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Kazzirah

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  1. Meine Erfahrung ist auch eher, dass es die "erfahrenen" Spieler sind, die mehr Schwierigkeiten damit haben, ihren Abenteurer einfach mal als neugierig und abenteuerlustig zu sehen. Die Unerfahreneren schauen einfach mal, was passiert. Die haben auch in der Regel gar keinen ausgeklügelten Hintergrund. (Meist haben sie gar keinen.) Und ehrlich gesagt, finde ich das auch gar nicht so schlimm, wenn man sich auf das Entdecken einer Figur und ihrer Motivationen einläßt. Und da liegt m.E. die Crux. Wer meint, schon alles über seinen Charakter zu kennen, weil er seine Psyche schon vor dem ersten Wort des SL bis in die tiefsten Tiefen auf 5 Schreibmaschinenseiten ergründet hat, der hat es halt schwerer, diese Figur in einen Plot einzufügen.
  2. You scored as Enterprise D (Star Trek). You have high ideals and know in your heart that humanity will continue to evolve in a better people. No matter what may happen, you have faith in human beings. A rare quality. Now if only the Borg would quit assimilating people. Enterprise D (Star Trek) 75% Deep Space Nine (Star Trek) 75% Babylon 5 (Babylon 5) 69% Serenity (Firefly) 69% Millennium Falcon (Star Wars) 63% Nebuchadnezzar (The Matrix) 63% SG-1 (Stargate) 56% Moya (Farscape) 56% Bebop (Cowboy Bebop) 50% Galactica (Battlestar: Galactica) 44% Andromeda Ascendant (Andromeda) 44% FBI's X-Files Division (The X-Files) 25%
  3. Die Darstellungen widersprechen sich nicht wirklich. Ich sprach von Ausnahmeregelungen. In jedem Embargo gibt es immer wieder Ausnahmen. In beiden Gebieten düfte die Korruption hoch sein. Nicht umsonst schrieb ich von "auf legalem Wege unmöglich". Ansonsten ist natürlich auch Schmuggel Handel.
  4. Ja, ich denke, dass es regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen den beiden Landesteilen geben wird. Wirklich florierend wird er aber nicht sein. Es wird einzelne Seefahrer geben, die von beiden Seiten die Erlaubnis haben, die Häfen anzusteuern. Damit wird es auch Handel geben. Generell dürfte es aber nicht so einfach sein, diese Erlaubnis zu erhalten. Auf legalem Wege dürfte das nahezu unmöglich sein. Was natürlich nicht heißt, dass dies nicht regelmäßig der Fall ist. Aber das ist halt auf einige wenige Fälle beschränkt. Kampfhandlungen dürften eher selten sein. Wenn überhaupt betreffen sie Piraterie oder Schmuggel (der nun wieder eher florierend sein dürfte).
  5. Moderation : Ich habe mal die explizite Lyrik rausgelöscht. Auch wenn Dengg das offensichtlich nicht so gemeint hat, wie er schrieben hat. Wir möchten jedenfalls nicht, dass das Forum in Suchmaschinen bei solchen Vokabeln hoch notiert wird. Das dürfte auch nicht im Sinne des Verfassers sein. Bitte gebt künftig nicht mehr der Versuchung nach, solche Demonstrationen durch Übertreibung durchzuführen, selbst wenn sie offensichtlich erscheinen. Danke! Kazzirah Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
  6. Sie kamen nicht zurück! Gruß, Henni Das muss aber nicht bedeuten, dass sie tot sind. Das ist aber die typische Vermutung, die Menschen so anstellen, wenn jemand in eine bekannt lebensgefährliche Gegend geht und nicht wieder zurückkehrt. Was anderes wäre, wenn sie mit unbestimmten Ziel einfach so verschwunden wäre. Ansonsten finde ich das jetzt doch selbst für einen Juristen etwas zu spitzfindig.
  7. Das ist das Risiko jeden Autors, nicht nur in bezug auf Midgard, sondern in Bezug auf jegliches Buchprojekt. Jenseits von ein paar wenigen Erfolgsautoren, deren Buch schon im Voraus verkauft ist, bevor es überghaupt geschrieben ist, muss jeder Autor damit rechnen, dass sein Buch nie veröffentlicht werden wird. Wenn jemand unbedingt der Meinung ist, dass das, was er geschrieben hat unbedingt in gedruckter Form auf die Menschheit losgelassen werden muss, aber sich kein Verlag findet, kann er das immer noch im Eigenverlag veröffentlichen. Einen Anspruch auf Veröffentlichung gibt es nicht, wird es (hoffentlich) auch nie geben.
  8. Moderation : Ich habe dann mal Rainers Forderung umgesetzt und alles, was hier nicht direkt mit der Umfrage zu tun hat, in den Religionen-Sammethread [Weltanschauungen]Religion im Allgemeinen (auch Kreationismus / ID) verschoben. Hier bitte nur noch Fragen, die direkt mit der Umfrage zu tun haben, diskutieren. Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
  9. Also, als erlag würde ich solche einem Rechtsstreit sehr gelassen entgegen gehen. Es sei denn, der Käufer K hätte mit mir bereits einen gültigen Vertrag über die Lieferung der restlichen 3 Bände geschlossen. Im wissenschaftlichen Bereich passiert so was im übrigen immer wieder. Insbesondere werden avisierte Veröffentlichungszeiträume seltenst eingehalten. "Pauly's Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaften" zum Beispiel hat es auf knapp 150 Jahre grbracht, bis die Lieferung vollständig war. Manche ambitionierte Projekte scheitern irgendwann an zu wenig Absatz. Siehe auch die deutsche Auflage von Warhammer Fantasy Rollenspiel durch den Verlag Schwarzes Einhorn. Die haben schlicht irgendwann aufgehört zu existieren. Die fehlenden angekündigten Bände (mitten in der Lampagne wurde ausgesetzt) kann niemand einklagen. Nur weil ein Projekt auf viele Bände angelegt ist, ist das kein Versprechen, diese auch unter allen Umständen zu liefern.
  10. Interessantes Ergebnis. Wenn auch durchaus ähnlich erwartet.
  11. Den Finnen gehen doch nie die Ideen aus. Wer schon immer mal testen wollte, wie gut / böse ein Internetseite ist: Gematriculator Ach, wir hier sind immerhin zu 20% böse! Leute, das ist steigerungsfähig!
  12. Fast d'accord. Politisch sehen sie sich natürlich nicht als Einheit. Kulturell sehen sie das definitiv so. Wie ein antiker Hellene durchaus sich zugleich als (beispielsweise) Korinther und Hellene sehen konnte, dürfte es einem Kroiser keineswegs schwer fallen, sich zugleich als Kroiser und Chryseier anzusehen. Bürger ist man natürlich nur des Gemeinwesens, in dem man politisch partizipiert. Was für mich z.B. hieße, dass sich nur weniger als die Hälfte der Einwohner Chryseias als "Bürger" bezeichnen kann. Ich denke zudem, dass sich ein Chryseier kulturell einem Valianer oder Küstenstaatler um Welten verbundener fühlen wird als einem Erainner oder Albai. Wie Triton sehe ich das deutlich anders. Die Zentralmacht ist schlicht zusammengebrochen und niemand war in der Lage, diese wieder halbwegs aufzurichten. Es gab sicher viele Versuche ambitionierter lokaler Führer, ihre Macht deutlich auszuweiten. Wie zum Beispiel Tritons Hinweis auf Diptyche. Die Religion hat damit m.E. gar nichts zu tun. Sehe ich auch nicht so. Die Zentralmacht konnte weder ihren Anspruch noch ihre Aufgaben durchsetzen. Wir haben schlicht einen vollständigen Zusammenbruch jeglicher Staatlichkeit, wie wir ihn ähnlich auch in der Spätantike finden können. Ähnlichkeiten finden sich zum Beispiel zum Rückzug der Römer aus Großbritannien oder dem gallischen Sonderreich. Ich würde davon ausgehen, dass die einzelnen Gemeinwesen während der Seemeisterherrschaft durchaus weitgehend autonom waren. Hier shee ich halt eine deutliche Ähnlichkeit zum Aufbau des römischen Reiches, wo die Regierung auch dezentral organisiert war und nur vor allem militärisch zentralisiert war. Die Reichsadministration koordinierte mit einem verhältnismäßig kleinen Verwaltungsapparat ein riesiges Reich. Für die dezentrale, munizipale (auf eigenverfaßte Städte) ausgerichtete Verwaltung Valians spricht m.E. auch, dass in den Küstenstaaten ähnliche Entwicklungen, nur großflächiger, stattgefunden haben. Auch hier ist die Bindung nach Valian weitgehend gelockert, wenn auch nicht in dem Maße, wie in Chryseia. Das liegt m.E. aber auch darin begründet, dass Chryseia andere kulturelle Traditionen hat als die beiden anderen Kerngebiete des Reiches, die hier fortwirken. (Aber auch während des Seemeisterreiches existierten und ier die allgemeine Kultur des Reiches bereicherte.) Es wird ähnlich der griechisch-römischen eine valianisch-"chryseiische" Koiné gegeben haben. Ich glaube hingegen, dass in den meisten Fällen die alten lokalen Eliten weiter bestanden haben. Diese mögen druchaus eine größere Dynamik gehabt haben als im gegenwärtigen Chryseia. Abe rich sehe nicht, dass die lokale Elite mit der vaianischen Reichselite identisch ist. Auch hier sehe ich eine ähnliche Struktur wie im spätantiken römischen Reich, wo die Reichselite sich zwar aus lokalen Eliten rekrutierte. Diese lokalen Eliten ansonsten aber weitgehend unabhängig von der Zentralmacht waren. Die Verfassungen der Gemeinwesen unterlagen dabei druchaus teilweise radikalen Wandeln. De liegt aber weniger an einer offensiven antivalianischen Absetzungsbewegung, sondern eher an individuellen Machtzielen der lokalen Eliten. Die lokalen Eliten usurpierten staatliche Funktionen, die sie zuvor im Auftrage der Zentralmacht ausübten. In einigen Fällen dürfte auch der regionale Vertreter Valians in Eigenregie sich den neuen Gegebenheiten angepaßt haben. Ich sehe da eher, dass die Mehrheit der Bevölkerung schlicht vom Krieg ausgelaugt war und nicht viel mehr als das eigene Überleben im Sinn hatte. Es war alles zusammengebrochen. Da kam eine neue Religion, die einem Hoffnung gegeben hat. Die Seemeisterherrschaft wurde sicher für den Zusammenbruch verantwortlich gemacht. Mehr noch wurde der allgemeine Zusammenbruch beklagt. Es wird Gegenden in der Peripherie gegeben haben, die erst Jahre nach dem völligen Zusammenbruch überhaupt mitbekommen haben, dass es keien Zentralmacht mehr gibt. Sie haben sie früher eigentlich auch nie wirklich benötigt. Aber sie haben dazu gehört. Man hat sich zwar gewundert, warum keine Nachrichten und Forderungen etc. mehr kamen, aber man hat halt weiter gemacht wie gewohnt. In solchen Regionen war man eh gewohnt, vieles unabhängig zu organisieren. Ich sehe daher zwar einen revolutionären Wandel, bedingt durch den Zusammenbruch. Dennoch glaube ich, dass die Mehrzahl der Beteiligten diesen Prozess nicht bewußt, vor allem nicht mit dem Ziel aber Überwindung der Seemeisterherrschaft, begonnen hat, sondern vor allem es um das Organisieren des Überlebens und das Überstehen des Zusammenbruchs an sich gegangen ist. Machtkämpfe um Einfluss wird es auch vorher gegeben haben. Manche haben ihr Süppchen im Zusammenbruch gekocht. Die meisten werden aber durchaus noch lange davon ausgegangen sein, dass der Zusammenbruch nur eine vorübergehende Phase ist. Irgendwann stellte sich heraus, dass das nicht der Fall ist. Das könnte aber durchaus eine Generation gedauert haben. Wie gesagt, das sehe ich anders. Ich sehe den Glauben hier weniger anti-valianisch inspiriert, sondern eher mystisch. Die Befreiung ist nicht eine von einem weltlichen Übel, sondern eine geistige Befreiung. Der Glaube ist m.E.sehr nach innen gekehrt. Nur so kann er überhaupt die sehr verschiedenen Verfassungen der chryseiischen Gemeinwesen verbinden. Der Glaube ist in seinem Ursprung privat. Er hat aber Elemente der alten formalistischen Glaubenspraxis integriert, die sich heute in Form eines (lokal differenzierten) Staatskultes äußert. Wäre es so, wie du es beschreibst, dass der Glaube starke anti-valianische Wurzeln hätte, müßte er auch heute noch in seiner Wirkung zu einem stetigen Konflikt der chryseiischen Gemeinwesen mit Valian führen. Das sehe ich aber nicht. Die Konflikte Chyseias liegen eher im Norden. Mit Valian und den Küstenstaaten einigen sie sogar viele Interessen. Und ich denke durchaus, dass die meisten Hafenstädte durch eine valianisch-chryseiische Vielfalt geprägt sind, die zwar kompetitiv, aber nicht antagonistisch ist.
  13. @ Birk: Rom ist da ein gutes Stichwort. Denn da hast du mit dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches nach 476 genau so eine Situation. Die Zentralmacht behält nominell die Herrschaft, kann diese aber aufgrund der beständigen Krisen nicht durchsetzen. Sie erreicht auch nie wieder die Stärke, um dies durchsetzen zu können. Der Westen anerkennt durchaus das Primat des Kaisers. In der Verfassungswirklichkeit hat das aber keinerlei wirklichen Auswirkungen. In die Verwaltungslücke tritt hier die dezentrale christliche Bischofsstruktur. Die Kirche arbeitet hier als kultureller Identitätsbewahrer. (Obwohl sie gerade im Westen alles andere als dominant zu dieser Zeit ist. Im Gegenteil festigt sie erst hier ihren Stand. Es gab schlicht keine staatliche Gewalt, die eine Kontinuität gewährleisten hätte können.) Bis dahin gab es vor allem in der Oberschicht durchaus eine Trennung in heidnischen Westen und christlichen Osten. Der Senat im Westen wa bis weit ins 5. Jahrhundert hinein heidnisch dominiert! Dennoch tat dies der gefühlten Einheit keinen Abbruch. Niemand hat den Herrschaftsanspruch des Kaisers in Byzanz ernsthaft bestritten. (Wohl eines individuellen Amtsinhabers, nie aber den generellen Anspruch des Kaiseramtes.) In Chryseia hast du die Situation, dass die staatliche Verwaltung komplett und dauerhaft zusammenbricht. Gleichzeitig ist da ein neuer, aufstrebender Kult, der bei der örtlichen Oberschicht sehr gut ankommt und der eine gut funktionierende Ersatzorganisation ermöglicht. Den gegebenen Umständen ist diese notwendigerweise dezentral. Gleichzeitig erfüllt sie aber auch den universellen Anspruch einer Bevölkerung, die sich zugleich als "Dypticher" und "Valianer" (im Sinne der kulturellen Gemeinschaft des Seemeisterreiches, nicht der regionalen Gruppe auf den Inseln.) Der neue Kult wirkt dann als Kontinuitätstransformationsriemen, der das Zusammengehörigkeitsgefühl der Chryseier auch über den Zusammenbruch hinaus bewahrt und neu festigt. Die Chryseier werden die neue Religion sicher als revolutionär und abgrenzend vom restlichen Reich empfinden, ganz ohne Frage, aber dazu ist es nicht notwendig, sich von der Vergangenheit zu distanzieren. Im Gegenteil, erst durch die Überformung der Tradition mit dem neuen Glauben konnte sich das Gemeinschaftsgefühl erhalten. Der neue Glaube setzt nicht zwingend eine vollständige Abwendung von der frührerne Verfassung voraus. Diese ist zwar zusammengebrochen, aber nicht formal abgeschafft. Solange der Seekönig seine formalen Ansprüche nict durchzusetzen versucht (was er vielleich gerne versuchen würde, aber nicht kann), besteht gar keine Notwendigkeit, diesen Zustand zu verändern.
  14. Ich glaube das z.B. durchaus. Denn nominell ist der Seekönig ja noch Herr über Chryseia. Das wird, soweit ich es sehe, von den chryseiischen Gemeinwesen auch gar nicht grundsätzlich bestritten. Nur dass er eben keine Macht in Chryseia auszuüben in der Lage ist. Das ist dann in etwa so, wie in der Spätantike, wo in diversen Wirren der Herrscher zwar nominell anerkannt wurde, aber sein Arm nur dorthin reichte, wo er selbst präsent war. Die ordnende Funktion des Seekönigs ist mit dem Untergang des Seemeisterreiches verloren gegangen, in dieser Lücke haben sich die chryseiischen Staaten entwickelt. Es gab sie auch schon vorher, sie dürften auch während der Seemeisterherrschaft den Verwaltungsbezirken entsprochen haben. (So wie die römisch-byzantinische Herrschaft auf einer weitgehend unabhängigen Munizipalordnung aufbaute.) Für die Verfassungswirklichkeit ist dieser Zustand völlig unerheblich. Die Gemeinwesen agieren völlig autark. Ich finde aber nicht, dass sich die Chryseier grundsätzlich als von Valian geschieden ansehen, schon alleine nicht, da sie dort imense Handelsinteressen haben. Eine formale Sezession würde einen unerbittlichen Handelskrieg nach sich ziehen, den weder Valian noch die Chryseiischen Gemeinwesen wirklich durchstehen könnten. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Daher glaube ich auch nicht, dass es eine Sicht "die bösen Valianer" gibt, sondern allenfalls: "Die bösen Seemeister". Ich denke schon dass hier durchaus differenziert wird. Ein Vergleich mit der Entnazifizierung nach 1945 erscheint mir hier eigentlich zu sehr anachronistisch. Sicher wird es Pogrome gegeben haben, sicher Aufstände etc, aber die richteten sich nicht speziell gegen die valianische Herrschaft, sondern waren Ausdruck des allgemeinen Zusammenbruchs. Chryseia wurde nicht "befreit", sondern eher "verlassen".
  15. Na, so viel Aufwand treibt Einsi dann auch nicht, extra für einen Aprilscherz in Vorbereitung den IP-Standort manipulieren.
  16. @ Triton: Wir unterstellen dir das, weil du mehrfach vehement widersprochen hast, als andere das erklärt haben. Das mag auf einer unterschiedlichen Interpretation liegen, aber es ist nun mal so. Das ist speziell im Christentum nicht so. In der Antike war das z.B. nicht der Fall. Für die germanischen Gruppen war es z.B. völliog selbstverständlich, dass sie gemeinsam mit ihrem Herrscher den neuen Glauben annahmen, da eine Trennung von Religion und Herrschaft/Gemeinschaft schlicht nicht vorstellbar war. Ein Grieche war qua Geburt Anhänger der griechischen Götter. Geriet er in punische Sklaverei war er qua Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Punier Anhänger der punischen Götter. Da gab es keine Wahl. Man durfte natürlich zusätzlich andere Götter um Hilfe bitten. Aber der Staatskult war unter allen Umständen einzuhalten. So sehe ich das in Chryseia. Es gibt zwar Initiationsriten, die aber zum Einen vor allem in Mysterienkulten stattfinden, und ansonsten den Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein bedeuten. Da ist keine Trennung von der weltlichen Sphäre vorhanden. Religion und Staat sind eng verbunden. Mit Magistrat meine ich jedes Amt, dass im Rahmen der staatlichen Herrschaft besetzt wird. Nicht nur die oberste Magistratur. In manchen Gebieten gibt es nur einen Magistrat, in anderen deutlich mehr.
  17. Ich sag doch, das wir völlig verschiedene Grundannahmen haben. Ein Teil der Diskussion berught auf unterschiedlicher Bedeutungssetzung von Begriffen. Habe ich das angenommen? Ich habe von weltlichen und kirchlichen Ämtern gesprochen, nicht von zwei getrennten Welten. Das ist ein gutes Beispiel! Im Prinzip meinen wir ähnliches, kommen nur von anderen Sichtwinkeln daran. Also, dass Staatsämter und Kirchenämter nicht identisch sind, hatten wir eigentlich schon länger geklärt. Was anderes hat auch nie jemand behauptet. Nur: Ein Magistrat hat halt auch eine religiöse Pflicht. Es ist für mich schier unvorstellbar, dass ein Magistrat a) nicht Anhänger der offiziellen Kulte ist und b) nicht qua Magistratur an den Kulthandlungen teil nimmt und vor allem c) im Rahmen seiner Magistratur religiöse Aufgaben übernehmen muss. Das ist bei weitem nicht gleichbedeutend mit einem Priesteramt. Griechische Magistrate waren auch keine Priester, hatten aber religiöse Aufgaben zu verrichten. Gleiches gilt eigentlich für jedes wichtigere staatliche Amt in der antiken oder mittelalterlichen Welt. Ein Magistrat hat damit natürlich keine kirchliche Funktion. Du mußt Religion und Kirche schon trennen. Ja, schon richtig. Aber leider können wir das nicht auf Chryseia übertragen, jedenfalls nicht auf das ganze Land. Es kann sein, dass der Basileos von Diptyche eine ähnliche Stellung hat und z.B. dem dort stattfindenden Konzil vorsitzt. Aber für den Hegemon von Kroisos oder einen demokratisch gewählten Archont mag wieder etwas ganz anderes gelten. Hat auch niemand behauptet, dass es da einfache Übertragungen gäbe. Nur machst du es dir auch zu einfach, wenn du religiöse Funktionen mit kirchlichen Funktionen identifizierst. Es ist kein Widerspruch, wenn man von einer (durchaus nicht zentralistischen) Gemeinkirche ausgeht und gleichzeitig davon ausgeht, dass (die spezifische) Religion konstituierend für das chryseiische Gemeinwesen ist. Dass die Aufgaben von Gemeinwesen zu Gemeinwesen unterschiedlich wahrgenommen werden, dass es unterschiedliche Kulthandlungen gibt, ist davon doch völlig unbenommen. Das käme einer Unterordnung der Kirche unter das Staatswesen gleich. Die Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen ist m.E. ein expliziter Akt. Außerdem können auch Nicht-Bürger (z.B. Sklaven) ausdrücklich in die Nea Ekklesia aufgenommen werden. Auch das schließt sich nicht aus. Aber völlg ndenkbar wäre es in meinen Augen, wenn jemand, der nicht Mitglied der Nea Ekklesia ist, ein weltliches Amt in einem chryseiischen Gemeinwesen wahrnehmen könnte. Es ist keine Unterordnung der Kirche unter das Staatswesen, wenn das Staatswesen ohne die Religion zusammenbrechen würde. Das Verhältnis zwischen Staatlichkeit und Kirche wird damit nicht konfliktfrei. Aber sie haben eben keine getrennten Aufgaben (wenn du dich so an "Welten" stößt). M.E. ist ein Chryseier mit seiner Geburt automatisch Mitglied der Kirche Nea Deas und Wredelin.
  18. Du siehst aber schon, dass so ein Akt implizit eine Trennung von Staats- und Kirchenamt voraussetzt? Anders als z.B. im römischen Gottkaisertum. Wir haben offensichtlich sehr unterschiedliche Vorstellungen über das Verhältnis zwischen Staat und Religion. (Und nebenbei: Auch über die Gestalt der römischen Monarchie der Kaiserzeit.) Wo wir uns unterscheiden: Du siehst eine strikte Trennung zwischen religiösen und weltlichen Aufgaben. Die ist für einen mittelalterlichen (udn stärker noch antiken) Menschen schlicht nicht vorstellbar. Jeder mittelalterliche Herrscher hatte wichtige religiöse Aufgaben. Er war damti noch lange kein Priester. Dennoch stellte er sich im religiösen Kontext dar. Ohne religiöse Repräsentation wäre seine Macht nicht legitimierbar. Du kannst eben keine feste Trennung zwischen weltlichen und religiösen Ämtern ziehen. Sie überschneiden sich massiv. Religiöse Funktionen eines Magistrats impliziert doch nicht gleich eine Identität von Staats- und Priesteramt. Auch Byzanz war keine Theokratie. Religion war elementares Staatsmotiv. Aber Priesterämter und Staatsämter waren durchaus getrennt.
  19. Gegen die von Triton angenommenen strenge Teilung zwischen weltlicher und religiöser Welt wehre ich mich auch sehr vehement. Das ist, wie malekhamoves schon schrieb, eine sehr moderne Sicht der Dinge. Der Kaiser von Byzanz war z.B. offizielles Oberhaupt der Kirche, ihm standen durchaus massive Eingriffsmöglichkeiten in das Kernstück des Glaubens zu. Das betraf nicht nur die Besetzung von Bischofsämtern, sondern auch die Bibelauslegung. Konzilien wuren durch den Kaiser einberufen. Religion ist elementarer Bestandteil des Staatswesens. Jeder Bürger ist damt qua Bürgerschaft bereits anhänger der Gottheiten des Gemeinwesens. Die Priester üben wichtige elementare Funktionen für das Gemeinwesen aus. Das bedeutet nicht, dass politische Führung identisch mit der religiösen ist, aber dass beide intensiv miteinander interagieren. Beide benötigen einander zu ihrer Legitimation. Ein Stadtamt wird nur mit Billigung der Götter nach strenger Einhaltung der zugehörigen Riten vergeben werden. Hält ein Magistrat sich nicht peinlich an vorgegebene Riten, bringt das schweres Unglück über das Gemeinwesen. Im übrigen ist der Pontifex maximus nicht im geringsten ein weltlicher Herrscher! Es ist der Titel des obersten römischen Priesters, das nicht gleichbedeutend mit dem Herrscher steht. Im Gegenteil, das Amt gab es schon in der Königszeit und war nicht mit dem Rex identisch, der völlig andere religiöse Pflichten hatte. Erst bei der Ämterkumulation des Augustus kam es zu einer dauerhaften persönlichen Identität zwischen Erstem Staatsamt und höchstem Priesteramt. Also: Die Existenz religiöser Pflichten für Magistrate bedeutet nicht, dass sie auch Priester wären. Im Gegenteil! Aber sie vertreten das Gemeinwesen gegenüber den Göttern. Was den "Stammesklt" angeht. Wenn dir das zu archaisch ist, sei das geschenkt. Ich habe es absichtlich in Anführungszeichen gesetzt. Das wichtige Element war, dass es (trotz des Atunis-Exports) eine spezifisch chryseiische Religion ist, der sehr national orientiert ist. Sie dient der kulturellen Identität der Chryseier. Das schließt nicht aus, dass es missionarische Tätigkeiten gibt, aber es ist nicht der Zweck der Religion, die Welt zu erretten/missionieren. Was der gemeine KanThai oder Albai glaubt, ist dem gemeinen Priester Wredelins herzlich egal.
  20. @Triton: Belichon hat es schon sehr gut zusammengefaßt. Ich sehe die Religiösität der Chryseier durchaus weniger modern und individualistisch als du. Religion ist in Chryseia immer auch eine staatliche Aufgabe. Die Feste der Kulte sind keine privaten Veranstaltungen, sonder Staatsakte, an denen die Obereren des Gemeinwesens aktiv qua Amt teilnehmen müssen. Was der einzelne wirklich glaubt, dürfte dagegen (von Staatswegen) nicht wirklich interessieren, zumindest, solange damit der Staat nicht bedroht wird. Natürlich gibt es massive Konkurrenz zwischen den Kulten, aber eben nicht soweit, dass einer von beiden Kulten eine offizielle Unvereinbarkeit feststellen würde oder die Existenz des anderen grundsätzlich leugnen würde. Sehr wohl wird es Konkurrenz in Bezug auf einzelne Kultpraktiken geben. Diese sind dann aber keine grundsätzliche Infragestellung des anderen Kultes, sondern es geht um spezifische "Sekten". Wir haben auch sehr unterschiedliche Ansichten, was den Missionsgedanken der chryseiischen Kirchen angeht. Ich glaube nämlich durchaus, dass auch die "Nea Ekklesia" in allererster Line eine rein chryseiische Veranstaltung ist, die rein auf den cghrysiischen Kulturkreis beschränkt ist udn die keien aktive Mission anderer Gruppe anstrebt. Es ist ein "Stammeskult".Er ist elementar an die Lebensweise und die Kultur der Chryseier gebunden. @Gork: Da hängt manches damit zusammen, dass es ein Mysterienkult ist, also etwas, wo "Geheimwissen" ausgetauscht wird und wo nur ein enger Kreis Zutritt zu den Kulthandlungen hat. In Athen gab es zum Beispiel das Fest der Thesmophorien (Demeter und Persephone), an deren Kulthandlungen ausschießlich die verheirateten Bürgerfrauen teilnehmen durften, und denen es unter Todesstrafe verboten war, über die dort praktizierten Kulthandlunegn zu reden. Da kein Mann wußte, was sie da treiben, wurden natürlich Gerüchte gestreut. Andererseits war das Fest aber zwingend notwendig für den Erhalt des Staates. Aristophanes hat da eine schöne Komödie mit diesem Thema geschrieben, die leider etwas unbekannt ist: Die Thesmophoriazusen. Mit Dionyseus ist das durchaus ähnlich. Als Mysterienkult wurde diesem alles mögliche unterstellt, da die Anhänger nur sehr eingeschränkt darüber sprechen konnten, hielten sich die Gerüchte. Aus modernerer Zeit wären z.B. die Freimaurer zu nennen, die letzten Endes nicht viel mehr als ein intellektueller bürgerlicher Gesprächsklub waren. Die Schweigepflicht nach Außen hat aber nach innen gemeinschaftsstiftend gewirkt und zu gleich die Möglichkeit des freien Austausches geschaffen. Die Art der inneren Kulthandlungen bei Jakchos sind von Kultgemeinschaft zu Kultgemeinschaft sicher sehr unetrschiedlich. Es ist sicher auch gut möglich, dass sich der eine oder andere Dämonenfürst solche eine Gemeinschaft zu eigen macht nd sich dort als Jakchos ausgibt um dunkle Praktiken zu provozieren, die Jakchos von geneigter Seite unterstellt werden. Generell sind das aber wohl eher Gemeinschaften gestandener Bürger(innen), die auf durchaus sehr verschiedene Weise dem Weingott huldigen. Im bäuerlichen Umfeld wird es dabei entsprechend anders zugehen als in der intellektuelleren städtischen Oberschicht. Nicht vergessen sollte man aber, dass Wein für die chryseiische Gesellschaft von herausragender und elementarer Bedeutung ist. Wein dürfte mit Abstand das wichtigste Getränk sein.
  21. Zumindest die Priesterschaft würde ich davon ausnehmen. Herzliche Grüße, Triton Siehst du, ich nicht. Sie werden vielleicht nicht ab bestimmten Kulthandlungen teilnehmen. Insbesondere gilt das für Wredelin und Nea Dea Priester. Aber ich denke eben doch, dass sie die (staatliche) Notwendigkeit der Verehrung anerkennen werden. Generell sehe ich halt beide Kulte weniger als individuelle Glaubensbekenntnisse, sondern als identifikationsstiftende Aufgaben, die zu den Bürgerpflichten gehören. Was man individuell glaubt, ist davon unabhängig. Verehrt werden die Götter, weil sonst das Gemeinwesen zusammenbricht. Ja, Solwac, da haben wir eine dezidiert unterschiedliche Sicht auf die Chryseische Religiösität. Wo ich dir zustimme, ist: Die Intensität der Verehrung des Jakchos ist regional sehr unterschiedlich. Aber es ist definitiv nicht der Fall, dass die Verehrung von Jakchos und Wredelin einander prinzipiell ausschließen. Natürlich wird versucht, den Einfluss des anderen einzudämmen. Aber daraus kann man nicht shcließen, dass die anderen verfolgt würden.
  22. Ich würde sogar davon ausgehen, dass jeder Chryseier (zumindest formal) sowohl Wredelin/Nea Dea als auch Jakchos verehren wird. Beide Kulte üben wichtige Funktionen für das Gemeinwesen aus. Die wichtigen Kultfeierlichkeiten beider Kulte sind für jeden Chryseier von hoher Bedeutung in beiden Fällen ist es quasi Staatsaufgabe, die Verehrung sicher zu stellen. Und natürlich sind es nicht alle alten Götter, die zu Chrysen wurden. Viele sind einfach so verschwunden. In den meisten Fällen dürfte es auch eher schwer sein, den Bezug zum alten Kultus zu erkennen. In manchen Fällen mögen mehrere Gottheiten zu einem Chrysen fusionert sein, in anderen wird eine Gottheit zu mehreren Chrysen transformiert worden sein.
  23. Ich tippe, auf eine Mischung zwischen beidem. Fakt ist es, dass es einen relativ einheitlichen Kultus über ganz Chryseia gibt. Wobei der Kult der Nea Dea und des Wredelin als einendes Band zwischen den verschiedenen politischen Gemeinwesen Chryseias dient. Die kriche ist überregional organisiert. Innerhalb der Kirche gibt es natürlich viele verschiedene und zum Teil heftig konkurrierende Strömungen. Der Kult des Jakchos steht etwas daneben. Anders als Triton sehe ich ihn nicht als grundsätzlich verschieden zu Nea Dea und Wredelin. Er ist nur einfach weniger stark hierarchisch organisiert. Ich sehe hier wesentlich weniger Konkurrenz als z.B. in Alber bei den Dheis Albi und Vraidos. Andere Kulte werden aber nur in gesonderten Händlervierteln der Hafenstädte geduldet. Was Ausländer glauben, interessiert nicht, solange es den chryseiischen Gemeinkult nicht bedroht. Alte Götter haben aber in vielen Fällen als Chrysen überlebt. Wobei man durchaus sagen kann, dass dies nicht unbedingt eine Rangminderung sein muss.
  24. Ja, ich würde davon ausgehen. Es dürfte auch stetige Konflikte zwischen den Städten um Einflussgebiete geben. Ebenso zwischen konkurrierenden Adlesclans. Da dürfte sich ein stetes Betätigungsfeld für Söldner finden. Söldner benötigen Kämpfe nicht als Rechtfertigung ihrer Existenz, sie benötigen Anstellung und damit entweder Krieg oder drohenden Krieg um bezahlt zu werden. in Friedenszeiten wurden zahlreiche Söldner zu Räubern. Da liegt kein Widerspruch drin. Sie benötigten aber schon Kämpfe, um ihre Anstellung zu rechtfertigen. Wenn du dir die Söldnergeschichte (nicht nur die der Condottiere) ansiehst, dann ging ihr Niedergang einher mit dem Ende der kleinen Geplänkel und dem Übergang zu stehenden Heeren. Söldner brauchen Kämpfe, um ihr Einkommen zu sichern. Reichtum versrechen nun mal nur Plünderungen. Nicht umsonst haben die Condottiere regelmäßig Konflikte inszeniert, bei denen sie ihre Notwendigkeit dokumentieren konnten. Man muss dabei natürlich das Interesse des Söldnerführers vom Interesse des einzelnen Söldners unterscheiden. Der Söldnerführer hat Interesse am enträglichen Kontrakt, möglichst wenigen Verlusten (die muss er kompensieren) und den Ausbau seines Einflusses. Der Söldner hat Interesse am Überleben und vor allem viel Beute. Die kriegt er aber nur, wenn man bei irgendwem plündern kann. Aus dem Kontrakt selbst wird man als einfacher Söldner nicht reich. Reicht die beute nicht, werden viele Söldner zu Räubern, wie du schon sagtest, was aber eben ein Problem für den Kontrakt war, weil der Dienstherr normalerweise nicht gerade erbaut davon ist, wenn seine Untergebenen beraubt werden. Wobei da nun wieder die Machtverhältnisse eine Rolle spielen. Generell mögen Söldner keine große Schlachten (zu hohes Verlustrisiko), wohl aber Geplänkel. Sie mögen aber nicht einfach nur warten. Da gibt's einfach zu wenig zu verdienen.
  25. Ja, ich würde davon ausgehen. Es dürfte auch stetige Konflikte zwischen den Städten um Einflussgebiete geben. Ebenso zwischen konkurrierenden Adlesclans. Da dürfte sich ein stetes Betätigungsfeld für Söldner finden.
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