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Dracosophus

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  1. Man muss beim Postulieren einer "Spaltung" der Community aber beachten, dass der in Internet-Foren kontrovers diskutierende Personenkreis, der aktiv immer wieder Beiträge schreibt und die Richtung solcher Diskussionen bestimmt, in der Regel ein kleiner Bruchteil eines Bruchteils eines Bruchteils einer Community ist. Hier im konkreten Fall ist die diskutierende Gruppe und die lesende Gruppe in absoluten Zahlen sogar jeweils besonders klein. Ich finde es beachtenswert, dass sich am System Beteiligte wie @Michael M überhaupt in solch einer Diskussion zu Wort melden. Meines Erachtens muss man halt sehr vorsichtig sein, aus den paar (lautstarken) Leuten hier Rückschlüsse auf das Potential von M6 in der tatsächlichen Midgard-Community aus ehemaligen und aktuellen Midgard-Spielern zu ziehen. Die Macher von M6 scheinen die richtigen Schlüsse gezogen zu haben: Anstatt auf ein "leises Ende" zu warten, und keine Aufregung in gewissen Blasen der Community zu haben, wurde auf echte Erneuerung gesetzt. Persönlich hätte ich als Verantwortlicher in manchen Aspekten zwar auf etwas mehr unmittelbare Wiedererkennbarkeit gesetzt, aber grundsätzlich finde ich das den richtigen Weg. Bedenkenswert finde ich außerdem, dass Pegasus, wie vermutet, so oder so erwogen hat, ein Fantasy-Pen&Paper in sein Portfolio aufzunehmen. Wäre das ein anderes/eigenes System gewesen, hätte Midgard noch einen Konkurrenten mehr gehabt.
  2. Hier wird von Manchen ständig unterschlagen, dass es laufend System-Abgänger gab und gibt. Der in meiner Wahrnehmung zahlenmäßig größere Teil von Spielern tut das halt ohne in einem Forum ein Drama daraus zu machen. Als beispielsweise meine Gruppe und ich mit M4 aufgehört haben, und nicht zu M5 gewechselt sind, kam Niemand von uns auf die Idee, im Internet Tiraden dazu zu schreiben, inwiefern uns M4 sowie M5 nicht mehr zusagen.
  3. Nein, du willst nicht akzeptieren, dass die neue Edition das Knüpfen oder den Erhalt von sozialen Kontakten oder Freundschaften nicht prinzipiell anders beeinflusst als dutzende andere Sachverhalte. Außerdem repräsentiert die Blase, die @Raldnar angesprochen hat, oder dieses Forum nicht die gesamte Midgard-Community. Um es zu verdeutlichen: Selbst wenn dieses Forum und sämtliche Midgard-Cons verschwinden würden, gäbe es die Midgard-Community noch. Beispielsweise war der größere Teil der Midgard-Spieler, die ich kenne, nie in diesem Forum und nie auf einer Con.
  4. In diesem Strang geht es um den Editionswechsel eines Spiels, und @Raldnar befürchtet (potentiell) das "Platzen" einer persönlichen sozialen Blase. Die Leute, zu denen der Kontakt abbricht, weil sie M6 im Gegensatz zu einem Selbst nicht spielen wollen, sind nach meinem Verständnis von Freundschaft bestenfalls Bekannte. Und selbst wenn alle Editionen von Midgard verschwinden würden, gibt es noch andere Spiele, über die man soziale Kontake aufbauen kann. Ich finde tatsächlich etwas krass, was Manche an irgendeinen Editionswechsel irgendeines Produktes knüpfen. Darüber hinaus hat das spezifisch nicht ausschließlich mit einem oder gar diesem Editionswechsel zu tun. Es sind auch zuvor schon zahlreiche Midgard-Spieler "verloren" gegangen.
  5. Ernsthaft? Wenn der Kontakt mit einem "Freund" abbricht, weil es zu einer Produktreihe unterschiedliche Ansichten gibt, und sich nur eine Seite einem anderen Produkt zuwendet, dann ist das aus meiner Sicht ein fragwürdiges Verständnis von Freundschaft. P.S. Ich finde "Wow, also wirklich wow", dass man im Rahmen eines Editionswechsels irgendeines Spiels "Freundschaften" gefährdet sieht.
  6. Das klingt jetzt nach: "Die Midgard-Spieler, die ich nicht persönlich kenne, interessieren mich auch nicht." Bestätigt mich in meiner Wahrnehmung, dass die vermeintliche Inklusivität von der du gesprochen hast, sich im Endeffekt nur auf eine bestimmte Blase bezieht.
  7. @Raldnar Ehrlich gesagt finde ich deine Äußerung insgesamt eher exkludierend als inkludierend. Das spricht in dieser Form eine bestimmte Blase innerhalb des Midgard-Forums an, lässt den Rest aber im Endeffekt außen vor. Darüber hinaus ist die Anzahl (ehemaliger oder noch vorhandener) Midgard-Spieler, die kaum oder gar nicht hier im Forum aktiv sind, meines Wissens sogar größer als die Gruppe die überhaupt im Forum regelmäßig aktiv ist. De facto haben schon jetzt alle ehemaligen Midgard-Spieler, die nicht mehr M4 oder M5 spielen, im Forum kaum Anknüpfungspunkte für Diskussionen zu anderen Pen&Paper-Systemen (selbst zu älteren Midgard-Editionen gibt es meines Wissens keinen nennenswerten Umfang an Diskussionen). Ich habe keinerlei Anstalten von Seiten des Forums wahrgenommen, mit irgendwelchen ehemaligen Midgard-Spielern, die ich kenne, in Kontakt zu bleiben (hat aber auch keiner erwartet). So oder so finde ich es fragwürdig, sogar von Freundschaften zu sprechen, diese dann aber mehr oder weniger abhängig von einer bestimmten Ausprägung einer bestimmten Produktreihe zu machen. Aus meiner Sicht sind die (bisherigen oder potentiell neuen) Midgard-Spieler außerhalb der von dir angesprochenen Blase nicht weniger "wertvoll" als die Spieler in dieser einen Blase. Abschließend würde ich sagen, dass Pegasus grundsätzlich den richtigen Schritt macht, nicht nur eine bestimmte Blase der (Midgard-)Spielerschaft im Blick zu haben.
  8. Hmm. In einer Diskussion zum Wechsel auf eine neue Produkt-Edition die (verbreiteteren) Konkurrenzprodukte zu analysieren ist doch naheliegend. Die Konkurrenz beeinflusst direkt, inwiefern Leute auf M6 oder eben ein anderes System wechseln. Persönlich finde ich eher die Aussagen ermüdend, die im Endeffekt so tun, als wäre M6 quasi ein Nachfolger für ein einzigartiges Produkt auf einer isolierten Insel. Beispielsweise für mich (und indirekt für meine Gruppe aus ehemaligen Midgard-Spielern) ist es von signifikanter Relevanz was M6 gegenüber der Konkurrenz, und insbesondere gegenüber D&D 5e, bietet. Das ist ausschlaggebend, ob ich/wir (potentiell) auf M6 wechseln (ob probierweise oder längerfristig).
  9. Die einleitende Aussage im Zitierten ist schlichtweg falsch: Human ist nach diversen Quellen die populärste Species in D&D. Die Aussage "[...] kaum jemand Menschen spielt." ist in keiner Form zu halten. Auch die zuletzt gebrachte D&D-Beyond-Quelle zeigt das eindeutig: Unter dutzenden Optionen die populärste mit solch einen Anteil zu sein, stützt die Aussage keineswegs, sondern das Gegenteil - bestenfalls könnte man die Aussage damit grob irreführend (anstatt vollkommen falsch) nennen. Darüber hinaus folgen die direkt menschenähnlichsten Species direkt im Popularitätsranking. Die korrekte Aussage wäre daher: Alles was kein Mensch ist, oder nicht (sehr) dicht am Menschen gehalten ist, wird nur von einer (kleinen) Minderheit gespielt - die exotischen Species tauchen im Diagramm der D&D-Beyond-Quelle nichtmal eigenständig auf. Die prinzipielle Aussage, also dass nichtmenschliche Charaktere grundsätzlich eigentlich nur kostümierte Menschen sind, gilt nicht nur im Pen&Paper, sondern im (fiktiven) Fantasy- und SciFi-Genre generell. Ein Großteil aller fiktiven Rassen/Spezies (und quasi Jede, die Protagonisten stellt) sind extrapolierte Menschen, deren Kulturen im Prinzip aus destillierten menschlichen Kulturen und/oder Eigenschaften bestehen.
  10. Ich kann dazu nur spekulieren, aber es könnte auch eine Art Portfolio-Ergänzung im Pen&Paper-Bereich gewesen sein. Habe mir heute mal die Websites und den Online-Shop von Pegasus angeschaut. Midgard ergänzt deren prominente Pen&Papers (Cthulhu sowie Shadowrun) als Variante im klassichen Fantasy-Bereich - es wird noch "Avatar Legends" prominent präsentiert, aber das ist offensichtlicherweise ein franchise-gebundenes Pen&Paper. Siehe z.B. hier: Pegasus Digital. Zusammengenommen mit den Diskussionen und Umgestaltungen scheint Pegasus in meiner Wahrnehmung nicht besonders am bisherigen Midgard zu hängen - also nicht in spezifischer Weise am Regelsystem und der Spielwelt Midgard.
  11. Ehrlich gesagt kann ich den prinzipiellen Aussagen deiner Äußerungen zu diesem Thema nicht folgen. Zuvor hattest du noch bestritten, dass D&D und Midgard überhaupt im gleichen Genre und der gleichen Marktnische sind. Und jetzt soll auf einmal das Beibehalten eines einzelnen Regeldetails als grundsätzliches Fortführen eines Regelssystems gelten.
  12. Für das Argument, dass größere Änderungen gegen Erfolg sprechen, halte ich D&D für kein passendes Beispiel. D&D 5e zeigt eigentlich eher das Gegenteil: Das Regelsystem unterscheidet sich unterhalb der Genre-Ebene deutlich von früheren Editionen (auch von 3e) und die Spielweise ist auf Detailebene spürbar anders. Im Hinblick auf Erfolgsaussichten widerspreche ich dir daher: Bei D&D 5e gab es signifikante Änderungen am Regelsystem (auch im Vergleich zu noch früheren Editionen als 4e), aber es hatte (z.T. deswegen) großen Verbreitungserfolg. Auffälliger Unterschied zu M6 ist im Hinblick auf Reihenfortführung in meiner Wahrnehmung etwas anderes: Nämlich, dass D&D 5e diverse charakteristische Regelpunkte seiner Reihe erkennbarer aufgegriffen hat (auch wenn diese mechanisch anders umgesetzt waren), und vor allem dass es Spielwelten und charakteristische Flavour- sowie Lore-Elemente abseits der direkten Mechaniken klarer erkennbar fortgeführt hat. P.S. Die ganz aktuelle Überarbeitung von D&D 5e ist (wie schonmal gesagt) hingegen dicht an der bisherigen 5e gehalten, und direkt damit kompatibel.
  13. Nach meiner Einschätzung hat Midgard als (eine) deutsche Alternative zu D&D gestartet, und während einer Zeit, in der der deutsche Markt weniger international war, eine gewisse Marktdurchdringung (in seiner Nische) erlangt. In der heutigen Zeit ist dieser Marktvorteil, also auf diese Weise eine gewisse Lücke im heimischen Markt abzudecken, so gut wie nicht mehr vorhanden - insbesondere bei Leuten in meinem Alter (< 40 Jahre) oder noch Jüngeren. Midgard steht heutzutage auf dem deutschen Markt in direkter Konkurrenz zu D&D und vergleichbaren Systemen. Das muss man mE bei der Erfolgsbewertung beachten. Hinzu kommt, dass zur Zeit die etablierte Marketingmacht von Pegasus für M6 deutlich geringer als die von Hasbro/WotC für D&D ist. Das muss man bei einer Erfolgsbewertung also auch berücksichtigen. So oder so kann man mit einem Produkt sogar auf eine Erweiterung des Käuferpotentials abzielen, und gezielt versuchen das bisherige Grundpotential zu übertreffen. Was ein Erfolg ist, hängt also auch von den Erwartungen ab. Darüber hinaus muss man Erfolg relativ zum Einsatz sehen. Als Beispiel: Wenn eine einzelne Person als Nebentätigkeit M6 (eventuell über Jahre) entwickelt hätte, und dann über gezielte Vermaktung an aktuelle Midgard-Spieler ein paar hundert oder gar ein paar tausend Exemplare verkauft, könnte man das als immensen Erfolg werten. Insgesamt ist es aus meiner Sicht von daher selbst mit Kenntnissen einschlägiger Zahlen nicht abschließend klärbar, was genau ein klarer Erfolg wäre oder ist.
  14. Hmm. Ich persönlich denke ja, dass das bisherige Midgard eine Modernisierung dringend nötig hat, bin von den bisherigen Regeln nicht begeistert (eben ein Systemwechsler), und finde dass M4 sowie M5 auf Genre-Ebene im Vergleich mit anderen Systemen nichts Herausragendes bieten. Aber selbst ich hätte als Verantwortlicher weniger breit Änderungen vorgenommen und für klarere Wiedererkennung gesorgt, falls die Prämisse gewesen wäre, das bisherige Midgard zu erhalten. Man ändert im Rahmen eines einzelnen Editionswechsels nicht jeweils signifikant das Regelsystem, die Spielwelt, und das Designteam, falls das vorrangige Ziel der Erhalt (einer kreativen Erbschaft) ist. Selbst der Name des Systems (also "Midgard") ist ja nicht mehr uneingeschränkt gesetzt (ist zwar kein optimaler Systemname, da direkt aus Mytholgie übernommen, aber trotzdem halt der etablierte Name). Mich würde es z.B. nicht wundern, wenn es Überlegungen gibt, diesen Namen nur noch übergangsweise mitzutragen.
  15. Was die diversen (markt-strategischen) Gründe für den Erwerb durch Pegasus und für die deutlichen Änderungen in der Breite sind, würde mich auch interessieren. Das wird man von Außen aber wohl nicht erfahren. Darüber hinaus spricht das in meinen Augen ein entscheidendes Thema an. Zentrale Problematik der Wiedererkennung beim Umstieg ist hier insgesamt, nach dem was ich mitbekommen habe, dass beim diskutierten Editionswechsel, also bei M6, sich quasi sämtliche Hauptelemente, die eine Reihe beim Fortführen wiedererkennbar machen, signifikant verändern: Das Regelsystem, die zentrale/einzige Spielwelt, und das Designer-/Macher-Team ändern sich jeweils spürbar. Es fehlt gewissermaßen ein herausstechendes verbindendes Element, dass die an den bisherigen Editionen hängenden Spieler in die neue Edition mitnimmt. In meiner Wahrnehmung ist das insgesamt bei anderen bekannten Pen&Paper-Reihen, insbesondere bei D&D, anders: Da wurde, bei mindestens einem der genannten Hauptelemente, deutlicher und klarer auf Wiedererkennbarkeit für Spieler der bisherigen Editionen geachtet.
  16. Grundsätzlich tendenzielle Zustimmung zu der allgemein gehaltenen Feststellung zu neuen Editionen. Ich habe mich im letzten Beitrag auf die Art und Weise bezogen wie Manche argumentieren bzw. mit was für argumentativen Punkten sich teilweise geäußert wird. Bleiben Spieler überwiegend bei einer älteren Edition, und steigen nicht um, hat diese Gruppe dadurch ja nichts zu befürchten und auch keine (gemeinsame) Veranstaltung für die älteren Editionen ist gefährdet. Das kümmert nur den Verlag/Verkäufer, aber nicht die Spieler (also von jenen Spielern abgesehen, denen es vorrangig um den wirtschaftlichen Erfolg des Verlags/Verkäufers geht). ----- ----- Persönlich habe ich mit Midgard abgeschlossen, von daher trifft es mich nicht im Geringsten wenn M6 überhaupt nicht meinen Vorstellungen eines brauchbaren Systems entspricht. Je nachdem wie es ausgestaltet ist, werde ich es halt in meiner D&D-Gruppe aus ehemaligen Midgardspielern (die nichts von einer neuen Midgard-Edition wissen) ansprechen oder nicht. Darüber hinaus habe ich in der Gesamtdiskussion Behauptungen widersprochen, dass sich das bisherige Midgard gegenüber D&D in einer prinzipiellen Marktnische befindet (tut es nicht - ist die gleiche Art von Pen&Paper) und dass D&D nicht im Prinzip die Spielweisen, die von M4 und M5 unterstützt werden, auch in äquivalentem Umfang unterstützt. Müsste ich M6 verkaufen, würde ich halt versuchen, ein herausstechendes Unterscheidungsmerkmal zu D&D und anderen D&D-Ablegern zu finden. Das Merkmal muss mir persönlich gar nicht gefallen, aber sollte aus meiner Sicht halt klar ersichtlich vorhanden sein. Um sich auf dem Pen&Paper-Gesamtmarkt mit Detailunterschieden abzusetzen (ob viele oder wenige), fehlt nach dem was ich bisher mitbekommen habe, in meiner Wahrnehmung die dafür erforderliche Marketingmacht hinter M6. Davon abgesehen habe ich nichts Grundsätzliches dagegen einzuwenden, wenn M6 rein an (noch) vorhandene M4-/M5-Spieler oder sogar nur rein an bestimmte Mitglieder dieses Forum vermarktet werden würde. Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass sich ein Produkt in seiner Nische absetzt oder an eine relativ große Gruppe richtet.
  17. Hmm, interessant. Sachen, die du im Kontext zum Teil (noch) als Revolution siehst, ist für mich schon ein Genre-Wechsel - z.B. Umstieg von probenbasiertem System zu erzählerischem System. Aber rein an der statistischen Verteilung mit unterschiedlich zusammengestellten Würfelwürfen herumzubauen ist aus meiner Sicht für sich genommen nichtmal eine Revolution: So würde beispielsweise der durchgängige Umstieg von W20-Würfen zu 3W6-Würfen (wobei dann z.B. 3x 1 ein kritischer Misserfolg wäre, und 3x 6 ein kritischer Erfolg) in D&D 5e an der prinzipiellen Spielweise nichts ändern und sämtliche Herausforderungen würden immer noch auf die gleiche Weise gelöst werden.
  18. Man kann tatsächlich auch auf allgemeine Pen&Paper-Treffen gehen, bei denen man das System was man spielen wird vorher nichtmal kennt. Unabhängig davon ist es halt ziemlich unsinnig, insbesondere aus dem Gesichtspunkt des Systemdesigns, einer neuen Edition anzulasten, dass sie das Potential hat, dass den älteren Editionen Spieler wegfallen. Niemand hindert Leute daran mit ihrem alten Spielmaterial ältere Editionen zu spielen. Findet man irgendwann keine Spieler mehr dafür, ist das ein Problem der jeweiligen älteren Edition und nicht der neuen Edition. Will konkret keiner M6 spielen, wird halt M5 weiter gespielt (wenn nicht zu Konkurrenzsystemem gewechselt wird). Auf gewisse Weise wirkt manches Klagen auf mich im Endeffekt eigentlich eher wie die Befürchtung, dass die neue Edition tatsächlich beliebt und erfolgreich werden könnte, wodurch den älteren Editionen eben direkt Spieler wegbrechen wüden, und einzelne Leute, die an einer bisherigen Edition hängen, dann ohne Events und Mitspieler dastehen.
  19. Die Kluft entsteht aber prinzipiell unabhängig davon was das neue System im Detail ändert - solange irgendetwas Spürbares verändert wird. Genauso wie man seit jeher Leute verliert, die von Edition X nicht auf Edition X+1 wechseln möchten. Das ist grundsätzlich nicht vermeidbar beim Einführen neuer Editionen. Man kann eine gewisse Kompatibilität versprechen und je nach Ausmaß der Änderungen diese einhalten, in der Hoffnung bestimmte Spieler nicht zu verlieren. Dadurch kann man aber genausogut in die andere Richtung Leute verlieren, nämlich die, die aufgrund von Stagnation oder Konkurrenz zu einem anderen System wechseln. Eben auf die gleiche Weise wie man sich auf Cons offenbar nicht mehr um Spieler schert, die nie auf M4 oder M5 gewechselt haben.
  20. Aber das ist doch die prinzipielle Unsinnigkeit der Aussage im Kontext: Wenns keine M4- und M5-Spieler mehr gibt, die auf Cons gehen, spielen dort halt alle M6/Damatu. Um die verlorenen M3-, M2-, und M1-Spieler kümmert sich dort offenbar ja auch keiner. Und von einem Entgegenkommen an die Spieler wie beispielsweise mich, die schon länger an D&D verloren gegangen sind, weiß ich auch nichts. Das ist doch keine inhärente Eigenschaft der Art von Regeländerungen die hier diskutiert werden.
  21. @Fimolas Verstehe den Punkt auf prinzipieller Ebene nicht. Es kann sich prinzipiell genausogut ein M1-Spieler beklagen, dass er auf Cons keine passenden Gruppen findet.
  22. Und jetzt lies dir noch tatsächliche Diskussionen zu diesem Effekt durch. Dabei stößt man auf Leute, die es in Ordnung finden so zu spielen, oder gar selbst danach streben so zu spielen. Im Gegensatz gibt es in diesen Diskussionen auch die Leute, die eine derartige Spielweise als nicht wünschenswertes Spielen oder gar "falsches" Spielen bezeichnen. Darüber hinaus gibt es diverse Leute, die dadurch einen Einfluss auf die neuen Regeln in die eine oder andere Richtung befürchten oder bereits meinen zu erkennen. "Dabei hat das nix mit Regelwerk, sondern nur mit Erwartungen zu tun." Genau. Und es gibt viel zu viele Leute, die ihre "progressive", "traditionelle", oder "was-auch-immer" Spielweise fälschlicherweise mit einen konkreten Regelwerk in kausale Verbindung setzen. In der Spielpraxis gibt es alleine schon durch unterschiedliche und in Teilen inkompatible Regelinterpretationen oder Umgangsformen mit Regeln innerhalb des gleichen Regelsystems eine signifikante Kluft zwischen Spielweisen von Einzelpersonen und Gruppen.
  23. Eine derartige Kluft ist quasi unmöglich zu vermeiden. Solch eine Kluft gibt es bereits zwischen M4- und M5-Spielern: U.a. aus meiner Sicht hat M5 im Detail auch Sachen schlechter gemacht als M4. Eine derartige Kluft gibt es sogar zwischen Gruppen/Spielern, die das gleiche Regelsystem gut finden. Bezüglich D&D 5e kannst du dir dazu beispielsweise Diskussionen rund um den "Mercer Effect" durchlesen. Dabei beklagen sich zum Teil Spieler, die jeweils kein Problem mit dem Regelsystem haben, über die Art und Weise wie die jeweils anderen Spieler mit dem gleichen Regelsystem spielen. Alternativ sind zu dem Thema z.B. Diskussionen rund um die "Stormwind Fallacy" einschlägig - diese je nach individuellen Ansichten gültige Fallacy beschreibt, dass einem "Powergamer" oder "Min-Maxer" fälschlicherweise automatisch schlechteres Rollenspiel unterstellt wird. Derartige Diskussionen sind grundsätzlich mehr oder weniger so alt wie das Spielen von Pen&Papers selbst.
  24. Dabei wäre halt die Frage, inwiefern M4 und M5 für sich genommen tatsächlich wesentlich ausgereifter sind, als es M6 sein wird. Rein grundsätzlich ist jede Änderung, die in einer der älteren Editionen gegenüber dem Vorherigen vorgenommen wurde, nicht ausgereifter. Nur editionsübergreifend unveränderte Teile kann man nach meinem Verständnis auf dieser Ebene als ausgereifter bezeichnen. In gewisser Weise kann man Leuten, die auf Detailebene an M4 oder M5 hängen, schlichtweg auch M4 oder M5 verkaufen. Aus dieser Sicht stellt sich die Frage, warum überhaupt eine neue Edition designed und entwickelt werden sollte. In der Marktpraxis rechnet sich das im konkreten Fall vermutlich nicht (das macht mW nichtmal Hasbro/WotC mit alten D&D-Editionen), aber beispielsweise bei Videospielen gibt es durchaus inhaltlich gleiche Neuauflagen älterer Spiele. Undenkbar ist es nicht, zu versuchen, einer etablierten Spielerschaft eines bestimmten Produktes, eine nicht nennenswert veränderte Fortsetzung zu verkaufen. In der Regel verliert man mit solch einer Strategie im Laufe der Zeit aber eher Käufer und gewinnt tendenziell keine. ----- ----- @Barbarossa Rotbart Selbstverständlich ist die Geschichte lang und kompliziert. Man kann z.B. mit Diskussionen rein zu den aktuellen Änderungen an einer einzelnen Klasse der aktuellen Überarbeitung von D&D 5e ganze Stränge füllen. Um eine inhaltlich sinnvolle Aussage für diesen Forenstrang hier zu schreiben, und um auf die Fragen einzugehen, die ich zitiert habe, ist die grobe Beschreibung der zentralen Aspekte über diverse Editionen hinweg jedoch durchaus eine geeignete Art der Beschreibung. Genre- und spielweltmäßig hat das aktuelle D&D halt tatsächlich noch wiederkehrende Elemente selbst aus den frühen Editionen, und auch sehr alte Abenteuer lassen sich auf Makroebene noch einigermaßen gut mit der aktuellen D&D-Edition spielen (und werden teilweise auch offiziell in neuere Editionen mehr oder weniger überarbeitet sowie erweitert übertragen). Insbesondere auf Mikroebene unterscheiden sich die Editionen aber schon deutlich. ----- ----- Allgemein kann man auch sagen, dass ein Teil der Spielerschaft selbst gar nicht genau weiß, was sie im Detail wirklich zum Kaufen/Spielen bewegt oder davon abhält. Selbstgemachte Angaben zum eigenen Kauf- oder Spielverhalten in der Zukunft sind generell nur bedingt aussagekräftig.
  25. Bezüglich D&D kann ich zu den Fragen ein paar Dinge berichten, die ich mitbekommen habe: D&D hat sich grundsätzlich immer an sein Genre gehalten. Die Macher wollten immer den Spielern mechanisch die typischen Spielweisen ermöglichen, die ein klassisches Pen&Paper dieser Ausrichtung abdeckt, auch wenn sich Schwerpunkte etwas verschoben haben. Innerhalb dieser Ausrichtung hatte D&D mechanisch durchaus auch Revolutionen, die aber tendenziell als Evolutionen vermarktet wurden. Flavour, Namen, und Spielwelten wurden im Grundsatz in jeder Edition mitgenommen, auch wenn nicht Alles in jeder Edition erneut aufgelegt wurde und Elemente teilweise auch mal eine Edition übersprungen haben. Details wurden dabei allerdings immer auch modernisiert - prominente graduelle Entwicklung ist der unterschiedliche Umgang mit Fantasy-Rassismus oder -Sexismus. Bei allen Editionswechseln gab es ausgeprägt Beschwerden sowie Klagen von einigen Spielern, die mit unterschiedlichen Änderungen nicht einverstanden waren. Zahlenmäßig hat das offensichtlicherweise ganz andere Dimensionen als bei Midgard. Die gerade aktuelle Überarbeitung von D&D 5e ist tendenziell die Erneuerung mit den unwesentlichsten Änderungen, wo alles weitgehend rückwärtskompatibel zum bisherigen, noch nicht überarbeiteten, Material zu 5e ist. Das hat den Hintergrund, dass man, wie schon beschrieben, aufgrund der dominanten Marktstellung nach Möglichkeit in keiner Spielgruppe ein Systemwechselbedürfnis wecken möchte, sondern das als AddOn oder Update zum Bisherigen vermarkten will. Aber auch die jetzige Überarbeitung wurde mit Vorabveröffentlichungen von Regelentwürfen, Spieltests, und Umfragen begleitet. Zum Teil gehen Änderungen in Vorabveröffentlichungen außerdem deutlich weiter als später in der eigentlichen Veröffentlichung, um entsprechend Feedback einzusammeln. Die ganzen Diskussionen und Videos dazu sind noch größtenteils im Internet auffindbar. Entwicklungstendenzen wurden insgesamt durchaus auch mal teilweise zurückgedreht, aber mir ist kein Aspekt bekannt, bei dem editionsübergreifend komplett zurückgegangen wurde.
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