein anderes Handwerk stark vertreten sein)
Das Kapitel zur Glaubenswelt wäre vielleicht besser bei der restlichen "Kulturbeschreibung" aufgehoben gewesen - anstatt davon durch das Kapitel zu den Dörfern und Städten getrennt zu sein. Auch finde ich es unglücklich, dass hier die (später auftauchenden) Beschreibungen der Priester der einzelnen Götter fehlt. Dieses Kapitel empfand ich daher als etwas "schwächer" als die vorhergehenden - aber trotzdem bin ich immer noch "zufrieden" mit diesem Quellenbuch.
Mit dem kapitel zur Politik Albas setzt sich das hohe Niveau des Bandes fort. Man bekommt einen umfassenden Überblick über das Königshaus, die Clans und was sich so im Hintergrund abspielt. Das anschließene Kapitel beschreint das Kriegswesen Albas. Hier hätte man vielelicht für den interessierten leser ein wenig auf die "absolute" "Truppenstärke" Albas eingehen können. Dies hätte als BAsis für ein "konfliktreicheres" Midgard dienen können. Aber das ist schließlich kein Cosim, also Schwamm drüber...
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Magie Albas - Ich hätte die Beschreibung der Beornanburger Magiergilde in dieses Kapitel verlegt und sie hier etwas ausführlicher gestaltet, aber sonst gefällt mir das kapitel - und den Stellenwert der MAgie in Alba - eignetlich recht gut. Das Grüne Sigill wird als potentiell mächtiger Widersacher zur etablierten Ordnung beschrieben und fügt sich harmonisch in das Bild Albas ein. Tja die Reliquien hätten auch ins Kapitel über die Glaubenswelt gepasst....
Also zusammenfassend - die ersten 150 Seiten dieses Quellenbuches haben mir ausnehmend gut gefallen. Aber alles Gute muss anscheinend ein Ende nehmen.
Im Kapitel Abenteuerer in Alba finden sich Informationen, die ich eigentlich an anderer Stelle erwartet hätte (Priester, Ordenskrieger, Barden,...) bzw. wiederholt sich einiges. Auf die Auflistung der "Archetypen" hätte man auch durchaus verzichten können - irgendwie wirkt dieses Kapitel "Wie aus einer anderen (Midgard) Welt". Dass es keine "neuen" Cahrakterklassen gibt stört eigentlich nicht, weil Alba ja "Welten/Regeltechnich" zum Kern Midgards zählt. irgentwie passt das kapitel nicht zum restlichen Buch.
Auch das kapitel zu den Persönlichkeiten albas hat mich eher enttäuscht. Dies liegt einersteits daran, dass bei den beschriebenen Persönlichkeiten (die ja alle durchwegs mächtig/ und einflussreich sind) eine Angabe fehlt welche magischen Gegenstände sie besitzen (oder zumindest welche sie gewöhnlich tragen). In eienr Fantassywelt "erwartet" man, dass Personen dieses Kalibers auch magisch ausgestattet sind. Immerhin wurdes sie "sonst" ja im Detail beschrieben (kann man gut finden - Vollständigkeit - oder auch schlecht - weil man ja wahrscheinlich kaum Gelegenheit findet diese Information auch zu benutzen,...). Ich hätte auch gerne einige weniger "esoteriche" Charactere gesehen, die den SCs in "Alltagssituationen" begegnen könnten (nicht als generische Schablonen wie im vorigen Kapitel).
In diesem Kapitel ist mir auch ein (wahrscheinlich) Fehler aufgefallen: die erzäbte Osmond und Merril scheinen nicht nur dieselbe Stufe zu teilen, sondern auch noch die gleichen Statistiken und Fähigkeiten/Zauber zu besitzen - Fehler, oder ein Zeichen dass mit fortschreitendem Grad sich "Figuren" immer ähnlicher werden ????
Das Kapitel "Bestiarium" ist wiederum interessant und bietet gute Information zu dem was Abenteurern so in Alba begegnen könnte.
So - für mich endet das Quellenbuch hier. Alles in Allem bin ich positiv überrascht - Ein wirklich gelungenes Buch zu einer der wichtigsten Regionen Midgards (wenn auch , wie gesagt, nicht meiner "Lieblingsregion").
Auf "rotten tomatoes" würde ich es als "fresh" einstufen...
Anbschließend noch eine kleine Liste von Filmen/Büchern die ich zur Einstimmung auf Abenteuer in Alba empfehlen würde: Robin Hood (in jeder Version ausser Kostner), Ivanhoe, der schwarze Ritter, Shakespeares "Englische" Dramen, Dunkler Kristall (von Mary Stewart), Highlander, A man for all seasons, er Glöckner von Notre-Dame, Die Ritter der Kokosnuss (na ja ein wenig Humor darf auch sein ...), Die Tudors,...
Jetzt mag sich mancher fragen: Warum sagt er nichts zum Teil über die Halblinge?
Sagen wir mal so: Ich fand den Teil einfach nur grauenhaft - ich hab ihn bereits verdrängt und möchte mir dadurch nicht den wirklich positiven Gesamteindruck der Alba-Quellenbuchs zerstören lassen. Breiten wir den Mantel des schweigens darüber.
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