Ach, "sehr verärgert" trifft es nicht, "Daumen runter" schaut nur sehr despektierlich aus. Und in meinen Augen die Situation verkennend, weswegen ich die lange Liste mit Mitarbeitern bei DSA aufgeführt habe, die mir bei jedem Quellenbuch dort ins Auge springt. Ich bezweifle gleichzeitig, dass es bei DSA nicht einen ebensolchen "Flaschenhals" gibt und dass sich die Mitarbeiter dort so austoben können, wie es ihnen die Lust eintrichtert. Es gibt Vorgaben, an denen sich die Autoren bei DSA ebenso orientieren müssen wie bei MIDGARD.
DSA hat eine größere Spielergemeinde, aus denen sich leichter Mitarbeiter finden lässt. Zudem mag die Altersstruktur eine andere sein, jüngere Spieler vielleicht, die mehr Zeit für eine (mager bezahlte) Hobbyarbeit aufbringen können. Das Manko der geringeren Zahl an Veröffentlichungen alleine am Flaschenhals Frankes festzumachen, halte ich für falsch. Darum ging es mir.
Und "Cthulhu" als Gegenbeispiel anzubringen: das klingt schön, aber schon einmal Gedanken darüber gemacht, wieviel Mehrarbeit eine Welt wie Midgard bedingt, die nicht auf reale Grundlagen zurückgreifen und darauf nonchalant Bezug nehmen kann, sondern alles neu "erfinden" und also erklären muss? Ein da platziertes Rollenspielabenteuer erfordert Mehraufwand, den auch nicht jeder leisten mag.
Und eine Kampagne wie "Orient Express" ist zudem nicht eine originär deuschte Veröffentlichung, sondern eine (überarbeitete) Übersetzung - wie einige andere Publikationen auch. Rechne die einmal heraus. Okay, es bleibt immer noch ein bemerkenswertes Mehr, aber es relativiert sich.
Agadur