<span style='font-size:47pt;line-height:100%'><span style='color:purple'>Deutsche Stimme</span></span>
<span style='font-size:17pt;line-height:100%'><span style='color:purple'>Freie und unabhängige Tageszeitung</span></span>
<span style='font-size:27pt;line-height:100%'><span style='color:purple'>Extrablatt Nr. 1 / 1908</span></span>
<span style='color:purple'><span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Waffenstillstand an der Westfront</span></span>
<span style='color:purple'>Nach unendlich erscheinenden Stunden der Verhandlungen, gegenseitigen Vorwürfen und Konsultationen der militärischen Planungsstäbe ist es zum Herbst zu einem Durchbruch bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen den Abgesandten der französischen Regierung und den Diplomaten um Reichskanzler von Bückling gekommen.
Der Vertrag sieht vor, den Status Quo der Besetzungen ab Frühjahr 1908 beizubehalten und jedwede Kampfhandlung einzustellen. Zum Abschluss der schwierigen und zwischenzeitlich als hoffnungslos beschriebenen Verhandlungen gab es ein gewaltiges Buffet mit französischen und deutschen Delikatessen. Außerdem soll Champagner in Strömen geflossen sein.
Wir alle hoffen, dass es in Zukunft heißen wird: "Im Westen nichts Neues"</span>
<span style='color:purple'><span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Österreich-Ungarn igelt sich ein</span></span>
<span style='color:purple'>Unsere langjährigen Verbündeten und Freunde in der Donaumonarchie bangen um Ihr Existenz; umschlossen von starken Verbänden des osmanischen Herres. Wird es wieder ein Wunder von Wien geben? Im Moment sieht es nicht danach aus.
Zwar hat der Waffenstillstand mit Frankreich dazu geführt, dass die freiwerdenden Heereseinheiten Marschbefehle zu den Krisenregionen im Osten und Süden erhielten. Doch hat die intervention von italienischen Gebirgsjägern das Überschreiten der Pässe nach Tirol unmöglich gemacht. Somit musste die OHL eingestehen, dass die Entsendung von Entsatzeinheiten für Österreich wohl zu spät kommen werden.</span>
<span style='color:purple'><span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Ostfront: Kein Vorankommen in Sicht</span></span>
<span style='color:purple'>Im Kampf gegen Russland an der Ostfront hat sich der Austausch der verantwortlichen Offiziere der Frühjahrskatastrophe noch nicht ausgewirkt. Zwar konnte mit Teilen der aus Moskau geflohenen Armee eine neue Armee in Berlin ausgehoben werden. Doch bis diese in der Region Moskau angelangt sein wird, kann die Situation gänzlich anders aussehen.
Darüber hinaus konnte die Armmee aus Norwegen auf Grund erheblicher Nachschubprobleme nicht den an Versorgungsgütern reichen Hafen von St. Petersburg erreichen. Wir wünschen unseren Feldmännern im hohen Norden viel Glück und beten für eine sichere Überwinterung bei den gastfreundlichen Lappen.</span>