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Kazzirah

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  1. @ HarryB: Na, das ist dann doch etwas zu vereinfacht dargestellt. So eindeutig ist die Vorrangstellung des Mannes in vorindustriellen Gesellschaften gar nicht gewesen. In vielen semitischen Kulturen war das lange nicht so. Außer natürlich, Du monozentrierst das auf indogermanische Kulturen, die sind generell streng patriarchal organisiert. Gerade früh sesshaft gewordene Kulturen scheinen eher matriarchal organisiert gewesen zu sein, während nomadische Kulturen eher eine Tendenz zum Patriarchat haben. (Den sie dann auch bei der Überprägung anderer Kulturen beibehalten haben, so z.B. die Griechen.) Es gibt aber durchaus auch Beispiele für nomadische Kulturen mit weitgehender Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die angeblichen anatomischen Gründe der Zurückstellung der Frau sind innerhalb der Archäologie übrigens derzeit hoch umstritten. Es sieht derzeit eher nach einer Totalrevision dieser alten These aus, die (von männlichen Forschern) nahezu unbelegt behauptet wurde.
  2. @ Naraner: Na und, so viel machen Magier in dieser Beziehung auch nicht aus. Dafür hatte Oberitalien auch wesentlich mehr Akademiker als Nordmitteleuropa. Du kannst nicht unsere heutigen Maßstäben anlegen für die Möglichkeiten in der Vergangenheit. Für meine Verhältnisse ist Midgard sogar fast schon etwas zu polyglott. Da habe ich wesentlich mehr Erklärungsprobleme als in dem anscheinenden "zu wenig". Das Problem ist doch eher: Welches Interesse hätten denn die Küstenstaatler, ihren Reichtum/Fortschritt zu exportieren? (Und zwar nicht nach heutigen Maßstäben, sondern nach denen der vorindustriellen Gesellschaft! Wir haben es mit streng regulierten Märkten zu tun. Nix mit freiem Handel!
  3. @ Naraner: Hm, im europäischen MA haben da die Alpen fast vollständig zur Erklärung gereicht... Ich finde das Gefälle jedenfalls wirklich nicht besonders verwunderlich!
  4. @ Payam: Hm, da prallt jetzt beiderseitig Halbwissen aufeinander. Nun, welches der beiden Systeme des Urheberschutzes lockerer ist, sei mal dahin gestellt, dafür sind sie einfach zu unterschiedlich in ihrem Ziel. Das Copyright dient dem Schutz der Rechte des Verlages, der Urheberschutz eher dem des Autoren. Copyright ist z.B. veräußerlich, weswegen die Drehbuchautoren und Regisseure in Hollywood z.B. recht wenig zu sagen haben, der Verleih kann mit dem fertigen Film machen, was er will, z.B. Versionen für bestimmte Fluglängen zusammenschneiden... Ansonsten gilt in den USA das Gebot der "skilled labor", um einen eigenen copyright-Anspruch zu erlangen. Weswegen dort eben eine Persiflage z.B. durchaus leichter möglich ist, da das Werk durch eigenen Aufwand verfremdet wurde. Und was den "gewerblichen" Aspekt angeht, darauf würde ich im Falle des Forums nicht setzen. Napster war durchaus auch nicht gewerblich, und dennoch konnte es auch nach deutschem Urheberrecht angegangen werden... Durch die VGs ist es nur dann abgedeckt, wenn dieser in irgendeiner Form eine Pauschale zugekommen ist, die dies abdeckt. Das ist im Falle des Internet definitiv nicht der Fall! Darum streiten die doch immer noch! Zum Werkvertrag: Stimmt nur eingeschränkt. Urheberrechte sind nach europäischem Recht schlicht unveräußerlich, übertragen werden kann nur ein Verwertungsrecht. Das gilt auch für Werkverträge.
  5. Ich finde es ja etwas übertrieben, mit der "historischen Realität" zu kommen... Ist schliesslich auch nur eine (wenn auch z.T. recht gut begründete) Fiktion. Wir können doch bestenfalls ahnen, wie es eigentlich gewesen. Unsere Vorstellung von der Geschichte ist immer massiv von der Gegenwart geprägt. (Wer da Beispiele haben will, -> Messenger! Ich denke übrigens, dass DSA u.a. auch deswegen recht erfolgreich ist, weil sie die Fantasywelt letztlich nur als Maske für die (Ideologie der) Gegenwart nehmen. Aber das nur am Rande. "Gleichberechtigung" ist so ein Thema, da könnten wir jetzt ellenlang drüber diskutieren, was das denn nun eigentlich wäre, und wie so etwas erreicht würde. Und ob dafür dann die Kategorien "Mann" und "Frau" hinreichen würden, um dies zu beschreiben... Ich persönlich habe wenig Probleme damit, wenn die Kulturen auf Midgard weitgehende "Gleichberechtigung" ermöglichten. Es ist natürlich auch für Frauen einfacher, sich in eine Fantasy-Welt zu fügen, wenn sie adäuate (nicht zwingend gleiche) Möglichkeiten für eine weibliche Spielfgur finden wie dies für Männer der Fall ist. Da geht es weder um Quoten oder Anteil der NPCs, sondern um kulturelle Gegebenheiten. Ich finde, die auf Midgard herrschende weitgehende Chancengleichheit für Spielerfiguren jedweden Geschlechts durchaus sinnvoll, selbst wenn sie deutlich von den historischen Gegebenheiten abweichen dürften. Es macht mir jedenfalls mehr Spass, in einer solchen Welt zu spielen, als in einer Welt, in der ich weibliche Spielfiguren historisch genähert dauerdiskriminieren müßte. Es ist einfach unspannend für diese Figuren, wenn sie in der Öffentlichkeit nicht reden dürfen, keine eigenstädnigen Rechtspersonen sind, also faktisch nicht mal ohne männliche Begleitung einen Handel abschliessen dürften. Dein DSA Beisoel finde ich zwar ziemlich extrem, aber ein echtes Problem hätte ich nicht damit, allerdings auch nicht mit dem Gegenteil einer rein männlichen Besatzung. Man sollte sich letztlich auch verdeutlichen, dass die meisten Abenteuer auch keinen repräsentativen Querschnitt durch die Gesellschaft abbilden, sondern zumeist mit Besonderheiten zu tun haben, da kommt es leicht zu deutlichen Verschiebungen zur Norm.
  6. Wobei das im übrigen auch viceversa gilt. Technisch sind "Rüstungen" auch Waffen. Ich denke, Prados dürfte wenig Schwierigkeiten für eine qualifizierte Mehrheit bekommen... Allerdings sind wir hier wirklich auf der Ebene des Semantischen. "Rüstung" kommt übrigens von ahd. rustunga Werkzeug und hat letztlich mit der Bereitmachung zum Kampf zu tun. Allerdings hat es durchaus auch die spezielle Bedeutung einer "Schutzwaffe".
  7. Hängt vom Spruch ab. Nicht alle Sprüche, die ein Druide lernen kann, sind Dweomer. Nur deren Grundzauber mit dem Agens Holz zählen dazu. Alle anderen Zauber sind für einen Druiden genauso gehandhabt wie für anderen ZAU. Könnte ein Druide nicht von Spruchrollen lernen, wäre in der Spruchliste des DFR 4 für den Druiden die explizite Kennzeichnung der nicht durch Spruchrolle lernbaren Zauber sinnlos. Es muß also zwingend möglich sein, via Spruchrolle zu lernen. Es ist dem Spruch im übrigen recht Wurst, ob er über eine Spruchrolle oder konventionell gelernt wurde. Wurde aber auch bei "Spruchrollenypen" ausgibigst diskutiert.
  8. Hm, ich hatte ursprünglich auch gedacht, dass Druiden generell nicht von Spruchrollen lernen könnten, aber ich habe weder im Arkanum, noch im DFR4 eine Stelle gefunden, die dies generell verbeitet. Im Gegenteil: Es ist ihnen mit bestimmten Ausnahmen erlaubt. Also: Druiden können von Spruchrollen lernen. Sie dürfen dies auch durchaus nach den Regeln ihres Glaubens. Ob sie dies sollen ist vom Einzelfall abhängig, aber ich tendiere zum "Ja". Im Thread Spruchrollentypen geht es im übrigen eigentlich um genau diese Frage: "Können Druiden von Spruchrollen lernen?"
  9. Doch, die habe ich, es war als Service für den Leser gedacht, weil der Link nun einmal auf der anderen Seite steht... Spart einmal klicken...
  10. @ Hendrik: Die Pauschabgabe wollte ich eigentlich auch mit einbringen, habe sie aber vergessen... Sie existiert ja eben wegen dieser Grauzone, die zwar unzulässig ist, aber eben nur sehr schwer rechtlich zu ahnden. Ich hatte das UrhG übrigens schon zur Hand gehabt, ist nur halt schon ein 3/4 Jahr her, da habe ich mich zu dem Thema in der Informatik prüfen lassen... @ Payam: Ganz so einfach ist das auch wieder nicht. Es spielt auch eine Rolle, zu welchem Zweck das Zitat gebracht wird. Die Pauschalabgaben sind hochumstritten, da sie einen Generalverdacht auf jeden Anwender legen, das Urheberrecht zu verletzen. Ob sich GEMA, VG Wort und VG Bild mit ihren Wünschen nach mehr Einnahmepotential durchsetzen werden, ist gar nicht so klar. Die Rechte an einem Werk hat nach deutschem Recht übrigens immer der/die Autorin inne! Die sind nur eingeschränkt übertragbar. Was ein deutlicher Gegensatz zum angelsächsischen copyright steht.
  11. Und hier gleich der passende Link vom freundlichen Tankwart von Nebenan. (In Vertretung für die Glob.Mod.) Spruchrollentypen
  12. Hm, wo ich mir den Thread so durchlesen, frage ich mich doch wirklich, warum die RL-Druiden das griechische Alphabet benutzt haben... Was im übrigen recht gut belegt ist. Es wurde nur nicht, wie Donnawetta zu recht anmerkte, zur Notierung von kultischem Wissen benutzt. Aber Druiden waren durchaus der Schrift mächtig und haben dieses Wissen streng gehütet. Ogham ist im übrigen eine Schrift, die eigentlich Nach-/Spätdruidisch ist... Aber das nur am Rande...
  13. Wieso: ist doch ganz einfach: justiziabel.. Zum Thema: Ich kann jetzt zwar keine vorläufige Rechtsexpertise wie Hendrik vorlegen, da ich gerade weder das UrhG vor mir habe, noch Volljurist bin, aber wir liegen hier meiner Erfahrung nach in einer rechtlichen Grauzone, die letztlich auf Kulanz hinausläuft. Selbst im Wissenschaftsbetrieb läuft es darauf hinaus, denn rein rechtlich könnte z.B. für jede Seminarkopiensatz vom Verlag eine Kostenerstattung verlangt werden, da es über den privaten Gebrauch hinausgeht. Ach, hier handelt es sich übrigens allein um Urheberrecht, nicht um copyright. Was ein deutlciher Unterschied ist. Aber das nur am Rande. Ich denke zwar, dass wir von Seiten des Verlages hier mit Kulanz rechnen könnten, da eine Abmahnung ja auch imageschädigend sein kann, aber dennoch ist es m.E. schlicht falsch, in dem von hj angeführten Maße zu zitieren. Wobei es m.M.n. aber weniger um das geistige Eigentum geht, sondern um die kommerzielle Verwertung desselben, die beeinträchtigt ist, da dieses Forum öffentlich zugänglich ist. Also: Wenn ihr derartige Daten austauschen wollt, dann verschickt sie bitte per Mail!
  14. Ne, in dem Fall wohl eher Dummheit... Also, die hier anwesenden Elfenspieler scheinen sich an keine Stelle im Arkanum zu erinnern, die dies so generell aussagt wie Deine Lesart. Ich neige da irgendwie eher zur Mehrheit, zumal ich mich auch nur an die hier allgemein benannte eingeschränkte Form auf Druiden bezogen erinnern kann. Und selbst Du hast es zu einem "eher" reduziert, das ist m.E. kein terminus absolutus, es kann also häufige Ausnahmen geben. "Eher" nicht "ausschliesslich"! Ansonsten: Meine Spieler finden allgemein eh recht selten Spruchrollen, nach DFR soll man das ja auch eher einschränken, weil es a) verdammt billiges Lernen ist und b) Spruchrollen einfach nicht im Discounter an der Ecke zu bekommen sind, sondern sie extrem rar sind. Es sollte also einen nachvollziehbaren Grund in Game geben, warum da diese Spruchrolle rumliegt. Lernen von Spruchrollen sollte nicht die übliche Form des Lernens von Zaubern sein, im Gegenteil, es ist die Ausnahme. Da macht es dann auch nichts aus, wenn ein Char, aus welchen Gründen auch immer, auf diese Option verzichtet.
  15. Nein, das Beispiel heißt nicht zwingend, dass die ganze Gruppe dran glauben muß. 1. Muß der Hohepriester sie nicht gleich umbringen, es gibt viel "schlimmere" Strafen für Ungläubige. Letztlich wäre deren Tod doch eher eine Erlösung für sie. Viel angemessener kann es doch sein, die der "Gnade" Ormuts teilhaftig werden zu lassen. Sklaverei ist z.B. eine nette Variante. Oder sie werden zunächst öffentlich gezüchtigt, erhalten die Erlaubnis, ihrem falschen Glauben abzuschwören... Dann noch eine Brandmarkung als Verbrecher gegen den Wahren Glauben. Anschliessend wahlweise Sklaverei oder Verbannung. Du kannst sie natürlich zur Buße auch auf ein Himmelfahrtskommando im Namen Ormuts schicken. 2. Ist es schon wichtig, ob nur einer diese Bemerkungen von sich gegeben hat, oder jeder einzelne aus der Gruppe. Dabei ist letztlich nachrangig, ob dieser im Namen der Gruppe spricht. Also kann der HP durchaus noch einmal nachfragen, ob die anderen Chars die Auffassung des Sprechers bezüglich Ormuts teilen. Eine gewisse Kulanz wird ihnen wohl auch noch entgegentreten, da sie wohl Ausländer sind, die halt noch nicht den Segen Ormuts erfahren haben. Damit sollte das Strafmaß der anderen gedrückt werden können. Sie haben den Hauptschuldigen zwar nicht zum Schweigen gebracht, aber das ist letztlich ihre einzige Schuld. Auch da würde ich eher an eine Mission im Namen Ormuts denken, an der sogar der Dummbeutel teilnehmen darf, der schneller geredet als gedacht hat, - nachdem er öffentlich die Gnade Ormuts erlangt hat (100 Stockhiebe + Brandmarkung z.B.) Natürlich kann man sie auch in die Sklaverei verkaufen, dann zahlen sie ihre Schuld halt auf diese Weise ab
  16. Nein! Die Rüstung muß überwiegend aus Metall bestehen, das ist bei einer Lederrüstung genuin nicht der Fall.
  17. </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Bruder Buck @ 17.April 2002)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Nur ist diese Diskussion hier durch die Begriffswahl der Überschrift vorbelastet. <span id='postcolor'> Damit hast Du natürlich recht. Womit sich die Diskussion eigentlich von vorne herein erledigt hätte, weil "Engel" schlicht rein vom Namen her nirgendwo nach Midgard passen. (So habe ich letztlich auch Olafsdottirs Beitrag aufgefasst. Ein Vergleich mit einem "Engel" setzt nun einmal die begriffliche Existenz in dem betroffenen Kulturkreis voraus.) Ein Wesen, das a) das Erscheinungsbild und b) die Funktion eines Engels hätte, paßt aber eben durchaus nach Midgard. Dabei bleibe ich. Und in dieser Form gibt es sie noch nicht, wohl aber in äquivalenter Form.
  18. @ Sliebheinn: Das kommt davon, wenn man zu lange mit dem Posten wartet, hat's schon einer vorher untergebracht. Hm, praktisch dieses Personal, die sind hier sogar schneller als man selbst seinen Informationswunsch äußert. Weiterempfehlen.
  19. @ Mike: Ja, zur Reinigung der Stoffe. War allerdings nicht immer speziell Kinder-Urin, die Färber (und Gerber) haben alles genommen, was sie gekriegt haben. OT: Düppel ist super!
  20. Wenn, ist das nicht auf Elfen, sondern auf Druiden beschränkt. Und in dieser Form wäre mir das auch neu... Generell neigen Druiden zu einer oralen Wissensvermittlung, was nicht auf Magie beschränkt ist. Druiden haben gewisse Schwierigkeiten mit Spruchrollen, aber die sind nicht allumfassend. Da gab's auch schon einen Thread zu, den ich aber zu faul bin, rauszusuchen... Außerdem ist die Spruchrolle ja nicht die einzige Art, einen neuen Zauber zu lernen. Es ist nur die "billigste". Ein Lehrmeister kann einem Elfen das durchaus auch mündlich beibringen, es ist sogar wohl die übliche Art und Weise, ganz rassenunspezifisch. Nur dass ein Druide halt eher nicht zum örtlichen Magus schreiten wird, aus kulturellen und kommunikativen Gründen, nicht regeltechnischen.
  21. @ HarryW: Schau doch einfach mal in die örtliche Theologische Fakultätsbibliothek. Da wirst Du von Literatur überschwemmt. Ansonsten: Als Einstieg empfehle ich z.B. die Theologische RealEzyklopädie, die auch in den meisten guten wissenschaftlichen Bibliotheken zu finden sein sollte (falls Du Dich nicht zu den Theologen traust ). @ Nix: Hm, wir sollten hier dringend zwischen RL und Midgard Dämonen unterscheiden. Im Mazdaismus ist Ahriman z.B. per definitionem Herr über die Dämonen, die ansonsten weitgehend den Engeln entsprechen (nur halt auf der Gegenseite). Im Allgemeinen sind Dämonen schlicht die böse Variante der Engel. (Zumindest in den Offenbarungsreligionen.) Es gibt auch auf Midgard viele Beispiele für Wesen, die den göttlichen Willen offenbaren/vollstrecken. Selbst wenn die Gottheit eine voll ausgebildete Priesterschaft hat. In jeder mir bekannten Religion Midgards gibt es neben Göttern und Menschen noch eine Schicht von übernatürlichen Wesen, die den Gottheiten assoziiert sind. (Na ja, vielleicht mit Ausnahme der Zwerge...) Es gibt also durchaus Platz für "Engel", und dieser ist auch recht gut gefüllt. In diesem Sinne sehe ich den Thread eben als Versuch, eine mitteleuropäisch/christliche Version der göttlichen Botenwesen archetypisch einzuführen. Und da ehe ich durchaus gewissen Platz, nur nicht unter dem Namen "Engel", sondern regional spezifisch benannt. In Chryseia ginge z.B. ganz klassisch Angeloi und Archangeloi. Aber auch eine Version von Erzheiligen wäre z.B. passend: "Archchryseis" oder so... Man kann da recht leicht mehrere Hierarchieebenen finden. Ob die allerdings alle mit Spielwerten ausgestattet werden sollten, finde ich eher fraglich.
  22. @ Olafsdottir: Ich denke, dass es hier, wie so oft, auf den Namen des Kindes ankommt. Wie hier schon mehrfach angemerkt: Unter dem Namen Engel passen sie nicht nach Midgard. Aber es gibt durchaus Wesen dieser Art auf Midgard! Sie heißen nur anders und entsprechen nicht immer der heutigen mitteleuropäischen Vorstellung vom subalternen Personal einer Hochgottheit. Gegen diese Wesen hätte ich ehrlich gesagt auch eher etwas... Für Chryseia fände ich eine derartige Eingliederung einer "Heiligenhierarchie" durchaus sinnvoll. Nicht jeder Heilige ist gleich wichtig.
  23. Um ehrlich zu sein, erscheint es mir auch eher unüblich, dass Abenteurer in diesen Gefilden herumschnüffeln. Allerhöchstens wenn auf besonderen Gestank des Täters hingewiesen wird... Natürlich können sie auch mit der Beschaffung eines seltenen Farbpigments beauftragt werden... Ansonsten wird das genaue Verfahren natürlich geheimgehalten. Und die antiken Quellen wissen da auch nichts zu berichten, es hat die betreffenden Autoren schlicht nicht interessiert, denn es war unfein. (Anders als Landwirtschaft z.B., die tres chic war. ) Grobes Verfahren, zitiert aus dem Neuen Pauly, Band 4 397f Stw. Färberei: "Da die wenigsten Naturfarben tief genug eindringen können, um eine wasch- und lichtechte Färbung zu erzielen, mußte das zu färbende Material sorgfältig vorbereitet werden. Die Fasern wurden zunächst gereinigt, Wolle etwa mit Seifenwurzeln. Dadurch wurde die Wolle, befreit von Fett und Schmutz, weich und elastisch. Danach wurden die Fasern mit sauren, leichtlöslichen Metall- und Mineralsalzen gebeizt. In den Laugenbädern trennt sich das Metall von der Säure, wird sodann von der Faser aufgesogen und geht schließlich beim Färbevorgang mit der Farbe eine feste Verbindung ein. Von der Art, der Menge und der Qualität der Beizmittel (neben Alaun auch verschiedene Pflanzen wie Blätter oder Wurzeln des Granatapfels) hängt entscheidend das Ergebnis der F. ab. Die Fasern konnten ungesponnen, als Garn, aber auch in bereits gewebtem Zustand gefärbt werden. Das Material wurde in das nach bestimmten Rezepturen angerichteten Farbbad gelegt und zum Kochen gebracht. Dabei wurden tierische Fasern wie Wolle sanft erhizt, um sie vor dem Verfilzen zu bewahren. Ganz sorgfältig ging man mit Seide um, anders als mit Baumwolle, Leinen oder Hanf. Nachdem die Stoffe die gewünschte Farbe erhalten hatten, wurden sie so lange gespült, bis das Spülwasser keine Farbrückstände mehr enthielt." Und noch ein paar Beispiele für typische Farbpigmente, ebenfalls aus Band 4 des Neuen Paulys, diesmal Sp. 429f., Stw. Farben: Blau: Armenischblau (Azurit), Indigo (Indigofera), Ägypt. Blau (kupferhaltiges Glasfrittenpulver) Grün: Berggrün (Malachit), Appianisches Grün (Grünerde) Gelb: Gelber Ocker (Verwitetrungsprodukt von Eisenerz und Feldspat mit Eisenhydroxid), Rauschgelb (Arsensulfid) Rot: Rötel (Eisenoxid), Sandarach (Realgar), Zinnober (Quecksilbersulfid), Sinope-Erde (roter Ocker), Drachenblut (Drachenblutharz), Purpur (Farbstoff der Purpurdrüse der Purpurschnecke), Scharlach (Rötel + Sandarach, geröstet), Syrischrot (Sinope-Erde + Sandyx), "Goldleim" (Sinope-Erde + gelber Ocker + Kaolin (zum Vergolden) Weiss: Kreiden (Eretria-Erde; Silberkreide...), Weiße Tonerden (Melos-Erde), Bleiweiß (basisches Bleicarbonat) Schwarz: Schwarz (Ruß, Kohle), Tresterschwarz (Weintrester), Elfenbeinschwarz (gebranntes Elfenbein)
  24. @ Dreamweaver: Ich habe jetzt keine Lust auf eine theologische Auseinandersetzung. Daher widerspreche ich Dir mal in Bezug auf die eigene Verkörperung der Amesha spentas nicht. Ist auch einfach zu nebensächlich für das Thema. (Und läuft letztlich auf Erbsenzählerei auf beiden Seiten heraus...) @ Notu: Beides falsch. Versuche es mal mit der "Theologischen Real Encyklopädie". Für theologische Fragen immer noch die beste Anlaufinstanz. (Und nebenbei enthält sie die allgemein übliche Kürzelauflösung für wissenschaftliche Reihen...) Hat man Euch das in Münster denn nicht beigebracht? @ Andreas: Das wichtige am Mazdaismus ist letztlich, dass er der Wegbereiter der heutigen Schriftreligionen war, die drei großen (Hinduismus und Co. laß ich mal außen vor) Religionen fußen letztlich in ihren Grundlagen elementar auf den Lehren Zarathustras. Und gerade was Engel angeht, so geht die Vorstellung einer derartigen himmlischen Hierarchie eben auf den Mazdaismus zurück, in dem eine Wesenheit, Ahura Mazda, zum alleinigen Herrn erhoben wurde und alle anderen Wesenheiten zu dessen Dienern ("Engeln") oder Dämonen (=Diener des Gegenpols Ahriman) reduziert wurden. Das findet sich auch in Judentum, Christentum und Islam wieder.
  25. Hm, wenn man bedenkt, dass der Färber zu den ältesten Gewerben gehört... (Und im Mittelalter gab es die definitv, wie schon alleine die "Färbergassen" in diversen mittelaterlichen Städtchen nahelegt. ) Also: Farbe war eigentlich schon in der Frühgeschichte üblich für die Kleidung. Selbst (und insbesondere die griechische Klassik war alles andere als "weiß". Genutzt wurden im allgemeinen Farbpigmente, wobei der Farbhandel recht umfassend war. Zwar waren schon in der Antike manche Farben recht wertvoll, aber andere waren recht leicht zu erlangen. Die Färbekraft war zumindest in der Antike durchaus recht hoch, wie die archäologischen Funde nahelegen! Zum Weißen wurden übrigens auch Kreiden genutzt, und es muß zumindest für Wolle möglich gewesen sein, diese ziemlich weiß zu bekommen, denn die Toga candida mußte blütenweiß sein... Ach, Färber waren ziemlich verachtet und lebten am Stadtrand, es stank erbärmlich.
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