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Kazzirah

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  1. Was ich faszinierend finde: Gerade das von Klaus als Beispielhaft einfach gehaltene Regel genannte CoC empfand ich bisher als wesentlich komplexer und regelaufwändiger als Midgard. Und wirklich viel weniger Grundregeltext hat es auch nicht. Abgesehen davon, dass ich aufrechnen von Textseiten nicht für angemessen halte, dass Erläuterungen, aus denen z.B. der Großteil des DFR besteht, nicht zwingend dazu führen, die Regeln zu komplizieren. Ich denke, dass es auch viel mit der persönlichen Erwartungshaltung des Lesers an den Text zu tun hat, wie er ihn auffasst. Und natürlich muss das DFR nicht jedem gefallen, es gibt verschiedene Arten, wie man Rollenspiel betreiben kann. Und verschiedene Ansichten, wie man diese Spielvarianten gut in Regeln abbildet. Ehrlich gesagt, empfinde ich Diskussionen wie diese hier, die eigentlich nur auf das gegenseitige Missionieren Wollen des Andersdenkenden hinauslaufen. Wenn jemand das DFR als zu kompliziert und zu detailverliebt hält, so soll er das tun. Manch einer mag lieber viele Beispiele, ein anderer viele optionale Regeln, wieder ein anderer mag lieber atmosphärische Beschreibungen. Das schöne ist, für alle diese Typen gibt es passende Rollenspielsysteme. Und was der eine als tolles Regelwerk empfindet, mag der ander für totalen Schrott halten. Und? Wo ist das Problem?
  2. Also, ich würde Steuern erwarten und Schiffsführung. Landeskunde, Rechnen und Himmelskunde hielte ich für überzogen. Ich denke, dass die nötigen Techniken in diesem Fall so spezifisch sind, dass sie auch unter Steuern und insbesondere Schiffsführung subsummiert werden können. (Hab grad das DFR nicht da, kann also nicht genau nachsehen, welches von beiden eigentlich was genau macht.)
  3. Also, nach meinem Empfinden sind es zwar viele Seiten Regeltext, aber der Großteil baut auf einer relativ simplen Systematik auf. Das meiste braucht man m.E. nicht andauernd und kann bei Bedaff nachgeschlagen werden. Das Regelwerk hat den Anspruch in sich konsistent zu sein, nicht aber, dass alle angebotenen Regeln unter allen Umständen immer angewandt werden müssen, damit sich das Spiel "Midgard" nennen darf. Im Gegenteil sind viele, gerade der komplexeren Regeln explizit als optional bzw. Fortgeschrittenenregeln gekennzeichnet. Ich für meinen Teil bekenne, dass ich die Regeln nicht auswendig kann, und damit auch sehr gut leben kann. Die Regeln zu Situationen, die regelmäßig in meiner Gruppe vorkommen, kann ich. Der Rest ist meist unnötig. Bei Bedarf wird nachgeschlagen oder ad hoc eine Regelung im Geist des DFR aufgestellt. Stellt sich heraus, dass die Situation doch öfter auftritt, übt sich auch die offizielle Vorgehensweise ein. Aber ich muss nicht wissen, wie z.B. Abrichten genau funktioniert, wenn in der Gruppe niemand Abrichten kann. Es reicht zu wissen, dass es das gibt.
  4. Soweit ich es in Erinnerung habe, ist es schon üblich, dass Rezensionsexemplare von Klein- und Kleinstverlagen nicht kostenlos erwartet werden, sondern der Rezensent gerne seinen Anteil leistet. Hängt unter anderem damit zusammen, dass die Auflagen eh kaum Kosten deckend sind... Abgesehen davon empfinde ich eine derart Forums offene Aufforderung als irritierend. Für so was gibt's eigentlich PNs...
  5. Nicht falsch verstehen: Aber Andrucke werden immer geprüft, da geht keine zusätzliche Zeit für drauf, nur weil ein Bild ausgetauscht wurde. Es ist sicher genauso schnell, als wenn das Bild nicht ausgetauscht würde. Nur der Verlag erreicht die Kostendeckung ein paar Regelwerke später...
  6. Prinzipiell neige ich dazu, Kulturen so weit als möglich unbestimmt zu belassen. Das läßt mir und den Spielern den Freiraum, bei Bedarf kulturelle Ideen ad hoc zu erstellen. Für die generelle Stimmung einer Kultur sehe ich es ähnlich wie hj ich schau mir die allgemeine Geschichte einer Kultur an, schau ein wenig in deren Umfeld herum, lasse mich auch gerne von völlig anderen Erscheinungen inspirieren. Die Kulturen, die dabei entstehen haben, in der Regel auch wenig mit denen der realen Geschichte zu tun, auch wenn sie fast immer darauf aufbauen. Kulturelle Spezifika entstehen bei mir aber fast prinzipiell im Spiel, bzw. immer dann, wenn ich sie auch wirklich benötige. Die regionale Währung halte ich im Normalfall für nicht spielentscheidend, außer ich spiele eine Handelskampagne. Ansonsten ist Geld aus meiner Sicht ein rein technischer Wert, der gerne kulturell einen anderen Namen haben darf, aber ich verschwende eher keinen Gedanken an Kurstabellen. Mich interessieren eher soziale und kulturelle Phänomene, um das kulturell spezifische herauszuarbeiten. Ansonsten ist es m.E. nicht schlimm, wenn man vieles als normal und alltäglich annimmt, denn es wird auch den Betroffenen so erscheinen. Also: Die Beschreibung einer Kultur sollte von der Charaktersicht aus geschehen, was fänden diese überhaupt als erwähnenswert. Und zudem sollten spieltechnische Erwägungen eine Rolle spielen: Brauche ich überhaupt eine unterschiedliche Beschreibung? Oder reicht ein allgemeines Klischee?
  7. Na ja, regeltechnisch hast du recht. Aber spieltechnisch ist es nicht gar so einfach. Es mag ja passieren, dass sich das auslösende Problem auch ohne den Eingriff der Gottheit (sei es durch Intervention einer anderen Gottheit, sei es durch Zufall...) im mehr oder minder Sinne des Bittstellers lösen ließ. Woher bitteschön, soll die Figur wissen, dass es nicht auf Grundlage ihrer Bitte an ihre Gottheit zu diesem Ausgang gekommen ist? Ich denke daher, dass die Figur verpflichtet wäre, das Opfer durchzuführen, wenn der Ausgang in etwa ihren Erwartungen entsprochen hat, ganz unabhängig davon, ob sich eine göttliche Intervention nachweisen läßt. Aus Sicht der Figur sollte es nach einer solchen Bitte immer die Gottheit gewesen sein, die zur Lösung verholfen hat. Also: Opfer versprochen + Problemlösung = Versprechen einlösen.
  8. Den Zeiteinwand kann ich auch nicht nachvollziehen. Es ist so, dass offensichtlich demnächst eine neue Druckauflage des DFR ansteht. In diesem Rahmen ist es normal, dass Änderungen an den Vorlagen unternommen werden, schließlich erwarten wir Kunden ja auch, dass gefundene Fehler korrigiert werden. Der Aufwand für ein neues Cover ist in diesem Rahmen durchaus zu vernachlässigen. Natürlich wird Elso die Druckvorlage prüfen müssen, aber das muss sie eh, selbst wenn das alte Cover wieder verwendet wird. Es ist nun scheinbar so, dass in dem Produktionsbuget noch Spielraum für ein neues Cover gegeben ist. Das ist ein nettes, gut gemeintes Angebot seitens des Verlages! Die Kosten gehen direkt vom möglichen Gewinn ab. Der Endpreis ändert sich dadurch nicht. Meiner Meinung nach braucht es kein neues Coverbild. Allerdings könnte es etwas weniger gräulich und etwas farbiger sein.
  9. Moderation : Letzte Mahnung! Es geht in diesem Thread immer noch nicht um Schwarzalben. Shabraxa, ich bitte dich, endlicht etwas zum Thema beizutragen.Falls du es vergessen haben solltest: "schwarzmagische Sprüche bei Elfen" Über Schwarzalben kannst du an anderem Orte hier philosophieren, z.B. Elfen und Schwarzalben Schwarzalben/Dunkelelfen Schwarzalben Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
  10. Moderation : Was soll das denn jetzt!? Beispiele sind okay, wenn sie als Beispiel erkennbar sind und auch ein Argument verdeutlichen. Hier greift aber massiv die Verschwampfung um sich. Zumindest die letzten Beiträge haben nicht wirklich zum Thema beigetragen. Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
  11. Moderation : Ich bitte alle Diskutanten wieder zurück zum Thema zu finden! Es geht hier weder um das Verhältnis von Elfen zu Menschen, noch um spezielle Regionen Midgards. Sondern ausschließlich um die Frage, ob und warum schwarzmagische Sprüche für Elfen tabu sind. Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
  12. Ja, erschienen in GB46-48. Eine Beschreibung der Stadt Uchana ist in GB 51 erschienen. Allesamt kanonisch.
  13. Kazzirah

    Sklaven in Chryseia?

    @ Kraehe: Bitte akzepierere, dass in diesem Forum auf Grundlage von DFR 4 diskutiert wird! Das ist nötig, damit überhaupt eine Diskussion möglich ist. Und da ist Chryseia am ehesten mittelbyzantinisch. Außerdem bitte ich dich, beim Thema zu bleiben. Wir diskutieren hier über mögliche Formen von Unfreiheit in Chryseia, nicht über das babylonische Rechtssystem, nicht über die Schifffahrt des klassischen Griechenlands. Außerdem sehe ich keine Möglichkeit, weiter mit dir zu diskutieren, wenn du nicht endlich akzepierst, dass in verschiedenen Kulturen auch zu gleicher Zeit verschiedene Sitten herrschen können. Außerdem empfehle ich dir, dich mal mit der Aristotelischen Herrschaftstheorie auseinander zu setzen, oder auch allgemein mal mit grundlegenden Daten der klassischen griechischen Geschichte. Du wirst feststellen, dass Demokratie nicht die alleinige, nicht mal die übliche Form der Polisherrschaft war. Und deine Verknüpfung von Demokratie und Adelsherrschaft ist schlicht falsch.
  14. Kazzirah

    Sklaven in Chryseia?

    @ Kraehe: 1. Könntest du bitte aufhören, ständige völlig unzusammengehörige Kulturen und Zeitperioden zu vermischen! Es ist schön, dass du ein Buch über babylonisches Recht gelesen hast. Nur galt es im gesamten Mittelmeerraum zu keinem Zeitpunkt, der auch nur ansatzweise für das Chryseia Midgards interessant sein könnte. Also, bitte unterlasse künftig babylonische Urkunden als Beleg für mittelbyzantinisches Recht anzusetzen. 2. Über den Bedeutungswandel bestimmter griechischer Wörter können wir gerne in einem anderen Thread diskutieren, hier nur soviel: Paroiken sidn von Triton korrekt verwendet worden. Es ist der treffende Begriff aus mittelbyzantinischer Zeit. Dass er früher anderes bedeutet hat, ist trivial und beschädigt nicht seinen Inhalt. Es sind schlappe 1000 Jahre Zeitunterschied. Ich geb dir gerne mal eine mittelhochdeutsche Inschrift, da kannst du mal schauen, wie sich Sprache in kürzerer Zeit grundlegend ändern kann. 3. Wenn du als Beispiel für unfreie Landbevölkerung aus klassisch-griechischer Zeit ein klassisches Beispiel haben willst, bei dem es sich definitiv nicht um Sklaven handelt, so kann ich dir die spartanischen Heloten nennen, die waren nämlich Schollen gebunden, deren Herr hatte keine volle Verfügungsgewalt über diese, sondern nur mittelbar über das Land. 4. Kolonen mußten auch lange vor ihrer Schollenbindung Dienst an ihren Verpächter leisten. Das war Teil des regulären Pachtvertrages. Der Pachtvertrag war auch nicht frei verhandelt, sondern fest gesetzt. Der Grundherr konnte in seiner Herrlichkeit seinen Kleinpächtern (meist war ein Generalpächter als Unternehmer zwischengeschaltet, der diese Rechte gar nicht toll fand) auch weitere Rechte als Arbeitsanreiz zubilligen, z.B. teilweise Abgabenfreiheit, wenn sie brach liegendes Land urbar gemacht haben. Vgl. hierzu z.B.: FLACH, Dieter: Die Pachtbedingungen der Kolonen und die Verwaltung der kaiserlichen Güter in Nordafrika. In: TEMPORINI, H. (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil II 10,2. Provinzen und Randvölker. Afrika mit Ägypten, Berlin, New York 1982; DE LIGT, Lukas: Studies in legal and agrarian history. I, The Inscription of Henchir-Mettich and the lex Manciana. In: Ancient Society 29 (1998-1999). S. 219 - 239; 5. Generell zum Kolonat empfehle ich den Sammelband: JOHNE, Klaus-Peter; KÖHN, Jens; WEBER, Volker: Die Kolonen in Italien und den westlichen Provinzen des römischen Reiches. Berlin 1983. Sollte in den meisten Uni-Geschichtsbibliotheken zu finden sein. 6. Ich brauche keinen "Gottkaiser" um Recht in Chryseia zu setzen. Mir reicht ein Seekönig, der das zu valianischer Zeit gemacht hat. Mir reicht dazu auch, dass in einem autokratatischem chryseiischen Staat dies vom dortigen Alleinherrscher bestimmt wird. Ich kann das auch von einer Volksversammlung beschließen lassen, wenn ich ein solches Gemeinwesen habe. Die Pächter müssen nicht zwingend Vollbürger sein, im Gegenteil, wenn du es klassische griechisch haben willst, sind sie es definitiv nicht, denn da ist Bürgerrecht meist an Landbesitz gekoppelt. Eine Volksversammlung konnte wesentlich radikalere Rechtsänderungen vorgenommen als jeder Alleinherrscher, sie war souverän, und das Gesetz war in ihrer alleinigen Verfügungsgewalt. Wer sollte sie daran hindern?
  15. Von mir aus braucht ein Abenteuer keinen Kampf zu enthalten. Ab und an ist Kämpfen aber okay und tut der Stimmung auch gut. Aber Abenteuer, die rein aufs Kämpfen ausgelegt sind, finde ich eher doof. Also: Kämpfe okay, aber eher kurz und knackig.
  16. Also, im Normalfall bleiben alle dabei. Nur, wenn es ganz bestimmte Informationen gibt, die der Rest der Gruppe nicht (zwingend) zukommen sollen, gehe ich mit dem/n Betreffenden in den Flur. Das die Unbeteiligten sich dann doch wieder einbringen, halte ich für nicht wirklich schlimm. Schließlich geht es letztlich um den Spielspaß aller Beteiligten und weniger darum, das Wissen und die Reaktionsfähigkeit eines einzelnen Spielers zu testen. Deswegen können andere gerne versuchen den Spieler zu beraten. Wenn sie versuchen, seine Figur faktisch zu übernehmen, schreite ich eben als SL ein.
  17. Kazzirah

    Sklaven in Chryseia?

    Puh, harter Tobak! Ich weiß nicht, wo du diese Erkenntnisse her hast. Die Quellen würden mich langsam doch interessieren. Ich habe das Gefühl, das wir auch zwei vollkommen unterschiedlichen Sachständen diskutieren. Aber mal schauen. Grundlegende Frage vorweg: Von welcher Zeit redest du eigentlich? Ich habe das Gefühl, dass du teilweise Satzfragmente vermengst, die zu völlig unterschiedlichen Zeiten gehören, bloß weil da ähnliche Vokabeln vorkommen. Grundlegend flasch. Der Kolonat ist in frühen Formen schon im republikanischen Italien belegt. In Nordafrika war es die vorherrschende Bewirtschaftungsform der Landgüter. Warum du Dominat mit Gottkaisertum gleichsetzt, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Aber das geht hier zu weit. Chryseia ist nicht das antike klassische Griechenland, wo du (eingeschränkt) mit deiner Aussage über die Tyrannis recht hast, sondern eher an Byzanz orientiert. Nur, dass der Kaiser / Seekönig eben nur noch nominell herrscht (in Candranor) und die einzelnen Regionen sich ähnlich einer Polis selbst organisieren. Es mag vereinzelte chryseiische Staaten geben, die dem demokratischen Modell Athens folgen, die Mehrheit dürfte aristokratisch oder von einem Despoten beherrscht werden. Wie auch immer er sich nennt. Was diese Frage mit der Sklaverei in Chryseia zu tun hat, verstehe ich allerdings nicht so recht. Was hat die Regierungsform mit der sozialen Lage von Sklaven zu tun? Das ist schlicht Unsinn! Wo hast du das denn her? Latifundienwirtschaft gab es eigentlich nur in Rom. Die Dynamik, wie Kleinbauern an verschiedenen Orten ihre wirtschaftliche (und teilweise auch körperliche) Freiheit verloren, ist komplex und hat mit der Sklaverei als solches schlicht nichts zu tun. Weder in Griechenland, noch im Rom der Republik und der frühen Kaiserzeit hatten stehende Heere, sondern Bürgerwehren. In diesen diente vor allem die freie Landbevölkerung, da man die Waffen selbst stellen mußte. Nochmal: Ein Kind eines Sklaven ist unter allen Umständen, sowohl in Griechenland als auch in Rom immer ebenfalls Sklave. Ein "servus quasi colonus" ist etwas anderes, das ist ein Sklave, der von seinem Besitzer ein Landstück zugewiesen bekommen hat, dass er "wie ein Kolone" bewirtschaften sollte. Der Anreiz für den Sklaven war, dass der bei guter Wirtschaftsweise durchaus Gewinn erzielen konnte. Nein!!! Klientelwesen ist etwas typisches für Rom. In Griechenland gibt es das nicht, auch nicht mehr in Byzanz. Ich hate das für Chryseia für unerheblich. Abgesehen davon ist deine Definition vom Klientelverhältnis schlicht falsch. (Für eine kurze Definition dieser für die römische Republik konstituierenden sozialen Elements empfehle ich Dahlheim, Werner: Die griechisch-römische Antike 2. Rom, S. 75ff., auch sonst für die Grundlagenbildung zu empfehlen...) Ich versuchs mal aufzudröseln: 1. Mit einsetzen der Pax Romana unter Augustus ließ der Nachschub an frischen Sklaven mangels (Eroberungs-)Kriege deutlich nach. Der Bedarf an Sklaven mußte nun vorwiegend durch "Eigenproduktion" gedeckt werden. Plinius empfieht in seinen Briefen z.B. regelrechte Zuchtprogramme für den eigenen Sklaven. 2. Das Klientel-Verhältnis hat nur am Rande etwas mit dem Freigelassenenstatus zu tun. Das ist eigentlich etwas grundlegend anderes. Der Freigelassene gehört aber zur Familia des Freilassers und ist ihm verbunden. Freigelassen wurden aber üblicherweise nicht die Landsklaven, sondern die Haussklaven. 3. colonus ist im Lateinischen ein Wort, das in seiner Grundbedeutung Bauer, Pächter, aber auch Ansiedler und Kolonist bedeutet. Ein Colonus ist immer ein Bauer. 4. Der Regelfall eines Colonus waren freigeborene Pachtbauern, die das von ihnen bewirtschaftete Land von ihren Eltern geerbt haben. Servi quasi coloni oder Freigelassene waren eher die Ausnahme, zumal die Kinder eines libertus eh als freigeboren galten. (Wenn sie in Freiheit geboren wurden.) 5. Die meisten freien Bauern verloren ihr Land durch Überschuldung und erhielten dann auch oft das gleiche Land als Pachtgut... Und? Spricht das gegen die Unfreiheit des Kolonen in Byzanz? Nein. Wobei man sich da wirklich vortrefflich drüber streiten könnte, wem es wirklich schlechter ging. Für den Palastsklaven eines Justinian mag das gelten, für den Bergwerkssklaven auf Sizilien würde ich das bestreiten. Abgesehen davon, dass ich das Los der freien Stadtbürger in dieser Zeit auch nicht teilen wollte, viele von denen haben sich freiwillig ins Kolonatsverhältnis begeben, weil das sicherer und weniger ruinös war. Und: Der Kolone hatte im Gegensatz zum Sklaven Rechte, die auch einklagbar waren. Nein, nicht wirklich. Leibeigenschaft gab es schon früher im germanischen Recht. Es ist wohl eher so, dass die Kolonen in Westeuropa nahtlos überführt wurden. Es gab die Seemeisterherrschaft, und damit einen Seekönig, der durchaus analog zum spätrömischen Verwaltungsapparat gesehen werden kann. (Bei aller nötigen Vorsicht.) Nein, die gabs nie, weder in Chryseia, noch sonstwo. Das ist auch bei Wiederholung weiter falsch. Was sind denn das für Alternativen!? Das eine hat doch mit dem andern nix zu tun. Wenn eine Haussklavin ein Kind bekommt, freut sich deren Besitzer, weil er einen neuen Sklaven bekommt, also sein Vermögen vergrößert. Ein Grund für stolz ist das nicht. Oft wird es so sein, dass der Herr eheähnliche Verhältnisse bei seinen Sklaven duldet, oder sogar aktiv fördert, wie dies auch in der klassischen Antike der Fall war. Auf dem Land wird es, wei Karsten im zweiten Posting zu Recht anmerkte, verschiedene Arten von Unfreiheit geben, zum Einen die klassischen Landarbeitssklaven, die in Arbeitskollonnen große Landgüter bewirtschaften, dann Sklaven, die gemeinsam mit ihrem Besitzer dessen Land bestellen, und unfreie Landbevölkerung, die auf dem ihnen zugewiesenen Land weitgehend frei wirtschaften können, und die dafür hohe Abgaben zu leisten haben. (Angemessen ist übrigens 1/3 des Ertrages...) Doch, das kann schon Kolonat sein. Aber es kann auch eine andere Form von Unfreiheit sein, das sei zugegeben, in Griechenland gab's durch die Zeiten auch ähnliche Formen der Landbewirtschaftung, die auf halb bis unfreie Bevölkerung setze, die keine Sklaven waren... Jetzt widersprichts du dir aber: Plinius ist deutlich vor 332. (So ungefähr 300 Jahre...) Und Plinius hat das auch nur mit Widerwillen vorgeschlagen. Und in Italien hat die Latifundienwirtschaft trotzdem nicht aufgehört, weil sei nämlich für bestimmte Produktionen ganz praktisch ist. Na, mein Chryseia seht anders aus, als deine beiden Vorschläge. Beispiele dafür gibts genug in diesem Forumsteil...
  18. Da hilft wohl nur viel Speichern! Oder rückholung eines älteren Spielstands, um mehr MedKits dabei zu haben. Ohne gehts nicht. Ansonsten: Grün ist die Farbe der Jedi-Gesandten...
  19. Hm, ist lang her. Hab auch keine XBox, kann also eh alles anders sein, aber bei mir war der Endkampf nur zwischen mir und Malak. Davor dürfte ich mit ihm aber noch ein paar mal Katz und Maus spielen. Eine gute Lösung findest du übrigens unter www.kotor.de. Da werden auch Tipps für den Endkampf gegeben. (Ich hatte als Jedi Gesandter das Vergnügen. Da half nur viel Speichern... Als Hüter soll es wesentlich einfacher sein. Ansonsten: Sofort die Jedis zerstören! So schnell du kannst. Das ist seine Energiereserve. Ist die Weg, ist er besiegbar. Als Consular hilft übrigens Minenlegen!!! und schnell rennen!
  20. Na ja, in solchen Fällen vergibt man die EP eben rein nach den normalen Regeln, also AEP für Ideen, Spielzeit, Fertigkeitenwürfe etc. Die zusätzlichen AEP in den Kaufabenteuern sollen zum Teil auch dafür belohnen, dass man Probleme auch ohne Fertigkeitenwürfe gelöst hat. Wenn also nichts da steht, brauchst du auch nichts weiter zu vergeben, als die Punkte, die auf regulärem Wege erworben wurden. Außer: Du bist der Meinung, die Gruppe hat sich einen besonderen Bonus verdient.
  21. Kornkammern Roms waren un blieben durchweg Ägypten und Nordafrika. Letzteres übrigens bis nachweislich in die Zeit der arabischen Eroberung. Die Angeln und Sachsen wurden übrigens von rivalisierenden Stammesführern gerufen. Die Römer hatten sich da schon länger zurück gezogen, weil sie an der Ostgrenze vollständig gebunden waren. Klimatische Probleme in Britannien zu der Zeit sind zwar nicht auszuschließen, aber weder belegbar noch wahrscheinlich.
  22. Na ja, sowas würde ich nicht über einen Spielmechanismus erklären wollen. Könige sind in keltischen Kulturen natürlich besonders gefährdet, da sie mythisch mit dem land verheiratet sind. Also, wenn es dem Land schlecht geht, muss der König bluten. Dennoch gibt es wohl auch andere schwere Krisen, wo nicht gleich ein Aristokrat dran glauben muss, die Regel waren zumindest bei den Kelten Kriegsgefangene und Verbrecher. Erst wenn das nicht hilft, wird langsam gesteigert.
  23. Ähm, auch wenn der Bellum Gallicum eine Propagandaschrift war, tust du ihr und ihrem Schreiber unrecht, wenn du sie derart reduzierst. Gelder gab es vom Senat im übrigen eh nicht. Und Legionen hob Cäsar auch selbst aus, in der von ihm verwalteten Provinz Gallia Cisalpina. Das nötige Geld erwirtschafteten die Feldzüge durchaus allein. Der Zweck der Schrift liegt vielmehr darin, die Handlungen Cäsars zu rechtfertigen und zu heroisieren. Cäsar war politisch extrem ehrgeizig und talentiert. Was ihm fehlte, war die Anerkennung seiner militärischen Leistungsfähigkeit. Dazu brauchte er einen Krieg und den mußte er begründen, um nicht von seinen Feinden nach der Rückkehr nach Rom angeklagt zu werden, einen ungerechten Krieg geführt zu haben. Im übrigen ist Cäsars Werk stilistisch ein Meisterwerk. (Der gallische Krieg ist nicht umsonst die Lateinlektüre schlechthin.) Na ja, er kannte nicht nur ein paar Stammesnamen und die Anführer waren ihm durchaus nicht egal. Im Gegenteil, dann hätte er sie nicht so verhältnismäßig einfach erobern können. Denn er hat geschickt die Rivalitäten der einzelnen Stämme ausgenutzt und gefördert. Viele seiner Gegner haben sich übrigens bereitwillig "assimilieren" lassen, da er deren Anführer (bzw. dessen Konkurrenten) gefügig machen konnte. Ich denke schon, dass Cäsar die Herrschaftsstruktur der Kelten verstanden hat. Was ihn nicht dran gehindert hat, dies propagandistisch auszunutzen. Schließlich will er doch auch einen bellum iustum beweisen... Ohne diese Eroberung wäre Cäsar wohl vieles vollständig anders verlaufen in der Geschichte. Es ist müßig, darüber zu spekulieren. Insbesondere wäre Cäsar wohl nicht zum Dictator geworden und die Krise der Republik hätte einen anderen Ausgang finden müssen. Wahrscheinlich mit Pompeius an der Spitze, ob der allerdings so radikale Reformen durchgeführt hätte wie Octavian, ist eher zu bezweifeln. Na ja, ich finde sie auch etwas überzogen, denn es war eben keine Eiszeit, sondern eine Kältezeit. Die ist nachweisbar. Ja, aber trotzdem liegt in diesen Zeiten auch Phasen äußerster landwirtschaftlicher Prosperität. Natürlich mag eine Kälteperiode Krisen verstärkt haben. Aber sie zu Hauptgründen zu stilisieren, halte ich für überzogen. Die wichtigsten Gründe für Hungersnöte in 18. Jahrhundert waren eindeutig Kriege.
  24. Kazzirah

    Sklaven in Chryseia?

    Hier liegt die Verwechselung zwischen Slaven und Leibeigenen vor. Nein, liegt sie nicht. Es handelt sich um eine typische Form der Unfreiheit, wie sie sich im spätantiken Zwangsstaat seit Diokletian entwickelt hat. Das hat mit der Leibeigenschaft nichts (bzw. nur wenig) zu tun, auch wenn sie sich ähneln mögen. Hm, das hat eigentlich gar nichts mit dem Thema zu tun. Deshalb gehe ich da mal auch nicht näher drauf ein. Ja, das kann man so stehen lassen. Spannende These, nur leider schlicht falsch. Im Gegenteil war z.B. in der römischen Kaiserzeit die "Hauptnachschubquelle" an Skavenmaterial die "Eigenproduktion". Die Begründung deiserseits, ist, hm, na ja, abenteuerlich. ja, das gilt für den römischen Sklaven. Für griechische z.B. gilt das nicht. Die Folter war im übrigen in solchen Fällen rein formaler Art. Ähm, wo hast du denn den Quatsch her? Letzeres widerspricht dem Alba-QB, da die Zeit der Verfolgung Vraidos schon länger vorbei ist. und generell in Alba es keine Inquisition gibt. Ersteres ist eine Vermutung, die ich nicht unterstützen würde, denn Chryseia ist nicht das spätantike Rom, sondern eher das mittelalterliche Byzanz. Und da mußten Sklaven durchaus nicht mehr gefoltert werden. (Das hörte sogar schon früher auf. ) Da weiß ich erst mal gar nicht, was ich da noch sagen soll... Wo hast du denn das her? Das mag im Zweistromland der Fall gewesen sein, aber wieso sollte das im Mittelmeerraum üblich gewesen sein? Es hat jedenfalls mit dem byzantinischen Kulturkreisgar nichts zu tun. Hier gilt römisches Recht!!! Das römische Eherecht ist auch viel zu komplex, um es hier auszuführen. Es hat jedenfalls nichts mit Sklaverei zu tun und die Eheformen waren vielfältig. Hm, interessant. Für Chryseia würde ich das mal so als eine Möglichkeit stehen lassen. Für Rom und Byzanz fürde ich es vorsichtig als "Halbwissen" titulieren. Nein!!! Grundlegend falsch. Ein Sklave hat gegen seinen Herren keine Rechte! Wenn ein Herr seine Sklaven vernachläßigte oder verhungern ließ, dann war das seine Sache. Einzige Hinderungsgründe waren der Wert des Sklaven und die mögliche gesellschaftliche Sanktionierung. Gleiches gilt für die Tötung eines Sklaven. Ein Sklave "fragt sich auch nicht um" nach jemanden, der ihn kauft. Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt? Das mag vereinzelt passiert sein, aber wenn, dann nur für einen Haussklaven, der wirklich wertvoll war. Generell waren Landsklaven eher schlecht gestellt. Schlechter ging es eigentlich nur Bergwerkssklaven... Gebildet war ein Landsklave niemals besser als ein freier Kleinbauer, im Gegenteil ähnelten sich die Lebensumstände weitgehend. Also, in der antike gab es immer mehr Formen von Unfreiheit als nur Sklaverei. Und diese war auch durch die Zeiten hinweg durchaus kulturell unterschiedlich rechtlich bestimmt. Dein Fehler war die Verwechslung von Kolonat und Leibeigenschaft. Beide ähneln sich sehr, und viele Kolonen des weströmischen Reiches sind auch wohl in die Leibeigenschaft übergegangen. Aber der Kolonat unterscheidet sich deutlich von der Leibeigenschaft.
  25. @ Bryn ap Ywain: Zunächst mal: Hier wird langsam etwas viel zwischen RL und Midgard vermischt. Ich wehre mich dagegen, Midgard als 1:1 Kopie der Erde anzusehen, nich mal als Halbkopie. Es wäre schön, wenn die beiden Sphären getrennt gehalten bleiben könnten. Das RL kann höchstens als Ideenmaßstab dessen, was möglich ist, dienen. Zum RL: Deine Darstellung neigt m.E. etwas zur Vereinfachung und damit leider auch zur Verfälschung. Drachenmann hat da ja schon vieles wichtiges und richtiges beigetragen. Nur zur Ergänzung: Auch wenn bei Völkerwanderung immer an wandernde Völkermassen gedacht wird, ist dies durch die Forschung nicht belegt, ganze Volksstämme sind nur sehr selten losgezogen. Meist war es eher eine kontinuierliche Wanderbewegung, wo ein paar (meist junge) Männer unter der Führung eines charismatischen (meist ebenfalls jungen) Anführers loszogen und ihr Glück suchten. Viele waren erfolglos, manche kamen irgendwo an undzogen dann nach und nach viele ihrer Verwandten nach. Wanderungen sind etwas, was durch die gesamte Geschichte hinweg normal ist, wenn irgendwo mal eine Ernte ausfällt, muss ein Teil der Bevölkerung halt entweder verhungern oder auswandern. In der Regel wählten sie letzteres. Das war bei den Griechen so, auch bei den Germanen und später auch bei Flandern, Iren, Hessen und Schweizern so. Wenn ein Land überbevölkert ist, ziehen die Leute weg, hat es Kapazitäten, ziehen sie hin. Deine Menschopfer-These halte ich in diesem Zusammenhang für überdehnt. Natürlich wurden in Zeiten der extremen Not Menschen geopfert, das war in allen Kulturen so, auch bei den Römern, deren Sagen voller ritueller Selbstopferungen für das Gemeinwesen sind. Wenn man von den Göttern viel will, muss man entsprechend viel geben. Die Grenzen des römischen Reiches waren eigentlich nie wirklich "dicht". Erst in der Kaiserzeit mit Bau des Limes war sie gegen einfache militärische Aktionen gesichert. Ansonsten vertrauten die Römer eigentlich eher auf ihre kulturelle Absorbtionskraft. Dass das Leben in (Nord-)Gallien vor der Eroberung durch Cäsar das Leben hart gewesen wäre, halte ich für ein Gerücht, im Gegenteil war es schon damals eine ziemlich reiche Region. Und nachdem sie sich erfolgreich romanisiert haben, war Gallien eine der wirtschaftlich fortgeschrittensten Regionen des Reiches. Die Gründe für den Gallienfeldzug Cäsars waren allesamt überzogen und politisch motiviert. Die Bedigungen dort waren sicher nicht ansatzweise so schlimm, wie er es darstellt. (Sonst wäre er auch nicht so reich bei dem Feldzug geworden.) Du wirst der Gestalt Cäsars auch nicht gerecht, wenn du ihn als bankrotten Abenteurer darstellst. Ich empfehle als weiterfühende Lektüre zu Cäsar die sehr gute Biographie von Christian Meier. Zu der Grabdatierung weiß ich auch nichts genaueres, würde aber gerade deswegen auf eine so weitgehende Interpretation wie deine verzichten mögen. Massenmord an der überlebenden Zivilbevölkerung ist im Übrigen häufig der Fall in der Geschichte. So in der Bibel, bei den Griechen, Römern... belegt. Ich halte daher, so wie Drachenmann hier andere Thesen für wahrscheinlicher. Die Unterscheidung zwischen Kelten und Germanen ist, wie Drachenmann schon sagte, eher schwierig, da sie überwiegend archäoligisch La-Tene-Kulturen sind. Inwieweit sich ihre Sprache unterschied, kann nur vermutet werden.
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