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Kazzirah

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Alle Inhalte von Kazzirah

  1. Bei mir waren es Ort in Verbindung mit Zeit.
  2. @ Nanoc: Sorry, den Kommentar hättest du dir auch verkneifen können. Das ist so nichts als billige Polemik. @ lindan: So hört sich das durchaus besser an. In vielem kann ich dir ja eh nur Recht geben. Allerdings kam es so eben nur rüber, wenn man es genau und mit etwas Wohlwollen gelesen hat. @ Parathion: Ich merke an deinem Beitrag, dass du noch den eher "klassischen" Spielstil vertrittst. Ich habe diese Art Spiel früher auch gerne gespielt. Spiele, wo man erst einmal tagelang mit Regellektüre verbracht hat und für die man sich auch mal ein Wochenende Zeit nehmen mußte. Diese Art Spiel ist aber auch gleichzeitig eine Art Ausschlusskriterium für die Gelegenheitsspieler. Das funktioniert, wenn man Brettspieler als eine Art Freak-Elite auffasst, mit komplizierten, zu erarbeitenden Regeln als Zugangshürde. Sehe ich heute nicht mehr als Ideal an. Im Gegenteil behaupte ich, dass auch komplexe Spielzusammenhänge mittlerweile verhältnismäßig einfach rübergebracht werden können. Genauso wie verhältnismäßig triviale Spiele mit unsäglichen Spielregeln ausgestattet sein können, die den Käufern das Gefühl geben, wer weiß was für einen Brocken erworben zu haben. Inhalt ist dann doch nur spielerische Schmalkost. Also: Das Erarbeiten von Regeln ist heute für mich kein Qualitätsmerkmal für ein Spiel mehr. Erarbeiten vom Spielinhalt ist was anderes. Aber das hängt nicht zwingend vom Umfang der Spielregel ab. (Auch wenn ich zur Zeit begeistert Agricola zu optimieren suche. ) Vielspieler haben mit Anleitungen allgemein weniger Schwierigkeiten als Gelegenheitsspieler. Ist einfach so. Ich habe die Anleitung durchaus auch gut verstehen können. An einigen Stellen hat mein Regelschreiberherz zwar gedacht, ich hätte es anders aufgebaut/formuliert, aber das ist auch in der Natur der Sache. Ich finde das nämliche Spiel weiterhin gut. 2 Stunden sind durchaus eher lang, zumindest nach der Zielgruppe: Rollenspieler, die mal ohne größeren Aufwand ihr Spiel spielen wollen. Es ist ja auch modular. Die Siegbedingung kann ja auch ohne Verlust nach oben oder unten geschraubt werden. Das finde ich gut. Das paßt auch zur Zielgruppe.
  3. Deswegen ist pA ja auch nur Leiteigenschaft. Ohne gelernte Kampftaktik funktioniert es eben doch nicht. Auch wenn der Anwender rumbrüllt, folgen die Leute da halt nicht so richtig. Leiteigenschaften bezeichnen Voraussetzungen (die bei Kampftaktik sowohl pA als auch In sind! ), nicht alleinige Quellen. Und den Bonus gibt es nur für "Naturtalente". Und das sind nun mal wohl in der Kindheit und Jugend eher diejenigen, die Scharen von Kindern in Banden organisieren können. Das sind m.E. nach eher selten die intelligenten als vielmehr die charismatischen.
  4. Das liegt eben meist an seiner Position, die nicht zwangsläufig etwas mit dem Charisma zu tun hat. Genau dafür beherrscht man Kampftaktik auch ungelernt. Und erfolgreiche Liberos zeichneten sich auch durch eine gewisse höhere Ausstrahlung aus. So eine Position bekommt man ja auch nicht von ungefähr. Jemand, der "seine" Abwehr nicht mitziehen kann, wird auch nicht lange Libero bleiben. Zumindest nicht, wenn es Alternativen gibt. Und da sind wir wieder bei der Voraussetzung pA.
  5. Nein, Kanoniker sind an Kirchen gebunden, nur, wenn diese auch Diözesankirche ist, hätte es etwas mit einem Bischof zu tun. Aber darum geht es auch gar nicht. Es wurde an einem Beispiel gezeigt, dass es offensichtlich Tempel gibt, die nicht an ein nächstgelegenes (Mönchs-)Kloster gebunden sind. (Siehe den Beitrag von Ticaya). Hier passen Kanonikerstifte nun einmal sehr gut. Das schließt eine weitere Anlehnung an das irische Mönchswesen nicht im geringsten aus. Nur dass es neben rein monastischen Gemeinschaften eben auch welche gibt, die durchaus Seelsorge betreiben, etwas, was der irischen Tradition gänzlich fremd ist. Orden wie die Augustiner, Präonstratenser und Zisterzienser waren/sind Kanoniker und keine Mönche. Auch wenn sie in unserem heutigen Alltagsverständnis als Mönche durchgingen. Der Unterschied ist für unsere Zwecke marginal. Es sind dann schlicht Orden, die nicht streng monastisch leben, sondern eher an Seelsorge und/oder Unterricht orientiert sind. Der wichtigste Unterschied zwischen Kanoniker und Mönch ist, dass Mönche letztendlich nur an der eigenen Heiligkeit orientiert sind, das eigene Leben dem heiligen leben möglichst annähern wollen, höchstens noch für das Heil des Klosterstifters beten, ansonsten aber fast vollständig (dem Ideal nach) von der Umwelt isoliert sind, während Kanoniker in der Welt leben und mit ihrem Beispiel wirken sollen. Sie streben ihr Seelenheil durch Seelsorge an. Also verkürzt: Mönche -> rein egoistische Gottestdiener, Kanoniker -> altruistische Gottesdiener.
  6. @ Eleazar: Da hast du mich mißverstanden. Die Fertigkeit selbst muss man durchaus erlernen. pA gibt nur einen Bonus, weil man ein natürliches Führungstalent hat, Menschen einem intuitiv eher folgen als anderen. Bzw. selbst die besten Fähigkeiten nützen dir nichts, wenn dir in einer Stresssituation niemand zuhört, niemand auf dich achtet. Du brauchst eine gewissen Mindestpräsenz, damit jemand auf dich hört, wenn er sich nicht auf dich konzentriert. Dies bildet pA ab. Daher ist es richtig, dass pA Leiteigenschaft für Kampftaktik ist. Das bedeutet nicht, dass die Erfahrungen, die man sammelt, um erfolgreich Kampftaktik anzuwenden, auf pA basierten! Nein, diese "Vorschusslorbeeren" gibt es in solchen Situationen auch bei Personen, die man lange kennt. Es sind Stressstituationen. Man hört da nicht auf die grauem Mäuse, sondern auf präsente Personen,
  7. Hm, in dem Fall würde ich für dir größeren Tempel Chorherren annehmen, die in Kanonikerähnlichen Stiften organisiert sind. Das sind dann keine Mönche, sondern eine eigene Stiftsform. Beispiele aus unserer Welt wären Augustiner, Zisterzienser oder Prämonstratenser. Wobei der Unterschied für Rollenspielzwecke vermutlich zu vernachlässigen ist. Hierarchisch würde ich Tempel dann durchaus mit einem Kloster gleichsetzen. Bedeutende Tempel mit vielen Filialtempeln werden dann von Priestern geführt, die durchaus auch den Erzabttitel tragen können. Wichtigster Unterschied wäre m.E., dass in Klöstern auch nicht geweihte Mönche leben, während in einem Tempel alle Kanoniker geweihte Priester sein müssen, dafür aber eventuell auch offen für säkulare Kanoniker (i.e. Laien) sein kann, die nicht den strengen Regularien unterliegen, dafür aber den Rang des Tempels mehren können, z.B. indem sie (oder ihre Vorfahren) den Tempel gestiftet haben, oder bedeutende Ausbauten ermöglichten.
  8. Nichts anderes sagt Abd. Wobei ich lindan aus Machersicht durchaus verstehen kann. Ohne dies wäre die Kritik aber hier gar nicht so mächtig geworden. Vor allem, das muss auch mal gesagt werden, sind es doch immer die gleichen wenige Diskutanten. Und es dreht sich immer wieder um das gleiche. Also bitte alle mal einen Gang runterdrehen, auch du Nanoc! Ja und? Der Autor hat nicht immer wirklich viel Einfluss auf die endgültige Gestaltung einer Spielregel. Lutz war bisher nicht Redakteur seiner Spiele. Als Rezensent solltest du um diesen Unterschied zwischen Autorenschaft und Redaktion/Lektorat wissen. Klar liefern Autoren oft faktisch fertige Anleitungen. Aber die Verantwortung liegt in der Redaktion. Der Autor ist für die Idee und den Mechanismus zuständig. Die Redaktion für die Endformulierung der Anleitung. Der Name des Autors wirbt für die Funktionalität des Spiels, für einen bestimmten Stil, nicht für perfekte Anleitungstexte.
  9. Die Leiteigenschaft gibt ja auch nur einen Bonus an. Charisma unterstützt definitiv die Anwendung von Befehlen in Stresssituationen. Und letztlich wird das durch Kampftaktik abgebildet. Kein abstraktes theoretisches Wissen, wo In sinnvoll wäre, sondern ein durchaus intuitives Verstehen, mit der Fähigkeit, dieses seinen Mitstreitern kurz und bündig zu vermitteln. Moderation : Ich (Fimolas) habe diese Diskussion aus dem folgenden Themenstrang ausgegliedert: Hausregel Regeländerung zum Auswürfeln von pA, Sb, etc. Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
  10. Abd hat vollkommen recht, dass es sich so hochgeschaukelt hat. Sorry, Nanoc. Hätte er nicht so verbissen gegen jede Kritik andiskutiert, wäre den Kritikpunkten gar nicht so viel Raum gegeben gewesen. Auch wird hier durchaus auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Ich bleibe dabei, dass die Regel zwar verbesserungsfähig, aber nicht schlecht ist. Sie hat ihre Macken. Mit etwas gutem Willen kann man den Sinn der Regel aber auch in den paar Zweifelsfällen erschließen. Selbst zu sehr gut erstellten Regeln gibt es immer wieder Zweifelsfälle! Das Spiel an sich ist durchaus solide und macht Spaß. Das finde ich die Hauptsache. Denn es richtet sich durchaus an eine sehr spezifische Zielgruppe: Midgard-Spieler und deren Freundeskreis. Es ist ein Weg, Freunde mal mit Midgard in Kontakt zu bringen, ohne "echtes" Rollenspiel. Es ist ein Weg, Midgard zu spielen, ohne in eine Rolle einzutauchen. Es ist ein Weg, Rollenspielern Brettspiele näher zu bringen. Descent hat durchaus ein deutlich umfangreicheres FAQ als Midgard. Es ist dennoch ein tolles Spiel in dieser Klasse. Midgard ist für ein Abenteuerspiel wenig kampfbetont, viel mehr ein "normales" Brettspiel. Das gefällt mir. Wir haben hier teilweise abstrakt über Regeltheorie diskutiert, wobei die Regel dieses Spiels nur Aufhänger war. Ja, es sind in der Anleitung Mißgriffe drin, die sich vermutlich hätten vermeiden lassen. Andererseits: Es ist das Erstlingswerk des Verlags, da sollte man ihm auch Verständnis entgegenbringen, dass man nicht von Anfang an alle Eventualitäten der Anleitungskonstruktion kann. Selbst in den Redaktionen von Hans im Glück oder Alea sollen schon mal komplett unbrauchbare Anleitungen entstanden sein. Diese hier ist nicht unbrauchbar, sie ist für manche schwer zugänglich, für andere leichter. Manche werden sie nie wirklich benötigen, weil sie das Spiel on the fly lernen. Bzw. die Anleitung nur für ein tieferes Verständnis benötigen. Und es gibt auch die FAQ, etwas, was bei Spielen dieser Gewichtsklasse durchaus üblich ist und kein Abwertungsgrund. Faktisch ist für eine Bewertung wichtig, ob das Spiel Spaß macht, ob es einen Wiederspielreiz hat, ob die Regeln in sich greifen, ob Regeln aufgesetzt sind, natürlich auch, inwieweit die Anleitung den derzeit gültigen Standards entspricht. Natürlich jeweils auf die entsprechende Zielgruppe hin entschieden. Für Gelegenheitsspieler ohne Rollenspielbezug ist das Spiel wohl eher ungeeignet. Für Vielspieler mit Rollenspielbezug ist es interessant. Für Rollenspieler, die mal ein Brettspiel spielen wollen, das sich wie Rollenspiel anfühlt, ist es sehr gut. Natürlich spielt persönlicher Geschmack immer eine Rolle. Aber den darf man eben auch nicht verabsolutieren. Bei den "harten" Kriterien sehe ich nichts an dem Spiel, was wirklich (für die Zielgruppe! ) als KO-Kriterium gelten kann. Bei den weichen erkenne ich durchaus verschiedene Tendenzen hier.
  11. Ich würde sagen, genau dieses "einarbeiten" ist es, was Gelegenheitsspieler abschreckt. Daran sind durchaus schon einige andere wirklich herausragende Spiele am Markt gescheitert... Es hängt vom Anspruch ab, den man an ein Spiel stellt. Und nein, ich glaube nicht, dass es sich "auf jeden Fall" lohnt. Es lohnt sich, wenn man diese Art Spiel mag und auch Leute kennt, mit denen man dieses Spiel spielen könnte. (Oder als Sammler.) Der Preis ist dabei durchaus angemessen, denn man bekommt durchaus verhältnismäßig viel Material. Aber das ist nicht das Kriterium, nach dem ein Käufer entscheidet. Der sieht: Kostet viel -> teuer -> sieht anstrengend aus -> spiele ich wahrscheinlich eh niemals.
  12. Hm, ich denke, dass die einzelnen Orden durchaus jeweils ein eigenes Stammkloster aufweisen und auch innerhalb der Filialeinrichtungen dann "sortenrein" leben. Alles andere würde mich dann doch ein wenig wundern. Ich denke auch, dass der Unterschied Abtei <-> Kloster im Sinne des Quellenbuchs zu vernachlässigen ist. Wobei ich aber für Plausibel halte, dass kleinere Filialen durchaus nur durch einen Prior als Vertreter des Abtes des Stammklosters angeleitet werden. Komturen sehe ich auch eher als einem Kloster angegliedert, wobei Komtur der Titel des jeweiligen Vorstehers der Ordensrittergemeinschaft wäre. Die einzelnen Ordensritter werden dann von diesem Komtur befehligt, der aber wieder dem Abt/Prior/Rektor der entsprechenden Einrichtung untersteht. So dass wir hier ein Aufbrechen der "Ordensreinheit" hätten. Ich halte zudem für wahrscheinlich, dass es neben den reinen Mönchsklöstern auch kanonisch organisierte Gemeinschaften gibt. Diese sehen dann ihre Aufgabe eher in der Seelsorge, als es einem normalen Mönch möglich wäre. Solche kanonischen Orden findet man am ehesten an der Basis, in den Dörfern. Es werden wohl vorrangig Vana- und Thurionsorden sein. Auch diese leben in klösterlichen Gemeinschaften, aber anders als normale Mönche gehen sie aus dem Kloster heraus. Als Titel kann ich mir neben den beiden bekannten (Abt/Prior) zusätzlich noch den eines Rektors vorstellen. Ich vermute, dass die Gemeinschaften in Cambryg eher kanonisch organisiert sind. Im Gegensatz zu Solwac gehe ich durchaus davon aus, dass auch "Bruder Unkrautjäter" durchaus als offizielles Rangtitular verwendet wird. Klösterliche Gemeinschaften sind mit Sicherheit ken Ort, wo Rücksicht auf individuelle Befindlichkeiten genommen wird. Weiterhin wird es Klausen und/oder Eremitagen/Einsiedeleien geben, wo einzelne Mönche/Nonnen mehr (Eremitage) oder minder (Klause) abgeschlossen von der Welt ihr Leben fristen. Solche Posten werden zum Einen zur Pflege z.B. von Wegheiligtümern und kleineren Wallfahrtsschreinen, zum Anderen aber auch als Verbannungsort widerspenstiger Mönche verwandt werden. Klausner können zudem durchaus auch in den umgebenden Dörfern (bei entsprechender Qualifikation, siehe "Verbannung") unterrichten. Ansonsten müssen sie aber ihren kargen Lebensunterhalt selbst erarbeiten. Hochrangige Titel unterhalb eines Abtes dürften ansonsten noch Stiftsherren/-frauen (i.e. Ämter, die die Nachfolge des alten Abtes letztendlich bestimmen dürfen, Unabhängigkeit des Klosters vorausgesetzt), diese können aber auch andere Titel wie Chorherren oder Kapitular tragen, sowie den Kämmerer (i.e. Kassenwart). Kapitulare könnten auch Tempeln direkt zugeordnet sein und quasi die "Eigentümerversammlung" darstellen, wobei ihnen dann wahlweise ein eigener Abt, ein Prior oder auch ein Dekan vorstünde, je nach Rang des Tempels.
  13. Es wäre hilfreich, insbesondere deiner Sache, wenn du diese Polemiken lassen würdest. Niemand hier hat behauptet, dass er eine perfekte Regel schreiben könnte. Also unterstelle das auch keinem hier. Ach lindan, indem man z.B. die hier vorkommenden Hinweise zur Kenntnis nimmt, und sich überlegt, wieso die entstehen konnten. Wieso Kritik gerade nicht von Wenigspielern kam, sondern auch von Vielspielern. Welche, die zur Zielgruppe gehören. Das wird nie eine Garantie sein, dass die nächste Regel optimal ist. Grundsätzlich ist es auch eine Frage des Tonfalls, wie mit Kritik umgegangen wird. Kritik kränkt immer. Selbst wenn sie berechtigt ist. Manches mag gar nicht berechtigt sein. Aber man muss sie erst einmal akzeptieren. Und den Grund für die Kritik nicht zu relativieren suchen. Auch wenn die Versuchung immer stark sein mag. Da schließe ich mich selbst auch nicht aus. Ich denke, was vollkommen ausreichend wäre, ist ein Kommentar der Art: "Danke für die wertvollen Hinweise. Wir schauen sie uns an und werden sie bei einer Überarbeitung der Regeln bzw. künftigen Spielen beachten." Vielleicht in einem Forum nicht ganz so glatt, aber der Inhalt gibt einem einfach das Gefühl, dass man ernst genommen wird und nicht versucht wird, Kritik abzubügeln. Damit ist letztendlich nämlich niemandem gedient. @ Paddy: Ich denke schon, dass die Regel keine leichte Kost ist. Dafür ist sie einfach zu lang. Das hätte ich aber bei dieser Art Spiel auch nicht erwartet. Es ist prinzipiell durchaus ein Spiel, das man nicht über eigenes Regelstudium lernen sollte. Bei Regeln dieser Länge sind Mißverständnisse und ähnliches immer vorprogrammiert. Darin sehe ich persönlich kein KO-Kriterium. Auffällig ist aber, dass Kritik an der Regel gerade auch von Brettspielern kommt, die durchaus eher "regelaffin" sind. Wobei das auch damit zusammenhängen kann, dass zum Beispiel Marc und ich durchaus mehr Regeln kennen als viele andere. Dadurch wird man zugleich auch kritischer, weil einem so etwas einfach eher auffällt. So wie ein Schauspieler kaum in der Lage ist, ein Theaterstück "einfach so" zu genießen, neigen (professionelle) Vielspieler auch dazu, eine Spielanleitung zu sezieren. Ich persönlich finde das Spiel durchaus schön und stimmungsvoll, gebe aber zu, dass es bei uns eher in der Konkurrenz untergeht. Ich spiele halt doch meist eher kürzere Spiele. Ich denke aber, dass es wirklich nur bei Rollenspielern gut ankommen wird. Allen anderen wird es schlicht zu lang dauern.
  14. Die Gleichsetzung von Erzabtei mit Mutterkloster ist auch in Alba gegeben. Vgl. QB Alba. Filialklöster sind natürlich an das jeweilige Mutterkloster gebunden, der Grad der Abhängigkeit ist natürlich von vielen Faktoren abhängig. Grundsätzlich halte ich eine Orientierung an dem irischen Mönchswesen auch für sinnvoll. Wobei derren missionarischer Gedanke natürlich eher außen vor stehen sollte. Grundsätzlich sehe ich den seelsorgerischen Anteil in der Kirgh eher als nebensächlich an. Die gesamte Organisation ist auf weitgehend eigenständige Klösterstrukturen (Erzabteien und deren Filialen) ausgerichtet, wobei auch unter den Erzabteien durchaus verschiedene (aber informale) Ränge anzunehmen ist. Kirghlairds dürften den Metropolitanbischöfen entsprechen, mit dem gewichtigen Unterschied, dass sie keiner Stadt zugeordnet sind, sondern eben Erzäbte sind. Man darf nicht vergessen, dass auch der römische Bischof lange Zeit nur ein herausgehobener Bischof unter mehreren Autoritäten war, die mehr oder minder gleichrangig waren, aber keineswegs wirklich weisungsbefugt. Ich sehe es dementsprechend so, dass man sich in religiösen Fragen an eine Autorität eigener Wahl wendet. Als Laie natürlich an den nächsten Priester, eventuell auch an den Abt des nächstgelegenen Klosters. Als Abt vorrangig an seinen Erzabt, aber durchaus auch einmal an einen anderen Kirghlaird, wenn man in dieser Frage eher dessen Autorität anerkennen mag. Die Hierarchie wird m.E. durch eben diese informalen Prozesse unter den Äbten sichergestellt. Es gibt keine in einer Person kulminierte oberste Autorität. Allerdings gibt es ab und an einen Kirghthing, was ich mit einem Konzil vergleichen würde. Ich denke, dass diese eher selten zusammentreffen und dann auch nur bei wirklich wichtigen Glaubensfragen, während alltäglichere Fragen (wie z.B. ob es einem Priester erlaubt sei, in den Schatten einer trächtigen Kuh zu treten, ob man sich zuerst die Hände befeuchte oder doch erst vor dem Altar niederknie etc.) durch Rateinholung bei den ebengenannten Autoritäten gelöst werden. (Der Papst zog viel seines späteren Einflusses daraus, dass er der weitaus beliebteste dieser Ratgeber für andere Bischöfe wurde.) Innerhalb eines Klosters wird es eine Fülle von streng geregelten Aufgaben geben. Es wird jeder Mönch eine ihm eigene Aufgabe zugeteilt bekommen haben, diese Ämter werden streng hierarchisch organisiert sein. Das Wort des Abtes ist unumstößlich und nicht in Frage zu stellen. Alle Priester werden einem Kloster zugeordnet sein, selbst wenn sie in eine "Pfarrstelle" abgeordnet sind. Diese Stellen werden von Klöstern besetzt. In den meisten Fällen wird dieser Priester sogar im Kloster residieren und es nur bei Bedarf verlassen (dürfen). Ich würde genug Raum sehen, um eine Vielzahl fantastischer Titel für religiöse Ämter einzuführen. Die Klöster lassen da einfach sehr viel Raum dazu. Das beginnt mit dem Bruder Latrinenleerer und Bruder Unkrautjäter. Innerhalb der Gottesdienste wird es auch viele Ämter geben, die fest besetzt sind, sei es den Obersten Weihrauchschenker, sei es den Erlauchten Einkleider Vanas, sei es der Weisen Umdreher der Seiten des Booke af Vanafred...
  15. Moderation : DeeskalationsmoderationIch bitte alle Beiteiligten, bitte weniger Polemik in die Diskussion einfließen zu lassen. Keiner der Diskutanten hat bisher wirklich "Schwachsinn" geäußert, oder die anderen für "doof" befunden. Auch Trollverdächtigungen sind (noch) fehl am Platze! Danke! Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen Zum Thema: U.a. in der aktuellen Spielbox. Initiiert durch Andre Maack von Amigo. Findet im Rahmen der Fachgruppe Spiel statt, also nicht öffentlich. Lutz kann dir da aber sicher auch was zu erzählen. Bei der Fachtagung Spieleautoren wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt, aber thematisch weiter gefaßt. Ich habe vielleicht einen anderen Blick auf Spiele, weil ich mich halt selber professionell damit beschäftige. Jemanden, der nie an der Redaktion und Produktion eines Brettspiels aktiv beteiligt war, hat zwangsweise einen anderen Blick. Der ist nicht grundsätzlich falsch. Man muss um Verständnis werben. Das tut man nicht, wenn man Kritik mehr oder minder als unberechtigt hinstellt. Marc versteht dich m.E. schon, legt aber einen anderen Fokus als ich. "Betriebsblindheit" ist im übrigen keine Entschuldigung, sondern muss einem eigentlich die Frage aufwerfen, warum andere offensichtlich Probleme haben. Marc argumentiert grundsätzlich korrekt. Du bist in einer Zwitterrolle. Du bist nun einmal qua Auftreten Vertreter des Verlags. Du hast Insiderwissen. Klar ist, dass man Dinge irgendwie lösen muss. Ich denke, das bestreitet dir/euch keiner. Klar ist aber auch, dass man offen für Kritik sein muss. Nur so kann man Fehler künftig vermeiden. Und Fehler treten zwangsweise immer auf. Man muss dazu stehen. Man muss deutlich machen, dass man Wege sucht, diese künftig zu vermeiden. Da mißverstehst du Marc gewaltig. Marc stellt die typisch Sicht eines Konsumenten dar. Spiele werden als teuer empfunden. Es wird selten gesehen, wie viel Arbeit wirklich darin steckt. Und das ist eigentlich auch gut so. Viele sehen nur das Material als relevanten Kostenfaktor. Dass Design ist aus Gewohnheit vernachlässigenbar. (Bei Massenproduktion wäre es das auch.) Es wird nun einmal aus Konsumentensicht erwartet, dass Spielregeln auch bei komplexen Spielen in angemessen einfacher Weise vermittelt. Und das Niveau in Sachen Regeln ist seit Siedler exorbitant gestiegen. Siedler ist im übrigen durchaus kein simples Spiel. Der Erfolg geht maßgeblich darauf zurück, dass es eine didaktisch wegweisende Spielanleitung hatte, die das an sich durchaus anspruchsvolle Wirtschaftsspiel massentauglich gemacht hat. Mit einer damals üblichen Anleitung wäre der Erfolg m.E. ausgeblieben, weil sich der Multiplikatoreneffekt nicht eingestellt hätte. Das Midgard-Brettspiel ist für mich nur in seinen Regeln komplex. Das Spiel an sich ist dann eigentlich eher easy going. Was kein grundsätzlicher Mangel ist! Selbst Siedler und Carcassonne z.B. sind im Gegensatz dazu spielerisch durchaus komplexer! Puerto Rico dürfte deutlich über dem spielerischen Anspruch von Midgard liegen. Mit weniger Regeln. Aber spiele die eines der drei mal gegen wirkliche Profis. Du wirst dich Wundern. Das Midgard-Brettspiel kann diese Komplexität gar nicht fordern, denn es ist nicht wirklich ein Wettbewerbsspiel. Klar, könnte man es so spielen. Aber dann würden die (notwendigen) Designmängel in Hinsicht auf ein wettbewerbstaugliches Spiel stärker auffallen. In Hinsicht auf ein stimmungsvolles Spiel mit Rollenspielflair wäre aber kaum anderes möglich gewesen. Gegen diese Spielklasse wird das Spiel nun einmal in Sachen Gewicht immer verlieren. Das ist aber auch nicht die Vergleichsklasse. Im Bereich der Abenteuerbrettspiele hält es durchaus gut mit. Dort ist (leider) die Spielregeldidaktik auch noch nicht so weit fortgeschritten. Was auch an der Zielgruppe liegt. Abenteuerspiele sind nun einmal eher Spiele für Freaks. Und die sind selbst heute noch eher bereit, sich Regeln zu erarbeiten. Ein Qualitätssiegel sehe ich darin aber nicht. Und auch keinen Grund, nicht daran zu arbeiten, Regeln weiter zu optimieren.
  16. Vor allem hat er ja angekündigt, das System auf Mißbrauch zu kontrollieren. Wenn jemandem so was auffallen sollte, kann er sich zudem jederzeit an den Mod/Admin seines Vertrauens wenden. Mißbrauch wird sicher nicht toleriert. Zudem überlegen wir durchaus weiter, wie man das System optimieren kann. Es sollte halt nur mit nicht zu viel Aufwand zu verwirklichen sein.
  17. Ergänzend zum Rezeptionsproblem von Regeln: Ich hatte früher auch Fälle von verzweifelten Akademikern, die nicht in der Lage waren, die Regeln eines relativ einfachen Kinderspiels aus dem Text zu erschließen. Es stellte sich am Telefon heraus, dass sie eine Passage am Anfang überlesen hatten, und dadurch komplett auf den falschen Trichter gekommen sind. Das zu eruieren hat gut eine halbe Stunde gedauert... Es ist ein altes Problem beim Regelschreiben, dass es keine perfekte Regel gibt, weil die Rezeptionsvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Vielspieler brauchen andere Regeln als Gelegenheitsspieler. Und auch innerhalb dieser Gruppen gibt es verschiedene Bedürfnisse. Kurze Regel oder ausführlich mit erläuternden Beispielen. In beiden Fällen werden Leser "scheitern", aus unterschiedlichen Gründen. Selbst beim Mittelweg. Es gibt im Moment viele Experimente auf dem Weg, die Spielregeln zu verbessern, die Redaktionen der wichtigeren deutschen Verlage haben einen regelmäßigen Workshop dazu eingerichtet. Aber leider ist es weiter so, dass die beste Art ist, ein Spiel zu lernen, es von jemandem beigebracht zu bekommen und erst danach bei Regelfragen die Anleitung zu konsultieren. (Wobei auch das von Spiel zu Spiuel verschieden gut funktioniert.) Es ist zudem auch eine Kostenfrage: Nur wenige sind bereit, mehr Geld für ein Spiel auszugeben, wenn es mehrere Versionen der Spielregel gibt. Fimolas Voschlag von mehreren Versionen (Einsteiger, Fortgeschrittenen, Profi) hat eben auch Nachteile, wenn es um das schnelle Nachschlagen geht. Bei einem komplexen Spiel kann es helfen, aber dann muss wohl auch ein gutes Regel-Glossar her. Beispiel für ein schlechtes Regelwerk dieser Art wäre Descent, wo man ewig nach einer speziellen Regel sucht, weil die über alles Verstreut sind. Gute Beispiele wären Galaxy Trucker oder Wikinger. Wobei ich nicht ausschließen kann, dass anderen es gerade umgekehrt geht.
  18. Och, die Vorteile sind schon noch in einem angemessenen Rahmen. Nichts wirklich außergewöhnliches. Finde ich zumindest. Und für die entsprechende Charakterklasse durchaus sehr passend. Wobei ich vielleicht doch noch als notwendige Bedingung die "Reinheit der Gedanken" bei der Figur voraussetzen würde. Also: Die Effekte, insbesondere die "Reinheit" funktioniert nur, wenn der Träger auch wirklich reinen Herzens ist.
  19. Ja, ich denke schon. Denn sie hilft nun einmal auch, das "Gewicht" eines Beitrags einzuschätzen. Für die "Altkader" ist es weniger notwendig. Aber jemand, der neu hierher gelangt, dem hilft es schon, einschätzen zu können, wessen Beitrag eine gewisse Fundierung haben sollte. Ein solches Ranking kann hier helfen. Es ist natürlich kein absoluter Wert. Und wie gesagt: Man kann es auch wunderbar ignorieren. (Und wer will, kann sich natürlich auch ein Ei auf seinem "wichtigen" Rang braten. )
  20. Ziel ist ja durchaus, dass es übersichtlicher wird, dass man die richtigen Teilforen für seine Themen leichter findet, dass weniger moderiert werden muss, weil klarer ist, was wohin gehört. Das alte Rangsystem war schon lange schlicht lächerlich. Und selbst da war nur ein Teil des Forums überhaupt in Scoring. Das neue ist sicher nicht perfekt und es gibt sicher Anlass für Diskussionen, was wie stark berücksichtigt sein sollte, aber es ist imho dennoch sinnvoller und aussagekräftiger als das alte. Der Ruhm wird auch nicht frei verteilt werden können, sondern es wird Einschränkungen geben, die einen Mißbrauch vielleicht nicht ausschließen, aber doch zumindest weniger attraktiv machen sollten. Und wen das ganze nicht interessiert, der kann es auch wie das alte vollständig ignorieren.
  21. Heißt das, dass jetzt auch die Qualität von Beiträgen z.B. im Regelstrang gemessen und bewertet werden kann? Cool! Ja. Genau das heißt es. Benutzer werden Ruhm vergeben können, wenn Ihnen ein Beitrag besonders gut gefallen hat. Dieser Ruhm fließt in die Punkte mit ein. Viele Grüße hj Echt jetzt? So wie bei Rittern oder 1880? Und auch "Ruch", wenn ein Beitrag besonders schlecht war? Bin begeistert... Nein, Ruch wird es nicht geben. Und auch der Ruhm wird nicht inflationär vergeben werden können.
  22. Nun, es ist keine Untergrundreligion, aber der Vraidos-Kult ist nicht Teil der Kirgh Albai, sondern steht durchaus in teilweiser Konkurrenz. (Vraidos-Gläubige erkennen die Dheis Albi an, die Kirgh Vraidos nicht unbedingt. Im QB ist nicht eindeutig erklärt, ob Kirghlaird nur auf die Kirgh Albai beschränkt ist. Die Formulierung zu Cleremond kann auch so ausgelegt werden, dass er faktisch einem Kirghlaird der Kirgh gleichgestellt ist. Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass er in irgendeiner Weise offiziellen Einfluss innerhalb der Kirgh ausüben darf. Er ist das (geistliche) Oberhaupt des Vraidos-Kults. Zur Liste der Kirghlairds gehört übrigens auch der jeweilige König (Alba S.73 Sp. 3).
  23. Ja, es steht da nicht explizit, aber durchaus implizit, da z.B. davon geredet wird, dass die Kirghlairds mit ihren Ordenskriegerkontingenten ihre Heeresfolge gegenüber dem König erfüllen. Wobei man immer berücksichtigen muss, dass es keine absoluten Befehlsketten sind, sondern dass es eine gewisse Unschärfe in den zu schuldenden Loyalitäten gibt. Aber formal steht der König natürlich an der Spitze der Hierarchie. Aber das Thema geht nun mal nicht um das Verhältnis Kirgh <-> Königtum, sondern intern Ordenskrieger <-> Priester. Und da spielt der König keine spezielle Rolle.
  24. Das stand für mich außer Frage, berührt das hier behandelte Thema aber m.E. nur am Rande. Die Kirgh existiert nun einmal nicht unabhängig vom Königtum.
  25. Moderation : Albaspezifische und themenferne Sonderdiskussion ausgelagert nach: Verhältnis Ordenskrieger <-> Priesterschaft der Kirgh Albai! Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
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