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moderiert In was für einer Welt spielt Ihr?
Kazzirah antwortete auf spuk's Thema in Midgard-Smalltalk
Es ist die vorgegebene Midgard-Welt. Wobei diese sich natürlich dennoch von anderen vorgegebenen Midgard-Welten unterschieden wird. Weil Vorstellungen unterschiedlich sind, weil Lücken bestehen, weil sich im Laufe des Spiels Dinge anders entwickeln. Da aber kaum ein "mehr" an Regeltreue in Sachen Welt möglich ist, habe ich "vorgegeben" angekreuzt. -
@ Lord Chaos: Das hat auch prinzipiell niemand bestritten. Es geht hier ein wenig um Idealtypen. Hier geht es vor allem um Fragen der Etikette, die nicht gleichbedeutend mit Macht sind. Ein Missachten von Etikette ist gleichbedeutend mit einem relativen Machtverlust, da es gesellschaftlich sanktioniert wird. In mitteleuropäischen Europa haben wir es vor allem mit Herrschaft als Familienbetrieb zu tun. Barmont hat schon recht, dass Herrschaft als etwas von Gott gegebenes gesehen wurde. In der Familie des Herrschers lag das göttliche Wohl ("Heil"). Es ist undenkbar, dass jemand, der nicht aus dieser Familie stammt, König sein könnte. Das Glück des Herrschers ist identisch mit dem Glück der Beherrschten. Ein gutes Beispiel für einen faktisch machtlosen Herrscher haben wir im späten Polen, das faktisch eine unregierbare Adelsrepublik war, da jeder einzelne Adlige ein absolutes Vetorecht gegen jede Herrschaftshandlung hatte. Das Ausmaß von Macht wird prinzipiell am Beginn der Herrschaft vorgegeben, wenn der Herrscher die Huldigungen empfängt und dann als Dank Privilegien austeilt. Es gab natürlich immer einen Widersteit in der gesellschaftlichen Wahrnehmung. Der Adel neigte dazu, den König als Primus inter pares zu sehen, der König war meist bestrebt, sich und seine Herrschaft abzuheben. In allen Fällen aber (mal von den leicht anarchistischen) Polen abgesehen, mußte im Umgang mit dem Herrscher stets mehr auf Etikette geachtet werden als umgekehrt. (Wenn auch generell beide Seiten allein wegen des Heilsgedankens daran gebunden waren.) Die Macht des römischen Kaisers bzw. deutschen Königs war schwankend und von Wandel erfasst. Ein Otto I. war definitiv machtvoll. Und das, obwohl er erst das Charisma in seine Erblinie bringen mußte. Er hat übrigens massiv über repräsentative Handlungen, insbesondere Gottesdienste seine Macht manifestiert. Jeder Große des Reiches (fast ausschließlich aus der engeren Verwandtschaft stammend), wurde entsprechend seines Ranges demonstrativ im Verhältnis zum Herrscher eingeordnet. Ein Heinrich hat sich immer wieder aufmüpfig verhalten. Im direkten Aufeinandertreffe warf er sich regelmäßig vor Friedrich in den Staub. Nur, wenn Zweifel an der Legitimität eines Herrschers bestand, haben mächtige gewagt, offen gegen einen König zu opponieren. Wie gesagt, es besteht ein Unterschied zwischen realer Macht und repräsentativem Verhalten. Ein byzantinischer Kaiser war der Welt fast vollständig entrückt, er war reine Repräsentation und oft faktisch machtlos. Niemand, auch der Mächstigste dort, hätte es gewagt, ihn offen herabzusetzen. Intrigen sind normal, aber nicht offenens Verletzen der Etikette. In Alba haben wir die Situation eines Königtums, dass zunächst primus inter pares war, sich aber zunehmend emanzipiert. Dabei wird durchaus selbst in der alten Struktur der gesellschaftliche Status unterschieden. Ein Thaen ist bei weitem nicht gleichwertig zu einem Syre. Die höchste Adligen sind untereinander durch familiäre Bande verbunden. Selbst die beiden größten Konkurrenten, Angus und Ian wurden gemeinsam erzogen. Die Reichskirche ist eng verzahnt mit der politischen Repräsentanz und sind eben nicht eigenständig. Der König gehört zu den Kirghlairds und ist als König dort herausgehoben. Insofern bleibe ich dabei, dass ich Schwerttänzers Sicht als wesentlich zu modern und säkular ansehe.
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Ich persöhnlich halte nichts davon, Bekehren als eine Hauptaufgabe eines typischen Priesters anzusehen. Es geibt nach meinem Verständnis nur wenige wirkliche Bekenntnisreligionen, für die das sinnvoll sein könnte. Die meisten basieren auf einer Identität von Volk und Kult. In den meisten ist auch kein persönlicher Religionswechsel üblich, sondern wenn, dann gleich als ganze (Stammes-)Gruppe. Sinnvoll dagegen ist es, dass ein Priester stets mit gutem Beispiel voran geht. Dass er, je nach Kult, entweder selbst das Leben der Gottheit zu verkörpern versucht, oder zumindest deren Beispiel in das Bewußtsein des Volkes ruft. Dabei ist es m.E. meist sogar unerheblich, ob die Zuhörer/-schauer dem gleichen Kult angehören oder nicht. In einer weitgehend polytheistischen Welt sind die Grenzen zwischen Religionen nicht grundsätzlich abgeschottet und ausschließlich.
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Man sollte zudem dazu bemerken, dass Heinrich und Friedrich eng verwandt waren, beide dem höchsten Adel entstammten und dass die Herrschaft quasi Familienbesitz war. Und man sollte nicht vergessen, dass Heinrich einen Gutteil seines Lebens als Paria verbrachte, weder Herzog von Sachsen noch Bayern. Erst als er sich mit dem Kaiser aussöhnte, wurden ihm von diesem seine Herzogtümer zurück gegeben. Womit wir wieder beim Respekt wären. Zudem sollte man erwähnen, dass Herrschaft in dieser Zeit sehr stark religiös konnotiert war. Wer sich gegen den Kaiser, den weltlichen Arm Christi, stellte, stand leicht außerhalb der Kirche. Der Papst hatte zu dem Zeipunkt auch noch nicht den Einfluss auf die Reichskirche, diese war mehrheitlich dem Kaiser (persönlich) verbunden. Und natürlich ist Politik immer Auslegungssache. Aber ein Verhalten, dass du einem Rangniedrigeren zubilligst, würde in keiner realen Gesellschaft gebilligt.
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Kannst du da eine Quelle nennen. Mir ist nicht klar, warum es zwingend Magie sein soll. Selbst wenn Magie dabei im Spiel ist, verstehe ich nicht, was die Rune daran ändert, dass der Dämonenfürst auf die Einhaltung des Packtes bestehen, ob nun mit oder ohne Magie. Ich würde es mal spontan als "Hintergrundinformation" durch den Autoren des betreffenden Abschnitts bezeichnen. Ansonsten ist das Modell doch einfach zu erklären: Der Pakt basiert auf Magie. Fällt sie weg, fällt die Grundlage aus. Der Vertrag ist damit aufgelöst, da die Bindung verloren gegangen ist. Der Dämon hat keinerlei Zugriff mehr auf die Seele des Betreffenden, da die magische Bindung, die durch den Vertrag entstanden ist, verloren gegangen ist.
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Bei einem Pakt würde ich davon ausgehen, dass der Vertragspartner durchaus mitbekommt, wenn sein Opfer sich anschickt, im reinsten Sinne des Wortes vertragsbrüchig zu werden. Ich würde ihn entsprechend handeln lassen. Also erst mal warnen, wenn derjenige verdächtig nahe an den Wirkungsbereich von Wyrds Rune herankommt. Später dann auch durchaus handgreiflicher, wenn kein guter Grund vorliegt, warum der Dämon keine Sorgen deswegen haben sollte. Bei einem Fluch hängt es vom Fluch ab. Wenn er es ermöglicht, spreche ich ihm eine Art "Selbsterhaltungstrieb" zu. Der Charakter wird, je näher er der Rune kommt, stärker und öfter Opfer seines Fluches, er spürt eventuell das Verlangen, sich zu entfernen etc. Generell sehe ich aber bei Flüchen nur bedingt ein Problem, sie auf diese Weise los zu werden. So einfach kommt man da nun auch wieder nicht hin. Beide Seiten sind ja nicht gerade sehr erbaut darüber, wenn wer zwischen den Fronten einfach so wechselt...
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Ich glaube, Nihilus hat einen Praxispunkt in Namensmagie:Lehrer beschwören verdient.
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Wow, gute Leistung. Diesmal immerhin 9 Fehler in 2 Sätzen, die das Gegenteil behaupten. (Zum Ausdruck habe ich einfahc mal nichts gesagt, bin ja kein Deutschlehrer, sondern nur Geisteswissenschaftler.)
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Die hat eher der Schlag getroffen. (und machen sich eh anderswo über so was Luft. )
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Status und Machtfaktor der SpF in eurer Welt
Kazzirah antwortete auf Wulfhere's Thema in Spielleiterecke
Na ja, ein Syre gehört formal zum Hochadel... Aber von der Machtfülle her hast du dennoch recht, denke ich. -
Status und Machtfaktor der SpF in eurer Welt
Kazzirah antwortete auf Wulfhere's Thema in Spielleiterecke
Hast du vielleicht auch ein paar Beispiele, die ansatzweise Midgard-kompatibel wären? Und können wir uns darauf einigen, dass diese Charaktere definitiv nicht mehr im Rahmen dessen agieren, der als üblich angesehen wird? -
Das wurde in diesem Thread massiv und definitiv bestritten, u.a. vom Threadersteller selber, genau auf diese Zwänge bzw kulturellen Regeln hatte Ich erwähnt. Habe ich in der Mehrheit hier nie so gelesen. Das hast bisher eigentlich nur du immer wieder zum Thema erhoben und daher rede ich von Schattengefecht. Denn das hat bisher niemand bestritten, nur gingen die meisten hier in ihrer Argumentation von der anderen Seite aus: Der Herrscher verhält sich seinem Status gemäß, wenn auch nicht unbedingt modernen moralischen Ansprüchen gemäß. Welches Verhalten wird von Spielfiguren erwartet? Du hast das komplett umgedreht. Nein, ging es mir nie. Richtig, dir nicht, allen anderen schon. Ich habe da anderes erlebt, oft genug auch offiziellen Abenteuern, spez eines anderen deutschen Rollenspieles, das sich NSCs von Rang und Macht Dinge taten, die sich kein Freier hätte bieten lassen dürfen. Von einem Priester, Adliegen gar nicht erst anzufangen, der Spruch von mir ihn zu erschlagen und dann noch Entschädigung einzufordern war nicht aus der hohlenLuft geholt. Siehst du, ich habe die Erfahrung gerade anders herum. Ist meine Erfahrung falsch? Generell gehst du mir aber immer zu sehr von Spezialfällen aus, die du vergeallmeinerst. Die Missverständnisse hängen auch damit zusammen, dass du gegen etwas argumentierst, was hier nie Thema oder gar allgemeine Meinung war und daher deine Überspitzung der Rolle des schlechten Herrschers zu absolut daherkommt. Ob diese Machtbasis auch besteht wenn er selber Recht, Gesetz und Sitte andauernd verletzt, ob diese Machtbasis weit genug geht, das besagter Herrscher es vorraussetzen kann, das sich Priester sich ihm wieder der kultisch-religiösen Gebote von Gottheit und Kirche beugen, das Erheben der Toten dem Herrscher Routinemässig zur Verfügung steht von Gott und Priesterschaft. Ich gehe im allgemeinen davon aus, dass er dies gewährleisten kann. Du anscheinend vom Gegenteil. Es mag im Einzelfall anders sein, aber für mich ist ein Herrscher zunächst eben ein Herrscher, der aus einem bestimmten Grund herrschen kann, und das ist: Macht. Und gewisse Mechanismen, die nicht völlig mit denen übereinstimmen, nach denen in einem säkularen, kapitalistisch-bürgerlichem System Macht verteilt wird. Kommt darauf an,Ethelred der Unberatene ja, Friedrich Barbarossa Nein,seltsamerweise ist es Erfahrungsgemäss Ethelred der sich als Tyrann aufführt, nicht Friedrich.. Nur dass Tyrannei im Mittelalter anders bewertet wurde als heute... Und dass die Quellen auch unabhängig von historischen Tatsachen argumentieren. Barbarossa z.B. war faktisch ein ziemlicher Tyrann, nur halt weit weg von Deutschland. Richard Löwenherz hat England mit seinen Allüren an den Rand des Ruins gebracht, Johann Ohneland war einer der fähigsten Herrscher Englands. Die Legende sieht es andersherum... Nein, nur ist in der Stufe wo Normalo SCs mWn Zugang zu Herrschern haben, deren Leibwache kein Garant für des Herrschers Sicherheit ist. Gut, Herrscher ist tot. SCs sind danach aber Königsmörder. Und die werden selten belohnt, sondern eher hingerichtet. Königsmörder mag niemand. Auch wenn man sie nützlich finden mag. Ersetze zugedacht durch iihrem sozialen Stand entsprechend und Ich stimme dir vorbehaltlos zu Fein, in diesem Sinne war es nämlich gemeint. Kann sein, davon habe Ich eher wenige und die kommen auch eher weniger inKontakt mit Herrschern, Erfahrungsgemäss sind es eher Chars die Rang, Ansehen und oft auch über Rückhalt verfügen, die mit Herrschernm Kontakt bekommen und das nicht nur als Befehlsempfänger sondern als Vertreter ihrer Organisationen, Amts und Würdenträger teilweise. Dann hast du eben eine eher seltene Charakterwahl. (Ich übrigens auch.) Es hat hier auch niemand von Befehlsempfängern geredet, wohl aber davon, dass es seltene Ausnahme ist, dass ein Charakter mit einem Herrscher auf gleicher Ebene reden kann, geschweige denn von einer überlegenen Position. Wenn du solche Charaktere führst, gehe bitte nicht davon aus, dass das für alle anderen normal ist. Das führt nämlich zu Mißverständnissen, wenn du deine Sonderfälle als Normalzustand darstellst.
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Ich zitier mal das Eingangsposting. Schwerttänzer scheint es ja anders in Erinnerung zu haben... Wir haben da anscheinend unterschiedliche Meinungen zu Resepkt, Schwerttänzer eine modernere, die zwischen Amt und Person unterscheidet, ich, in Bezug auf einen mittelalterlichen Kontext: Amt und Person sind eins. Wenn ich die Person nicht ihrem Rang entsprechend respektiere und behandle, missachte ich das Amt. In diesem Sinne scheint mir der Strangeröffner das Thema gemeint zu haben. So, und hier haben wir das, was ich gerade erwähnte: die vermuteten "modernen" Verhaltensweisen, die laut Schwerttänzer hier ganr nicht zur Debatte stünden. Gleich im Eingangsstatement wortwörtlich an prominenter Stelle... Ich denke also, es geht sehr wohl darum. Und ich denke auch, dass vieles, was Schwerttänzer an Argumenten bringt, eben diesen modernen Mustern entspringt. Ich sage nicht, dass seine Beispiele unrichtig sind, ich behauote aber, dass der Kontext falsch oder verfremdend ist und daher faktisch nicht die Beweiskraft besitzt, die er ihnen zumisst.
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@Schwerttänzer: Das Thema des Stranges ist aber: Müssen die Charakere grundsätzlich vor ranghöheren, insbesondere gekrönten Personen, Respekt zeigen, oder können sie sich ohne Schaden erlauben, die Etikette zu verletzen. Und damit sind nicht Sonderfälle gemeint wie: Der Charakter ist als heilige Person jenseits des Stadnessystems eingeordnet und/oder besitzt Narrenfreiheit. Im Prinzip habe ich das Gefühl, dass du hier ein Schattengefecht führst, da niemand hier bestritten hat, dass auch ein Herrscher gewissen Zwängen unterliegt, das Ausmaß und der Inhalt dieser Zwänge ist natürlich von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Ein tegarischer Khan kann sich definitiv anderes Erlauben als ein Kanthai-Fürst, ein moravischer Herr anderes als ein albischer Syre. Deren Rolle in der Gesellschaft ist jeweils eine andere, es herrschen andere Erwartungen an sie. Im Regelfall wird ein Herrscher aber immer die überlegene Rolle in diesem Spiel haben. Worum es hier eigentlich geht, ist: Legen Spieler an ihre Charaktere moderne Handlungsmuster als Maßstab an. Übertragen sie das moderne Phänomen des zivilen Ungehorsams und der Trennung zwischen privatem und öffentlichem Raum auf eine Welt, die diese beiden Konzepte schlicht nicht kennt. Hat der durchschnittliche Charakter überhaupt einen Rang, der ihn dazu befähigt, mit einem Herrscher (oder auch nur einem einfachen Adligen) von gleich zu gleich zu reden, selbst wenn er noch so große Heldentaten vollbracht hat? In einer mittelalterlichen Welt hätte er das nicht. Es wäre eine Gunst des Herrschers, dessen Existenz überhaupt wahrzunehmen, solange es sich nicht um einen Priester oder Adligen handelt. Im späten 18. Jahrhundert haben sich u.a. die Geheimgesellschaften entwickelt, um dort einen Raum zu schaffen, in dem erstmals Adlige, Fürsten und Bürger auf einer Ebene miteinander kommunizieren konnten, ohne Standesgrenzen beachten zu müssen. Sich an die Regeln des Spiels der Etikette zu halten, gilt natürlich für alle Beteiligten des Spiels. Nur sollte man erwarten, dass es tendentiell die Spieler der SCs sind, die dieses Spiel mit Mißachtung strafen, nicht die NSCs. Wenn ein Herr es sich erlauben kann, bestehende Grenzen zu missachten, dann hat er in aller Regel auch eine entsprechende Machtbasis. Bei deinen Argumenten hat man manchmal das Gefühl, du siehst in Herrschern nicht mehr als einen Haufen Hampelmänner, die nur darauf warten, von einer Horde dahergelaufener Helden vom Thron gestürzt zu werden. Als wären die SCs die einzigen mächtigen Wesen in einer Welt weitgehend unfähiger und ohnmächtiger Adliger, die dem Wohl und Wehe der SCs schutzlos ausgeliefert wären. Dem ist nach meinem Empfinden definitiv nicht so. Es ist tendentiell (nicht absolut) das Gegenteil der Fall: SCs müssen sich, wenn sie gesellschaftlich verkehren, an die ihnen zugedachten Rollen halten. Ihr Weg, aus den Konventionen auszubrechen liegt darin, dass sie zu gesellschaftlichen Außenseitern werden und dadurch gesellschaftlich ohnmächtig sind, egal wie groß ihre Kraft sein mag. Sie sind Parias, wenn sie sich nicht wie von der Gesellschaft verlangt verhalten.
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Also, ich hab' es da nur mal kurz überflogen. Nun, es sind sicher keine wissenschaftlichen Traktate, die da verfasst wurden, aber m.E. sprachlich auf einem Niveau, den ich persönlich in einem typischen Forum zu einem Online-Spiel nie erwartet hätte. Insofern Danke dir für diese (sicher von dir nicht vorgesehene) Erkenntnis. Von "Schwachmaten" oder ähnlichem kann ich bei dem, was ich aus den meisten Beiträgen da herauslesen, nicht viel erkennen. Im Gegenteil scheinen viele sehr wohl zu sehen, welches Suchtpotential einen MMORPG innewohnt. Was ich bei dir nicht verstehe, mit welchem Hass und unreflektierter Vorverurteilung du gegenüber Phänomenen auftrittst, die dir missfallen. Nicht alles, was dir nicht gefällt, ist deswegen auch gleich verabscheuungswürdig.
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Ich bin es zwar gewöhnt, dass neue Spielfiguren mit mir als SL gemeinsam erstellt werden, allerdings eher aus dem Aspekt heraus, dass dadurch einerseits ich selbst weiß, was auf mich zu kommt und vor allem andererseits der Spieler sich nicht selbst durch die Regeln wühlen muss. Zumal er nicht wissen kann, worauf ich als SL mehr und worauf weniger Wert lege. (Kampftaktik ist in meinen Gruppen z.B. eher Staffage. ) Natürlich behalte ich es mir als SL vor, jede privat erstellte Figur abzulehnen. Bisher ist das in meinen Gruppen aber nie vorgekommen. Es hatte allerdings auch noch nie jemand Interesse daran, die eierlegende Wollmilchsau zu spielen. (Und es wäre ihm auch nicht gelungen. ) Sür die Art des Spielens ist m.E: jedenfalls nicht die Summe der Charkaterwerte relevant, sondern das Interesse in der Gruppe. Ich werde mich jedenfalls nicht als Zuchtmeister der Spieler aufführen. Was soll das? Wenn es jemandem Spaß macht, übermächtige Figuren zu spielen, wird er bei mir keine Freude haben. Das wird er merken. Wir kämpfen einfach zu selten. Und es gibt auch bei mir keinen Wettstreit um "wer kriegt die meisten EP". Also: Die Charakterblätter sind nichts als eine Sammlung von Zahlwerten. Wie die erstellt werden, ist mir als SL egal, solange ich und die Gruppe, einschließlich des Spielers mit dem Ergebnis gut leben kann.
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Nun, diese vulgär-etymologische Herleitung halte ich aber für nicht gerade treffend. Wenn, dann sollte man die Eigenbezeichnung benutzen. Und selbst die ist immer nie zwingend historisch korrekt hergeleitet, sondern hat in der Regel politische oder sozioligische Hintergründe. "Deutschland" ist zum Beispiel ein Gebilde, das es im Entstehend des Nationalstaates noch gar nicht gab und auch niemand der Einwohner für sich in Beschlag genommen hätte. Das kam erst nach der Erfahrung der Napoleonischen Kriege in das Bewußtsein. Der Begriff "Germanen" war auch nie eine Bezeichnung, die die betroffenen Gruppen jemals für sich in Anspruch genommen hätten. Es ist ein von außen (den Römern) aufgeprägter Begriff. Im Prinzip kann man erst im 19. Jahrhundert den Begriff "Germanien" als rückwärtsgewandte Selbstbezeichung der deutschen Nationalisten fassen, die sich damit eine historische Begründung eines verfassungsrechtlich inexistenten Nationalstaates geben wollten. So, und nun meine Sicht darauf, warum auf Midgard ein "Germanien" nicht sein muss. Alle Völker und politischen Gebilde auf Midgard sind mehr oder minder Fantasyprojektionen aus der realen Welt. Dabei wurde m.E versucht, die einzelnen kulturellen Eigenarten so voneinander zu unterscheiden, dass jedes Gebilde deutlich von allen anderen Unterschieden werden kann. Einzig Ywerddon ist etwas diffus, ist in dem Sinne aber auch keine eigenständige Kultur, sondern der Ort eines heftigen Aufeinandertreffens zweier konkurrierender Kulturen. Clandgadarn spiegelt fast genau die Kultur wieder, die auch ein "Germanien" haben würde: Ein mehr oder minder lockeres Gebilde mehrerer Stämme, die weitestgehend eigenständig existieren (einziger Unterschied wäre, dass die Twynnedin zusätzlich noch einen Hochkönig haben), deren wichtigestes Bindeglied eine gemeinsame Kultur und Religion ist. Ein weiteres Argument gegen ein "Germanien" der Völkerwanderungszeit wäre, dass dies ein extrem expansives Element in eine ansonsten weitgehend statische Welt hineinbringen, was m.E. sehr schwer für diese Welt wäre.
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Ich würde sagen, dass in Elhaddar unverschleierte Frauen durchaus ein gewöhnter Anblick sind. Jedenfalls in den Handelszentren. In jedem Fall aber dürfte eine unverschleierte Frau nicht als ehrbar gelten, das ist sie als Ungläubige aber eh nicht. Sie stellt sich halt auf eine Stufe einem Sklaven. In Mokkatam wird sie mit Missachtung bis Verachtung behandelt. Wobei m.E. auch dort die Bandbreite, was als Verschleierung gilt, recht weit gefasst sein dürfte. Es hängt m.E. vor allem davon ab, wie schwer du es deiner Gruppe machen willst. Natürlich kann man es rechtfertigen, dass die Frau sofort gesteinigt wird, weil sie es wagt, wie ein Mann aufzutreten. Genauso kann man rechtfertigen, dass die wichtigeren Personen darüber hinweg sehen, da es sich nun einmal um eine Fremde handelt, die es nicht besser wissen kann.
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Huch, das ist mir ja bisher völlig entgangen... Also, es gibt da m.E. mehrere Sichten: a) Sinn des Opfers aus Sicht der Gottheit, b) Sinn des Opfers aus Sicht der Gesellschaft, c) Sinn des Opfers aus Sicht der Priesterschaft, d) Sinn des Opfers aus Sicht des Individuums. a) Ich persönlich neige dazu, dass die Gottheit Opfer sehr wohl braucht und daher positiv darauf reagiert. Es gibt in der der Komödie "Die Vögel" von Aristophanes eine gute Beschreibung dieses Wirkungsmechanismus. Die Götter ernähren sich vom Duft des Verbrannten. In diesem Sinne wäre das Opfer eine Art, wie der Gläubige sein Sa an die Gottheit gibt. Nicht für jede Gottheit gilt die gleiche Art der Sa-Übertragung. Manche Götter bevorzugen Brandopfer, andere das Versenken im See, wieder andere profitieren eher von intensiven Gebeten. Verbrennen dürfte allerdings die häufigste Form des Opfers sein. b) Für die Gesellschaft wirken Opfer gemeinschaftsbildend und -festigend. Man dokumentiert den gemeinsamen Glauben, hat Teil an der Macht der Gottheit. Das gemeinsame Opfer an die Gottheit ist eine der Grundkonstituanten einer Kultur. Durch das Opfer stimmt man die Gottheit günstig und sie setzt ihre Macht zu Gunsten des Gemeinwesens ein. Man schließt quasi einen Handel ab. Individuelle Opfer zähmen zudem den Einzelnen, da dieser stets seine Unterlegenheit gegenüber den Göttern dokumentiert. c) Priester wachen über den ordnungsgemäßen Ablauf (öffentlicher) Opferungen. Das regelmäßige Opfer bindet den Einzelnen und die Gemeinschaft an die Götterwelt und hält die Welt zusammen. Die Priester sind hier Bindeglied. In vielen Kulturen ist ein Opfer ohne sie nicht möglich, da sie entweder selbst stellvertretend für die Gottheit das Opfer entgegennehmen, oder stellvertretend für den Opfernden (Gemeinschaft oder Individuum) dieses an die Gottheit übergeben. d) Für den Einzelnen gilt vieles, was auch auf die Gemeinschaft zutrifft. Mit einem Opfer stimmt man die Gottheit wohlgesonnen. Nach einem erfolgreichen Unternehmen dankt man der Gottheit. Tut man dies nicht, stellt man sich den Götter gleich und läuft akute Gefahr, für diese Hybris bestraft zu werden. Mit dem Opfer sichert man sich des Beistandes der Gottheit, zumindest aber reduziert man deren Zorn. Die Gottheiten haben elementaren Einfluss auf alle Bereiche des Lebens. Man muss sich gut mit ihnen stellen. Durch die Größe eines Opfers kann man zudem seinen Status innerhalb der Gesellschaft zeigen. Dies ist gerade in Kulturen wichtig, in denen es faktisch keine Trennung zwischen Privatsphäre und öffentlichem Leben gibt, so wie es in allen Kulturen Midgards der Fall sein sollte.
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Also, ich wage zu bezweifen, dass ein Roter Mann jenseits der Asad mit offenen Armen empfangen wird. Bei aufgeklärteren geistern wird es vielleicht so was wie Respekt geben, wenn er entsprechend auftritt. Insgesamt bewegt sich der Glauben der Asad aber bedenklich am Rande des Häretikertums. Zumindest für einen rechtgläubigen Schariden. In den anderen Nomandenvölkern sind die Asad vor allem gefürchtet, weil sie dazu neigen, alle anderen zu unterwerfen. Und selbst bei den Asad muss er sich seinem Status entsprechend verhalten, sonst wird er da ebenfalls schnell Probleme bekommen. Ich würde sogar behaupten, dass ein Ordenskrieger sehr gut unter Kontrolle zu halten ist, da er in starke institutionelle Zwänge eingebunden ist. Ich bin mir ja nicht sicher, ob er mit dem Derwisch besser bedient ist, der ja eigentlich formal noch einen ganzen Zacken fanatischer ist als ein Roter Mann. Ich empfände aber durchaus kein Problem damit, dass ein Asadi Magie lernt, ohne zu den Roten Männern zu gehören. Ist halt dann ein absoluter Exot.
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Also, erst einmal gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Unfreien und Sklaven. Nicht jeder Unfreie ist Sklave. Dann gibt es deutliche Unterschiede im Status eines Unfreien von Kultur zu Kultur. In Eschar z.B. sind Sklaven als Soldaten üblich. Selbst innerhalb einer Kultur gibt es verschiedene Arten der Unfreiheit. (Im Alba-Forum wurde mal auf die mittelalterlichen Ministerialen verwiesen, die unfrei waren, da sie von einem Herrn abhängig waren, aber eben auch zu Waffendiensten herangezogen wurden.) Das erst einmal als Beispiele, wo Unfreie regulär Waffen haben. Dann sollte erwähnt werden, dass der Stand eines Charakters seine Herkunft angibt. Er ist aber immer eine Ausnahme. Sklaven können zum Beispiel entflohen sein.
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Okay, hier vielleicht doch einmal mein Ansatz des zwergisches Familiengefüges: Ich gehe davon aus, dass das Leben in einer Binge massive Auswirkungen auf das soziale Gefüge hat. Es ist eng, es gibt faktisch keine Orte, an die man sich zurück ziehen kann, man ist unter ständiger Beobachtung/Kontrolle, das Leben ist hart, Einzelgänger sind entweder sehr stark oder gehen ein, Zwerge müssen Teamplayer sein. Das heißt für mich: Ein einzelner Zwerg ist nichts. Er wird nur etwas, wenn er von anderen Zwergen anerkannt wird. Dies tut er, wenn er gemeinschaftsdienlich wirkt. Das tut er vor allem durch harte Arbeit. Ein Privatleben in unserem heutigen Sinne ist m.E. weitgehend unbekannt. Wer sich aus der Gemeinschaft zurückzieht, ist asozial, wird zum Outsider. Ein Gros der zwergischen Abenteurer mag in diese Gruppe gehören. Sie setzen das "Ich" über das "Wir" (nicht immer absolut, aber doch stärker präsent als bei Ottonormalzwerg). Das Sozialleben, selbst das intimste, finde quasi-öffentlich statt. Es ist allgemein bekannt, wer mit wem zu tun hat. Für einen Zwerg ist das normal und essentiell. Für andere wirkt es wie extreme Neugier und Kontrolle. Familie konstituiert sich also nicht in einer Zweierbeziehung, sondern in der Großfamilie. Nur wenige Zwerge heiraten. Heirat ist ein extrem formalisierter komplexer Akt, der wohlüberlegt sein muss, da hier ein neuer Familienverband gegründet wird, bzw. der alte fortgeführt wird. Man verbindet sich also nur, wenn es im Interesse der Gemeinschaft ist. Es wird in der Regel nur in Zweig der Familie fortgeführt. An der Spitze eines solchen Familienverbandes steht ein Patriarch/eine Patriarchin. Diese haben die absolute Verfügungsgewalt in der Familie. Neben ihnen stehen deren Geschwister und Nachkommen. Diese wohnen innerhalb der Binge in der Regel in einem gemeinsamen Wohnkomplex. Ein Sohn oder eine Tochter wird heiraten und die Familie fortführen, wenn das Elternpaar ausfällt. Alle anderen Mitglieder der Familie sind dann auf dieses Paar bezogen. Es kann durchaus passieren, dass auch bereits ein Enkel verheiratet ist, aber auch dann nur in direkter Linie. Der gesamte Familienverband dient dabei als Erziehungskörper und als Lebensversicherung. Alle Mitglieder der Familie können sich hauptsächlich der Arbeit widmen und zugleich ist der Erhalt der Familie gesichert. Wird jemand arbeistunfähig, versorgt ihn die Familie. Eine solche Familie arbeitet typisch in dem gleichen Beruf. Gemeinsam mit mehreren weiteren (verwandten) Familien bilden sie dann einen Clan, in dem aber auch wieder alle dem gleichen Beruf nachgehen. Die Kindheit eines Zwerges besteht faktisch nur aus Arbeit. Sie lernen so früh wie möglich die Grundlagen des Familienlebens, der Beruf ist integraler Bestandteil, nicht davon zu trennen.
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Lamento eines genervten Spielers/Leiters
Kazzirah antwortete auf Prados Karwan's Thema in Spielleiterecke
Wenn man sich den Ursprung dieses Stranges ansieht, dann sollte klar werden, dass es auch nicht um "Otto-Normal-QB-Nutzer" geht, sondern um diejenigen, die ein QB zur nicht revidierbaren, kanonischen Bibel erklären. Es hilft wenig, da immer wieder darauf zu verweisen, dass die Mehrzahl (oder zumindest ein signifikanter Anteil) der QB-Nutzer es als Anregung und Spiel- bzw. Diskussionsgrundlage nutzt, die auf individuelle Weise erweitert und verändert werden kann. -
Komischer Test, im Prinzip bin ich alles, der Tie-Breaker ergab jedoch:
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Heho here comes the special ops!