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Kazzirah

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Alle Inhalte von Kazzirah

  1. Ich komm' dieses Jahr auf 5 Cons. Allerdings vorrangig Brettspiel-Cons... Ob's für einen Midgard-Con reichen wird, ist leider nicht absehbar. (Bei den Brettspiel-Cons kann das Kind gut beschäftigt werden. Ein nicht unwichtiges Argument für mich. )
  2. Die Bedrohung entsteht aber mittelbar, nicht unmittelbar. Das drückt "unter Umständen" aus. Und es hängt von der Interpretation der Werte ab, während die Bedrohung im Falle von z.B. Ko unmittelbar ist und bzw. solche Figuren außer bei extremer Leidensfähigkeit unspielbar werden. Ein Sp mit Sb09 ist spielbar. Mit Ko 09 oder St 09 dürfte es offensichtlich komplizierter werden...
  3. Ich glaub', der hj will das Buch schon, oder eher die (kleine) Extra Überraschung.
  4. Was is ein Index?!? Index ist in diesem Falle synonym zu Register oder Stichwortverzeichnis. Halt der Teil am Ende vieler Bücher, wo man schnell nachsehen kann, wo etwas zu einem bestimmten Stichwort zu finden ist.
  5. Ein Charakter mit Aussehen über 95 ist m.E. einfach nur unglaublich gutaussehend und das behindert wirklich genauso. Die Waldläuferin in meiner Runde mit Au 100 und pA 100 wäre unglaublich froh ein wenig "durchschnittlicher" zu sein, weil ihr blendendes Äußeres ihr schon eine Menge eingebrockt hat. MfG Tarnadon Na ja, sein Vorschlag würde das auch tendentiell verringern, da er ja nicht den mit seiner Methode sich dem Mittelwert annähert. Er will ja beide Extremwerte reduzieren und mehr sehr durchschnittliche Werte erringen.
  6. Ich halte da auch nichts von! Der doppelte Wurf bei den Basiseigenschaften hat eigentlich nur den Sinn, die Werte statistisch über den Durchschnitt zu heben. Sie sind die regeltechnisch wichtigeren Eigenschaften, da sie fest geregelte, berechenbare Auswirkungen im Spiel haben. An der alternativen Erschaffungsregel wird dieses Ziel ebenfalls deutlich, denn auch dieses Mittel strebt (mit weniger Würfen) das Ziel an, überdurchschnittliche Werte zu generieren. Bei diesen 6 Eigenschaften sind stark unterdurchschnittliche Werte ein unmittelbar lebensgefährdender Nachteil. Dies gilt für die abgeleiteten Werte und das Au nicht. Weder sind deren Auswirkungen eng gefaßt, sondern einem eher weiten Rahmen der SL-Entscheidung unterworfen, noch führen extreme Werte zu einer genuin lebensbedrohenden Lage. Im Gegenteil bieten sie in manchen Situationen Vorteile, in anderen dafür Nachteile. Sie können zudem, wie schon von anderen angeführt, Ausgang für rollenspielerische Situationen sein. Sie bereichern damit das Charakterleben und können einen Charakter herausheben. Der Mittelwert bringt daher m.E. keinen Mehrwert, und beim Au hilft im Zweifel dann eh nicht der Würfelwurf, sondern konsensuelle Lösung. Da soll der Wurf ja faktisch als Entscheidungshilfe und -angebot dienen.
  7. Kazzirah

    Neue Brille

    Seit einem Jahr drücke ich mich jetzt schon darum, aber es ist nun doch mal an der Zeit: Ich brauche eine neue Brille! Die alten Gläser sind nun wirllich gar nicht mehr zu gebrauchen. Dabei gefällt mir das Design grundsätzlich einfach zu gut und ich konnte mich daher kaum trennen. Bedeutet: Ich will die gleiche Fassung wieder haben! Unbedingt! Denn sie wiegt nur 2,7 g! Und sieht noch dazu toll aus. Mein (wirklich herausragend exzellenter) Optiker damals in Berlin wäre natürlich erste Wahl. Der nimmt sogar Bestellungen per eMail entgegen, aber das hab ich seit einem Jahr nicht geschafft. Also ab zum örtlichen Optiker und hoffen, dass er weiter helfen kann. Kann er! Er hat das Modell zwar nicht da. Und anscheinend ist es auch nicht mehr im aktuellen Katalog des ]Herstellers enthalten. Aber sie ist noch vorrätig! Wunderbar! Ich bin glücklich!
  8. Kazzirah

    religiös?

    Hab' heute mal wieder einen interessanten Test gemacht: Wie religiös sind Sie wirklich? Die Umfrage findet im Rahmen eines Forschungsprojektes an der HU Berlin statt (die für solche Test eine eigene Plattform eingerichtet hat: www.psytests.de) und man soll eine individuelle anonymisierte Rückmeldung bekommen. Hat Spaß gemacht!
  9. Kazzirah

    Durchbruch

    Ein Wunder ist geschehen: Jakob hat freiwillig ein ganzes Buch gelesen. Selbst! Mit Begeisterung! Es hatte viele Buchstaben! Bisher hatte er sich immer nur unter Protest überreden lassen, mal zwei, drei Seiten in einem bilderreichen Buch mit einer eher kurzen Geschichte (vor) zu lesen. Und nun das: 80 Seiten Text in einer zusammenhängenden Geschichte! Ein echter Sprung! In jeder freien Minute hat er gelesen, sogar mitten im Forum Traianum. Ich bin begeistert! Schuld ist übrigens: "Der Schatz der Piraten" von Mary Pope Osborne (Das magische Baumhaus Bd. 4)
  10. Na ja, zumindest teilweise, lindan hat uns vermischt. Was passieren kann. Aber lustig war es schon, wenn einem was mit den eigenen Argumenten erklärt wird. Nein, nicht mehr, hab aber durchaus auch noch damit zu tun. Ich denke, dass lindan das auch hat und umgekehrt hat sich da ja auch keiner das in Abrede gestellt. Nur wichten wir vielleicht ein wenig anders. Im Prinzip sind wir uns gar nicht mal so uneinig. Nur dass er halt (verständlicherweise) von dem Spiel, an dem er selbst beteiligt war, überzeugter ist, als jemand, der es vor allem als Konsument erlebt. Das ist schlichtweg falsch. Vielleicht hätte ich den Begriff nicht nehmen sollen, weil er für Simulationen relevanter ist. Bei abstrakten Eurogames ist eh' *alles* Design for Effect. Es wird nichts simuliert. (Oder wollen wir jetzt wirklich die momentan hip-en Games wie Race for the Galaxy & Co. auf Logik/Simulations/Realismus-Aspekte durchleuchten?) Ja, dann hast du es falsch angewendet. Wir reden nämlich nicht über Simulationen, sondern "normale" Brettspiele. Wozu auch MIDGARD gehört.Wenn man es genau nimmt, ist jede Regel eine Krücke, und jedes Spiel ist faktisch eine Simulation. Aber da kommen wir nicht weiter. Je abstrakter ein Spiel ist, desto weniger muss der Autor darauf achten, dass jeder Regelmechanismus in der Spielwelt begründet werden kann. MIDGARD hat nun einmal ein sehr ausgeprägtes (und vorbelastetes) Thema. Also muss man einen Regelmechanismus auch daraufhin abklopfen, ob die Einbindung in die Spielwelt nachvollziehbar ist. Ge gewundener die Herleitung ist, desto eher stolpert jemand darüber und wird dadurch in seinem Spielgefühl beeinträchtigt. Es hilft eben nicht, sich dann als Autor dahinter zu verschanzen, dass es für den Spielablauf sinnvoll ist, das so zu regeln, und man dann eben über die Stolperstelle gnädig hinweg sehen möge. In dem Fall ist es eine Krücke und darf auch als solche hingestellt werden. Schönes Game-Design sollte aber ohne sie auskommen! Wie gesagt, es geht da nicht darum, ob ein Spiel funktioniert, sondern ob es "schön" designt ist. Nein, von denen reden wir nicht, sie sind nur die Extrembeispiele. Komplexe Spiele haben heute durchaus noch eine Chance, aber sie sollten den Spieler "einfangen", indem sie grundsätzlich erst einmal leicht zugänglich sind, dann aber mit immer neuem Spiel ihren Tiefgang erweisen. Da dürfen dann gerne Regeln vorkommen, die am Anfang nicht einleuchten, mir fällt da spontan die Karawanen-Regel bei Yspahan ein, die Anfangs von vielen als überflüssig empfunden wurde, sich dann aber als extrem mächtig erwies, nur halt anspruchsvoller. Yspahan ist aber zugegeben nicht der gleiche Komplexitätsgrad wie MIDGARD- Das Brettspiel. Zumindest, was die Regelkomplexität angeht. Da konkurriert eher Descent mit ihm. Zumal du ja auf das Genre Fantasy/Abenteuer-Brettspiel verwiesen hast. (Gegen Descent empfinde ich den Regelaufbau bei MIDGARD übrigens geradezu vorbildlich. Nichtsdestoweniger zieht einen Nicht-Midgardianer wohl doch eher Descent in seinen Bann.) Die Grundaussage bleibt aber: Das Spiel ist gute, aber letztlich doch Durchschnittskost. Wohlgemerkt: Bezogen auf das heute gültige, sehr hohe Niveau von Brettspielen! (Über das hochgelobte Talisman leg ich lieber mal den Mantel des Schweigens...) Es hat seine Daseinsberechtigung, aber vor allem als Nischenprodukt für Midgard-Rollenspieler.
  11. Da möchte ich widersprechen. Es ist ein typisches Motiv der epischen Fantasy (bzw. der Abenteuerliteratur im Allgemeinen), dass, sobald ein Problem gelöst wurde, schon schon gleich das nächste auftaucht, und oft ergibt sich das neue Problem aus der Lösung des alten. Man erzielt einen Teilerfolg, aber die Gesamtlage wird trotzdem kritischer. Auch viele MIDGARD-Abenteuer funktionieren so ... Deswegen schrieb ich ja auch, mich störe das weniger und dass dies grenzwertig sei. Dennoch kann ich nachvollziehen, dass es ein Geschmäckle hinterläßt, wenn das Auftauchen eines neuen Problems regeltechnisch an die Lösung eines (anscheinend) damit nicht direkt verbundenen anderen Problems gekoppelt wird. Man kann hier durchaus anmerken, dass der kausale Konnex gekünstelt wirkt. (Und wäre es in einem Abenteuer auch so, wäre es ebenfalls anmerkungsfähig.) Aber wie schon erwähnt, ich selbst habe damit keine Probleme, sehe aber nicht, dass man solche Kritik an sich abwiegeln könnte.
  12. Na ja, so einfach ist das dann aber auch wieder nicht. Man kann als Designer eben nicht erwarten, dass die Spieler ein Spiel so spielen, wie man selbst das für "sinnvoll" hält. Und die Zeiten, wo man von Spielern (selbst Vielspielern) eine große Leidensfähigkeit im Erkenntnisprozess des guten Spielablaufs zumuten konnte, sind angesichts des doch sehr großen Angebots sehr gut designter Spiele lange vorbei. Damit meine ich nicht die Suche nach "der" optimalen Siegstrategie, sondern das allgemeine Spielgefühl. Und wenn man Einzelkämpfer zuläßt, muss man eben damit rechnen, dass das zumindest in Einstiegsrunden regelmäßig passiert und das dies als normal empfunden wird. Wenn das Spiel da zäh wirkt, hat es nun einmal oft schon verloren. Solche Spiele werden bei uns regelmäßig abgebrochen. (Und wir sind durchaus passionierte Vielspieler.) Da ist es unerheblich, ob das Spiel an und für sich Potential zu haben scheint. (Wobei Agricola hat es trotz der Anlaufschwierigkeiten bei uns geschafft, allerdings auch nur, weil wie es auf den Spielwiesn mehrfach erklären mußten. Es hängt immer von der thematischen Einbindung und der Umsetzung an sich ab. Wichtig ist, dass solche Regeln intuitiv verstehbar sind und nicht Gefahr laufen, vergessen zu werden. In dem Fall ist es schlechtes Design. "Design for effect" ist immer nur eine Krücke und auch hier hängt es massiv davon ab, wie es eingebaut wird. Es kann durchaus das Spielgefühl arg reduzieren, wenn es zu aufgesetzt ist. Die Schatten hier sind m.E. grenzwertig. Mich persönlich stört es hier nicht so sehr. Thematisch unlogisch sind sie nichtsdestoweniger. Und das ist durchaus ein berechtigter Kritikpunkt, selbst wenn klar ist, warum es sie gibt, hinterläßt es eben einen Abwertungsgrund. Sorry, warum ist die Regel dann drin? Regeln, die bei "gutem" Spiel ignoriert werden, können genausogut wegfallen. Hm, von einem anspruchsvollen Spiel erwarte ich durchaus, dass es von Anfang an sinnvoll spielbar ist. "Durchschauen" verstehe ich hier durchaus im Sinne von "optimalen Siegstrategien". Da muss bei einem guten und anspruchsvollen Spiel eine Entwicklung möglich sein, die länger dauern kann. Effektives Spiel im Sinne von: "Überflüssige / schlechte Regeln ignorieren", zeichnet kein Spiel aus! Und man kann solche Regeln durchaus bemängeln. Und entkräften könntest du das nur, wenn du Situationen benennst, wo die Regel eben doch ihren Sinn hat. "Unbeliebte" Regelmechanismen können durchaus für bestimmte Taktiken notwendig sein und daher ihre Berechtigung haben, sie dürfen aber nicht prinzipiell zu "schlechtem" Spiel führen. Dann gehören sie entfernt. Ich vermute, du meinst Puerto Rico? Costa Rica kenne ich (und der Boardgamegeek) zumindest nicht. Hm, das kann man aber von ziemlich vielen Spielen der letzten Jahrgänge sagen. Und gerade in diesem Messejahrgang sind durchaus einige sehr gute Spiele dabei. "Gutes" Spiel reicht heute eben nicht mehr aus. Ich kann deine persönliche Euphorie durchaus verstehen. Und ich selbst mag es durchaus auch. Und dennoch wage ich zu behaupten, dass es gegen Spiele wie Agricola, Hamburgum, Cuba, Galaxy Trucker oder Tribun (um nur mal ein paar Essener Neuheiten zu erwähnen) als eher second best eingestuft wird. Jedes davon verdiente, regelmäßig gespielt zu werden. Und trotzdem gewinnt meist doch Time's up...
  13. Brauch er nicht, der ist schon, vom selben Schreiner.
  14. Vor etwa zwei Monaten brach in unserem Bett einer der Mittelfüße weg. Notdürftig zwängte ich das Teil erst einmal wieder an seinen Platz, was aber nur ein mäßig größeres Sicherheitsgefühl erzeugte. Dadurch entstand die Idee, dass es doch Zeit wäre, sich mal nach einem neuen Bett umzuschauen, zumal die Matratze auch einiges auf dem Buckel hatte. Also zogen wir los, Betten und Matratzen testen. Die vielgepriesenen Discounter fielen quasi sofort durch, da dort der Sachverstand ("Wie sieht es mit Allergien aus?" "Bitte was? Ach, der Stoff ist so dicht, da kommt keine Milbe durch!") sich selbst disqualifizierte. Beim ersten ökologischen Händler all night in Haar zeichnete sich dagegen durch wirklich gute und professionelle Beratung aus. Und das vorgeschlagene Bett sah auch sehr gut aus, die Matratze fand aber nicht das volle Vertrauen der Partnerin, da sie noch festeres gewöhnt war, auch wenn die probierte extrem fest war. Der Händler erinnerte uns aber auch daran, dass Betten für gewöhnlich (deutlcih) länger leben als Matratzen. Und das Bett wäre auch recht teuer. Das muss dann wirklich ewig halten! Die zweite Händlerin Bettgeschichten in München-Pasing war dann ganz anders. Durchaus professionell, aber ich fühlte mich wieder daheim in Kreuzberg! Kein Herunterbeten oder Anpreisen von Produkteigenschaften, sondern Anekdoten aus dem reichen Berufsleben waren Schwerpunkt des Gesprächs. Nebenher platzierte sie uns auf genau einer Matratze (ob sie noch mehr im Angebot hätte, keine Ahnung), die außergewöhnlich weich war. Und, oh unerwartetes Wunder! Sie war ein Traum! Weich und doch fest genug, um uns beide zu stützen. Und wir sanken nicht derart ein, dass wir kaum wieder aufstehen konnten! Die zudem gerade im Jubiläumsangebot war! Außerdem überzeugte sie uns davon, dass es wirklich kein neues Bett bräuchte, wir aber auch nicht auf eine größere Matratze verzichten müßten. ("Um Himmelswillen, 1,40 Breite! Tut euch das nicht an!") Der Trick: Einfach den Lattenrost höher setzen und dann die Matratze eben auflegen. So, jetzt wird demnächst die Matratze geliefert und ein Schreiner setzt den Lattenrost hoch. Kosten: Vielleicht 100 € Gewinn: Ein altes Bett mit neuem Schlafgefühl!
  15. Also, zunächst einmal mag ich vermerken, dass zumindest mir das Phantastische an deiner Welt ausgesprochen gut gefällt. Es paßt zudem in die Zeit. Das Übernatürliche war schließlich in den Köpfen allgegenwärtig. Warum soll man das also nicht auch dann ermöglichen? Was ich allerdings eben erwarte, ist, dass die einzelnen Kulturen nicht "aneinandergeklatscht" wirken. Die "Schnittstellen" müssen irgenwie nachvollziehbar sein. Da deine Welt sich nun einmal explizit auf historische Entwicklungen bezieht, müssen die Abweichungen halt um so eher mit Prüfung rechnen. Deine Idee kann ich durchaus verstehen, interessante Kulturen in eine Spielwelt zu packen. Es ist vielleicht auch nicht für jede Spielwelt nötig, dass sie in sich kohärent und jede Entwicklung "historisch" erklärbar ist. ("Historisch" nicht im Sinne von realhistorisch, sondern aus der der Spielwelt inhärenten Dynamik.) Es ist m.E. wie gesagt sehr spannend, eine Welt zu konsturieren, wo das Christentum im Reich nicht allumfassend gewonnen hat, wo sich neben der Catholica und der Orthodoxie auch andere Sekten erhalten haben könnten. (Die Burgunden waren übirgens ursprünglich Arianer, eine unter Germanen eher populäre Version des Christentums. Allerdings nicht kompatibel mit dem Katholizismus der einwohnenden Romanen, vermutlich ein grund, warum historisch nur die Reichsbildung der Franken Bestand hatte.) Wie sich ein Heidentum "modernisiert" wandeln hätte können. Der Sol Invictus (der nicht identisch ist mit Mithras! ) wäre ein solcher Ansatz. In jedem Fall dürfte der Götterglauben mystifiziert worden sein, der Glauben generell persönlicher und individueller zusammengestellt. Es hätte mehr Raum neben dem offiziellen Staatskult als im Christentum gegeben. Ein simpler Rückgriff auf die klassische Götterwelt erscheint mir eben eher langweilig und auch nicht mehr konkurrenzfähig. Ein Beispiel für die mögliche Mystifizierung eines Pantheons kann man z.B. in Alba finden. Und wie gesagt: Der Papst mach in der Form einfach keinen Sinn. Zumindest als weltlicher Machtfaktor. Er könnte sich nur halten, wenn das Christentum seinen Totalitätsanspruch zumindest teilweise aufgegeben hätte, um neben der Konkurrenz bestehen zu können. Und umgekehrt dann der "Westkaiser" auf die staatsideologisch notwendigen Staatsopfer verzichtet hätte. Da gibt es sicher Wege, wie das aufgelöst werden kann. Dann wäre ein Nebeneinander denkbar. Aber dann wäre der Papst umgekehrt wohl auch nicht mehr der Repräsentant der ekklesia unita sancta, zu dem er sich im Westen aufbauen konnte. Durchaus auch spannend. Das Christentum der Franken hätte sich wesentlich unabhängiger von ihm entwickeln können, es hätte dann wohl tendentiell mehrere "nationale" germanisch-christliche Kirchen geben können, die wesentlich lockerer verbunden gewesen wären, mit dem jeweiligen Souverän als religöser Entscheidungsinstanz.
  16. Oh, die Liste wäre relativ kurz: Es ist quasi alles. Die Beschreibungen haben gewisse Ähnlichkeiten mit dem, was wir über diese Zeit heute zu wissen meinen. Ansonsten: Mir ist nicht ganz klar, wie das Papsttum in deinem Szenario überhaupt in eine derartige Position kommen konnte. In der Spätantike war der Bischof von Rom bestenfalls einer von mehreren Patriarchen der Kirche. Sein Ansehen wa aber nicht zwingend höher als z.B. das des Patriarchen von Antiochia. Erst, als die Bischöfe im Westen faktisch die Funktion des Staates übernommen haben, weil die alte Ordnung zusammenbrach, haben sie dort überhaupt eine relevante Position bekommen. Zudem resultierte ein nicht unwesentlicher Teil der Macht der Kirche aus Stiftungen reicher Römer, die aber in deinem Szenario gar nicht möglich sind, da es dort noch immer eine Armenreligion ist. In deinem Szenario wäre es wahrscheinlicher, dass z.B. der Bischof von Trier eine derartige Funktion übernähme, oder dass die Catholica keine Zentralmacht erhielte. Mir ist immer noch nicht klar, Kraft wessen ein Papst das Recht erhalten haben sollte, einen Kaiser zu salben. In der realen Geschichte konnte er 800 immerhin eine Thronvakanz reklamieren (in Ostrom gab es da gerade eine Kaiserin), auf die die translatio imperii ideologisch begründet werden konnte. Und in einem christianisierten Reich war auch legitim, dass das Imperium durch einen ranghohen Bischof verliehen wird. Aber bei dir sehe ich da legitimatorische Defizite. Der Kaisertitel beinhaltete immer auch einen Universalitätsanspruch. Spannend ist auch, dass du einerseits von Gotenzügen sprichst, diese aber gar nicht nach Italien gelangt sein können, wo sie aber doch recht prägend waren. Die Westgoten sind also vermutlich dann direkt nach Spanien und die Ostgoten wurden zerrieben? "Caesaren" waren in der Spätantike nachgeordnete Titel. Der designierte Nachfolger wurde regelmäßig zum Caesar erhoben. Kaisertitel war "Augustus". Aber das nur am Rande. Ich würde es begrüßen, wenn du es "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" nennen würdest. Es gab nie "Deutsche Nationen". Es hat auch nichts mit unserem heutigen Nationen-Begriff zu tun, der erst im 19. Jh geprägt wurde. Das "Deutscher Nation" kam auch erst im Spätmittelalter/ der Frühen Neuzeit hinzu. Die Kurfürsten sind auch eine spätere Entwicklung. Im 11. Jh gab es zwar bereits eine Gruppe von "Vorwählern", aus denen vermutlich später mehr oder minder die Kurfürsten hervorgingen, aber wählen durften zu der Zeit noch alle Reichsfürsten. Exklusiv wählten die an die Reichsämter gebundenen Kurfürsten erstmals 1257. Julian Apostata war durchaus gesamtrömischer Kaiser! Er war zunächst unter Constantius II. sogar zuständig für den Westteil des Reiches und hat erst nach dessen Tod im Osten residiert. Er hatte dann auch keinen Kollegen. Sein Gedanke der "heidnischen Staatskirche" hatte auch nichts mehr mit dem alten antiken Glauben zu tun. (Den es ja auch faktisch so nicht mehr gab.) Selbst wenn es ein stark philosophisches (neuplatonisches) Konstrukt war, wäre es sicher spannend, was daraus hätte werden können. Wobei zu sagen ist, dass Julian das Christentum nicht grundsätzlich bekämpfte, auch wenn er sich von ihm abwendete. Er versuchte "nur", dem alten Glauben einen Raum zu sichern. Der entscheidende Punkt ist aber wohl eher Theodosius I., den es in deinem Konstrukt nicht geben dürfte, da er (als letzter alleiniger Herrscher des Gesamtreiches) das Christentum zur Staatsreligion erhob (was, im übrigen einen römischen Papst überhaupt erst in die Lage versetzte, einen Kaiser zu salben). Ohne Germanenreiche in Italien ist mir aber unklar, wieso ein Kaiser in Byzanz späterhin nicht fähig gewesen sein sollte, seinen Machtanspruch erfolgreich dorthin auszudehnen. Ein Justinian hätte das locker geschafft. Der hatte nur die Situation, dass es kein Gesamtreich mehr gab... Und ich kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Zeit dann noch religiöse Toleranz gegen eine "heidnische" Oberschicht in Italien gezeigt worden wäre... Und noch mal grundsätzlich: Wo kommen bei dir die Soldaten des weströmischen Kaisers her? In der realen Geschichte waren es in West wie Ost fast nur noch (überwiegend germanische) Söldner. Woher rekrutieren die Armeen sich bei dir? Vor allem: Wie in der Spielzeit? Feudalistisch kann Ialien ja eher nicht organisiert sein, da Italien ja nicht zusammengebrochen ist.
  17. Die Grundidee finde ich spannend. Aber ich muss zugeben, dass die Mixtur teilweise wirklich widersprüchlich wirkt. Das von Triton angemerkte Nebenenander von Papsttum und paganem Kaiser in Rom ist so ein Fall, wo es besonders augenfällig ist. Es ist in sich aus meinem Empfinden nicht wirklich nachvollziehbar, wie in so einer Konstellation der Papst zu einem realen Machtfaktor werden kann. Vor allem, wenn er Vertreter einer Sklaven- und Proletariatsreligion wäre. Es ist zwar eine spannende Überlegung, dass Julian Apostata erfolgreich gewesen wäre, aber dann empfinde ich den altrömischen Pantheon doch eher unbefriedigend und naiv. Das Nebeneinander könnte nur sehr eingeschränkt funktionieren, wenn der Kaiser auf einen nominellen Staatskult verzichtete. Wie kam es eigentlich zu der finalen Trennung zwischen West- und Ostreich? Die Völkerwanderung wurde in deinem Szenario ja von Italien fern gehalten. Ich vermute, es gab dann auch keine germanischen Söldner? Auch würde mich die Legitimation eines "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" interessieren, wenn es doch einen legitimen weströmischen Inhaber der Kaiserwürde gibt. Und wieso sollte ein Papst "einfach so" einen Gegenkaiser küren dürfen? Diese Macht erhielt er doch erst durch die Vakanz des Amtes im Westteil. (Und es hat länger gedauert, bis der Osten auf seinen Anspruch verzichtet hat, eigentlich hat er das nie...) Der griechische Städtebund wirkt in der Form sehr gekünstelt. In deren Pantheon tritt übrigens Hera doppelt auf. Altägyptische Kulte sind auch sehr spannend, wie haben die so lange überlebt? Ein Isis/Osiris-Kult, okay, das wäre zeitgemäß.
  18. Das ist dieselbe Erklärung wie bei verschiedenen Aussprachen albischer Namen. Solwac Ach! (Loriot)
  19. @BB: Ein Anglizismus wurde doch bisher nur vorn Bro in die Debatte geworfen (und auch gleich wieder verworfen)! Wenn überhaupt geht es um einen Gälizismus versus einem germanisierten Pseudogälizismus. Letzterer ist dabei aber wohl die "offizielle" Lesart. P.S.: Ich neige zu 'The-am-ha-ir', aus rein praktischen Gründen, denn nicht jeder kennt die gälischen Ausspracheregeln, die zudem nicht einheitlich sind. Im Spiel würde ich aber grundsätzlich jede Version gelten lassen, wer weiß in welcher Gegend Erainns der Sprecher Erainnisch gelernt hat.
  20. Ich auch. Mit englisch hat errainisch so gar nichts zu tun und Midgard an sich auch nicht. Euer Bruder Buck Also, ich hab Ticayas Vorschlag eher als Irisch interpretiert. "Englisch" war da vielleicht ein wenig mißverständlich. Im Irischen würde es jedenfalls wie von Ticaya beschrieben ausgesprochen. Aber auch wenn Erainnisch sehr ähnlich dem Irischen geschrieben wird, scheint da doch eine "germanisierte" Aussprache zu gelten.
  21. Nur um Mißverständnisse vorzubeugen: Moravod ist formal schamanistisch, aber wohl an der Schwelle zum "Götterglauben". Triton hat sicher einen anderen Gottesbegriff als wir beide. In seinem Sinne wären die von dir genannten Gottheiten Moravods keine Götter, sondern "nur" mächtige Naturgeister. Das ist aber eben auch der Ursprung des Göttlichen. Der Pantheismus Erainns dürfte sich durchaus massiv von dem Goethes unterscheiden. Aber selbst bei dem träfe deine Vermutung zu. Gerade aus pantheistischer Sicht ist es ein leichtes, in den regionalen Kulten das Wirken des allumfassenden, alles durchdringenden Göttlichen zu sehen. Spannend (und Tritons Unvereinbarkeitsthese widersprechend) finde ich ja, dass in der Spätantike, wo das Christentum gerade sich durchsetzte, dezidiert christliche Dichter dezidiert christliche Personen mit paganen Gottheiten vergleichen konnten, dass ein christlicher Mönch namens Snorri ohne inneren Konflikt ein Werk namens Edda verfassen konnte, dass ein Cassiodor ein christliches Kloster begründen konnte, in dem die Bewahrung des antiken (paganen) Erbes hochgehalten wurde, dass ein Theodosius I. (der das Christentum zum Staatskult machte, gleichzeitig die Kultfeierlichkeiten in Edessa ausdrücklich erlaubte, dass historisch christliche Missionare weniger Probleme damit hatten, Christus als göttlich anerkannt zu bekommen, - ganz im Gegenteil! Der stand gerade beim einfachen Volk in hohem Kurs!- sondern die Konflikte darin bestanden, die anderen Götter und Geister aufgeben zu sollen. Triton verkennt in meinen Augen, dass das Göttliche für die meisten Menschen vor der Aufklärung nicht als eine abgeschlossene Entität gesehen wurde, sondern als offene, die sich eben dem einzelnen nur teilweise eröffnet und somit immer ein weites Feld für Interpretation überläßt. Natürlich gibt es immer Fanatismus, der ist aber nicht die Regel!
  22. Wozu sollte das ein Anhänger eines kulturfremden Pantheons tun? Aus "Abenturer-Sicht" ist das vielleicht nachvollziehbar; die Argumente wurden ja bereits in anderen Beiträgen genannt. Im Bereich der "einfachen Leute", der Bauern usw. würde ich allerdings nicht unbedingt annehmen, dass die Existenz fremder Gottheiten so ohne weiteres eingestanden wird. Gerade für den einfachen Mann wird es umso einfacher sein! Zumindest, wenn es ihn, warum auch immer, in eine fremde Region verschlagen hat mit einem anderen Pantheon. Der ganze "artifizielle" Kram, wie theologische Spitzfindigkeiten interessieren den normalerweise eher weniger, dafür aber wird er feststellen, dass es vor Ort eine Gottheit gibt, die für die ihm wichtigen Dinge zuständig ist. Wichtig ist in dem Weltbild ja, dass es keine abgeschlossene übernatürliche Sphäre gibt, sondern die Welt vom Übernatürlichen durchdrungen ist. Das gilt insbesondere für die "einfacheren Leute". Denen ist es letztendlich egal, wie man die Gottheit nennt. In der örtlichen Fruchtbarkeitsgottheit wird ein albischer Bauer z.B. immer Vana wieder erkennen.
  23. Andere Götter sind entweder Samawi (Diener Ormuts) oder Iblisi (Diener Alamans). Abstreiten kann der Gläubige Dulahim die Existenz anderer "Götter" ja schlecht, da sie de facto in der Spielwelt vorhanden sind. Ja, in der Art meinte ich das. Wobei die Konstruktion durchaus von Glaubensschule zu Glaubensschule variieren kann.
  24. Diese ökumenische Sichtweise teile ich überhaupt nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass z.B. ein Dhulahim albischen Göttern opfert. Kann ich auch nicht. Aber es wird dir wohl eher möglich sein, dass für einen waelischen Handelsfahrer in Alba vorzustellen, der vor Ort am Schrein Dwyllans um eine gute Überfahrt bittet? Die Grundannahme der jeweiligen Religion sollte polythesistisch sein. Wodurch der Dhin Dhulami tendentiell rausfällt. (Auch wenn ich mir persönliuch gut die gelehrte Sichtweise vorstellen kann, die in fremden Göttern einen Abglanz der Heerscharen Ormuts sieht. Natürlich ist dann der eigene Glaube unendlich höherwertig, die anderen aber nicht grundweg übel, sondern noch wie Kinder auf der Suche nach dem Licht.)
  25. Das bedeutet schlicht, dass Helm und Schild gleichzeitig benutzbar sind. Es wäre theoretisch auch denkbar, dass jeweils nur eine Verteidigungswaffe aktiv sein darf. Der Kartentext soll sicherstellen, dass es immer maximal ein Gegenstand der drei Arten aktiv sein kann. Und ja, es ist hier m.E. etwas verwirrend formuliert.
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