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Kazzirah

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  1. Wie wird denn die Eiris ausgesprochen? "ei" wird ausgesprochen wie das Ei zu Frühstück? Also, nach Erasmus würde griech. -ei- ausgesprochen wie "ey". Allerdings legen die Inschriftenfunde (insbesondere die Ostraka aus Athen) nahe, dass wohl wie im modernen Griechisch -ei- schlicht als "i" ausgesprochen wurde. Ich würde daher sagen, das kannst du halten wie du magst. Ansonsten ist bei dem Beinamen noch interessant, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Iris/Eiris legt ja eher einen Frauennamen nahe. In diesem Falle paßte Chalkokephale besser.
  2. Zweifelsohne auch eine Möglichkeit, nur triffst du dann bei verschiedenen Spielern auch vergleichbare Entscheidungen Und vergiß nicht je nach Kampagne kann es sich ja auch primär um den Aufstieg in den Hierarchien als Basisthema handeln. Ich denke da besonders an mögliche Kampagnen in Candranor, die auch diese Region in aller Regel nicht verlassen. Ja, würde ich. Das Problem liegt hier anscheinend eher darin, inwieweit man Spielern und SL zutraut, individuell passende Lösungen für eine Priesterkarriere zu finden. Es ist wohl wieder einmal ein klassischer Fall der beiden Extreme: "Alles muss geregelt sein" vs. "Wenn's akut wird, finde ich eine ad hoc-Lösung." Abgesehen davon: Die Welt ist ungerecht, und es ist eben in sozialen Gefügen nicht eindeutig definierbar, dass jeder für die vergleichbare Leistung vergleichbar belohnt wird. Ja die gibt es sicherlich. Nur die sind hier auch nicht als Ziel für diese Überlegungen gedacht. Nur wenn eine Kampagne eben nicht auf der klassischen Variante des umherziehens bassiert sollten die Charaktere auch entsprechende Optionen zur Verfügung haben, die einerseits herkömmiche Wege verlassen und andererseits nicht nur auf dem Goodwill des SL begründet sind. Wie schon gesagt: Das Problem leigt in deutlich unterschiedlichen Erwartungshaltungen, sowohl was das Verhältnis SL/Spieler angeht als auch was die Notwendigkeit zur Verallgemeinerung von Kulturerscheinungen betrifft. Ich bleibe dabei: Eine Verallgemeinerung gerade in Hinblick auf die besondere Situation von reisenden Spielerpriestern zu treffen, ist wenig hilfreich. Bei diesen handelt es sich (fast)immer um Ausnahmen von der Regelkarriere eines Priesters. Dazu paßt es einfach nicht, wenn diese in ein Regelkorsett gepresst werden sollen. Im Übrigen ist es ja noch nicht einmal so, dass ein organisierten Religionen zwangsweise die oberen Hierarchieebenen von Vollpriestern eingenommen werden. In Kulturen, wo Religion eine politische Funktion hat, sind die Führungskräfte selbstverständlich nicht aus der Priesterkarriere entnommen. (Da gilt m.W. für Valian.)
  3. Ich denke, dass die etwas gemäßtigteren Schariden da durchaus Verständnis für haben dürften. Schließlich kann man in der Jonglage auch eine Ehrung Ormuts sehen. Für einen sittenstrengen Araner ist das natürlich vollständig undenkbar.
  4. Meine grundsätzlichen Zweifel an der allgemeinen Form habe ich ja schon ausgedrückt. Und, Wulfhere, ich habe durchaus schon verstanden, was du vorhast. Es entspricht halt nicht meiner Vorstellung von Midgard. Ich finde zwar Kategorisierungen sinnvoll, aber nicht in der Form, dass sie umfassend sein wollen. Ich mag halt Ausnahmen. Und denke auch, dass das gerade in Glaubenshierarchien sinnvoll ist, viele Ebenen vorzuhalten, die nicht eindeutig strukturiert sind. Insbesondere die sehr allgemeinen und doch einengenden Aufgaben und Rechte in deiner Systematisierung finde ich problematisch. Es sollte durchaus sehr vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für einen Priester geben, die sehr individuell sein mögen. Auf Midgard haben wir eben durchaus verschiedene Hierarchiemodelle. Die albische Priesterschaft hat eine eher flache Hierarchie, in der aber durchaus Macht anderweitig ausgeübt werden kann. Ein einfacher Mönch, der Sekretär des Erzabtes von Prioresse ist, steht hierarchisch unterhalb eines normalen Abtes, durfte aber höheren Einfluss haben. In Chryseia dürfte es wesentlich stärker ausdifferenziert sein.
  5. Ich halte, wie auch Prados, selbst eine abstrakte Form einer allgemeinen Priesterhierarchie auf Midgard für nicht sinnvoll. Es hängt extrem von den individuellen Kulten ab, ob und in wie weit es verschiedene ausdifferenzierte Hierarchieebenen gibt. Auch fehlt mir das Verständinis, inwieweit ein Gradunterschied sich in unterschiedlichen Hierarchieebenen ausdrücken muss oder soll. Genrerell sehe ich nicht, inwieweit fahrende Priester, wie es nun einmal die abenteuernden unter ihnen sein dürfen, besondere Aufstiegschancen in ihrer Priesterschaft haben sollten. Dafür sind sie nämlich zumeist viel zu wenig am Kern des Geschehens.
  6. Also, mir haben die beiden Turniere, an denen ich bisher teilgenommen habe schlicht sehr viel Spaß gemacht. Ich kann mich eigentlich auch voll zu Reiners Zielgruppe zählen. Gerade die gewisse Unsicherheit, was auf einen zukommt, macht für mich einen Reiz aus. Ebenso, dass ich eine mir fremde Rolle "lernen" soll. Vor der Bewertung hatte ich nur vor dem Start des ersten Turniers ein wenig Sorge. Kaum hatte das angefangen, war das auch schon vorbei. Und es wurde schlicht gespielt. Das da durchaus unterschiedliche Konzepte aufeinander treffen, ist doch gerade spannend... Nach meiner Erfahrung gewinnen in einer Gruppe bzw. im Turnier auch nicht diejenigen Spieler zwingend, die besonders aktiv sind. Im Gegenteil! Es hängt doch mehr davon ab, obwie gut man den anderen die eigene Figur nahebringen konnte. Übereifrige Charaktere wurden in der Regel eher schlecht bewertet... Die höhergradigen Figuren ermöglichen es m.E. auch, dass es mehr Wege gibt, eine Figur auszugestalten und ein Abenteuer zu lösen. Ich finde es immer spannend, mit anderen Spielern meines Turniercharakters nachher über unsere Wege zu philosophieren. Da kamen zum Teil sehr unterschiedliche Auslegungen des Charakters zustande. Und jeder hatte andere Fertigkeiten in den Fokus gestellt! Auf diese Weise konnte auch Regelunkenntnis gut abgefedert werden. In dem Nebelbergeabenteuer hat übrigens in meiner Gruppe eine Spielerin gewonnen, die die Beschwörerin gespielt hat, ohne jemals zuvor einen magiebegabten Charakter gespielt zu haben. Die anderen Spieler und der SL haben ihr halt bei Regelfragen geholfen... Eike und Hornack kann ich da nur bestätigen. Die viel kritisierten Nebelberge fand ich übrigens vom reinen Abenteuer her sehr gut. Nur der Schluss war eben etwas enttäuschend. Die Demütigung ("Alles nur Lug und Trug") fand ich etwas unpassend. Aber das hat mir nicht das Abenteuer als solches verdorben.
  7. Es gibt normalen kritischen Schaden der getroffenen Region.
  8. Och, Seefahrt besteht ja nicht nur aus Stürmen. Ab und an soll Gerüchten zufolge auch mal halbwegs ruhige See sein. Ansonsten neigen Seefahrer dazu, auch mal den einen oder anderen Freundschaftsbeweis von Schiff zu Schiff werfen zu wollen. Am bekanntesten dürfte der Enterhaken sein. Zum Thema Lernschema: Halte die Hausregel auch für akzeptabel. Finde es aber auch verschmerzbar, wenn es nicht möglich ist, Werfen bei der Erschaffung zu lernen.
  9. Also, ich denke, dass es in Midgard heute nichts gibt, was es nicht auch irgendwie in anderen Systemen auch gibt. Der Unterschied besteht darin, dass diese verschiedenen Elemente anders kombiniert sind. Was damit zusammenhängt, dass der Rollenspielentwickler ja nicht im luftleeren Raum konzipiert, sondern sich Anregungen aus anderen Systemen nehmen kann. Natürlich gibt es in einer Vielzahl von Systemen Stufen unabhängiges Vergessern von Fertigkeiten (genannt sei hier z.B. GURPS), auch schwache Magiesysteme gibt es durchaus, z.B. bei Warhammer FRP. Wichtig ist eher, welche Ziele bei der Konstruktion des Regelsystems angestrebt und verwirklicht wurden.
  10. <span style='color:green'>@ Morpheus, Elfe und Zwerg, Triton: Auch wenn euer Diskurs über Atheismus, Agnostizismus etc. ganz spannend sein mag, möchte ich euch bitten, dies in einem eigenen passenden Faden zu diskutieren. Das gilt auch für die Frage, inwieweit Agnostizismus (oder Atheismus oder irgendein anderer Glaube) wissenschaftlich zu sein habe. Alternativ verweis eich auch auf die Mailingliste der GWUP, auf der diese Frage ebenfalls periodisch wiederkehrend ausgewalzt wird.</span>
  11. Wer sagt, dass er das nicht auch tut? Das bedeutet doch nicht, dass dahergelaufene Aenteurer oder sonst wer was davon mitbekommt... Ich würde eher sagen, dass die Frage für die meisten Gruppen zunächst einmal keine wirkliche Relevanz hat. Und ansonsten: Nichts genaues weiß man nicht. Und das ist auch gut so. Denn wenn ihn ein SL einsetzen will, dann kann er das auf die ihm genehme Weise tun. Ich persönlich neige dazu, dass er wenn überhaupt noch am Leben, zu weitgehender Passivität gedrängt ist. Sonst wäre mir sein Auftreten doch zu mächtig auf Midgard.
  12. Abgesehen von hjs sehr gewichtigem erzählerischen Einwand ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass darüber keine einer näheren Überprüfung standhaltenden Nachrichten überkommen sind. Schließlich hatte man damals eher andere Sorgen, es dürfte alles andere als eine wohlorganisierte Verwaltung gegeben haben und es dürfte auch einfach sehr viel verloren gegangen sein. Zudem ist in heutiger Zeit die Seemeisterzeit in den Köpfen der Mehrheit wohl allenfalls in mythischer Form erhalten. Es ist also alles andere als verwunderlich, dass das Ende des Rhadamanthus (so er denn wirklich geendet hat) nicht erhalten ist. Über die anderen Seemeister beider Seiten gibt es schließlich auch nur Gerüchte. (Die für Abenteurer z.T. bestätigt wurden.)
  13. Nein, ich sehe nicht. Was haben politische Animositäten mit mit der Einhaltung von Rechtssicherheit zu tun? Bloß weil sich zwei Herrscher nicht einigen können, heißt das doch nicht, das einer von beiden das Recht mit Füßen tritt. (Abgesehen davon, dass es in dem genannten Beispiel definitiv nicht zutrifft.) Dann versuche es mal mit einer Monografie zur mittelaterlichen Rechtsgeschichte. Manche davon sind durchaus sehr spannend geschrieben. Abgesehen davon ist mir die Aussage: "[Der Historiker] muss es ja wissen" doch etwas zu undifferenziert und ich sehe sie nicht als Argument an. Ich vermute mal, da ist im Rahmen der Vereinfachung etwas ein klein wenig durcheinander geraten. Was bei einem solche umfangreichen Thema durchaus passieren kann.
  14. Auch das kann un dwill ich als Historiker nicht so stehen lassen. Das ganze Mittelalter hindurch gab es durchaus sehr strenge und weit verbreitete Rechtsnormen und insbesondere Rechtsfindungsnormen. Diese wurden auch in aller Regel peinlichst genau eingehalten. Und zwar sowohl auf dem Land wie in der Stadt. Das bedeutet nicht, dass in dieser Zeit durchgängig Rechtsnormen verfolgt wurden, die mit unseren heutogen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit in Übereinstimmung gebracht werden können. Aber sie waren durchaus überwiegend in der Lage, Rechtsfrieden zu erreichen. Und das ist der genuine Sinn von Gerichtsbarkeit! Päpste konnten im übrigen kein Gesetz erlassen. Und Eingriffe in die weltliche Gerichtsbarkeit hatte die Kirche auch nicht. (Nicht einmal in den Hexenprozessen! )
  15. Ich weiß nicht, woher du dein Bild von den altrömischen Gladiatoren hast. Aber das, was du hier darstellst, ist schlicht falsch. Gladiatorenkämpfe waren Beerdigungsriten. Genauer gesagt handelt es sich um eine besondere Form des Menschenopfers. In altrömischer Zeit nahmen da übrigens keinen Sklaven teil, sondern außschließlich verurteilte Verbrecher und Kriegsgefangene. Gladiatorenkämpfe waren bis in die Kaiserzeit eher seltene Ereignisse. Und sie hatten eine deutliche gesellschaftliche Notwendigkeit. Die sich allerdings im Laufe der Zeit durchaus geändert hat. Ursprünglich hatten sie den Sinn, die Toten zu besänftigen und ihnen Diener mit auf den Weg ins Jenseits zu geben. In einer Gesellschaft, die sehr stark auf das Jenseits fokussiert ist, wie die etruskische (von denen die Römer diesen Ritus haben), ist das von konstitutiver Bedeutung. Später kam dann noch der "Werbeeffekt" für die römische Aristokratie hinzu. Da ein Aristokrat in permanentem Wahlkampf stand, hat er gerne zum Gedenken seiner Vorfahren Spiele ausgerichtet, wenn er sich das dann leisten konnte und gerade in der Position war, Spiele ansetzen zu dürfen. Ansonsten waren die Gladiatoren später hochspezialisierte Profis mit einer relativ geringen Mortalität. Ich stoße mich auch etwas an dem Begriff "humane" Behandlung. Woran wird denn die gemessen? Nach unseren heutigen Wertmaßstäben!? Nicht wirklich, oder? Auch schneit es den meisten heutigen MEnschen schwer zu fallen, sich tief religiöse Menschen vorzustellen, die trotzdem hoch intelligent sind... Das war in früheren Zeiten einfach anders.
  16. Eikes Antwort trifft es m.E. ganz genau. Solange ein Sklave angemessen behandelt wird (nach den jeweiligen Normen des jeweiligen Kulturkreises, in der Regel übrigens recht passabel), wird es als gerechtfertigt angesehen werden. Sklaventum wird nicht unbedingt mit schlechter Behandlung gleich gesetzt.
  17. @ Aldric: Sklaverei als solches hat ja auch nichts mit Schuld zu tun. Sklaverei ist zunächst einmal nur das Fehlen von persönlicher Freiheit. Das kann durch verschiedene Dinge verursacht werden. Davon ist Schuld wirklich nur eine. Eher träfe hier das Wort Schicksal zu. @ Morpheus: Auch wenn es jetzt über den hier gegebenen Rahmen leicht hinaus geht: "Blinde Gläubigkeit" setzt voraus, dass ich nichts hinterfrage und alles als gegeben annehme. Das würde ich auch (und gerade) bei einem Priester nicht als normal annehmen. Es setzt ein sehr starres Weltbild voraus, dass so wohl nur selten existierte. Natürlich versucht auch ein religiöser Mensch, die Welt zu erklären. Er nutzt dazu das Handwerkszeug, dass ihm gegeben ist. Das ist aber alles andere als "blind". Wer sagt denn überhaupt, dass die moralischen Maßstäbe eines midgardianischen Priesters mit den unseren übereinstimmen? Wieso soll er das Sklaventum eines einzelnen mit dem Begriff Schuld werten? Soweit ich es sehe, ist Schuld in den meisten Religionen Midgards keine grundlegende Kategorie. Es ist doch gar nicht gesagt, dass jemand, gleich wie intelligent er sei, Sklaverei als problematisch betrachtet. (Auch wenn dies durchaus der Fall gewesen ist, dann zumeist aber aus einer religiös-philosophischen Denkrichtung heraus.) Es ist ja auch nicht so, dass jemand, nur weil er halbwegs intelligent ist, darüber nachdenken muss, warum wir Nutztierhaltung haben, warum wir die Meere überfischen... Natürlich könnte er, und vereinzelt wird er es auch tun. Aber es gibt da keine intellektuelle Zwangsläufigkeit. In der Regel sind solche Gedanken eben die eines gesellschaftlichen Außenseiters...
  18. Mache es so, wie die meisten anderen auch. Gestalte ihn einfach so, wie du dir ihn vorstellst.
  19. Da hier ja immer wieder das Argument der Intelligenz gebracht wird: Intelligenz hat nichts, aber auch rein gar nichts mit moralischen Normen zu tun. Moralische Normen sind alles andere als universell. Das klappt schon hier und heute nicht, deswegen fällt es uns Europäern z.B. so schwer die (uns moralisch schon sehr nahe stehenden) USA zu verstehen und umgekehrt. Ungleich schwerer ist es, unser Normengefüge auf völlig andere Systeme zu übertragen. Ein Römer würde uns z.B. für komplett unmoralisch halten! Und nach Maßgabe seiner moralischen Normen würde das durchaus auch zutreffen. Im übrigen ist "blinde Gläubigkeit" durchaus kein normales Zeichen von Religionen. Das ist eigentlich eher ein Zeichen der Erlöserkulte. Griechen und Römer hatten z.B. ein durchaus differenziertes Verhältnis zu ihren Göttern. Und selbige durchaus auch ein differenziertes Verhältnis untereinander.
  20. Du hast m.E. durchaus recht. Es sollte durchaus beachtet werden, dass es eben nicht die Varianten: "[Folter/Sklaverei/...] ganz toll" und "[Folter/Sklaverei/...] ganz böse" gibt. Es gibt gesellschaftlich akzeptierte Formen und welche, die den gesellschaftlichen Konsens verlassen. Gegen einen Sklavenhalter, der seine Sklaven regelmäßig quält oder gar tötet, ohne einen triftigen Grund darlegen zu können, hat in den meisten Gesellschaften durchaus ein gesellschaftliches Akzeptanzproblem. Und das ist in Gesellschaften, in denen es um Sozialstatus geht durchaus ein Problem, wenn man überall geschnitten wird. Gleiches gilt für Folter ohne Zweck. Man muss einen gesellschaftlich akzeptierten Grund haben. Hat man den nicht, hat man ein Problem. Das je nach Gesellschaft und persönlichem Status sehr unterschiedlich gelöst wird. Der (über die akzeptierten Maße) gewalttätige Herrscher z.B. wird in der Regel bald Probleme mit seinen Mördern haben...
  21. Na ja, zumindest in der griechisch-römischen Antike war die Kategorie "persönliche Schuld" gar nicht relevant in Bezug auf Sklaverei. Man dachte eher in Sippenverbänden. Man war also gar nicht "schuld" an seinem Schicksal. Aber es war Schicksal. Darüber wurde auch allenfalls in intelektuelleren Kreisen nachgedacht. Ansonsten leitet sich die Behandlung von und das Verhältnis zu Sklaven eher von der generellen gesellschaftlichen Konstruktion ab. Es war durchaus möglich und zumindest in Rom üblich, dass Skalverei nicht am Ende der sozialen Leiter standen. In der Kaiserzeit hatten einige Sklaven durchaus beträchtlichen eigenen Wohlstand erreicht und gehörten, jenseits ihres sozialen Status, zur Oberschicht. Freilassung war durchaus üblich, zum einen, um sich von der Verpflichtung der Versorgung zu entledigen, zum anderen aber auch, um loyale Verbündete zu erlangen. Zu einem ehemaligen Sklaven, der in meinem Haushalt aufgewachsen ist, habe ich ein wesentlich größeres Vertrauen als in einen Freigeborenen! Es hängt wesentlich davon ab, wie durchlässig die Gesellschaftsschichten sind. Nur wenige Gesellschaften sind so undurchlässig wie das indische Kastensystem! Und nein, es ist nicht zwangsläufig, dass sich "ein Mensch, der sich Gedanken macht", auch über das "persönliche Los" anderer Menschen Gedanken macht. Gleichwohl es natürlich geschehen ist. Was aber je nach philosophischer Linie sehr unterschiedlich beantwortet wurde. Auch war der moralische Hintergrund durchaus ein anderer, weniger humanistisch angehauchter. Im Allgemeinen kann man aber sagen: Menschen haben in der Regel deswegen weniger Rechte, weil sie (oder ihre Vorfahren) a) zugewandert sind, b) erobert worden sind, c) aufgrund eines Verbrechens ihre Rechte verlieren oder d) aus Not auf ihre Rechte verzichten. Wobei c) nicht zwingend ein eigenes Verbrechen bedeuten muss. Heute sind übrigens c) und d) die verbreitetsten Formen von Sklaverei... Dabei muss gesagt werden, dass zumindest in der Antike nur eine extreme Minderheit auch der Freien über volle Bürgerrechte verfügten. In den orientalischen Herrschaften ging es sogar noch weiter...
  22. Ich bestreite mal ganz einfach die gestellte Eingangsthese, dass die genannten Missstände jedem (oder auch nur einer Mehrzahl der ) Einwohner einleuten würden. Das Gegenteil ist der Fall. Man darf einfach nicht vergessen, dass unsere heutigen westlichen moralischen Maßstäbe ein relativ modernen Ursprungs sind und zudem auch noch eher regional verbreitet. Die Sicht, dass Sklaverei etwas normales ist, war eigentlich lange so weit verbreitet, dass dies auch von den meisten Sklaven normal und gerecht empfunden wurde. Es war Teil des sozialen Gefüges, in dem jedem eine bestimmte Funktion zugekommen ist. Und, das sollte man nicht Vergessen, in weiten Teilen war es gar nicht mal so schlecht, ein Sklave zu sein! Der Herr hatte nämlich in den meisten Gesellschaften zugleich die Verpflichtung, angemessen für sein Personal zu sorgen. Für die griechisch-römische Antike ist das recht gut untersucht. Die von Aldric genannte rassistische Sklavenhaltermentalität ist eigentlich ein Spezialfall, der erst in der Neuzeit verbunden mit dem Kolonialismus aufgetreten ist. Vorher war Sklaventum eigentlich nicht spezifisch an Herkunft oder gar so etwas wie "Rasse" gebunden. Sklaventum war eine persönliche Eigenschaft, die man auch wieder los werden konnte. Die grundsätzliche Ablehnung von Folter ist auch eher modern. In früheren Zeiten wurden im Allgemeinen allenfalls bestimmte Foltermethoden angezweifelt. Der Rechtsgedanke war zumeist schlicht ein anderer, als wir heute haben. (Wie hart auch heute noch die Grenze zu ziehen ist, sieht man z.B. in dem Fall der Folterandrohung im Rahmen der Entführung Jakob von Metzlers...) Folter wird zumeist in schweren Verdachtsmomenten angewandt. Was diese sind, ist allerdings gesellschaftlich bestimmt. Es geht vor allem um den Erhalt des Rechtsfriedens, nicht um die Gewährung von individuellen Rechten gegen andere oder die Obrigkeit! Es ist in dieser Denkart zwar bedauerlich aber verschmerzbar, wenn jemand zu unrecht gefoltert wurde, wenn auf diese Weise der Rechtsfrieden wieder hergestellt werden kann. Ist jemand schuldig, wird er nur unter Folter gestehen. Zumindest im Christentum durfte übrigens bei der Folter eben explizit niemand sterben! Geschah dies, hatte der Verantwortliche empfindliche Strafen zu befürchten. Gottesgnadentum ist m.E. in Midgard gar nicht passend. (Abgesehen davon, dass ich nicht ganz verstehe, wo du da die Verbindung zu den beiden anderen, eher moralisch bestimmten Fragepunkten siehst.) Es ist etwas typisch christlich-westeuropäisches, was auf Midgard keine rechte Entsprechung findet. Zumindest nicht in der direkten Form, wie wir es heute verstehen. Ansonsten hat es schlicht etwas mit Herrschaftslegitimation zu tun. In einer ständisch und hierarchisch organisierten Gesellschaft ist es naheliegend, dass ein Herrscher seine Macht als "von oben" legitimiert erklären lässt. Wer sonst sollte das auch legitimeren? Das Volk!? Sicher nicht! Schließlich ist es nicht Träger irgendwelcher Souveränitätsrechte. Wie gesagt, es handelt sich hier aber um eine rein verfassungsrechtliche Frage. Wenn man moralische Fragen ins Rollenspiel einbeziehen will, sollte dies auf individueller Ebene passieren. Es sollte allen klar werden, dass jemand, der heutige moralische oder politische Auffassungen vertritt, von den anderen als Spinner, Sonderling, Querulant oder Störer der öffentlichen Ordnung angesehen wird, auch als einfacher Krimineller. Entsprechend sollte er dann auch behandelt werden. Das kann übrigens durchaus ein ziemlich spannendes Spiel werden!
  23. Ja und? Wo liegt denn da das Problem? Ich würde soagr sagen, dass sich so etwas gerade als Spielercharakter eignet. Schließlich sind Abenteurer per definitionem außergewöhnlich. Ich kann diese Sorge daher nicht wirklich verstehen. Ja und? Warum soll man sich denn keinen elfischen weißen Hexer vorstellen können? Ich habe da kein Problem mit. Es muss ja eben nicht ein generischer Charakter aus der Charakterkonserve sein. Und natürlich mag es sein, dass sich wer anderes was ganz anderes darunter vorstellt. Vielleicht hilft es aber, einfach mal in der Gruppe zu fragen, ob die damit Probleme hätten, einen weiteren Exoten aufzunehmen. Es scheint mir aber so zu sein, dass das eben gerade nicht der Fall ist. Richtig. Es hängt von der Gruppe ab. Weiße Hexer sind aber keine direkten Agenten einer Gottheit, sondern in aller Regel einem göttlichen (oder elementaren) Wesen bzw. anderen als "weiß" und übernatürlich bezeichneten Kreatur verbunden. Das Verhältnis ist genauso wie bei anderen Hexern persönlich. Hexer neigen also tendentiell eher dazu, individuelle Lösungen zu finden, eigene Wege zu gehen. Warum sollten sie also nicht auf Reisen gehen? Warum sollten sie sich also nicht mit anderen Abenteurern zusammen tun? Paßt doch eigentlich hervorragend in eine Abenteurergruppe. Jedenfalls ist die Motivation viel besser nachvollziehbar als zB. bei einem Schamanen, Tiermeister oder Heiler... Ich würde es sogar genau im Gegenteil als Hinweis deuten, dass sich solche Charaktere hervorragend als SCs eignen. "Sollte SC sein" lese ich eher aus anderen Informationen, z.B. spieltechnischen Hinweisen. Da fällt bei mir eher der BEschwörer und der PC drunter. War doch eine tolle Zusammensetzung. Wieso also "zum Glück"!? Aber das ist ein anderes Thema. Wieso sollte er? Dann hätte er seinen Charakter vielleicht falsch verstanden... Als weißer Hexer muss er schließlich nicht missionarisch tätig sein. Und er ist an den Willen seines Meisters gebunden. Und dass sollte selbiger auch ausnutzen. Also sollte man einen Mentoren suchen, den man als SL auch so einsetzen kann, dass der SC zur Not "gemaßregelt" werden kann. Also z.B. die nötige Demut beigebracht werden kann.
  24. Laut DFR (Seite hab ich gerade nicht vorliegen) bedeutet, dass man mit den Grundkenntnissen alle zu dem Kreis gehörenden Waffen auf +4 kann und von diesem Stand aus weiter steigern kann. Daduch erklären sich auch die hohen Kosten. Der Unterschied zwischen bei der Erschaffung "gelernt" und über Gundkenntnisse "erworben" liegt eigentlich nur darin, dass "gelernte Waffen" zur Anfangsasrüstung gehören können, "erworbene" Waffen(kenntnisse) aber nicht.
  25. Kazzirah

    Sklaven in Chryseia?

    Ich sehe da auch keine Probleme. Gerade Thalassa bietet sich doch dafür an... Insbesondere die Schuldknechtschaft könnte in Thalassa weit verbreitet sein, da es kein öffentliches Interesse gibt (oder genauer: iemand dieses mögliche Interesse zu vertreten vermag), diese Praktik zu unterbinden. Ansonsten denke ich, dass in Chryseia die Sklaverei generell ähnlich organisiert ist. Mit einigen regionalen Unterschieden natürlich.
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