To AUB or not to AUB
Ich hab ja am Anfang die Teilnehmer bemitleidet, wegen der Trainer-Situation... heute hab ich einen von den Teilnehmern beinah aus dem Kurs ausgeschlossen, obwohl er erst 1 Abmahnung erhalten hat.
Der Teilnehmer war vom 10. bis 15.10. krank gewesen. Am Dienstag den 16.10. hatte er von der AUB nur den Teil für die Krankenkasse dabei, und die AUB ging - soweit ich mich erinnere - nur bis zum Freitag den 12.10. Ich hab ihm gesagt, dass dieser Wisch an die KK muss, und er versprach, den richtigen Teil und die AUB für den 15.10 mit zu bringen. Hat er aber vergessen. Stattdessen hat er sich am Mittwoch und Donnerstag am Nachmittag nach einer kurzen (inoffiziellen) Raucherpause ausm Staub gemacht. Dafür gab's dann auch die Abmahnung, mit dem Hinweis, dass die AUBs fehlen.
Letzte Woche hat er am 19.10. per WhatsApp geschrieben, dass er krank ist und zum Arzt geht. Als er gestern immer noch nicht gesund war, hab ich ihm über einen Kumpel ausrichten lassen, dass ich die AUBs brauche. Heute war er da... und als ich nochmal nachgefragt habe, hat er eine AUB übergeben....
Diese AUB war angeblich vom 19.10. Laut der AUB war er seit dem 10.10. krank bis voraussichtlich dem 24.10. Festgestellt am 11.10.
Das Datum beim 10.10. war händisch korrigiert worden und vom Arzt unterschrieben (fast identische Unterschriftkringel und alles in der gleichen Durchschriftfarbe der restlichen AUB), die Daten vom 19.10 und 24.10. hingegen waren mit Bleistift nachgezogen worden und nicht mit Unterschrift bestätigt und die Stelle von der 24 war merkwürdig weiß, als ob jemand zuviel radiert hatte.
Ich habe den Deutschdozenten um seine Meinung gefragt, der hatte sich auch darüber gewundert, dass der Arzt gleich 2 Wochen krankgeschrieben hatte und dass er am 19.10. die Krankschreibung ausstellt, aber schreibt, dass es bereits am 11.10 festgestellt wurde.
Ich habe den Teilnehmer im Büro nochmal eingehend gefragt, ob er darauf bestehen will, dass er die AUB so erhalten hat. Will er darauf schwören? Denn für mich sieht dass nach einem schlechten Betrugsversuch aus. Er meinte, es wäre ja nicht so schlimm. Aber darauf schwören wollte er doch nicht.
Ich habe ihm dann die Wahl gegeben, entweder er nimmt die AUB zurück und ich vergesse es, dass es sie gegeben hat, und er kriegt eine 2. Abmahnung. Oder er besteht darauf. Dann werde ich es offiziell anzweifeln und der Sache nachgehen. Ich weiß zwar nicht, was passieren muss, damit der Arzt preisgibt, für welche Tage er einen Patienten krankgeschrieben hat - das habe ich dem Teilnehmer aber nicht auf die Nase gebunden. Dem habe ich nur gesagt, dass es für den Arzt sehr einfach ist, nachzusehen, wie die Original-AUB ausgesehen hatte.
Der Teilnehmer hatte dann nur noch versucht die Merkwürdigkeiten zu erklären, dass es vielleicht nur daran liegt, dass die AUB an der Stelle gefaltet war - aber er hat schließlich die AUB wieder eingesteckt und hat die Abmahnung akzeptiert.
Ich könnte gleichzeitig kotzen und Kopfschütteln... wenn dass nicht so eine Riesensauerei gäbe. Wie kann man nur so bescheuert sein und so dreist?!?!
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