<span style='color:darkblue'><span style='font-family:Palatino Linotype'><span style='font-size:47pt;line-height:100%'>LOsservatore Romano</span>
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'> - 10. März 1903 -
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<span style='font-size:27pt;line-height:100%'> Der Grappa fließt wieder!</span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Florenz - Endlich neue Quelle in Grappanese entdeckt
Wir werden bald auf dem Trocknen sitzen, so wandte sich vor wenigen Tagen noch Monsignore Vinelli, der Besitzer der letzten Grappa-Quelle, an unsre Berichterstatter. Seit Jahren bereits weiß die italienische Öffentlichkeit, dass durch den verstärkten Genuss des edlen Wässerchens (über alle Maßen, um genau zu sein) die wenige verbliebenen Quellen auszutrocknen drohten. Dann war es soweit: Die letzte der verbliebenen Grappa-Quellen wurde geschlossen.
Die gute Botschaft traf heute ein, und sie verbreitete sich wie ein frischer Platzregen in ganz Italien: Monsignore Vinelli und seine nimmermüden Helfer haben eine neue Grappa-Quelle entdeckt, und die ersten Fässer sind bereits abgefüllt. Ein lecker Tröpfchen, das da aus den Bergen quillt, freute sich der leutselige Mann. Wir freuen uns mit ihm.
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<span style='font-size:27pt;line-height:100%'> Flotte verschwunden!</span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Palermo Kontakt zur Flotte bricht ab Wo sind die Kriegsschiffe?
Unruhe herrscht im Flottenkommando, denn der Kontakt zu den Kriegsschiffen der 1. Flotte Julius Caesar und der 2. Flotte Dino Zoff ist abgebrochen. Die Schiffe sind vor wenigen Wochen ausgelaufen, um das sehr weit westliche Mittelmeer gegen die vom Atlantik hereindrängenden Haifischschwärme zu schützen. Diese drohten, die malerischen Strände Italiens kahl zu fressen.
Mitten in einem der obligatorischen Manöver gab es keine Verbindung mehr. Die letzte der Brieftauben, die das Festland erreichte, überbrachte die Botschaft: Alles im Lot auf dem Boot. Danach war Funkstille, wie gemeldet wurde. Wie das Flottenkommando bekannt gab, sollten zur Abklärung der prekären Situation Heißluftballons gen Westen geschickt werden. Man befürchtet jedoch das Schlimmste.
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<span style='font-size:27pt;line-height:100%'> Krieg mit Frankreich!</span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Rom König Vittorio Emanuele III. hat keine Lust mehr
Wie, Marseille ist noch französisch? wird unser fürsorgender König zitiert, als sein Beraterstab ihn in seiner Ferienresidenz in der Toscana aufsuchte. Ändert das, vorher kehre ich nicht nach Rom zurück! Ach, und erklärt Frankreich bei der Gelegenheit den Krieg. Und seht zu, dass sich unsere Soldaten mit diesem Lapperzeugs, diesem Baguette, nicht den Magen verderben.
Nicht bekannt ist, ob dieser inoffiziellen Kriegserklärung noch etwas in einer Art offiziellen Verlautbarung folgen wird. Die letzten französischen Diplomaten und Baguetteverkäufer wurden jedoch aus Italien gewiesen. Eine Rücknahme der italienischen Diplomaten wurde abgelehnt mit der Anmerkung, man würde sowieso bald wiederkommen; es lohne sich demzufolge nicht, die Koffer zu packen.</span></span></span>