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Über Oskar
- Geburtstag 04/01/2008
Persönliches
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Vorstellung-Url
http://
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Name
Oskar
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Wohnort
Offenbach am Meer
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Interessen
Essen, Spielen, Leichtathletik, Spaßkämpfe, Kuscheln, Schlafen
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Beruf
Kneipenhund
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Oskar...ist schlecht im Zählen
Oskar erstellte ein Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Damit Ihr auch mal ein Bild von mir habt... -
Oskar...und sein schlauer Plan
Oskar erstellte ein Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Jetzt im Sommer besuchen mein Chef und ich häufig seltsame Versammlungen der Menschen: Sie sitzen dichtgedrängt und schauen alle in dieselbe Richtung. Sehr laut ist es dort, und manchmal werden die Menschen alle ganz aufgeregt und machen ungeduldige Geräusche. In dieser Umgebung werde ich natürlich auch zappelig, obwohl ich wirklich mein bestes gebe, ruhig zu bleiben. Auch mein Chef starrt wie gebannt nach vorne, jedenfalls möchte er das tun, muss jedoch immer wieder meine Läufe aus der Leine entknoten und ist davon zunehmend verärgert. Plötzlich reicht es ihm, und er leint mich ab. Na gut, dann werde ich mal auf Entdeckungsreise gehen! Auf meinem Weg aus der Versammlung hinaus schnappe ich mir noch schnell ein Stück Pappe voller Essensreste vom Boden. Vorsichtshalber schaue ich mich verstohlen nach meinem Chef um, doch der achtet gar nicht auf mich. Bevor er doch noch auf die Idee kommt, mir nachzusehen, lege ich die Ohren an und rette meinen Leckerbissen ins Freie. Das war ja schon mal ein viel versprechender Anfang; mal sehen, was die Gegend noch zu bieten hat! Neben dem Eingang zur Versammlung steht der heiße Kasten, von dem der böse Mann Würste und Fleischstücke nimmt und sie den Menschen gibt - und zwar nur ihnen. Ich habe schon mehrfach versucht, mich bei ihm beliebt zu machen, doch bei diesem Kerl zieht so gar kein Trick. Sobald er mich sieht, klatscht er in die Hände, schreit mich an und rollt so wild mit den Augen, dass ich lieber die Flucht ergreife. Dort hinten jagt ein Schäferhund begeistert einem Ball hinterher, den sich einige Männer johlend gegenseitig zutreten. Das mag ja lustig sein - für einen Schäferhund. Einem Terrier wie mir zieht damit keiner die Wurst vom Teller. Wieso nur denke ich gerade an Wurst? Ich schaue mich um und entdecke ein vereinzeltes Menschenkind auf dem Boden sitzen. Es lutscht versonnen an einem Brötchen, aus dem heraus der Zipfel einer Bratwurst mich freundlich anlächelt. Wie beiläufig schlendere ich in die Nähe, schnuppere ein wenig hier und dort, lasse meinen Blick jedoch nicht von dem Kind ab. Einige Schritte von dem Krabbler entfernt falle ich auf meinen Hintern und putze mich ausgiebig am Unterbauch. Dabei schaue ich aus dem Augenwinkel, aber genau hin. Tatsächlich: das angebissene Ende des Brötchens ist überaus appetitlich vom Speichel aufgeweicht, aus seiner anderen, mir zugewandten Seite lacht mich die Wurst an. Ein echter Schatz! Der Kleine ist doch wirklich zu blöde: er schiebt die Kostbarkeit immer weiter aus dem Brötchen, von sich weg. Schon jetzt hängt sie weit heraus. Ich dagegen würde ja zuerst schnell die Wurst verdrücken und erst dann das Brötchen. Ruhig bleiben, Oskar! Mein Plan steht, jetzt muss ich erst einmal vieles abschätzen. Zunächst gilt es, mögliche Gefahren zu orten. Wie abwesend betrachte ich die Umgebung, doch niemand schaut nach mir oder dem Kind. Vielleicht hatte es sich ja ebenfalls dauernd in seiner Leine verknotet und war wie ich aus der Versammlung geschickt worden? Die Wurst schlenkert inzwischen schon hin und her. Ich darf gar nicht hinsehen, sonst verliere ich jede Hemmung. Also weiter: Fluchtweg sondieren. Ich hege keinen Zweifel, dass ich schnell genug das Weite suchen kann. Die Schwierigkeit besteht darin, ein gutes Versteck zu finden. Mein Blick schweift über den Platz und bleibt im Schatten unter einer kleinen Treppe hängen. Gut, auch dies wäre geklärt. Ich sehe wieder zum Objekt meiner Begierde und - verdammt: Der Schäferhund hat sein dämliches Ballspiel aufgegeben und stromert in weiten Bögen scheinbar ziellos umher, doch tatsächlich führte ihn sein Weg stetig dem Kind mit der Wurst näher, viel zu schnell, um unbemerkt zu bleiben. Ist das denn zu glauben? Wie ungeschickt kann ein Hund sich denn anstellen? Jetzt setzt er sich doch tatsächlich hin, um sich fadenscheinig am Ohr zu kratzen, wobei er die Wurst keinen Moment aus den Augen lässt. Soll dieser Trampel doch besser wieder Ball spielen, denn diese Vorstellung kauft ihm doch niemand ab! Und wirklich, da eilt bereits eine Frau herbei, stürmt auf ihn zu und beginnt, ihn von ihrem Kind wegzudrängen. Das vergisst, weiter zu essen und schaut den beiden mit großen Augen zu. Ich kann es kaum glauben: Der eine Trottel hält das Essen in der Hand, der andere will es haben, und beide zusammen schaffen es nicht, dieser armen Wurst den Garaus zu machen. Der Schäferhund wird jetzt bockig, er will seinen Platz nicht räumen. Die Menschenmutter hält dagegen, schon wird ihr Ton schrill. Der Schäferhund zuckt zusammen, bleibt jedoch standhaft. Nun hat sogar das Kind begriffen, dass wohl etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Mit halb offenem Mund sitzt es da und lässt langsam die Würstchenhand sinken. Und da passiert es: die Wurst rutscht ganz einfach aus dem Brötchen heraus, fällt und rollt über den Boden. Ich sehe sie liegen und spurte los, der Schäferhund ebenfalls, er muss jedoch zunächst einen Bogen um die fuchtelnde und kreischende Mutter schlagen. Das Kind sieht den großen Hund auf sich zurennen. Es beginnt zu heulen und Brötchenreste zu spucken, die Mutter schreit den Schäferhund noch lauter an, versperrt ihm den Weg und hält ihn fest. Ich schnappe mir die Wurst, noch immer achtet niemand auf mich, und schon bin ich weg mit meiner Beute. Ich liege in meinem Versteck unter der Treppe, lasse es mir schmecken und beobachte die weitere Entwicklung. Wie ein Dieb fühle ich mich so gar nicht. Ganz anders dagegen der Schäferhund: mit angelegten Ohren und Krummbuckel lässt er sich von seinem Chef durchschütteln und ausschimpfen, als hätte er die Wurst gekriegt und nicht ich. Dazu werden Chef und Hund von der wütenden Mutter angekeift; fast möchte man meinen, der Schäferhund hätte das Kind gleich mit gefressen. Wie zum Beweis, dass dem nicht so ist, schreit es fast noch lauter als seine Mutter. Als der arme Köter an die Leine gelegt und weggeführt worden ist und die erboste Mutter ihr heulendes Kind vom Boden aufgenommen hat, wen sehe ich da einsam und verlassen herumliegen? Den Rest vom Brötchen! Den hole ich mir jetzt auch noch schnell. Mein schlauer Plan ist aufgegangen: erst die Wurst und dann das Brötchen! Ich besuche meinen Chef in der Versammlung. Der freut sich, mich zu sehen. Ganz im Reinen mit mir und meiner Welt grinse ich ihn fröhlich an, stoße auf und lecke mir den Fang. Und weil ich so zufrieden bin, setze ich mich brav zu ihm; ich werde nicht mehr angeleint, dafür aber gekrault. Doch frage ich mich, warum nur er mich so argwöhnisch mustert? Euer Oskar -
Neues in der Bibliothek: [drupal=1489]Oskar, Bo & Anton[/drupal]
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Mein Chef und ich entdeckten neulich eine grandiose Hundewiese, auf der immer etwas los ist, wenn wir ankommen. Ich habe dort auch schon zwei Freunde gefunden, mit denen ich so richtig einen los machen kann: Bo, den Glatthaar-Fox, und Anton, die französische Bulldogge. Wir drei sind etwa gleichaltrig und dazu auch noch gleich groß. Und das Schönste ist: Wir sind alle schwarz-weiß gefleckt. In unserem Alter ist es nicht einfach, Spielpartner zu finden, weil unsere derzeitigen Lieblingsspiele Namen tragen wie "Zieh am Stock", "Einer gegen Alle", "Hetzjagd" oder einfach nur "Anpöbeln und Umwerfen". Gerade "Anpöbeln und Umwerfen" ist momentan unser absoluter Favorit, obwohl - oder gerade weil - es böse nach hinten losgehen kann, wenn der Angepöbelte älter, größer und stärker ist und außerdem gar nicht spielen will. Doch unsere Spiele lassen sich ganz einfach ändern; dann wird aus "Anpöbeln und Umwerfen" ganz schnell schon mal "Anpöbeln und Abhauen", dass jedoch erst recht in's Auge gehen kann... Damit ihr das Spiel besser versteht, falls ihr mal mitmachen wollt, erzähle ich von unserer heutigen Partie: Stellt euch mich neulich nachmittags auf der großen Wiese vor, als Bo auftaucht. Freudig renne ich geradewegs auf ihn zu, schlage aber kurz vor ihm einen Haken, ramme ihm meine Brust in die Seite und werfe ihn um. Dabei rufe ich:"Hey Bo, umgeworfen!" Bo liegt auf dem Rücken und zeigt mir trotzdem seine Zähne: "Hey Oskar! Der Haken war nicht schlecht...dann pass mal auf!" Geschmeidig springt er auf und schnappt nach mir, während ich das Weite suche. Er zwickt mich ihn den Hinterlauf und reisst mich um. Schon ist er über mir und sucht mit seinem Fang meinen Hals zu fassen. Das kann er lange versuchen! Ich strampele und schiebe ihn mit meinen Hinterläufen von mir herunter. Wieder flüchte ich, er mir nach. Da ich schneller bin als er, überlaufe ich ihn auf der Außenbahn, bremse ihn aus und schnappe ihn in's Ohr. Bo lässt sich fallen, zeigt mir seinen Bauch und beisst gleichzeitig nach meiner Vorderpfote. Dreibeinig raufen ist schwierig, also lasse auch ich mich in's Gras fallen, wo wir uns liegend beharken. Dann springt Bo auf mich, ich rolle zur Seite und springe auf ihn, er duckt sich weg und springt wiederum auf mich, wobei ich ihm sein Hinterbein wegreisse. So wälzen wir uns, bis wir ein verrotztes Schnaufen hören: "Hey Jungs, alles klar?" "Anton!" rufen wir beide begeistert und leicht außer Atem. "Kumpels!" johlt Anton, die französische Bulldogge. "Spielt Ihr Anpöbeln und Umwerfen?" Bo:"Eigentlich war's ja Anpöbeln und Hetzjagd, aber Hetzjagd ist ja nicht so Deine Sache..." Anton ziert sich:"Jaah, doch schon...aber nicht dauernd. Ihr seid zu schnell und ausdauernd. Wir könnten doch mit Umwerfen spielen?" Für Begrüßung und Gespräch sind wir selbstredend aufgestanden und haben uns gegenseitig freundlich unsere Hinterteile präsentiert, schließlich hat man Kinderstube! Nun lecken wir uns gegenseitig die Nasen, wie das Kumpels eben so machen. Ich:"Och Anton, Rennen sollte für mich schon dabei sein, von der reinen Prügelei komme ich nicht außer Atem." Bo:"Geht mir ähnlich, Anton. Und ein wenig laufen tut Dir auch mal ganz gut, Du kleines Dickerchen!" Anton:"Du nennst mich Dickerchen, Du Pfund Suppenfleisch auf Beinen? Pass mal gut auf!" Er nimmt die Verfolgung auf, und Bo ist so sportlich, sich erwischen zu lassen. Im Handumdrehen liegt er auf dem Rücken, denn Anton ist schon im Spiel ein echter Gegner: "Hör auf, Anton, das kitzelt!" Ich greife ein und renne Anton um. Jedenfalls versuche ich es, doch ich pralle einfach von ihm ab und lande im Gras. Nun sind die beiden über mir und schnappen nach meinen Ohren. Ich winde mich unter ihnen heraus und wende mich gemeinsam mit Bo gegen Anton, der sich auf den Rücken fallen lässt. Dann werfe ich Bo um, Anton hilft mir. Wir lassen Bo entkommen und jagen ihn über die Wiese. Das heißt: ich jage Bo und versuche, ihn Anton vor die Nase zu treiben, denn der strampelt hinter uns Terriern her, als schwömme er; wenn er sprintet, verwandeln Antons Beine sich in ein völliges Durcheinander. Plötzlich wendet sich Bo gegen mich und wirft mich gemeinsam mit dem schnaufenden Anton um. Und dann geht's richtig los: Ich werfe Bo um und Anton wirft mich um, gemeinsam werfen Bo und ich Anton um, ich wiederum pöbele Bo an und lasse mich von ihm jagen, werde auf der Flucht gestellt und von ihm umgeworfen, während Anton heranstürmt. Ich ziehe Bo am Genick mit mir auf den Boden, Anton wirft sich in's Gemenge, wird aber von Bo und mir besiegt, worauf Bo mich umwirft, jedoch von Anton angepöbelt wird. Ich stehe Anton bei, und gemeinsam Bo niederringend gehen wir zu dritt zu Boden, wo wir ausgiebig die Pfoten gegeneinander stemmen und uns die Zähne zeigen, bis wir gleichzeitig aufspringen und ein Knäuel aus fliegenden Ohren und blitzenden Zähnen bilden, aus dem heraus Anton springt, herumwirbelt und Bo und mich gemeinsam fordert: "Hey Jungs! Eine Runde Einer gegen Alle! Los doch, wenn ihr Rüden seid!" Das lassen wir uns nur einmal sagen, und von zwei Seiten spurten wir auf ihn zu, täuschen beide an, wollen ihm beide in den Hintern beissen, rennen aber ineinander, sehen uns kurz an und fallen sofort übereinander her. Anton nutzt seine Chance, beisst Bo und mich in die Ohren und ergreift die Flucht. Bo und ich natürlich sofort hinterher, Bo fasst Antons Hinterbein, ich springe der Bulldogge auf den Rücken, verbeisse mich in sein Genick und drücke ihn mit meinem Oberkörper auf den Boden. Jedenfalls will ich das, aber ich bin zu leicht. Bo liegt auf der Seite, reisst an Antons Bein und tritt ihm dabei in's Gemächt. Sehr langsam und mühsam kämpfen wir ihn nieder, wobei wir Anton sich noch stärker fühlen lassen, als er eh schon ist. Zufrieden und dampfend vor Erschöpfung liegen wir ihm feuchten Gras und sehen in den grauen Himmel. Das Leben ist heute ganz schön schön, auch wenn es ständig regnet... "Hey, aus dem Weg!" Oha, wer spricht? Völlig verdutzt sehen wir hoch und in eine sehr dicke, ergraute Nase zwischen Triefaugen in einem sehr alten und breitgewachsenen Hundegesicht. Jetzt sind wir drei aber so gar nicht in der Stimmung, irgendjemanden auf der Welt ernst zu nehmen, noch nicht mal unsere Chefs. Wir vergessen jeden Anstand, springen auf und rufen im Chor: "Hey, was willst Du denn, Großer? Geh' doch um uns herum, wenn wir Dir im Weg sind!" Dann kläffen wir schrill durcheinander. Anton :"Ich bin Anton, die Bulldoge! Die beiden Terrier sind Oskar und Bo!" Bo:"Heyhey! Ich bin Bo, der Fox-Terrier, der da ist Oskar, der schnelle Ratero, und dies ist Anton, die Bulldogge! BULLDOGGE, verstehst Du mich? Hey!" Ich:"Hey, Genau! Ich bin Oskar, und dies ist Anton, die Bulldogge, den keiner umwerfen kann! Und der Fox neben mir ist Bo, der Schinkenbeisser! Den kriegst du nicht so leicht abgeschüttelt!" Chor der Junghunde:"Hey! Hey, hey! Lass uns Einer gegen Alle spielen! Du gegen uns, und ohne Hetzjagd! Na los, Großer! Hey!" "Ich bin Castor, der Pitbull. Ihr und Eure Kindereien interessieren mich nicht. Es regnet, mein Chef hat es eilig. Ich bin froh, dass ich heute überhaupt raus darf, und jetzt gehe ich eine schnelle Runde und markiere mein Revier." Mit diesen Worten schiebt sich der alte Rüde unwirsch und steifbeinig an uns vorbei. Bo und ich sehen uns fragend an, schließlich haben wir bisher noch jeden herumgekriegt. Wärenddessen schnuppert Anton kurz dem alten Castor am Hintern, doch der dreht ihm nur seinen mächtigen Kopf zu, macht einen langen Hals und zeigt seinen gelben, abgenutzten und dennoch mörderischen Fang, über den er mit der Zungenspitze leckt. Ohne jeden Laut. Uns allen wird plötzlich sehr flau, wir senken die Ohren, ziehen die Ruten ein, sagen die Partie ab und schleichen vom Platz. Sogar zu einem Versuch von Anpöbeln und Abhauen fehlt uns der Mut. Gleichzeitig pfeifen alle unsere Chefs nach uns, und selten haben wir so einmütig und freudig gehört. Schon auf dem Weg zu ihnen beginnen wir wieder uns anzupöbeln. Und doch sehen wir ein paar mal verstohlen zu Castor zurück. Der wäre ein echter Gegner gewesen, er hätte doch wenigstens für eine ganz kurze Runde bleiben können! Zu dritt hätten wir ganz bestimmt eine Chance gegen ihn gehabt... Vielleicht sollten wir ihn mal bei Sonnenschein anpöbeln? Euer Oskar
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Mit Krücken gehen ist doof!
Oskar kommentierte Bruder Buck's Blogbeitrag in Das wunderbare Tagebuch nicht jeden Tages
Gute Besserung dir! Ich war ja auch neulich in Narkose und wachte ohne Nüsse auf! Also schau mal besser gleich nach, ob noch alles an dir dran ist... Viele Grüße! -
Oskar levitiert erfolgreich!
Oskar erstellte ein Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Jeden Abend gibt der nette Mann aus der Küche mir ein Stück Möhre. Möhre ist klasse! Jetzt jedoch liegt sie auf der Kante des Eimers, der immer so streng riecht. Wäre ja nicht weiter schlimm, stünde der Eimer nicht schon wieder hinter dieser Stufe und weit außerhalb meiner Reichweite. Mist, verdammter! Und schon wieder liege ich vor dieser verflixten Stufe, lege mein Kinn darauf und konzentriere mich: "Komm! Komm zu mir! Hey, Möhre, alter Kumpel, schwing dich zu mir! Wie wär's mit uns: Nur du und ich; für ewig im Magen vereint?" Manchmal fürchte ich, mein halbes Leben könnte im Liegen vor dieser dämlichen Stufe verrinnen, während ich mich verzweifelt abmühe und meine geistigen Anstrengungen als schnödes Betteln abgetan werden! Und wie so oft mühe ich mich vergebens, denn die blöde Möhre rührt sich nicht. Gut, so langsam bin ich diese Ignoranz von den Objekten meiner Begierde gewohnt. Dennoch gebe ich nicht auf, denn an meine allabendliche Möhre habe ich mich gewöhnt und auch daran, dass der nette Küchenmann sie mir stets vor die Nase tragen muss, weil sie genau wie der Frischkäse nicht von selber zu mir kommt. Aber heute läuft es anders als sonst, irgendwie theatralischer: Dämliche Möhre liegt regungslos auf Eimer, Küchenmann macht überhaupt keine Anstalten zur Übergabe, Chef zeigt zuerst auf sie und dann mit übertriebem langen Finger auf die Stufe:"Stop!" Bin ich tatsächlich umgeben von herzlosen Zweibeinern, die einem hilflosen Rübenstück den Weg zu seiner Bestimmung verweigern? Was überhaupt soll das ganze Getue, das Ding ist doch sowieso für mich bestimmt, und über die Stufe laufe ich eh nur, wenn ich ganz sicher unbeobachtet bin - zumindest nur, wenn ich mich so fühle... Und außerdem: wer soll hier und jetzt erzogen werden, die Möhre oder ich? Und wozu? Schließlich liegen wir beide seit Anbeginn der Zeiten ganz treu und brav jeder auf seinem angewiesenen Platz! Ich versuche, sie zum Ungehorsam zu überreden, denn sicher ist sicher: Ständig steht einer der beiden bei mir, und ich will mich nicht erwischen lassen. Schließlich bin ich nicht blöde, die Möhre jedoch vielleicht schon... "Gib alles, kleine Rübe! Spring vom Eimer und rolle nur ein wenig zu mir, den Rest mache ich! Vertrau mir; ich bin Oskar, ich lasse dich nicht im Stich!" Drecksmöhre, dreckige! Liegt da wie taub und rührt sich nicht. Ich könnte echt verzweifeln. Verdammt, jetzt höre ich auch noch den Küchenmann, wie er über den Boden schubbert. Gleich wird er den Eimer weg nehmen, und damit auch die Möhre. Ist ja klar, wo sie doch devot und ignorant auf dessen Rand herumlungert und der Küchenmann den Eimer gleich brauchen wird. Trotzdem betrete ich die Stufe ganz bestimmt nicht, nachdem mir doch ständig und von allen Seiten in's Ohr gehämmert wird, wie sehr sie 'STOP!!' ist; doch beschwöre ich mein Möhrenstück weiterhin: "Du bist mein; ich bin dein, lass nur dich in mein Mägelein!" Mein Chef steht hinter mir, der Küchenmann vor mir, so langsam gebe ich auf und verliere die Lust. Und da geschieht es, ganz einfach so: Beide nicken, ich nicke einfach mal mit, und plötzlich fasse ich die Möhre mit meinen Zähnen! Mann, ist die lecker! Da könnt ihr mal sehen, was die Kraft des Geistes alles bewirken kann, wenn sie nur gezielt und konzentriert eingesetzt wird... Euer glücklicher Oskar -
Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Oskar kommentierte Oskar's Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Hey Solwac! Jetzt bin ich schon viel größer! Beim Tierarzt wurde ich gewogen und kam auf 7,8 Kg. Minus Klöten... -
Oskar hat ein Fremdsprachenproblem
Oskar kommentierte Oskar's Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
@ Solwac: Ich war gar nicht nie in keiner Schule. @ Airlag: Genau! Die Zwischentöne sind das Salz in der Suppe des Gesprächs! Oder so... -
Oskar beweist Großmut
Oskar kommentierte Oskar's Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
EY! Ich verbitte mir derartige Unterstellungen, pfui! Ich bin ein reinrassiger Terrier, aber Wasser ist nun mal nicht meins, erst recht nicht, wenn es so kalt ist, dass es hart wird. Das überlasse ich den Labradoren und Retrievern, als Entenhunde schwimmen die rund um's Jahr. Ich nicht. Klar kann ich schwimmen, ich will halt nicht. Deshalb bin ich noch lange keine Katze! -
Oskar übt sich in telepatischer Levitation
Oskar kommentierte Oskar's Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Schinken sind ja eigentlich Beine, das ist ja das fiese... -
Oskar übt sich weiterhin in telepatischer Levitation
Oskar erstellte ein Blogbeitrag in Oskar - aus dem Leben eines Terriers
Ich liege flach auf dem Steinboden und habe den Kopf so weit wie möglich auf der Stufe nach vorne geschoben. Die Stufe markiert die Grenze, ich darf sie niemals betreten, sonst knallt es von allen Seiten auf mich ein: Dann weist mich mein Chef sehr nachdrücklich zurecht. Und der Mann, der immer in der Küche steht und so lecker riecht, ist dann auch gar nicht mehr nett, sondern stampft immer so fest seinen Fuß dicht vor mir auf, dass ich lieber von selber die Biege mache. Die Stufe gehört zu der Handvoll Grenzen, die ich nur ganz heimlich übertrete, und auch dann nur unter Absicherung nach allen Seiten. Was jetzt leider nicht möglich ist, denn es sitzen ganz viele Menschen herum, mein Chef geht ständig an mir vorbei und der Mann in der Küche schaut ganz oft heraus. Deshalb liege ich platt auf dem Bauch im Weg und tue dabei ganz harmlos: Gerade außerhalb meiner Reichweite liegt nämlich dieser weiße Batzen und riecht verführerisch nach Frischkäse. Ich fixiere ihn schon seit gefühlten Ewigkeiten. Nun konzentriere ich meine geistigen Kräfte und richte sie auf ihn: "Komm! Komm zu mir, lecker Ding!" Der blöde Batzen rührt sich nicht. "Schnell, bevor Du platt getreten wirst! Rette Dich zu mir, bei mir bist du sicher! Ich bin dein Freund, ich mag dich!" Ich glaube nicht, dass er so schlau ist und meine Lüge durchschaut. Außerdem habe ich ja nicht einmal richtig gelogen, denn ich mag ihn wirklich, zum zweiten ist er in meinem Magen tatsächlich gut aufgehoben, und drittens ist keinem geholfen, wenn er unter einem Schuh sein kurzes Leben aushaucht. Doch der Batzen tut tatsächlich so, als hörte er mich nicht, so etwas mag ich ja besonders gern. Ich verlege mich auf's Drohen: "Hör zu: Ich bin schneller, stärker und hungriger als du! Sicher willst du mich nicht gegen dich aufbringen! Wenn Du also nicht zu mir kommst, du elendes Häufchen, dann komme ich und hole dich mir! Wirst schon sehen, wie schnell das geht!" Doch bin ich im Eifer anscheinend auffällig geworden: Mein Chef und der Mann aus der Küche reden über mich, ich sehe es an den Blicken, die sie mir zuwerfen. Schnell falle ich wieder auf den Bauch und spiele die Unschuld. Es klappt! Der Mann aus der Küche beugt sich zu dem renitenten Klecks und hebt ihn für mich auf, er benutzt dafür sogar ein Stück Papier. Sicher, damit er den leckeren Käse nicht im Geschmack stört... Jetzt richtet er sich wieder auf, bestimmt wirft er mir gleich den Leckerbissen zu; ach, was mag ich diesen Mann gerne! Und damit er das auch ganz sicher weiß, setze ich mich auf und wedele ihn erwartungsvoll an, was er mit einem Grinsen erwidert. Ein freundliches Grinsen ist die menschliche Antwort auf ein herzliches Wedeln, müsst ihr wissen. Doch halt, was macht er denn jetzt? Er dreht sich von mir weg und wirft den armen Frischkäse mitsamt Papier in die große Tonne in der Küche! Nein! Bitte nicht! Er weiß doch genau, dass ich dorthin erst recht nicht darf, wie soll ich denn jetzt an den Batzen kommen? Sicher: Der Klecks war sehr ungezogen und überhaupt nicht folgsam, aber ist das denn ein Grund, ihn gleich in die Tonne zu werfen? Ich gehorche ja auch nicht immer und lande nicht im Müll! Beleidigt ziehe ich mich auf mein Lager zurück, um über verschiedene Fragen nachzudenken: Wo sitzen bei einem Batzen Frischkäse die Ohren? Kann Frischkäse laufen? Warum wird mir noch nicht einmal eine solche Kleinigkeit gegönnt? Und aus welchem Grund steht diese dämliche Stufe genau dort und nicht einen Schritt weiter hinten? Sinnierend, Euer Oskar -
Nach jetzt vier Monaten bei meinem Chef muss ich mal eines vorweg schicken: Wo ich geboren wurde, war es immer schön warm. Jeden Tag schien die Sonne, und es roch nach Meer. Wir Hunde lieben es, faul in der Sonne am Hafen zu liegen und den Gerüchen hinterher zu schnuppern, auch wenn ich selber niemals dazu kommen sollte. Die anderen erzählten mir davon, und ihre Augen wurden groß vor Sehnsucht. Die anderen waren die eingefangenen Straßenhunde, die den größten Teil der Bewohner in dem großen, staubigen Gehege ausmachten, in dem ich als Welpe landete, fast direkt nach meiner Entwöhnung. Aber das ist eine andere Geschichte... Inzwischen wohne ich bei meinem Chef, und bei dem gibt es immer nicht nur ausreichend zu essen, sondern ich bin auch nicht mehr ganz allein unter Hunden. So etwas hört sich aus meinem Mund vielleicht etwas seltsam an, aber wir Hunde sind ja dafür geboren, mit Menschen zusammen zu leben. Wie auch immer, ich möchte nicht in mein früheres Leben zurück! Obwohl es hier zur Zeit wirklich ganz furchtbar kalt ist! Während der ganzen letzten Wochen lag Schnee. Die Straßen waren entweder mit grauen, matschigen Klumpen bedeckt oder mit einer gefährlich glatten und harten Schicht überzogen. Es ist merkwürdig: In der Nacht, wenn wir heim kommen, ist der Schnee auf der Straße schön weiß und luftig, aber schon am nächsten Morgen hat er sich in diese grauen und stinkenden Klumpen verwandelt, riecht nach Gummi und verbrannt zugleich. Außerdem verbirgt er scharfe Steinchen, die sich in meinen Ballen verfangen und stechen. Kurz gesagt: Schnee auf der Straße ist total blöd. Schnee im Wald dagegen wird mit den Tagen zwar härter und rauher, bleibt aber so frisch und duftig, dass ich noch tagealten Fährten folgen kann. Schnee im Wald macht Spaß. Zumindest hat er das bis neulich getan, denn seit heute ist der ganze schöne Waldschnee weg, einfach verschwunden! Erst gestern habe ich gemerkt, um wieviel dünner er gelegen hat, und heute war er nicht mehr da. Schade. Stattdessen sind Waldboden und Wege völlig aufgeweicht und schlammig. Jetzt rutsche ich mit den Hinterläufen weg, wenn ich ganz enge Kurven laufen und Haken schlagen will. Aber kalt ist es immer noch, nur eben auch noch schrecklich nass dazu. Nach unserem heutigen Gang war ich nicht nur bis zur Nase voller brauner Sprenkel. Ich hatte auch lauter krustige Schlammzotteln am Bauch und auf dem Rücken, weil ich nicht vorher wusste, wie tückisch ein solcher Boden sich auf Sprinter wie mich auswirkt. Schußendlich hat diese blöde weiße Schäferhündin mich nur deshalb erwischen können, weil ich in diesem knöcheltiefen Matsch eben nicht meine Wendigkeit ausspielen konnte. Zuerst lief ja alles wie geplant: Sie hatte ihr Spielzeug abgelegt und schnupperte versunken an den Büschen. Ich schlich mich von hinten heran, spurtete auf den letzten Metern los, schnappte mir das stinkende Ding und wollte mit ihr das älteste Hundespiel der Welt spielen. Mann, war die vielleicht sauer, nachdem ich sie so richtig angestachelt hatte und ihr ständig vor der Schnauze entwischt war! Ich bin sogar zweimal aus vollem Lauf über sie hinweg gesprungen, als sie glaubte, mir den Weg abschneiden zu können! "Gib mir meinen Ball zurück, du mieses Stück von einem Terrier!" knurrte sie mich schon ganz ordentlich böse an. Aha, dachte ich, diese Bälle können ja ganz schön verschieden aussehen. Ich selber mache mir ja gar nichts aus ihnen - außer, sie gehören einem anderen... und der Anfang war vielversprechend! Ich nuschelte an ihrem versabberten und erdigen Fetzen vorbei: "How ihm bir, how ihm bir! Pang miff boch, bu pwäbew Paf! Um iff bim peim Püpp, iff bim eim pompepper Pewwier!" Ich musste lachen, als ich mich so reden hörte, weil ihr komischer Ball ganz schön groß, schlaff und schwierig zu halten war. Er roch nach ihr und nach Mensch, und auch ein wenig nach Leder. Die weiße Schäferhündin lachte kein bischen. Sie:"Wenn du mir nicht sofort meinen Ball zurück gibst, wirst Du es bitter bereuen! Lass ihn endlich fallen!" Ich:"Iff beweue miemiemie, bemm iff bim Offkar, ber Pewwier! Waff iff hage, hage iff! Um bu barff mie gah miw pum, beim Peff bwehb bir bem Halw ung!" Sie setzte sich mit gerunzelter Stirn erst einmal hin und legte den Kopf auf die Seite: "Hä?" Nun ja, es war nicht einfach, mit diesem Fetzen in den Zähnen deutlich zu sprechen und gleichzeitig vor ihr zu flüchten. Außerdem begann ich zu speicheln, weil mir lauter Erde von ihrem blöden Ball in den Rachen geriet. Dazu musste ich ihn immer wieder nachfassen, weil er so glitschig war. Ich legte ihn erst einmal ab, spuckte die angesabberte Erde aus und grinste: "Du bist so träge wie ein dickes Schaf, und Du kriegst mich nie! Ich bin Oskar, ich nehme fast nichts ernst, weil mir immer die Sonne aus dem Arsch scheint!" Gut, ich gebe zu, das war ein wenig dick aufgetragen. Vor allem, da sie bestimmt dreimal so schwer ist wie ich und, um bei der Wahrheit zu bleiben, überhaupt nicht dick. Im Gegenteil, bis dahin hat sie sich als wirklich sportlich erwiesen und ist bei ihrer Jagd auf mich einfach nur an ihrer Größe und meiner Wendigkeit gescheitert. Jedoch geht nun einmal mein sonniges Gemüt ganz gerne einmal mit mir durch, so auch jetzt. Was ein Fehler war, ich sehe es an ihren funkelnden Augen. Der Witz mit dem dicken Schaf war zuviel, tatsächlich hat sie ihn anscheinend schon beim ersten Mal verstanden und mir nur eine zweite Chance gegeben. Vielleicht sollte ich die Sache nicht zu sehr auf die Spitze treiben...? Sie:"Gut, kleiner Oskar. Du hast gewonnen. Behalte einfach meinen Ball." Langsam steht sie auf, blickt demonstrativ ins Nirgendwo und bläht ihre Nase nach imaginärem Wild. Doch ich spüre im Genick: Sie meint mich. Sie:"Behalte ihn einfach, solange Du kannst. Meine Menschenfrau hat ihn mir geschenkt, als ich ein Welpe war, und sie darf ihn seitdem immer bis an mein Seeufer tragen und ihn für mich werfen. Verstehst Du? Meine Menschenfrau, mein Ball, mein See! Jetzt wirst du gegen mich kämpfen. Und die Sonne werde ich dir aus deinem kleinem Terrier-Arsch zu den Ohren hinaus beißen. Mach dich bereit! Ich bin Candy." Oh, verdammt! Ich habe mich leicht verschätzt: Die Gute ist eine erstklassige Alpha-Hündin, die würde niemals mit mir spielen, erst recht nicht um ihren Ball. Sie ist für ihre Verhältnisse nur überaus geduldig gewesen. Ich habe meine Wirkung als Womanizer wohl zu hoch eingeschätzt, denn gerade jetzt setzt sie dieses kalte Lächeln auf, dass jeden Rüden stocken läßt. Ihre Chefin steht auf dem Weg und lächelt freundlich zu uns herüber: "Na? Und Ihr beide spielt schön? Wo ist denn Dein Herrchen?" Ich habe keine Ahnung, was ein Herrchen ist, aber etwas in ihrem Ton erinnert mich an meinen Chef, den ich in diesem Moment ungeduldig von Weitem pfeifen höre. Mist, schon wieder habe ich seine Aufforderungen zum Weitergehen und Nachkommen überhört, was bedeutet, dass ich mit dieser Hündin auf mich allein gestellt bin. Das ändert einiges. Ich grinse die Schäferhündin unsicher an: "Hey! War nur Spaß? Hier hast du deinen Ball zurück. Schau, ich lege ihn hierhin und gehe einfach? Und wir beide tun so, als wäre nichts gewesen, ja?" Sie dreht die Ohren nach hinten, zeigt mir ihren Fang und leckt sich mit kurzer, spitzer Zunge darüber: "Klar. Nur Spaß, kleiner Scheißer. Du kannst es ja versuchen: Geh Du nur; dreh Dich einfach um und geh. Vielleicht spürst du dann weniger." Dabei knickt sie hinten sprungbereit ein. Meine Gedanken überschlagen sich: Abhauen und überleben? Schnell genug bin ich, meinen Chef zu erreichen. Kluge Wahl, genau das sollte ich tun! Aber: Sie hat mich einen kleinen Scheißer genannt! Mich, Oskar! Aus heiterem Himmel kommen Stolz und Kampfgeist über mich, wobei ich aber nicht meinen Humor verliere: ich drücke die Brust auf die Erde und strecke meine Rute kerzengerade in die Luft. Dabei lache ich sie unbekümmert an: "Das fetteste Schaf kommt zuerst auf den Spieß!" Sie nimmt zwei Sätze Anlauf, dann springt sie ab, wie ich es geahnt habe. Ich zwinge mich mit meiner Hechtrolle zu warten, bis sie fast über mir ist, damit sie ihren Sprung nicht mehr ändern kann. Dann will ich mir ihren blöden Ball schnappen und zur Seite weg hechten. Toller Plan, er geht auch auf, aber nur bis zu dem Teil mit "Ball schnappen": Meine Hinterbeine rutschen in die eine Richtung weg, meine Vorderbeine in die andere, ich lande mit meinem Hintern seitlich und liege plötzlich halb auf dem Rücken. Sie kommt über mich wie ein böser Schneesturm, ich sehe nur noch Zähne und höre sie röhren: "Das war's für Dich!" Ich rolle endgültig auf den Rücken, ergebe mich in mein Schicksal und biete ihr meinen Hals. Dies also ist mein Ende. Ein übermütiger kleiner Terrier, totgebissen in eiskalter und nasser Walderde von einem tollwütigen Schaf auf der Jagd nach seinem Ball. Pech, aber selber schuld. Doch halt! Kampflos gehe ich nicht in den Tod! Gerade noch rechtzeitig erwache ich aus meiner Schockstarre: Bestimmt bin ich kleiner, vielleicht bin ich unterlegen, doch sicher besitze ich ein junges Gebiss mit spitzen Zähnen und ganz bestimmt bin ich ein Terrier! Wir sind zwar klein, haben jedoch mächtig Kraft im Kiefer! Ich grabe meine Hinterläufe in ihren Bauch, kratze ihr mit meinen vorderen Krallen das Gesicht (das habe ich Thomas abgeschaut) und beiße nach ihrer Nase. Ganz plötzlich ist die Schäferhündin nicht mehr über mir. Ich bleibe vorsichtshalber noch ein wenig im Schlamm liegen, der mir zum Verhängnis wurde und der sich dennoch mit einem Male so wunderbar weich und lebendig anfühlt. Dann höre ich ihre Chefin kreischen, wobei deren nachgiebiger Tonfall so gar nicht zu ihrer schrillen Stimme passen will: "Candy!! BÖSERBÖSER Hund! Du KANNST doch nicht den ARMEN kleinen Hund verbeissen! PFUIPFUI! Der will doch nur SPIELEN! PFUI! AUS! SITZ! AUS! PLATZ! PFUI! AUSundSITZ! SITZSITZPLATZ!" Candy antwortet ihr in demselben kalten Ton wie vorher zu mir: "Moment, Frau! Fass mich nicht an! Er hat mir deinen Ball gestohlen und mich beleidigt!" Und dann geschieht das Unfassbare: Candy knurrt ihre Chefin an! Sehen kann ich von der Szene nicht viel, weil ich die Gunst des Augenblicks nutze und auf den Bauch rolle, wobei ich mich noch mehr mit nasser Erde beschmiere. Dann gebe ich einfach Fersengeld, denn alles in allem kann ich dieses Gespann so gar nicht einschätzen: Candy ist mir zu herrschsüchtig, Ihre Chefin zuwenig Alpha für Candy, und das beide anscheinend ihren Status untereinander nicht geklärt haben, verwirrt mich. Wer von beiden sagt denn jetzt bitte dem anderen, wann wer was tun oder lassen soll? So etwas habe ich noch niemals in meinem kurzen Leben mit ansehen müssen. Ich gehe, ich renne fort von hier. "AUS, Candy! AUS! SITZ! PFUI!" "Lass mich los, Frau!" "PFUIPFUIPFUI! BÖSER Hund! SITZ!" Die schrillen Schreie verblassen hinter mir. Pfui? Egal, ich sehe zu, dass ich zu meinem Chef komme, der schon ziemlich ungeduldig wartet und mir mit der Pfeife den Weg weist. Und was sagt er, als ich endlich bei ihm bin? "Hey Kleiner, gibt's dich auch noch? Du siehst aus wie ein Schwein!" Ich kriege mich kaum ein vor Freude, doch er hält mich auf Abstand, klar, ich habe ja nicht gehört. "Oskar: Hier!" Ich setze mich vor ihn, er leint mich an. So, wie er mich anblitzt, hat er schon ganz schön lange auf mich gewartet hat. "Oskar: Fuß!" Folgsam setze ich mich neben ihn und warte auf seinen ersten Schritt. Ich sage Euch: Zum ersten Mal habe ich dieses Kommando gerne befolgt und bin mustergültig bis zum Auto neben ihm gelaufen. Dort hat er sein Schweigen gebrochen: "Ok, alles gut. Guter Oskar!" ...und mir etwas zu naschen gegeben! Nach allem Nachdenken auf der Rückfahrt weiß ich immer noch nicht, was ein Pfui ist. Jedenfalls nichts Schlimmes, glaube ich. Andererseits hat Candys Chefin auch Kommandos geschrieen, die ich selber schon ganz gut kenne, wenn auch in einem Ton, über den auch ich gelacht hätte, trotz der schrillen Lautstärke. Komisch, mein Chef schrillt mir nie in die Ohren und trotzdem weiß ich genau, wie ernst er wann seine Kommandos meint. Ich weiß auch schon genau, dass er mich zuerst am Genick zieht und, wenn ich dann noch widerborstig bin, mir entweder den Knöchel auf die Nase haut oder mir in's Ohr beißt und mich dabei anknurrt. Und wie er knurren kann! Zwei Dinge habe ich heute gelernt: In Zukunft werde ich genau hinhören, ob ein Hund seinen Chef auch Chef nennt. Denn wenn nicht, kann die Sache böse ausgehen! Und, noch wichtiger: Prüfe genau den Untergrund, bevor Du losrennst! Euer Oskar