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Gil-nim

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Beiträge von Gil-nim

  1. "Wenn du eine Tätigkeit hast, mit der du schnell Geld verdienen kannst, wäre es vielleicht einen Versuch wert. Aber es muss schnell gehen, denn so Wyrd uns nicht Flügel verleiht, werden wir auch mit dem Schiff ungefähr 5 Tage brauchen. Ich habe einen Teil meiner Kindheit auf Schiffen verbracht, vielleicht fehlt einem der Schiffe ja ein Matrose ... aber wir müssten schon Glück haben, dass ein Schiff mit diesen Bedingungen in den nächsten Tagen ausläuft. Wir können es versuchen, die Entscheidung liegt bei dir, möge Wyrd dir helfen."

  2. "Halt dich gut fest Gibura" ruft er noch und schon setzt das große Schlachtroß sich in Bewegung. Scheinbar mühelos eilt es ostwärts über die Donnerebene, während seinen Reitern der kalte Wind um die Ohren weht. "Ich hoffe es ist nicht zu unbequem." ruft Bergur seiner Gefährtin hinter ihm zu, "Reiten ist leider nicht so bequem wie es oft aussieht, besonders wenn Eile geboten ist."

     

    "Ich bin kein großer Kenner der Karten Waelands, aber ich denke wir werden knapp 10 Tage für die Strecke brauchen, etwas weniger vielleicht, wenn wir uns sputen und Glück mit der Nahrungssuche haben. Skadre Hulde liegt im Nordosten der Bernsteinbucht, umgeben von Wald und Gebirge. Ich war einst als kleiner Junge dort, aber wir haben damals ein gutes Stück mit dem Schiff zurückgelegt. Wenn wir nicht zufällig auf einen Klumpen Gold stoßen, wird uns dieses Glück allerdings verwehrt bleiben."

     

    Groß und erhaben sitzt er nun vor seiner Gefährtin, froh, den Wind wieder in den Haaren zu spüren und den Hufschlag seines treuen Freundes in den Ohren zu haben. "Spürst du das, Gibura? Spürst du es? Das nennt man wahre Freiheit!"

  3. Bergur nimmt die Kiepe entgegen und beginnt, sie auf dem Pferd zu befestigen. Obwohl er dabei sehr geschickt vorgeht und man deutlich sieht, dass er solche Arbeiten schon öfters erledigt hat, kostet es seine ganze Aufmerksamkeit, das Gepäckstück sicher zu befestigen.

     

    Riesig groß vor Schreck werden seine Augen, als er bemerkt, dass Gibura sich dem großen Tier genähert hat; als er aber sieht, dass Farandi seine Nase als Zeichen der Zuneigung an der Waeländerin reibt, entspannt sich sein Gesicht wieder.

     

    Nachdem Gibura ihn angesprochen hat, erwidert er: "Bisher hat er kaum eine Person an sich rangelassen" - er deutet mit dem Kopf auf Farandi - "aber dich scheint er zu mögen. Ich wollte es eigentlich nicht riskieren, aber angesichts der Eile in der wir uns befinden und da er dich ja zu mögen scheint: Hast du schon mal auf einem Pferd gesessen?"

  4. Bergur eilt schnell sich ein wenig mit dem Wasser des Tümpels zu erfrischen. Dann setzt er sich zu Gibura und widmet sich mit großem Appetit den Speisen. "Die schmecken prima, diese Beeren. Die Götter scheinen dich mit vielerlei Gaben gesegnet zu haben." An den Geräuschen ist deutlich zu erkennen, dass ihm das Essen mundet. Schließlich nimmt er eine letzte Beere und seufzt zufrieden. "Hab Dank für dieses gute Mahl, Gibura. Aber wenn wir, wie du sagst, uns sputen müssen, dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen."

     

    Mit diesen Worten beginnt er, sein Pferd zu satteln. "Wenn du möchtest, wird Farandi auch deine Habseligkeiten tragen. Je leichter wir bepackt sind, umso weiter werden uns unsere Füße zu tragen vermögen."

  5. Als die ersten Sonnenstrahlen beginnen seine Nase zu kitzeln, öffnet Bergur seine Augen. Langsam hebt er seinen Oberkörper und beginnt sich zu strecken. "Morgääähhnn" bringt er noch hervor, bevor er sich wieder zurückfallen lässt und den Blick gen Sonnenaufgang wendet. "Was ein herrlicher Morgen."

     

    Dann steht er mit einem Ruck auf, streckt sich noch einmal und blickt dann mit einem Lächeln zu Gibura. Als er das bereitete Frühstück sieht, weitet sich das Lächeln zu einem breiten Grinsen: "Der Morgen wird ja immer besser. Du bist wahrlich ein Glückstreffer!"

  6. Als Gibura hochschreckt, weicht der große Nordländer schnell ein Stück zurück. "Es war so schon eine Schande, dich nicht weiter schlafen zu lassen, aber du wolltest es ja so."

     

    Dankbar nimmt er die Decke an, legt sich in die Nähe seines Pferdes und dreht sich auf die Seite. "Wenn irgendetwas ist, weck mich ruhig." Im nächsten Augenblick ist er dann schon in tiefen Schlaf versunken.

  7. „Und ich nehme dein Geschenk mit großem Wohlwollen an. Du kannst gut erzählen; gib gut auf dich acht und so die Götter es wollen, werden sich noch viele Generationen deiner Geschichten erfreuen. Mir jedenfalls hast du einen mehr als schönen Abend bereitet.“

     

    Dann schweigt er still, bis die Veidarin sich in ihre Decke gehüllt hinlegt: „Schlafe schön Gibura. Ich werde dich wecken, wenn es soweit ist, und bis dahin sollst du ruhen und die Wildnis und ihre Gefahren vergessen.“

     

    Auf einen kurzen Pfiff hin kommt sein Pferd langsam angetrabt. Als es ihn mit großen Augen anschaut, huscht ein Lächeln über sein Gesicht: „Ja ich weiß, du hast wie immer Recht …“

     

    Leise fortfahrend beginnt er das stolze Tier zu streicheln. „Hast du ihr Gesicht gesehen? Es war mehr als nur Müdigkeit darin zu lesen. Und erinnerst du dich, wie besorgt sie am Anfang war, dass wir ihr Glauben schenken? Irgendetwas scheint sie zu beunruhigen; wir sollten jedenfalls auf der Hut sein – Was? Achso ja, du bist natürlich immer vorsichtig; verzeih mir meine Vergesslichkeit. Aber tu mir dennoch den Gefallen und gib auf sie ganz besonders acht, ich hab' versprochen sie zu schützen;

    Sieh nur wie sie da liegt. Sie scheint so zart und zerbrechlich und doch – Nein du Dummerchen, so etwas brauchst du gar nicht erst von mir zu denken. So, und nun lass uns zusehen, dass wir die Nacht im Auge behalten. Wer weiß, was sich da draußen alles rumtreibt.“

     

    Froh über die Wärme des großen Tieres lässt Bergur sich neben seinem Pferd nieder. Er zieht den Umhang fest um sich und beobachtet aufmerksam die Umgebung. Ab und an schweift sein Blick zu der schlafenden Gibura, während er leise die Melodie alter Lieder vor sich her summt.

  8. Ist doch klar, dass wir so ein Tempo machen. Bis Skadre Hulde ist 'nen ganzes Stück und zwischendurch müssen wir noch die ein oder andere Prinzessin retten und die Welt retten :notify:

     

    Bitte kein Plum, da brauch ich ja bald ne Brille :crosseye:

    Ist Nestor noch dabei? Ansonsten wäre Rot frei, alternativ vielleicht Orange oder DarkOrange?

     

    @Tiree

    Warum schreibst du komplett in der Vergangenheit? Ich dachte, wir beschreiben was unsere Spielfiguren im Augenblick tun ...

    Die Geschichte gefällt mir prima. Aber musstest du an so einer spannenden Stelle pausieren? :?:

  9. Bergur lauscht den Erzählungen Giburas wie gefesselt, sogar das Bier hat er darüber völlig vergessen.

     

    Es wirkt, als wäre sein Blick an ihren Lippen gefesselt, doch in Wahrheit bewegt er sich längst in den Landen des Nordens und begleitet Skei bei seinen ausgedehnten Streifzügen durch die Wälder.

    Mehrmals ertappt er sich sogar, wie er einen Pfeil ziehen möchte um mit Skei zusammen das Wild zu jagen. Bei Asvargr, diese Waeländerin weiß wirklich zu erzählen!

  10. Bergur ist sichtlich froh über den Erfolg seiner Geschichte, Gibura scheint ihm eine sehr angenehme Gefährtin zu sein.

     

    Er vergewissert sich kurz, dass bei seinem Pferd alles in bester Ordnung ist - Farandi grast in der Nähe des Lagers - und lehnt sich dann entspannt gegen einen kleinen Fels, bereit Giburas Geschichte zu lauschen und sich in den weiten Welten der Erzählungen zu verlieren.

  11. Bergur nickt zustimmend und macht sich dann selbst an die Arbeit, einige Lebensmittel hervorzuholen. Schließlich holt er einen Laib Brot, einen Stockfisch und einen Schlauch Bier hervor. Zufrieden mit sich setzt er sich wieder hin, und beginnt mit großem Appetit zu Essen. Mit einer Handbewegung gibt er Gibura zu verstehen, dass auch sie sich bedienen möge.

     

    Nachdem der erste Hunger gestillt ist, beginnt er schmatzend zu erzählen: "Dann will ich als Erster eine Geschichte zum Besten geben, und wenn du gerne von fremden, exotischen Ländern hörst, dann wird dir die Geschichte bestimmt gefallen. Ein Kaufmann erzählte sie mir einst in fernen Landen als ich noch ein Jüngling war."

     

    "Einst lebte in einem großen Palast ein reicher Herrscher. Er war beliebt bei seinem Volk und der Frauen hatte er viele, kurzum es mangelte ihm an nichts.

    Doch Eines, das fehlte ihm noch zum Glück, denn vor vielen Jahren hatte er eine Geschichte gehört von einem Mann, der in die toten Körper von Tieren schlüpfen konnte. Tagein tagaus suchte er nach einer Möglichkeit, schickte Boten in alle Herren Länder und fragte die weisesten Männer seines Hofes.

    Und siehe da, eines Tages da brachte ihm einer der Boten ein Zauberbuch, welches er für viele Goldstücke auf einem Markt ersteigert hatte. Lange las der Herrscher in diesem Buch und viele Tiere lies er sich aus der Küche bringen, bis er endlich Erfolg hatte. Er verschloss das Buch in den Tiefen seiner Schatzkammer und freute sich herzlichst, dass sein Glück endlich vollkommen war.

    Doch einer seiner engsten Gefolgsleute bemächtigte sich heimlich des Buches und ersann einen gar hinterhältigen Plan. Als er eines Tages mit dem Herrscher durch die königlichen Gärten schlenderte, da fanden sie einen toten Papagei vor sich liegen, mit Absicht platziert. Papageien müsst ihr wissen, dass sind recht komische Wesen. Sie gleichen den unsrigen Vögeln, aber ihr Federkleid ist bunt gefärbt und sie können sprechen. Manche behaupten gar, sie wären eins schöne Frauen gewesen, die vor langer Zeit von den Göttern zur Strafe für ihr frevelhaftes Benehmen verwandelt worden wären, aber das ist eine andere Geschichte.

    Jedenfalls sprach der Untergebene: "Herr, ich bitte demütig um Verzeihung, aber es heißt, ihr könntet die Gestalt toter Tier annehmen. Seht ihr toten den Papagei dort vorne? Sagt, mögt ihr eurem untertänigsten Diener nicht die Ehre erweisen, diese ach so große Kunst mit eigenen Augen zu sehen?"

    Und der Herrscher, geschmeichelt durch die Worte seines Dieners, sprach die magischen Worte und siehe da, der Körper des Herrschers sackte leblos zu Boden während er Papagei sich erhob. "Oh, welch Wunder", staunte da der Diener, "könnt ihr auch hoch hinaus fliegen? Seht die Frucht an dem Baume, meint ihr, ihr könnt sie gar herunterholen?" Mühelos erhob sich der Herrscher in die Lüfte, stolz auf seine erworbene Fähigkeit und die Bewunderung des Dieners. Doch wie er die Frucht im Schnabel hatte und auf dem Rückweg war, da sieht er den Körper seines Dieners zu Boden sinken und den eigenen sich erheben. Und sogleich hört er die eigene Stimme: "Wächter, verjagt diesen Vogel, er stiehlt meine Früchte."

    Und so floh der Herrscher vor den Pfeilen seiner eigenen Wachen und wart im ganzen Reich nie wieder gesehen.

    Doch auch der Diener konnte seinen neuen Reichtum nicht lange genießen, denn nur wenige Monate später bemächtigte sich der Neffe des alten Herrschers des Thrones und ließ seinen vermeintlichen Onkel auf ewig in den Kerker werfen."

     

    In die weite Ferne scheinen Bergurs Augen zu schauen und auf seinem Gesicht liegt ein Lächeln, als würde er sich längst vergangener Tage erinnern. Dann schaut er hoch und es scheint, als wäre er wieder in den Gegenwart angekommen. Seine Hand greift zum Bier und er nuschelt etwas wie "Erzählen macht durstig" bevor er sich einen großen Schluck genehmigt.

  12. Bergur schweigt kurz auf der Suche nach den richtigen Worten. "Dunkle Zeiten scheinen hinter dir zu liegen und Dunkelheit scheint sich in deinem Herzen auszubreiten, wenn du davon erzählst. Verzeih, dass ich danach gefragt habe.

    Aber hab keine Angst, ich habe schon von ähnlich schlimmen Dingen gehört, bei denen viele Ungläubige in Ländern weiter Ferne ihr Leben gelassen haben, weil sie die Warnungen der Götter missachtet haben. Nichts liegt mir ferner, als ihr Schicksal teilen zu wollen."

  13. Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus: "Farandi du Schelm, du sollst die Weiber nicht immer so betören." ruft er seinem Pferd zu, dass die Minuten der Ruhe nutzt und sich das Wasser des Tümpels einverleibt.

    Mit ernsten Augen wendet er sich wieder Gibura zu: "Mein Herz spricht klar: Wahrhaft größeres Leid kann einen Krieger widerfahren, als eine schöne Frau zu beschützen, so wahr Asvargr mir helfe. Und wenn Wyrd, wie ihr sagt, uns darüber hinaus noch den Weg weist, dann möge unsere Reise unter dem Schutz der Götter stehen."

  14. Auch über Bergurs Gesicht huscht ein kurzes Lächeln: "Was auch immer dies bedeuten mag, Asvargr stehe euch bei." Er sattelt kurz, setzt sich dann zu ihr und nimmt das angebotene Fleisch: "Habt vielen Dank, Gibura." Nach einer Pause fährt er fort: "Mir deucht, du hast noch einiges mehr, was du erzählen könntest; aber ich verstehe, wenn du einem Fremden nicht deine ganze Geschichte anvertrauen willst. Dennoch scheint es mir reichlich gefährlich, allein in dieser Gegend zu reisen, auch wenn du aussiehst, als ob du schon einige Meilen hinter dir gelassen hast. Bist du sicher, dass diese Gegend das Richtige für dich ist?"

  15. In einer fließenden Bewegung steigt er vom Pferd. Ein hübscher junger Mann, bestimmt sechseinhalb Schritt groß, das zottelige Haar fällt ihm locker über die Schultern. Er trägt einen grünen Umhang, lederne, mit einigen Mustern verzierte Schulter- und Armteile, ein Kettenhemd und schwere Reiterstiefel.

     

    Mit langsamen, stolzen Schritt führt er sein Pferd näher: "Bergur Blakkarsson ruft man mich." Misstrauisch wandert sein Blick in alle Richtungen, bis er dann wieder auf Gibura haften bleibt. "Gerne würde ich eure Einladung annehmen, Gibura; doch der kluge Wanderer fragt lieber einmal zu oft als einmal zu selten wieder aufzuwachen. Drum sagt erst, was führt euch in diese Gegend?! Die nächste Stadt ist weiter entfernt als der Rabe fliegt und auch sonst scheint mir in der Gegend nichts, was eine einsame Wanderin zu schätzen wissen könnte."

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