Liebe Midgardgemeinde,
ich möchte ein paar Ideen anschubsen / zur Diskussion stellen oder ein altes Fass, neu aufgemacht.
Meine Beobachtung ist, dass auf Cons kaum noch jemand detailliert EPs vergibt. Warum auch? Wozu soll man sich als SL den zusätzlichen Stress machen, sich in Buchhaltung zu üben? Letztlich kann sowieso jeder zu Hause aus seinem Char machen was er will. Die einen nennen es "Hochstricken" andere mitunter "Mogeln". Aber wen bemogelt man denn? Man geht mit einem bestimmten, zumindest für den SL sichtbaren, Char in das Abenteuer, egal wie dieser Charakter entstanden ist und weiterentwickelt wurde.
Warum nun EPs nach dem vorgesehenen Sytem in der Heimrunde? Um belohnt zu werden? Gut, habe ich schon gehört, dass das der ein oder andere mag. Ich bin aber bestimmt nicht mit dem Gedanken alleine, dass ich - als erwachsener Mensch - niemanden brauche, der mich für mein Spielen belohnt. Andere wollen aktive und weniger aktive Spieler mit der EP-Vergabe beeinflussen. Wozu? Gibt das jemandem Spielspaß? Sind die aktiveren Spieler neidisch? (Will ich miot Neidern spielen?)
Dazu kommt, dass man aus der Spielsituation heraus weniger EPs bekommt. Z.B, weil man den Char aus einem Kampf raushalten muss, weil erverletzt ist oder irgendwo absichert oder sonstwas - und schon hängt man den anderen hinterher bei den Steigerungen. Ist es OK, dass hierfür jemand weniger EPs bekommt? Wollte man solche Ideen ("Wenn ich nicht am Kampf teilnehme, bekomme ich weniger EPs" "Ich schließe mich dieser Kampfrgruppe an, weil ich die höhere GW habe und eher treffe"?)
Zu allem Überfluss, gibt es nach dem Spielen immer mal wieder lange Gesichter, wenn ein SL - empfunden - wenig EPs gegeben hat.
Zu den EPs muss es dann noch reichlich (für viele spielwelttechnisch nicht sinnvoll) hohe Goldbeträge geben, damit gelernt werden kann.
Mein Vorschlag:
Der SL äußert seine Idee, wieviele EPs das Abenteuer wert gewesen sein könnte und die Gruppe einigt sich auf eine Höhe. Streng genommen ist das sowieso nur in fortlaufenden Runden sinnvoll. Hier gibt es durchaus Runden, in denen die Spieler gar nicht wollen, dass die Chars schnell steigen. Zu diskutieren wäre nur eine Diskrepanz, wenn es dem SL zu schnell mit den Gradsteigerungen geht, weil die Kampagne das nicht hergibt. Natürlich kann die Gruppe auch sagen, der ein oder andere Charkter soll mehr EPs bekommen, weil er vielleicht ein höheres Risiko eingegangen ist, er durch besondere Aktionen andere gerettet hat oder ... Auch hier habe ich as SL gut Erfahrungen gemacht, wenn ich solche Extravergaben vorgschlagen habe.
Die hohen Goldbeträge kann man mit frei Lernen und/oder "Lerngold" (Toro) abfedern. Also Gold, das nur für Lernen verwendet werden darf. Das sind dann nicht einfach mehr EPs, sondern sollte (auch) für die "Nebenkosten" eingesetzt werden.
Wenn das Spielen einen Einfluss auf die Erfahrung haben soll, könnte man sich überlegen, mehr über PPs zu gehen: dass Spieler mehr PPs bekommen, wenn sie bestimmte Tätigkeiten ausführen, z.B. bei einer Bootsfahrt sagen, dass sie sich mit dem Kapitän austauschen (Bootfahren) oder in der Mannschaft mitarbeiten (Geländelauf, Balancieren, Klettern).
Ich habe im Laufe meiner Rollenspielkarriere viele unterschiedliche EP-Vergaben erlebt und durchgeführt. Von extremer Buchhaltung und ausrechenen auf 1 AP genau, bis nun recht großzügige Vergabe. Warum auch nicht. Ich habe doch keinen begrenzten EP-Pool, den ich in einem Jahr vergeben darf. Nach Abschluss meiner letzte Kampagne habe ich es dann extrem gemacht. Die Spieler durften wählen: zwischen - großzügigen - EPs und soviel EPs, dass es für Grad 30 reicht. Es haben alle die zweite Version genommen. So haben sie endlich "legitim", da vom SL "erlaubt", alle hochgradige Charaktere.