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Drachenmann

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  1. @ puppetmaster: So oder so scheint dein Gnomen-Sp einen zauberkundigen Komplizen zu brauchen.
  2. @ BB : Wuh, das wäre wirklich eine harte Nummer. In diesem Moment wäre die persönliche Ebene ein echtes Handicap. Aber sicher, du hast völlig recht: Persönliche Sympathien und Antipathien bezüglich der Vergabe sollten möglichst ausgeschlossen werden.
  3. Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung, angestoßen durch Alas Vens Bedenken, wäre folgende: Jemand hat es selber nicht so dick, kann sich den Con aber leisten. Gerade so. Sein Freund kann sich den Con so gar nicht leisten, beiden liegt die gemeinsame Teilnahme aber sehr am Herzen. Nun könnte der erste dem zweiten privat unter die Arme greifen und sich diese Unterstützung von einer Förderkasse im Nachhinein subventionieren lassen. Eine Abfolge, die in dem engen Personenkreis von Betroffenen und Entscheidungsträgern m.M.n. legitim, nachvollziehbar und tragbar wäre.
  4. Meine Rede. Die Sache mit dem Vorschlagen durch einen Dritten sehe ich nicht als "outen". Ok, dabei gehe ich von mir selber aus: Ich wäre zu stolz, selber um eine Unterstützung zu bitten, wäre aber sehr gerührt von einem freundschaftlichen Hilfsangebot. Allerdings gebe ich dir indirekt recht: Ich fände es überhaupt nicht witzig, würde die Unterstützung hinter meinem Rücken angeleiert. Dieser Umstand aber wäre meinen Freunden ziemlich sicher bewusst. Es mag aber auch durchaus andere geben, die davon grundsätzlich pikiert wären, nach dem Motto: "Was geht euch meine Lage an und woher wisst ihr überhaupt davon!? Wenn ich Hilfe möchte, werde ich schon selber fragen!" Da sich das Ganze aber im persönlichen Bereich abspielen würde, unterstelle ich jedem, seinen Bekannten/Freund richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu verhalten. Schließlich stellt meine Idee, auch einen anderen für eine Unterstützung vorschlagen zu können, nur einen weiteren möglichen Weg zum Ziel dar. Keinesfalls soll er der einzige sein. Da die Menschen sehr verschieden sind und auch entsprechend unterschiedlich mit einer eigenen Notlage umgehen, halte ich es für wichtig, zumindest eine Alternative zum eigenen Antrag anzubieten. Meine Hauptargumente für diese zusätzliche Möglichkeit, eine Unterstützung einzuleiten, sind die Diskretion der Beteiligten und die persönliche Ebene, auf der die Unterstützung stattfände: "Wir alle wollen dich beim Con dabei haben, du selber willst ebenfalls unbedingt dabei sein, dann schauen wir mal, wie wir die fehlenden Kröten zusammen kriegen." Ausgangspunkt für mein Ansatz ist dabei in jedem Fall, dass der Betroffene einer Unterstützung offen gegenübersteht und sie nicht grundsätzlich ablehnt. Das sollte klar sein. Ich will niemanden zum Jagen tragen.
  5. Superidee! Eine kleine Anmerkung: Der Händler, dem die Fälschung angeboten wird, kalkuliert natürlich auch. Er wird von dem VK ausgehen, den er beim Weiterverkauf erzielen kann und seinen eigenen Gewinn dabei berechnen. Außerdem muss er Abgaben entrichten. Das Angebot deines Gnoms sollte diese beiden Faktoren also berücksichtigen, um den Ankauf attraktiv zu gestalten. Je attraktiver (= preisgünstiger für den Händler), umso eher hebelt dessen Gier das Misstrauen aus. Wenn du zusätzlich nicht nur auf senil machst, sondern auch noch glaubhaft eine eigene Zwangslage mit Schauspielern darstellst, wird der Händler ganz klar versuchen, dich noch stärker im Preis zu drücken. Gib ihm dieses Erfolgserlebnis, lass äußerst widerstrebend im Preis nach, beschimpfe ihn als ehrlosen Halsabschneider, und du hast das Gold so gut wie in der Tasche. Dazu gehört natürlich, den Händler gut auszuwählen. Nicht, dass du versehentlich an einen Gutmenschen gerätst, der deinem Gnom aus Mitgefühl einen höheren Ankaufspreis bietet. Außer, dein Gnom ist skrupellos genug, nicht nur eine Fälschung zu verkaufen, sondern sogar eine mögliche Gutherzigkeit schamlos auszunutzen...
  6. Ich sehe die Sache ähnlich wie Raven: Die Verwaltung einer solchen Kasse und die Vergabe von Geldern ist zwar absolute Vetrauenssache, sollte aber keinesfalls gehandhabt werden wie von staatlichen Institutionen. Ein solcher Gedanke von Nachweis und Prüfung schmeckt mir überhaupt nicht. Eine finanziell enge Situation hat auch schon ohne Conteilnahme für den Betroffenen im Alltag meistens zu diversen, entwürdigenden Situationen geführt, da sollte nicht noch unnötig eins draufgesetzt werden. Der positive Gedanke einer Förderung durch Spenden sollte also keinesfalls durch seltsame "Kontrollmechanismen" torpediert werden, die nichts anderes darstellen als seelische Hürden. Schließlich sollten die Unterstützten mit einem guten Gefühl auf den Con fahren und sich nicht schon im Vorfeld wie Bittsteller fühlen. Am liebsten wäre mir eine Regelung, die zum Ergebnis hat, dass ein Teilnehmer freudig überrascht von denen begrüßt wird, die um seine persönliche Situation wissen und dass daraufhin derjenige dann einfach sagen kann: "Irgendwie habe ich die Kohle zusammengekratzt und noch unvorhergesehen eine kleine Spritze bekommen..." Genau so, wie in solchen Fällen beim Ausgehen Freunde ganz selbstverständlich füreinander einen Teil der Rechnung übernehmen, ohne groß drüber zu reden. Ich jedenfalls kenne das so unter Freunden, und bei vielen Beiträgen lese ich eine ähnliche Haltung heraus. Vorschlag: Obwohl auch eine eigennützige Bewerbung um Unterstützung möglich sein sollte, fände ich schöner, wenn niemand selbst darum bitten müsste. Er sollte auch von einem Dritten für eine Unterstützung vorgeschlagen werden können, denn eine prekäre finanzielle Lage ist schon belastend genug. Nach dem Motto: "Liebe Fördergemeinschaft, mein Kumpel Xy würde so gerne auf den Con fahren, aber es kracht bei ihm finanziell dermaßen, dass noch nicht mal die Zugfahrt drin ist. Was können wir tun, damit er trotzdem teilnehmen und endlich mal, wenigstens für drei Tage, die Seele baumeln lassen kann?"
  7. Gefällt mir gut! Ein klarer Konflikt mit vielen Nebenschauplätzen und Variablen. Durch seine Klarheit lässt sich dieser Konflikt auch prima auf andere Bereiche (Zoll, Steuern usw) übertragen und auch bis in die einzelnen Stadtviertel herunterbrechen. Denn zu einer solchen politischen Situation hat wahrscheinlich auch noch der letzte Trödler eine Meinung und betreibt vielleicht Stammtischpolitik. Trotzdem hast du kein Buch geschrieben und wirst nicht gleich zum Axtmörder, wenn die Spieler dein Angebot (noch?) nicht annehmen wollen. Doch auch wenn dies passieren sollte, wird ihnen dein Haelgarde hoffentlich als sehr atmosphärisch in Erinnerung bleiben.
  8. Gefällt mir auch. Egal, ob über das Forum oder einen Förderverein, es wäre eine saubere Trennung der Finanzen. Die Con-Orgas müssten sich nicht auch noch damit herumschlagen. Individuelle Lösungen könnten einfacher umgesetzt werden. Die Betroffenen hätten eher das Gefühl, aufgrund dieser Trennung besser in ihrer Privatsphäre geschützt zu sein. Die Spender hätten das Gefühl von mehr Transparenz im Umgang mit ihren Geldspenden.
  9. @ Fimolas: Das ist zwar völlig richtig, führt in meinen Augen aber nicht weiter. Ich für meinen Teil würde dir niemals eine Absage mit einer solchen Begründung zukommen lassen. Entweder hätte ich keine Zeit oder ich würde erst gar nicht absagen.
  10. Als Gutverdiener wäre mir es wert, mit bis zu 10% Aufschlag dazu beizutragen, dass finanziell Schwache an einem Con teilnehmen können. Bin ich aber nicht. Doch egal, auf welcher Seite der Verteilung ich mich gerade befinde, muss ich Fimolas widersprechen: Als Gutverdiener (Geber) hätte ich bei einem solchen Verfahren kein gutes Gefühl, als Geringverdiener (Nehmer) sogar ein ziemlich mieses von persönlicher Abhängigkeit. BB spricht ja das Solidarprinzip an, das aus guten Gründen eben nicht auf persönlichen Bindungen beruht. Selbst unter solchen Rahmenbedingungen täte ich mich mit einer Annahme schwer. Ich kenne mich selbst gut genug um zu wissen, wie sehr mich eine Unterstützung moralisch belasten würde. Für mich würde sie zu einem Bumerang werden, also schaue ich lieber, dass ich den Beitrag selbst auf die Reihe kriege. PS: Aus persönlichen Gründen habe ich mich enthalten, da Mehrfachnennungen nicht vorgesehen sind.
  11. Agent, weiblich, real: Mata Hari Passt sie von der Jahreszahl her?
  12. Guude! Eine soziale Umgebung muss eigentlich gar nicht so lange laufen, aber außer Menschenkenntnis ist auch Gassenwissen mein Mittel der Wahl. Außerdem Landeskunde, über Umwege. Landeskunde ist als Notnagel großartig, da kannst du vorher vieles hineinpacken, was den Figuren später hilft. In Kämpfen hatte ich die Situation bisher nicht, könnte mir aber vorstellen, dass ein notwendiger Moralwurf der Gegner mit seinem Ergebnis den Abenteurern helfen kann - gegen einen weiteren EW:Kampftaktik.
  13. @ Merl: In meiner schon. Zum einen handeln meine NSC oder haben es zumindest vor, und gleiches gilt für die SC. Dann haben die Spieler Wünsche an den Plot, und ich habe die auch (auch wenn ich meine hintenan stelle). Da wir vorher über die Wünsche von SC und Spielern sprechen, gibt es eine Art imaginierten Plot, oder eine Plotidee (Kurna). Irgendwie. Also wenigstens weiß ich vorher, was ungefähr die SC an welchen Orten mit welchen NSC planen. Der Rest ergibt sich.
  14. Entschuldige, aber so plötzlich und überraschend kommt das jetzt ja nicht. Vielleicht ist das Wort Rückschau noch nicht so häufig gefallen, aber der Sachverhalt als solcher war doch in den letzten dreitausend Beiträgen immer wieder Thema. Dass dann einer hergeht und die Handlung von der Vorbereitung sauber trennt und beiden Faktoren Namen gibt, ist doch nur konsequent. Zumal Jakob m.M.n. keine Position bezieht und die sachliche Ebene nicht verlässt.
  15. @ draco: Doch, tut er. In den letzten drei Absätzen ist für jeden etwas dabei. Allerdings spricht Jakobs Beitrag die verschiedenen Definitionen von Plot nicht so plakativ an. Er führt zusätzlich zu "dem Plot" als Spielergebnis einen "imaginierten Plot" ein, einen beabsichtigten Plot. Der ist variabel und von ihm überhaupt nicht definiert in Umfang, Zielsetzung, Schwerpunkten und Personenbeteiligung. Lediglich im zeitlichen Ablauf ist er charakterisiert als vor dem Spielabend stattfindend. In diesen imaginierten, beabsichtigten Plot kann jeder seine persönlichen Parameter der Plotvorbereitung einsetzen. Deshalb passt der Beitrag ganz einfach zu jeder Definition.
  16. Drachenmann

    Frankfurt

    [OT] Mousse ist ja so eine Sache im Gastgewerbe, weil eigentlich rohes Ei drin sein muss, damit sie richtig lecker-schlotzig wird. Aber bei der Verwendung von rohem Frisch-Ei stehen bei einer Voratshaltung Küche und Betreiber immer mit einem Bein im Knast oder machen Verlust. Die klassische Mousse mit getrennt aufgeschlagenem Frisch-Ei muss bei Küchenschluss im Abfall entsorgt werden, zumindest in Frankfurt. Ohne getrennte und aufgeschlagene Eier bleibt aber leider nur eine Art gesüßte Schokosahne übrig, die eher auf eine Torte gehört. Eine solche 'Mousse' darf andererseits über Nacht vorgehalten werden. Alternativ kann pasteurisiertes Flüssigei verwendet werden, damit darf auch eine 'echte' Mousse mit rohem Ei noch am nächsten Tag serviert werden. Doch auch das Flüssig-Ei ist sehr empfindlich, denn es behält ja trotz Pasteurisierung seine Eigenschaften als rohes Ei. Es kommt also sehr auf die Voratsbedingungen an. Auch nicht über nacht gelagert kann eine Mousse wegen der Zutaten Sahne und rohem Ei aus sehr vielen Gründen ihren Geschmack verändern. Manchmal kann es schon reichen, wenn sie innerhalb einer Stunde alle vier Minuten aus der Kühlung geholt werden musste: Gewitter draußen, batsch! kippt die Sahne. Bis die Küche davon durch den Service erfährt, können locker einige weitere Portionen rausgegangen sein. Eine weitere Stunde später beginnt dann auch die Mousse, sich optisch zu verändern, dann kann es jeder schon vom Hinsehen bemerken. Doch ganz egal, welches Ei verwendet wird: Eine echte Mousse sollte erst am Tag des Verzehrs produziert werden. Das gilt auch für zuhause. Finde ich. [/OT]
  17. Vor dem Antworten reicht, das ist meine Erfahrung...
  18. Drachenmann

    Frankfurt

    Oh verdammt, hat die Küche im Eckhaus nachgelassen? Das täte mir sehr leid, ich hatte nur positive Erlebnisse und auch von anderen nur gutes gehört! Sonst hätte ich das Lokal nicht vorgeschlagen.
  19. Von Rawindra habe ich keine Ahnung, darum bleibe ich so allgemein wie möglich. Zunächst würde ich davon ausgehen, dass diese seltsame Witzigkeit einem gewissen Unverständnis der lokalen Gepflogenheiten entspringt. Quasi ein kindlich-unschuldiger Scherz. Wer aber jemandem einen Streich spielt, der will doch die Wirkung miterleben. Die würde ich in jedem Fall schonungslos darstellen, schon alleine um dem Spieler die Möglichkeit zu geben, seine Figur zukünftig nicht mehr durch unerlaubte Zauber in Gefahr zu bringen. Und ich würde die tragischen Elemente im Leiden der Opfer seines schrägen Humors schrittweise dramatisieren. Mit zunehmendem Leidensdruck der Opfer wird sich schon zeigen, ob das Ganze ein kindlicher Streich ist oder der Ausdruck einer schäbigen Schadenfreude. Zur Auflockerung dieser beklemmenden Steigerung würde ich vielleicht den SC irgendwann hautnah die Urteilsvollstreckung etwa eines Fälschers miterleben lassen, der sich mithilfe von unerlaubter magischer Manipulation von Kastenzeichen sich Zugang zu höheren Schichten erschwindelt hat. Aus niederen, eigennützigen Motiven selbstverständlich. Aber wir wollen ja nicht persönlich werden, dieser Verbrecher hat seine Opfer bestohlen. Pfui. Vielleicht hält das ja dem SC den Spiegel vor. Diese Szene würde ich mir aber als Ass im Ärmel behalten. Und ja, zur Not würde ich das auch auf die Spitze treiben und einen unschuldigen NSC publikumswirksam opfern. Zu diesem Zeitpunkt aber hätte sich aus meiner Sicht die Schlinge um den Hals des Spaßvogel-SC schon ziemlich eng zugezogen: Denn irgendwann fällt ja im Gegenzug auch der Umgebung auf, dass im Zusammenhang mit der Verfälschung der Kastenzeichen immer gerade dieser wahnsinnig unauffällige SC in Begleitung seiner genauso wahnsinnig unauffälligen SC-Kumpels in Erscheinung treten. Ich würde auf sein Spielangebot eingehen und mal schauen, wie weit er wirklich geht und was er tatsächlich verträgt. Interessant wäre auch eine kleine Prüfung des Gruppenzusammenhaltes, wenn irgendwann über den Spaßvogel Nachforschungen angestellt und im Rahmen dieser Nachforschungen seine Kameraden ins Visier geraten und befragt werden. Generell bietet sich in der Gruppendynamik ein weiterer Ansatzpunkt. Vielleicht fällt ja anderen SC das seltsame Verhalten mancher Einheimischer auf? Sie versammeln sich um einen ihresgleichen, zeigen aufgeregt auf sein Kastenzeichen, spucken auf Taschentücher und reiben damit auf ihm herum. Ich als unbeteiligter SC würde irgendwann einen Ureinwohner meines Vertrauens fragen, was das denn wohl bedeuten könnte? Verlass dich drauf, die ernsthafte Gruppendynamik beginnt, sobald der erste unbeteiligte SC mit figurbedingt erhöhtem Ehrgefühl nach dessen Antwort das selbstgefällige Grinsen des Zauberclowns erblickt hat... Jepp, einfach seine Herausforderung annehmen und ihn weitermachen lassen, das kann richtig cool für alle werden!
  20. So ganz allmählich verstehe ich, warum diese Diskussion um Lichtung, Grabung und Kräuterweib sich so dermaßen dahinschleppt und gleichzeitig so interessant ist. Glaube ich. Obwohl wir uns alle wohl einig sind, dass kein SL ohne Improvisation auskommt, wird sie völlig unterschiedlich beurteilt und auch gewertet. Damit wird sie auch unter völlig unterschiedlichen Prämissen eingesetzt. Für z.B. Stephan (bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege) ist die Improvisation nichts weiter als ein Notnagel, ein Behelf, um zwangsläufige Lücken in der Vorbereitung zu füllen, und zwar sinnhaft und schlüssig. Sie bietet Spielern und SL die Sicherheit, eine vorbereitete Rahmenhandlung erleben bzw. zu ihr zurückfinden zu können. Demzufolge ist die Improvisation dem eigentlichen Abenteuer untergeordnet. Sie wird vom SL für die Spieler eingesetzt, damit diese nicht den Faden verlieren und sinnlos herumeiern müssen. Für z.B. Kazzirah (und auch mich) dagegen ist die Improvisation ein fester Baustein des Abenteuers. Vielleicht wäre sie am besten umschrieben mit dem Satz "viele Wege führen nach Rom". Sie dient nicht zur Aufrechterhaltung einer vorgefertigten Rahmenhandlung, sondern trägt erst entscheidend zu deren Entstehung bei. Damit ist die Improvisation ein wesentlicher Bestandteil des Abenteuers und aus diesem nicht wegzudenken. Sie wird weniger vom SL für die Spieler eingesetzt, sondern bildet ein gemeinsam von allen genutztes Werkzeug oder eine Handlungsplattform. Ebenfalls mit dem Ziel, nicht sinnlos umherzuirren. Von beiden Sichtweisen unabhängig ist der Anspruch, die gemeinsam erlebte Handlung so glaubwürdig wie nur möglich mit Hinweisen und Indizien zu unterfüttern. Von ihnen sind manche ortsabhängig, manche NSC-abhängig, manche zeitabhängig. Diese Glaubwürdigkeit eines in sich schlüssigen Abenteuers ist letztendlich völlig unabhängig und losgelöst von Betrachtung, Beurteilung und Anwendung des Werkzeugs Improvisation. PS: Ich bilde mir ein, Fimolas als Rufer in der Wüste hat genau darauf schon mehrfach hingewiesen...
  21. Weder noch! Gemeint ist ein virtueller, persönlich nicht existenter SL. Nicht du.
  22. Nein verdammt, entweder liest du mein Argument nur oberflächlich und selektiv, oder aber wir haben so grundsätzlich verschiedene Sichtweisen, dass ich mich dir einfach nicht begreiflich machen kann! Das Kräuterweib, wie ich es meine, gibt. keine. konstruktiven. Hinweise. Sie bietet den Spielern lediglich an, ihren Figuren die Gartenarbeit zu sparen, indem sie glaubwürdig versichert, auf der Lichtung könne seit längerer Zeit definitiv niemand außer ihr gewesen sein. Punkt. Was die Spieler mit dieser Information anfangen, die ich durchaus nicht als Hinweis werte, ist ihre eigene Entscheidung. Genaugenommen ist es mir sogar sch***egal, ob sie die dämliche Thymianhexe überhaupt ansprechen oder grußlos umhauen. Meinetwegen können sie die grenzdebile Alte am nächsten Ast aufhängen, um endlich ungestört graben zu können. Sie ist nur ein spontanes Angebot, ein improvisierter NSC ohne jede Bedeutung für das Abenteuer. Und genau das ist der Unterschied zu einem Wolkenbruch mit fatalen Folgen für die von vornherein sowieso sinnlose Grabung: Die Figuren/Spieler behalten ihre Handlungsfreiheit. Die Alternative des Gewitters führt lediglich zu Schnupfen und Erkältung, Muskelkater nach dem Aufbrechen des klatschnassen Bodens und abgebrochenen Spatenstielen. Hinzu kommen möglicherweise traumatisierende Pfadfindererlebnisse wie Hagebuttentee im selbstgebauten undichten Unterstand, Feuermachen mit nassem, rauchenden Holz und schlechtem Schlaf in feuchten Decken, belästigt von Insektenschwärmen, Maulwürfen und Wühlmäusen. Die Folgen sind unabsehbar, von Grippe und Lungenentzündung bis hin zu Fußpilz, Gicht und Weichteilrheuma. Und wozu das alles? Für die unsichere Erkenntnis, einer toten Spur gefolgt zu sein, womöglich nach tagelanger Schwerstarbeit. Na toll. Genau für solche Erlebnisse spiele oder leite ich. Nicht. Vor allem nicht, wenn die Sinnlosigkeit der ganzen Sache dem SL von Anfang an klar war. Als Spieler würde ich einen solchen SL für einen einfallslosen Lethargiker oder verkappten Sadisten halten (je nach Detailtiefe), als SL würde ich mich schämen, meine Spieler in einen solchen Stumpfsinn zu zwingen. PS: Abd hat zurecht auf den ersten Schritt in der ganzen Sache hingewiesen, die Spieler vor Beginn der Aktion auf das grundsätzliche Missverständnis aufmerksam zu machen. Diesen Umstand habe ich bisher nicht berücksichtigt. Ich tue es aber auch absichtlich weiterhin nicht, um diese Nebendiskussion nicht ausufern zu lassen.
  23. Ok, dann lassen wir doch einfach das konkrete Beispiel weg. Übrig bleibt ein Schauplatz, von dem die Spieler irrigerweise annehmen, in ihm hielte der SL einen Hinweis bereit. Und zu dem sie sich deshalb begeben, um diesen Hinweis zu finden, zur Überraschung des SL. Sehr spannend finde ich jetzt unsere beiden Sichtweisen der möglichen SL-Reaktion. Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du, nahezu jedes Angebot einer Abkürzung aus dieser Sackgasse heraus sei ein Taxi. Die größtmögliche Spielerfreiheit bestünde also in diesem Fall darin, die Spieler diesen nicht vorhandenen Hinweis suchen zu lassen, egal, wie lange es dauern mag. Gut, falsch ist das nicht. Allerdings sehe ich einen qualitativen Unterschied darin, ob der SL die Spieler durch eine Veränderung der Bedingungen und/oder der äußeren Umstände zur Aufgabe ihrer Suche zwingt (=Taxi), oder ob er ihnen innerhalb der unveränderten Rahmenbedingungen das Angebot macht, die Suche nicht nur abzukürzen, sondern sogar erfolgreicher zu beenden, als wenn sie stattgefunden hätte. Grumpf, toller Bandwurmsatz, sorry... Damit meine ich: Wenn der SL entschieden hat (warum auch immer), an diesem Schauplatz sei kein Hinweis zu finden, dann ist das in meinen Augen noch kein Grund, die Figuren und Spieler solange ins Leere laufen zu lassen, bis die es endlich auch merken. Es ist aber auch kein Grund, ihnen solange Steine in den Weg zu legen, bis sie zu demselben Ergebnis kommen. Wenn sie das Angebot nicht annehmen, nun ja, dann laufen sie eben ins Leere, das ist klar. Oh, das meine ich durchaus nicht so pauschal. Mit Improvisation kann ein SL die Spieler auch massiv einengen, das kann er immer und jederzeit. Wäre für mich aber ein Missbrauch des Spielervertrauens. Improvisation ist für mich nicht per se gleichbedeutend mit Handlungsfreiraum der Figuren. Mein Beitrag war keinesfalls als ein selbstgerechtes "Seht-ihr-so-wird-das-gemacht" gemeint. Das mir Wichtige steht nicht im ersten Abschnitt, sondern in den drei folgenden... Das würde ich unter pädagogischen Blickwinkel als "Laissez-faire" verstehen: "Ihr glaubt, mit Grabungen etwas zu finden und weiterzukommen? Dann grabt, bis euch der Rücken bricht und die Hände abfallen." Nun ja, als Spieler würde ich mich schon fragen, ob das wirklich sein muss...
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