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Kazzirah

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  1. Es ist ja nicht ganz auszuschließen, ja sogar wahrscheinlich, dass die Eroberung, wie so viele andere auch, aufgrund eines gewissen Bevölkerungsdrucks, vulgo: Überbevölkerung mit damit verbundener Nahrungsknappheit, stattgefunden hat. Ein paar härtere Winter, verregnetere Sommer als gewohnt hintereinander, und soziale Spannungen dürften vorhersehbar sein. Insbesondere, wenn es zu einem Überschuss bei den jungen Kriegern gekommen sein sollte. In dem Fall wäre es aus aus ideologischer Sicht sogar durchaus im Sinne der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts, wenn man einen Teil dieser potentiellen (vermutlich gar realen) Unruhestifter "outsourced", indem man sie in Richtung Süden aufbrechen lässt, wo sie dann ihren eigenen Lebensunterhalt sicher können. Dass die Leute, die da losziehen nicht zwingend die besten Aushängeschilder ihrer Kultur sind, sollte evident sein. Selbst unter druidischen Gesichtspunkten.
  2. @ Bro: Ne, is meist mehr als nötig... die Meldung an sich war jedenfalls völlig okay.
  3. Ein Thunderhawk hat eine Kapazität von 2 Rhinos bzw. einen Land Raider samt Ausrüstung, oder zwei typische Space Marine Trupps. (Taktischer Trupp = 10 / Terminatoren = 5). Das ist immerhin die doppelte Kapazität der Landungskapseln. (Quelle: Lexicanum) Das würde für die Einsätze in dem Rahmen auch vollkommen ausreichen. Andere Kanonenboote kenne ich W40k eigentlich nicht. Und ich würde die schon annehmen. Schließlich können die ja auch sehr unterschiedlich konfiguriert werden. Ein Inquisitor könnte also durchaus entsprechende Räume in "seinem" Thunderhawk haben. Die werden halt nicht zwingend groß sein.
  4. Nein, mach ich nicht mehr, aber ich geb zu, das Modul-Programmieren hat auf Dauer mehr Spaß gemacht als das eigentliche Spielen. Gab da ein paar sehr nette Erweiterungen.
  5. Im Schwampf mögen die Grenzen niedriger sein, aber totale Narrenfreiheit gilt da nicht. Es wurde dort ja auch durchaus des öfteren moderiert. Ja, wir rufen eigentlich auch immer wieder dazu auf, Fälle dort zu melden. das ist natürlich nie eine Garantie, dass wir Mods das genauso einschätzen. Aber ich sehe nicht, dass allein das Melden bereits unzulässig wäre. Wenn das jemand als Grund für Hänseleien oder ähnliches nimmt, wäre es wichtig, dass wir davon erfahren. Jeder Mensch hat da eine andere Grenze, und die ist, soweit möglich, auch im Schwampf zu berücksichtigen. Und nein, gerade das Lästern über nicht anwesende im schwampf ist regelmäßig Anlass zu Kritik.
  6. Könntet ihr das in den Schwampf oder PNs verschieben?
  7. Wenn Berufsfertigkeiten sich in EP umrechnen ließen, dürfte Midgard plötzlich ziemlich hochgradig werden. Die Grade und Fertigkeitswerte sind allgemein ja ein regeltechnisches Konstrukt für mehr oder minder Abenteuerrelevantes. Nur diese Fertigkeiten sind im Lernmodell abgebildet. Berufsfertigkeiten sind bewußt allgemeiner gefasst. Hier sind auch keine komplett parallelen Lernkurven zu erwarten. Ich neige dazu, für Berufe generell nur recht grobe Befähigungsstufen vorzusehen, die dann auch eher beschreibend dargestellt werden. Ob und wie weit ein NSC im Laufe der Zeit in seiner Berufsfertigkeit sich entwickelt hängt natürlich von vielem ab, Interesse, Möglichkeit und Talent vor allem. Grob würde ich von einem Lehrlingslevel bis ca. 16 ausgehen, bleibt man im Beruf tätig, erreicht man dann ein Gesellenniveau, mit ca. 28 würde man Altgeselle. Auf diesem Niveau dürften die meisten stehen bleiben. Mitte 30 dann Meisterniveau, wobei das noch weiterausdifferenziert werden kann. Auch hier gilt wieder, die meisten werden nicht über das erste Meisterniveau hinauskommen. Wobei zu bemerken ist, dass natürlich jemand, der Meister ist, nicht unbedingt dieses Fähigkeitsniveau erreicht haben muss. Und als SL sollte ich immer auch bereit sein, dieses Schema zu individualisieren, ein Schneider könnte z.B. ein sehr hohes Meisterniveau erreicht haben, bei Knöpfen aber immer noch sich schwer tun.
  8. Ein Hausregelentwurf gibt es hierzu m.W. noch nicht. Generell könnte man natürlich den Einfluss von Attributen auf die Fertigkeiten erhöhen. So mal aus der Luft gegriffen könnte man dann den Basiswert der Fertigkeit etwas absenken und dann die immer eine attributäre Komponente einzuführen, nicht nur bei der Erschaffung. Hier würde ich allerdings unterscheiden, in welchem Wertespektrum die Fertigkeit existiert. Beispiel: Fertigkeiten, die bisher auf +4 gelernt werden, erhalten als neuen Basiswert +3. 01-10 würde einen Modifikator von -1 ergeben, 11 - 25 keine Modifikation, 26 - 75 +1, 76 - 85 +2, 86 - 95 +3 und 96 bis 100 +4. Fertigkeiten mit bisherigem Basiswert +8 würden etwas stärker modifiziert werden können: Basiswert wäre +7; 01 bis 10 bekommt -2, 11 bis 25 -1; 26 bis 40 ist unmodifiziert, 41 bis 60 +1, 61 bis 80 +2, 81 bis 90 +3, 91 bis 96 +4, 96 bis 99 + 5, 100 +6. Wenn mehrere Attribute in eine Fertigkeit hineinspielen, würde ich hier ein gewichtetes Mittel berechnen und daraus den passenden Modifikator ablesen. Also z.B. Geländelauf wäre vor allem abhängig von der Gw, aber es spielt auch Ko hinein, also (2xGw+Ko)/3. Steigerungen gehen immer vom Basiswert aus. Die attributäre Modifiktion kann durch Änderungen des Attributswerts wechseln. @ Akeem: Die zwei Attribute spielen aber nur in Bezug auf Mindestwerte eine Rolle. Einen Bonus kriegst du auch weiter nur von einem dieser Werte.
  9. Kämpfe dauern (für mich) doch so schon meist viel zu lange im Verhältnis zum Rest. Generell bin ich durchaus ein Fan des Ansatzes, Spielsituationen nicht unter prosaischer Regelaufzählung darzustellen. Regelmechanismen sollten dazu dienen, eine Idee umzusetzen, nicht aber, Ideen begrenzen. Würfelwürfe sollten letztendlich den Spielfluss unterstützen, nicht sein Zweck sein. MIDGARD unterstützt aber, wie ich auch aus vielen Diskussionen hier ablesen kann, einen starken Fokus auf die regeltechnische Behandlung von Spielsituationen. Die Anwendung formaler Fertigkeiten ist relevant für den Erwerb von Erfahrungspunkten. Hier sind meist mehr Punkte zu realisieren als über das generelle Meistern einer Spielsituation. Ich werde sogar bestraft, wenn meine Figur eine Situation meistert, in der sie ohne jeden Fertigkeitenwurf auskäme. Ich werde also als Spieler motiviert, in Fertigkeitenanwendungen zu denken statt in der Spielfigurenperspektive, die weniger formalisiert ist. Ja, ich wünsche mir als Spieler wie als Spielleiter, dass Lösungsansätze vorrangig nicht in regeltechnischen Formen beschrieben werden, sondern eher beschreibend. Wobei die Beschreibung aber auf die Gesamtsituation bezogen sein sollte. Uninteressant finde ich dagegen, wenn jeder einzelne Handgriff beschrieben wird. In den einschlägigen Romanen ist nichts enervierender als unnötige Detailbeschreibungen von Kämpfen, entsprechendes gilt fürs Spiel! Beschrieben werden sollte dementsprechend, welche taktischen Ideen die Spieler wie umsetzen wollen, diese Beschreibung kann jede Runde geändert werden. Unnötig dagegen sehe ich an, irgendwelche Wurfergebnisse im Kampf ausführlich auszufabulieren. Letztendlich ist die Spielsituation, die sich ergibt, etwas, was von Spieler und Spielleiter gemeinsam geschaffen wird, weniger in Form einer ausgefeilten Fabel, sondern mehr in Form eines "checks & balances": Jeder wirft seinen Teil in den Topf "Geschichte" gemeinsam wird gerührt und am Ende stellt man gemeinsam fest, wie es ausgeht. Es ist aber m.E. nicht Aufgabe des Spielleiters, aus diesem gemeinsamen Ergebnis noch eine blumige Ausschmückung zu schaffen. Wenn, dann gibt es eine kurze Ergebniszusammenfassung. Der SL entscheidet letztendlich "nur" darüber, welche regeltechnische Umsetzung nötig ist, um die Planung durchzuführen.
  10. Muss eigentlich jeder Felsbrocken auf Midgard ein realhistorisches Pendant haben? Wenn du aber unbedingt einen brauchst, so scheint mir aufgrund des Stadtnamens Taomeferu ein Bezug zu Sizilien naheliegend. (Vgl. Taormina)
  11. Nun ja, zumindest in Rom gab es ziemlich breite Prachtstraßen. Irgendwo mussten die ja ihre Triumphzüge hindurchziehen lassen. Und wenn man sich die Wegführung der Magistralen im alten Rom ansieht, waren die auch eher nicht verwinkelt. In Candranor würde ich dementsprechend auch davon ausgehen, dass es zentrale Magistralen gibt, die zum Zentrum der Stadt führen. (Ob das, wie in Rom am Stadtrand liegt, oder doch wirklich in der Mitte, sei dem jeweiligen Gusto überlassen. Wir haben es in Candranor nicht mit den beengten Verhältnissen im europäischen Mittelalter zu tun. Im Gegenteil! Candranor hat eine starke Kontinuität. Der Bevölkerungsschwund dürfte nicht vergleichbar gewesen sein zu dem in Thalassa. Die Grundtopographie dürfte konstant sein. Und es dürfte immer noch Raum für prachtvolle Aufzüge, sei es im Rahmen des Kultus, sei es für Siegesfeiern, sei es für Totenzüge.
  12. Wobei die Anime-Version auch was hat.
  13. Du unterschlägst das typische Modell der "Gastfreundschaft". Natürlich mietet man sich in Candranor kein Zimmer, sondern man hat dort einen Gastfreund, der einen in seinem Haushalt aufnimmt. Hat man selbst keinen (so was vererbt sich), wird man empfohlen. Was die Preise angeht, und das damit verbundene Elend, entspricht das jedenfalls durchaus den römischen Gegebenheiten auf die Kraehe sich ja bezieht. Mietschulden waren normal. Ebenso Hunger. Und zwar bis hinein in den jungen, aufstrebenden Adel. Darlehen wären normal und die damit verbundenen Abhängigkeiten. Und nein, die Stadt dürfte trotzdem mehr anziehen als wegzögen. Denn dort sind die Lebenschancen immer noch ungleich besser als auf dem Land. Nur wer ein ausreichend großes Landstück besitzt, hat auf dem Land Überlebenschancen. In der Stadt gibt es durchaus mehr Wege zum Überleben.
  14. Ich hab leider zu wenig Ahnung von Byzanz und Karthago, und so ist 'Mein Candranor' ein Mix aus Antiken Rom wie es von Steven Saylor beschrieben wurde, und London wie es Neal Stephenson im Barock Zyklus beschreibt. Okay, dann sind das sonderbare Interpretationen von der Interpretation Roms durch andere. Ich kann Saylor jetzt nicht vollkommen einschätzen, aber ich glaube, dass du da Dinge hineininterpretierst, die sagen wir mal, nicht Stand der Forschung, sind. Das ist vom Prinzip nicht schlimm, es geht hier ja nicht um wissenschaftliche Abhandlungen. Spannenderweise sind genau diese Circusparteien, als politsche Fraktionen, eher Byzanz als klassisches Rom, die stammen nämlich aus der Spätantike. Gegen Circusparteien ist hier definitiv auch nichts zu sagen, im Gegenteil halte ich deren Existenz für evident. Aber: Was ist hier "sozialer Wohnungsbau"? Dazu habe ich ja im anderen Posting meine Meinung gesagt. Ich halte die von dir skizzierte Fassung des annähernd altrömischen Klientelwesens für nicht passend in einer Monarchie, selbst wenn die Monarchie schwach ist. Ausgeprägte Klienteln passen in eine Adelsrepublik und sind ein Rechtskonstrukt, da nur starke Sippenverbände Rechtsschutz sichern konnten. In keinem Fall gehörten Klienteln aber zur Familia des Patrons, sie waren ihm verpflichtet, und er ihnen, klassisch hätte der Klient seinem Patron jeden Morgen die Aufwartung zu machen, ein Treuegeschenk entgegenzunehmen, bei Bedarf auch einen Auftrag zu übernehmen. Soweit auch d'accord. Wobei "innerhalb der Stadt" für mich "innerhalb der geheiligten Stadtgrenze" wäre. Kutschen empfinde ich als zu modern. Zu Gilden und Clubs hatte ich auch schon was gesagt. hier hab ich ein roemisches Bild uebernommen, als noch viele Soldaten Roemer waren, aber die Mieten den Sold ueberstiegen. Ähm... Dir ist bewußt, dass die absolute Mehrzahl der Römischen Bürger nicht in der Stadt Rom wohnten? Viele von denen in ihrem Leben vielleicht ein, zweimal dort waren? Auf welche Zeit in Rom beziehst du dich hier eigentlich? "antikes Rom" hat eine über 1000-jährige Geschichte, mit vielen sozialen und politischen Änderungen. Aber zu keiner Zeit gab es meines Wissens nach so etwas wie "Soldatenhaushalte" in der Stadt. Es gab "Veteranenhaushalte", die aber bevorzugt in der Provinz. Ich vermute, weil du auf Saylor dich beziehst, dass du dich vor allem in der späten Republik, als dem nachsullanischen Rom zwischen den Bürgerkriegen, deine Bezüge suchst. Damals durfte ein einfacher Soldat schlicht nicht verheiratet sein! Soldatenhaushalte passen imho nicht nach Candranor. Wenn sie Anhang haben, dann wohnen die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kaserne und werden bestenfalls geduldet. Sorry, das ist der Punkt, wo sich mir als Althistoriker schlicht die Fingernägel kräuseln. Es ist okay, wenn du das für Candranor annimmst, aber bitte nicht mit Referenz auf realhistorische Verhältnisse in der Antike. Der Feldherr ist im übrigen der Patron seiner Soldaten. Wenn Klientelwesen, dann bitte auch richtig. Wie kommst du darauf, dass der Sold immer gesichert wäre? Zumindest historisch ist das durchaus falsch. In der Kaiserzeit gehörten Veteranen übrigens jeweils zur regionalen Oberschicht. Soldaten gehörten zu den besserverdienenden. Okay, das römische Kaiserreich war auch eine Militärmonarchie, inwiefern das für Valian anzunehmen ist, ist zweifelhaft. Wenn nicht, dürfte aber das Militär eine verhältnismäßig geringe Rolle spielen. Dann gäbe es in dem Sinne keine Berufssoldaten, sondern die Truppen würden nur bei Bedarf ausgehoben. Sie wären sonst ein zu großer Machtfaktor, der alle anderen bedrohen würde. Oder anders ausgedrückt, bei deiner Beschreibung passt m.E. irgendwie einiges nicht so recht zusammen, widerspricht einander.
  15. Zu den Mietpreisen: Ich sehe nicht, dass Kraehe gesagt hat, dass das Wohnen in Candranor luxuriös sei und deswegen teuer. Im Gegenteil! Die Preise sind hoch, und das läßt sich eben durchaus gut über den Bevölkerungsdruck erklären. Es gibt eben extrem viel mehr Menschen, die in Candranor ihr Glück suchen wollen, als Wohnraum zur Verfügung steht. Soweit ich sehe, orientiert sich Kraehe schon stark an einer Sicht auf das antike Rom. Wobei da mehrere Zeitschichten vermischt werden und mit Eigeninterpretationen durchzogen sind. Mietschulden dürften in Candranor jedenfalls auch aus meiner Sicht an der Tagesordnung sein. Der Raum ist knapp, es gibt keinen (öffentlichen) sozialen Wohnungsbau. Wer Schulden hat, schuldet seinem Gläubiger Gefallen, insbesondere im öffentlichen Leben. Die Mehrheit der Bevölkerung wird dann weit unter der Armutsgrenze leben, bei Laune gehalten durch Getreidespenden, öffentliche Unterhaltung und dem Gefühl "die Herren der Welt" zu sein, zumindest nominell. Mit dem postulierten Klientenwesen, noch dazu in annähernd altrömischer Form, tue ich mich etwas schwer, das passt zu einer Adelsrepublik, in der es keine ausgeprägte Zentralgewalt, ja noch nicht einmal eine wirkliche öffentliche Verwaltung gibt. Klientenwesen ist ein Modell, dass zu Sippenverbänden passt, in abgeschwächter Form vielleicht noch in einer Adelsrepublik analog der späten Republik. Das Seekönigtum, so es nicht rein symbolisch ist, steht dem aber eher entgegen. Ein Königtum ist nur denkbar, wenn der König nahezu alle Klientelbeziehungen auf sich vereint. Schwer tue ich mich auch damit, die Soldaten in der städtischen Sozialpyramide eher unten anzusetzen. Aktive Soldaten werden kaserniert leben, ohne das Recht zu heiraten. In Candranor sehe ich auch kaum Raum für größere Militärkontingente. Sie werden eher gut bezahlt werden, denn unzufriedene Soldaten sind gefährlicher als eine unzufriedene Stadtbevölkerung. Um gegen Aufstände anzukommen, braucht es eine loyale Truppe. Um Putsche zu verhindern, werden die Truppen aber bis auf die loyalsten, bestbesoldeten, von der Stadt ferngehalten werden, soweit es möglich ist. In der Stadt wird es daher höchsten repräsentative Truppen zum Schutze des Seekönigs geben, auf ihn persönlich eingeschworen, unter einem loyalen Kommandeur. Ich habe kein Problem mit einem dem Gildenwesen vergleichbaren System. Nicht so gefestigt im Stadtregiment wie im mitteleuropäischen Mittelalter, aber die Ursprünge dieser Institution stammen zum Teil aus der der Antike. Es wird ein ausgeprägte (Handwerker-)vereinswesen geben, in dem sich die Bevölkerung (zwangs-)organisiert. Nicht zwingend eine Gilde je Gewerk, sondern eher auf Viertelebene. Sie dürften eine Mischung aus Selbsthilfeorganisation, Nachbarschaftshilfe, Ordnungsmacht, Schlägertrupp und Kultgemeinschaft sein.
  16. Die Frau moderiert ja auch schneller als ihr Schatten!
  17. Rein interessehalber: Welchen konkreten Sinn macht es aus deiner Sicht, bei einer Seite, deren Content nahezu ausschließlich deutschsprachig ist, einen Multi-Language-Support anzubieten?
  18. Na ja, ein wenig geht er schon darauf ein. Abmahnanwälte brauchen immer erst jemanden, der überhaupt zur Abmahnung berechtigt wäre. Sie können nicht von sich aus abmahnen. Sie müssen also erst jemanden finden, die in einem Konkurrenzverhältnis zu dem Webangebot stehen. Haben sie den nicht an der Hand, können sie auch nicht abmahnen. Lawbog geht im übrigen ja auch darauf ein, dass die Rechtslage heute zum Teil sogar eher schärfer ist. Gekümmert hat es nur keinen.
  19. Realwelt und Midgard sind hier nicht gut zu vergleichen. Die Midgard-Quellen sind da m.W. eher uneinheitlich. Generell scheint es mir aber so, dass zumindest in den städtischen Bevölkerungen, und ab der Mittelschicht aufwärts eine grundsätzliche Alphabetisierung vorausgesetzt werden kann. Da bedeutet nicht, dass die auf höherem Niveau lesen können, gar komplexere, längere Texte, aber einfache Texte dürften zumindest gelesen werden können. Schreiben dürfte schwerer fallen. Sonderfälle sind z.B. Kulturen, die auf einer ausgeprägten Schriftkultur basieren, realweltlich wären das z.B. die römisch-griechische Welt, das Judentum, der Islam. Gerade in letzterer ist von einer durchaus ausgeprägten Literalität bis in die Unterschichten auszugehen, da, anders als im Christentum, eben nicht die Schrift von anderen vermittelt wird, sondern von jedem Gläubigen selbst erarbeitet werden muss. Die Motivation, Lesen zu lernen und es auch anzuwenden, ist dort exorbitant höher ausgeprägt. Für die Griechen und Römer war Schrift im Alltag omnipräsent, es war nichts arkanes, etwas, was nur Eingeweihten zugänglich ist, sondern etwas, was zutiefst mit dem Gemeinwesen verbunden war. Bei Wahlen z.B. musste man in der Lage sein, die Namen der Kandidaten aufzuschreiben. Nachweislich nicht fehlerfrei, aber eben doch regelmäßig geübte Praxis. Texte waren für jeden omnipräsent und in Rom sind unzählige Graffits nachgewiesen. Analog dazu würde ich davon ausgehen, dass in den Anrainerstaaten des Meeres der fünf Winde die Alphabetisierung hoch ausgeprägt ist, und bis in die Unterschichten weitgehend vorausgesetzt werden kann. Aran, Eschar, Valian, Chryseia werden dazu gehören. KanThaiPan wohl auch (auch wenn hier die von Ma Kai genannten verschiedenen Schriften zu berücksichtigen sind). Auch die Küstenstaaten würde ich dazuzählen, weil ich hier keinen vergleichbaren Kulturbruch erkennen kann, der mit der Völkerwanderung vergleichbar wäre. Es gab Umbrüche, aber es war kein "Barbareneinfall". In Gegenden, wo regeltechnisch Barbaren vorkommen, würde ich Alphabetisierung als Ausnahme ansehen, zumeist auf eine kleine Schicht begrenzt. Schrift wird dort eher als etwas magisches, arkanes angesehen. Etwas, was dem Eingeweihten Macht verleiht. Desweiteren sollte davon ausgegangen werden, dass Alphabetisierung in urbanen Regionen deutlich ausgeprägter ist als in ruralen. Für das Leben in der Stadt ist Literalität hilfreich, auf dem Land nur bedingt. In Ländern wie Alba, Erainn dürfte entsprechend ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle herrschen. In den Städten dürfte wieder die zumindest rudimentäre Alphabetisierung bis in die Unterschicht vorhanden sein, in der Mittel- bis Oberschicht gar eine ausgeprägte, auf dem Land dürfte sie dagegen die Ausnahme sein. Zu beachten ist weiterhin, dass das Ausmaß der Schriftkompetenz durchaus breit gefächert ist.
  20. Hm, das Midgard-Forum ist erfasst, wenn ich das richtig sehe, aber meine sonstigen Foren spannenderweise nicht. Auch wenn das eine gar eigentlich verbreiteter sein sollte. Stichproben mit anderen mir bekannten Nicks aus anderen Foren blieben auch erfolglos.
  21. Ein Magier hat, wie erwähnt, den einen oder anderen Vorteil im Fernkampf, u.a. trifft er leichter, macht dann mehr Schaden und unterliegt weniger Einschränkungen durch Reichweite. Kompensiert wird das u.a. dadurch, dass er leichter verwundbar ist als ein gerüsteter normaler Fernkämpfer. Das Leben ist kein Ponyhof. Das ist doch wie in einem Online-Rollenspiel. Damage Dealer, und dazu gehören Fernkampfzauberer nun mal, sind anfällig für Gegnerangriffe. Es ist Aufgabe eines Tanks, dafür zu sorgen, dass Angriffe auf den Zauberer unterbleiben. Er muss die "Aggro" der Gegner auf sich ziehen, also deren Aufmerksamkeit vom Zauberer ablenken, zur Not mehrere Gegner zugleich bedrängen, dass diese eben nicht mehr aus einem Nahkampf fernkämpfen können. (Der Zauberer kann aber eben durchaus in einen Nahkampf zaubern.) Im übrigen würde ich auch nicht zulassen, dass ein Fernkämpfer durch eine Nahkämpferfront hindurch ohne freie (!) Schussbahn auf den Zauberer schießt. Will heißen, wenn der Tank der Gruppe es schafft effektiv im Weg zu stehen, kann der Zauberer zwar an ihm vorbei zaubern, ein Bogenschütze aber umgekehrt nicht. Aber es ist schon angemessen, dass das Risiko für den Zauberer höher ist als für andere, denn er ist auch eine höhere Bedrohung.
  22. Ein genuiner Fernkämpfer wird auch nicht mit Fernwaffe und Schild herumlaufen, da die Fernkampfwaffen überwiegend nicht mit einem Schild vereinbar sind. Ein Zauberkundiger, der auf Fernkampfzauber ausgerichtet ist, dürfte durchaus effektiv sein. Die meisten Fernkampfwaffen machen ja eher wenig Schaden, der Zauberer hat meist dann noch eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit. Das korrespondiert dann durchaus sinnvoll damit, dass er wesentlich verletzbarer ist. Natürlich, auf taktischer Ebene, gehört bei der Kampfplanung schon dazu, wie man die Schwächen im eigenen Team möglichst gut absichert, also, einen anfälligen Zauberer möglichst so postiert, dass er keinen Angriffen leicht ausgesetzt werden kann und umgekehrt maximalen Schaden verteilen kann.
  23. Du könntest natürlich Anzeige erstatten. Ob das Aussicht auf Erfolg hat, steht auf einem anderen Blatt. Ich tippe ja auch darauf, dass das welche von deinen Schülern sind, die glauben, sich damit auf dem typischen "Schülerstreich"-Niveau zu bewegen. Auch wenn das alles andere als witzig ist.
  24. Zunächst einmal: Wergeld oder Blutgeld ist nicht gedacht als Bußzahlung, sondern als Entschädigung an die Verwandten. Es ist letztendlich ein Freikaufen von deren Vergeltung. Historisch wurde es eingeführt, um ein Mindestmaß an Rechtsfriede herzustellen, der nicht allein auf der Drohkulisse einer wehrhaften Sippe beruhte. Es ist ein Mittel gegen die verheerenden Folgen der Blutrache, die ansonsten oft bis zur Auslöschung einer der beteiligten Sippen führt. Es geht in keiner Weise darum, grundsätzlich das Töten einer Person zu verhindern, im Gegenteil ist es vor allem in Kulturen verbreitet, in denen eben das Töten anderer nicht grundsätzlich untersagt ist. Hier geht es auch in keiner Weise darum, ob die Tat angemessen war oder nicht. Strafe werden im Zweifel unabhängig vom Wergeld festgesetzt. Das Wergeld ist allein der Tarif, um den der Täter sich von der unmittelbaren Rache der Opferfamilie freikaufen kann. Der Sachsenspiegel sieht z.B. zusätzlich eine Buße wegen des Rechtsfriedensbruchs an den Herren vor, die durchaus höher ausfällt als das Wergeld. Der Gedanke ist also in keiner Weise, dass der Täter unter der Zahlung zu leiden haben muss, sondern dass die Verwandten des Opfers angemessen entschädigt werden. Daher sind die zu leistenden Summen in allen Fällen orientiert am "Wert" des Opfers, nicht an Rang des Täters. Ja, mittelalterliche Rechtssysteme sind nicht egalitär. Im Gegenteil ist es normal, dass hochrangige Täter komplett straf- und sühnefrei davonkommen. Wergeld innerhalb einer Gruppe halte ich für einen unangemessenen Gedanken. Insbesondere kann es kein Mechanismus sein, der die Spielfiguren davon abhalten soll, einander umzubringen.
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