Jein! Selbstverständlich, wie auch in diesem Strang schon von anderen beschrieben (z. B. @Kazzirah), wird in Midgard schon seit langer Zeit auf gute Plots und Storytelling wert gelegt. Trotzdem würde ich sagen, dass die "neue" Spielphilosophie stärker explizit formuliert wird. Hier gibt es zwischen Spielrunden und deren Praxen auch Ungleichzeitigkeiten. Die Spielphiolosophie von M6 äußert sich sowohl in der stärkeren Fokussierung auf eigenständige Figurenkonzepte, die nicht durch Abenteurertypen und Lernlisten gegängelt werden, weniger Würfelwürfe für Aktionen, die nicht mit einer direkten Konsequenz verbunden sind und das gemeinsame Erzählen einer Geschichte, mit mehr Freiheiten für die Spielenden, sich mit ihren Ideen einzubringen. Also eben kein Railroding.
Aber, ich meine ich habe deine Punkte nun verstanden, @Ma Kai, du bist mir gegenüber im Vorteil, weil du schon Spieltests hinter dir hast. Die von dir in diesem Strang geäußerte Kritik teile ich durchaus, aber sie führt nicht zur Forderung von einengenden Abenteurertypen und unterschiedlichen Lernkosten, sondern ich würde mir eine Überprüfung der Erfolgschancen der Figuren wünschen. Denn die Spielwerte sind schon ziemlich niedrig und ich kann mir schwer vorstellen, dass niedriggradige Figuren ein typisches Abenteuer gut überstehen. Unter dieser Prämisse verstehe ich auch deinen Ansatz, mit allen Figuren bestimmte Fertigkeiten, unabhängig von deinem Figurenkonzept lernen zu wollen. Ganz abgesehen von dem Frust, den vermutlich viele Spielende empfinden werden, wenn sie mit Erfolgschancen zwischen 25-50% zurecht kommen sollen, übrigens auch in den Fertigkeiten, in denen sie richtig gut sind (Spezialisierung) und damit fast jeder Plan zum Scheitern verurteilt ist, vor allem wenn sie im Nachteil sein sollten.