Wie einst der große kleine Felsherr zum Tjost geladen ward, da überkam ihn die Lust daran teilzunehmen. Schnell prüfte er sein (Übungs-)Schwert (Eiche rustikal) und seine Rüstung (Kiefer und Baumwolle) und befand sie für ausreichend. Einzig, das (Gummi-)Pferd Rodynante lahmte ein wenig und machte einen etwas sehr kraftlosen Eindruck, was zur Folge hatte, dass Kopf und Schwanz sich oberhalb des Reiters trafen, wenn man sich darauf setzte. Er wies daraufhin den Stallmeister an, sich spornstreichs um das Tier zu kümmern, ihm also mit dessen Odem neues Leben einzuhauchen oder, wenn nichts mehr hülfe, es gar zur Abdeckerei zu bringen.
Pflichtschuldigst machte er sich sofort ans Werk und besah sich das Tier ausgiebig. Doch als er sah, wo genau besagtem Rosse nun der Odem eingehaucht werden müsse, überkam ihn die Schamesröte. Nein, dies könne seine Gemeinheit nicht von ihm verlangen entschied er und rief nach dem tumben Knecht Jockel, der, so war es ihm zugetragen worden, weniger Berührungsängste hatte, als selbst der einfachste Anstand gebot. Ja, böse Zungen behaupteten sogar, dass er den Schafen besonders zugetan sei. Diese Geschichten übersah der Stallmeister geflissentlich, denn Jockel versah seine Arbeit im Allgemeinen gut. Der Knecht kam, sah was zu tun war und rammte dem Pferd ohne viel federlesen einen Blasebalg in den Po. Stoßweise erhöhte sich der Druck und damit die Spannung in dem Tier, bis es fast abzuheben drohte. Bevor das Ross die Luft wieder furzend entlassen konnte, bekam es einen Korken hinten rein.
Er führte das nun stark tänzelnde Ross anschließend zum Stallmeister und meldete den Vollzug. Anerkennend nickend wollte der Stallmeister das Pferd schon bereitstellen, als der Adjutant des Weges kam und das Pferd vorsichtshalberweise einer Probe unterziehen wollte. Mit einem ordentlichen Satz schwang er sich auf das Tier. Mit einem noch größeren Satz flog er wieder herunter. Verwundert rieb er sich den Hosenboden und schaut verdattert aus seinem Hemd. Der Knecht ließ daraufhin pfeifend etwas Luft entweichen. Jetzt war es perfekt. Der Felsherr nahm es ausgiebig in Augenschein und war zufrieden. Mit grimmiger Freude bestieg er das Pferd und absolvierte ein paar Trainingseinheiten, bei denen er seine Eltern, den Adjutanten und den Waffenmeister umschubste. Derart vorbereitet wollte er sofort aufbrechen, um die strahlenden Helden und Angeber etwas zu verbeulen. Just in diesem Moment des Hochgefühls traf ein Bote mit schlechter Kunde am Hofe ein. Der Tjost fiele aus, die Rüsselpest grassierte und über die Hälfte der Teilnehmer lag siechend darnieder. Enttäuscht sprang der Felsherr vom Ross, gab diesem mit dem Schwert einen Klapps auf den Hintern, woraufhin der Korken herausrutschte. Pupsend suchte das Tier das Weite und ward nie wieder gesehen.
Was danach in der Wohnhöhle geschah, ist eine gänzlich andere Geschichte…
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