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Kazzirah

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  1. So, und dann bitte mal etwas ausführlicher mit Begründung. Andere haben ihre Wahl ja auch begründet.
  2. Klar kann man einen SC mit einer Phobie spielen (oder einen manisch-depressiven). Der Einfluss auf die Persönlichkeit kann in der Tat sehr groß sein. Aber es handelt sich dabei um krankhafte Störungen, die in der Gesamtbevölkerung selten sind und m.E. auch unter Abenteurern nicht signifikant sein sollten (auch wenn GURPS das vielleicht anders sieht). Auch ohne die pathologischen Fälle bleibt ein breites Spektrum an Stärken und Schwächen. Ja und? Habe ich gesagt, eine Spielfigur muss eine pathologische Schwäche haben? Ich weiß einfach nicht, was dein Einwand ausdrücken soll, wenn nicht ein Verbot solcher Schwächen. Ich habe Beispiele genannt, Beispiele verschiedener Ausprägung, wieso eine zu überwindende Schwäche einen Charakter interessanter macht als keinerlei störende Eigenschaften. Wieso hängst du dich also an einem Spezialfall auf, den du als, so muss ich dich verstehen, wenn du speziell darauf anspringst, unmöglich zu erachten scheinst. Wenn ich deutlich schreibe, dass fast alles eine Schwäche sein kann, und du dann explizit eine Nebenbemerkung herausstellst und anscheinend eigentlich das Gleiche sagen willst, außer dass du die Möglichkeit der Schwächen auf nicht-pathologische beschränkt wissen willst, würde mich schon interessieren, warum es anscheinend nicht einmal diskutiert werden dürfe. Helden sind auch selten. Da müßtest du das gleiche Kriterium ansetzen. Nur weil etwas selten ist, ist es doch dennoch diskutabel.
  3. Phobien und andere psychische Störungen würde ich aus einer Diskussion um Charaktereigenschaften herauslassen. Pathologische Ängste sind nicht "normale" Ängste. Wir diskutieren über Persönlichkeiten, deren Schwächen und inwieweit sie zusammenhängen. Ich sehe da durchaus auch Raum für pathologische Indikationen. Zumindest bei GURPS gibt es das sogar als kaufbaren Nachteil. Oder hältst du es für unmöglich, einen SC mit Phobien zu spielen? Haben Phobien keinen Einfluss auf die Persönlichkeit?
  4. Auch das würde ich als "Schwäche" definieren. Eine Schwäche ist alles, was mich an der möglichst problemlosen Bewältigung einer Herausforderung hindert. Insofern sehe ich es auch wie Bloxmox, dass jede Schwäche auch eine Stärke sein kann. Und vice versa. Es kommt immer auf den Zusammenhang und die Situation an. Eine Stärke von 61 ist für einen Hafenarbeiter eine Schwäche, für einen Buchhalter überflüssig und für einen Dieb eine Stärke. Eine Gw von 21 ist eine Schwäche. Schwäche sind nicht zwingend charakterlicher Natur, sie können auch körperlicher oder mentaler Art sein. Langweilig finde ich Charakterkonzepte, deren Schwachpunkte "abenteuerneutral" gesetzt werden, also gefühlt unter keinen Umständen den Glanz der Figur beschmutzen können. Da fühle ich mich als SL immer bemüht, den Spieler die Grenzen seines Charakters aufzuzeigen. Spannender ist es, wenn eine Figur sich immer wieder überwinden muss, der arachnophobe Krieger, der seine Freunde aus dem Bau einer Riesenspinne retten muss z.B. Oder der Priester, der voller Glaubenszweifel ist. Der Gärtner, der eigentlich am liebsten daheim am Ofen sitzen mag, der aber aufgrund widriger Umstände irgendwo im Niemandsland von Orks gejagt wird. Der am liebsten wegrennen würde, aber der Verantwortung (auch eine Schwäche, da sie abhängig macht) für andere übernehmen muss.
  5. Eine Persönlichkeit ergibt sich durch die Gesamtheit ihrer Eigenschaften. Dabei ist es zumindest in der Literatur so, dass interessante Persönlichkeiten, ja, sich durch ihre Schwächen auszeichnen, denn interessant werden sich nicht dadurch, dass ihnen nie Schwierigkeiten geschehen, sie jede Krümmung des Lebens mit einem Fingerschnippen bewältigen. Interessant wird sie dadurch, dass sie vor Probleme gestellt wird und daran wächst. Wachsen kann sie aber nur, wenn sie Schwächen hat. Jedes Rollenspielsystem beruht genuin darauf, dass die Helden Schwächen haben. Sonst gäbe es keine unterschiedlichen Spezialisierungen. Ein guter Krieger hat in anderen Bereichen Schwächen, der Topos liegt im intellektuellen Bereich. Spielfiguren, die irgendwie alles können, dürfen dies nicht perfekt können, ihre "Schwäche" ist zunächst einmal das Mittelmaß. Ein Charakter ohne Schwäche wäre göttergleich, und selbst die ständen weit unter ihm. Er wäre aseptisch, langweilig. Ihm gelingt alles, ohne weiteres. Kein Abenteuer, keine Entwicklung. Was macht aus einem Frodo Beutlin einen großen Helden? Er steht gegen einen übermächtigen Feind, er, der kleine Hobbit, der sich eigentlich durch nichts auszeichnet außer durch eine Unmenge an Mut. Seine wichtigste Stärke ist, dass er Loyalität erhält, Loyalität vor allem durch einen Gärtner, ansonsten gewinnt er viel Farbe aus seinen Selbstzweifeln! Seine größte Schwäche erweist sich zugleich als Stärke: Er hat kein ausgeprägtes Machtstreben! Samweis zeichnet sich auf vor allem durch seine Treue aus, auch er ist, ungleich stärker als Frodo frei von jedem Machtstreben. Er ist nicht besonders sportlich, hat keinerlei Kampferfahrung, insgesamt der nominell ungeeignetste aller Gefährten für die Aufgabe. Sigurd, ein Sklave seiner Libido. Interessante Figuren brauchen Schwächen, etwas, an auf dem man Geschichten um deren Scheitern und Wachsen bauen kann. Interessant ist nicht die Geschichte vom etablierten Ingenieur, der seine 200. Brücke baut, wie immer ohne einen Fehler. Interessant ist die Geschichte von dem Straßenboxer, der gegen alle Widerstände sich hoch zum Weltmeister boxt, der zu Anfang keinerlei Disziplin hat, der der Spott aller ist. Das ist der Stoff, aus dem Helden geschaffen werden. Helden brauchen Ecken und Kanten. Daher: Eine interessante Persönlichkeit braucht Dinge, in der sie sich auszeichnet und Dinge, in denen sie Schwächen hat. Je größer dabei die Schwächen, je mehr Heldenpotential ist vorhanden.
  6. Das Problem liegt in unterschiedlichem Verständnis von Rollenspiel. Legt man den Fokus stark auf den spielerischen Charakter von Rollenspielen, dann ist es durchaus verständlich, wenn man auf harte Regeln auch schon bei der Charaktererschaffung achtet, legt man mehr wert auf "Rollen", dann ist die Regel an sich weniger wichtig. Du gehörst eher zu letzterer Gruppe. Ist ähnlich wie bei Brettspielen, wo es z.B. auch die Gruppe der "Kindersiedler" gibt: Räuber erst bei 5 offenen Siegpunkten, bzw. die Nicht-Verbauer bei Carcassonne, allgemein die Regelsozialisierer, die Regeln nach Bedarf einem Gemeinschaftsgefühl unterordnen. Also: "Harte" (kompetitive) Regelspieler vs. "weiche" (kooperative) Erlebnisspieler. Beide Grundtypen haben ihre Berechtigung, beide werden niemals miteinander wirklich klar kommen.
  7. Ich dachte ja, hier ginge es um eine Sammlung von Vor- und Nachteilen von Kaufsystemen und nicht, um die Theorie um das heilige Spielgleichgewicht... Ich versuche mal eine Zusammenfassung der Punkte, die mir (auch aus der Diskussion) dazu einfallen. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich nicht alle Punkte von allen Beteiligten gefunden habe. Sie gehen teilweise doch arg in den repetitiven Sandkastendisputen ("Kaufsystem ist nicht Midgard" - "Gar nicht!") unter. Die Liste ist nicht spezifisch auf ein Kaufsystem, einzelne Kaufsysteme mögen sich deutlich unterscheiden. Vor allem lassen sich sowohl Vor- als auch Nachteile durch Systemspezifika verstärken oder auch nahezu ganz eleminieren. 1. Vorteile eines Kaufsystems: - Charaktererstellung "nach Maß" - Größtmögliche gleiche Startvoraussetzung für Charaktere (Effektivitätsverschiebungen liegen nicht am System, sondern am unterschiedlichen Skill der Ersteller) - Macht Eigenschaften "mess-" und vergleichbar. Also: Ich kann den Wert einer Eigenschaft verschieden bewerten, z.B. die Kosten für eine wertvolle Eigenschaft höher setzen. (Beispiel: angeborene Fertigkeiten: 6. Sinn hat einen anderen Wert als Schmecken) - Steuerung durch Kaufkosten, statt durch Regelzwang. (Beispiel: angeborene Fertigkeiten: Schwerhörigkeit bringt Punkte ein, mit denen man was anderes kaufen kann, Wachgabe ist dagegen teurer.) - läßt viele Freiheiten 2. Nachteile: - Verführt leicht zum Optimieren - dauert in der Regel länger als ein gleichwertiges Würfelsystem - neigt zu leicht "generischen" Charakteren (Limits werden entweder deutlich unterschritten oder möglichst genau getroffen, z.B. Eigenschaftswerte von 61 werden deutlich häufiger sein als 60. Also Konzentration auf die Limitwerte) - eher ausgelegt auf kleine Zahlenspektren (Skala 1-100 ist schwerer durch Kaufpreis adäquat zu steuern als 0-5)
  8. Bezieht sich das auf das Forum oder die Moderatorenriege? Aus aktuellem Anlass vermute ich ganz stark ersteres. Jedenfalls hat er schon mal seine Feuertaufe hinter sich! So mag man seine Mitarbeiter: Immer gleich ran an die Kastanien im heißesten Feuer. Der obw, eine echte Frontsau!
  9. Kazzirah

    Test Nr. 87B

    Falls sich wer wundert, warum obw nix mehr hier postet: hj hat ihm Postingsperre und Mod-Bereich kehren als Strafe verpaßt. Und dann muss er noch Siranas Haus putzen. Könnte also dauern. Oh man, obw wird der erste Mod ohne Mod-Rechte.
  10. Was ich da beim Überfliege gelesen habe, hörte sich aber weniger nach Erotik als nach Sexualität bzw. Pornographie an. Kann aber auch daran liegen, dass zur Einstimmung Whorecraft genutzt wurde. Ich möchte noch mal auf den elementaren Unterschied zwischen Erotik und Sexualität hinweisen, erstere ist eine rein psychische Angelegenheit. @ daraubasbua: Ich sage ja die ganze Zeit, dass es nichts alltägliches ist. (Wobei Erotik für die meisten (hoffentlich) etwas alltägliches ist. Ich sage aber, dass es vorstellbar ist. Und nein, ich denke nicht, dass es etwas ist, was in die Kategorie "Weihnachten und Ostern an einem Tag" fällt. Was ich nicht verstehe, wasist so undenkbar an solchen Szenarien, dass sich hier bei vielen die Scheuklappen hochfahren. Warum setzt ihr mehrheitlich Pornographie und Sexualität mit Erotik gleich? Erotik ist erst einmal nichts Körperliches. Ich habe, wenn ich diese Diskussion hier nachlese, das Gefühl, als wenn sich einige hier in ihrem Selbstverständnis als knallharte Rollenspieler bedroht fühlen, wenn sie die Gedanken spielen lassen, wie solche Szenarien aussehen könnten. Wenn ich lese, das maxmial vorstellbare wäre Verführen bzw. explizite Szenen, dann frage ich mich ernsthaft, ob es mit der Phanatsie im fantastischen Spielebereich so weit her ist. Okay, dann verstehe ich auch die teilweise sehr verklemmten Reaktionen auf freizügigere Titelbilder. Klar ist es uns heute schwer, so etwas zu spielen, warum? Weil wir relativ verklemmt erzogen wurden, weil wir uns größtenteils dessen schämen, weil wir Erotik und Sexualität als etwas dunkles, nicht-öffentliches wahrnehmen. Weil wir ein Schmuddelgefühl haben. Warum eigentlich? Ist doch eigentlich nichts besonderes. Ist es die Schwäche, die man dokumentiert, wenn man für erotische (nicht zwingend sexuelle) Abenteuer empfänglich ist? Stimmt dann das Bild von knallharten Abenteurer nicht mehr, der frei von hinderlichen Emotionen handelt? Dessen Höchstmaß an erlaubter Erotik ist, einem kleinen Mädchen den Teddybären von den bösen Orks zu retten? Die höchstens sexuelle Stärke zeigen dürfen, wenn sie dem Wirtsmädchen einen Klapps auf den Po geben? Faszinierend finde ich, dass du faktisch den erotischen Roman als literarisch höherstehender klassifizierst, wenn du es für mehr oder minder unmöglich erklärst, solche Situationen im Spiel zu erreichen, weil das ja spontan sei. Ist der Krimi ein schwächeres Genre? Oder das Epos? Die Tragödie? Alles bewährte Spielprinzipien, die aber nicht in Frage gestellt werden. Spontaneität ist doch eigentlich die Wurzel des Eros, die gibt dem ganzen doch erst die Würze. Perfektion zerstört sie eher. Experimente sind gefragt. Rollenspiel funktioniert immer nur dann, wenn sich die Beteiligten fallen lassen, in das Thema eintauchen. Egal ob es kriminalistisch, episch, komödiantisch, tragisch oder, ja, erotisch ist. Nein, es ist nicht unmöglich, es ist nicht kompliziert, es ist vor allem ungewohnt. Warum sollte es denn nicht gehen, dass man in der Rollenspielwelt auf Charaktere wie eine Madonna, eine Shakira, eine Paris Hilton treffen, die erotische Phantasien erzeugen, ohne erreichbar zu sein? Oder auf der männlichen Seite: Ein Ricky Martin, ein James Bond, der Frauenherzen höher schlagen läßt, wenn er nur auftaucht? Da fängt doch schon Erotik an. Warum sollten die Abenteurer nicht auf ein "göttergleiches Paar" treffen, so etwas wie Brad Pitt und Angelina Jolie, die die Phantasien anregen können. (Disclaimer: Die Namen sind jederzeit durch die den eigenen erotischen Präferenzen auszutauschen. Es ist klar, dass nicht jeder auf die gleichen erotischen Topoi anspricht.)
  11. Das Thema muss, wie alle Themen,natürlich zu der Spielergruppe passen. Eine Gruppe, in der Spieler vorherrschen, die kampforientiert spielen wollen, kommt auch ein Detektivabenteuer nicht hin. Das hängt m.E. aber überhaupt nicht an den Figurenanlagen. Im Gegenteil, gerade wenn die Figur sich eigentlich immun gegen solche Effekte vermutet, ist es viel spannender, diese Grenzen auszuloten. Professor Unrat von Heinrich Mann war auch erst einmal völlig unverdächtig, jemals in solch eine Situation zu gelangen. An einer unwilligen Gruppe wird man bei Erotik aber genauso scheitern wie bei Detektivgeschichten. Es liegt an den Spielern, ein Thema aufzunehmen und auszufüllen. Erotik im Rollenspiel bedeutet natürlich auch, dass sich die Figuren ihrer Schwächen bewußt werden, dass sie eben nicht die asexuellen, omnipotenten Alleskönner sind, sondern letztlich doch auch Sklaven ihrer Emotionen. Wichtig ist dabei, dass Erotik eben nicht zwingend darauf bezogen sein muss, jemanden ins Bett zu kriegen, sondern im Gegenteil auch gerade aus der Unmöglichkeit einer Beziehung Kraft (aber auch Zusammenbruch) schöpfen kann. Nimm das Motiv einer Helena, die ganzen Völkern den Kopf verdreht hat, die eine Erotik ausgestrahlt hat, der sich keiner wirklich entziehen konnte, für die Männer alles zu tun bereit waren, selbst wenn sie das gar nicht verlangt hätte. Wahlweise auch gerne eine Krimhild. Nimm die Minne, die ein erotisches Thema ist, die aus der Unerreichbarkeit der Sehnsucht lebt. Niemand sagt, dass es das ultimative, alleinseligmachende Konzept für Rollenspiel wäre. Aber ich sehe es auch nicht als ein unmögliches an, als dass es hier von den meisten hingestellt wird, weil sie es mit Sex gleichsetzen.
  12. Also, ich kann mir durchaus ein Abenteuer mit erotischem Grundthema vorstellen. Nicht nur in der 1:1 Situation. Natürlich, wenn man Erotik mit "expliziten Handlungen" gleichsetzt, dann ist es eher anrüchig. Aber Erotik ist eigentlich etwas, was vor allem im Kopf vorgeht. Und es muss eben nicht "explizit" werden. Die betroffenen Spielfiguren müssen noch nicht einmal direktes Ziel des erotischen Themas sein. Aber natürlich kann man einen NSC einführen, der die Phantasien der Spielfiguren anregt, der sie in einen Strudel hineinreißt, den sie unter rationalen Bedingungen nie verfallen würden. Themen wie "Lolita" wären da durchaus denkbar. Wie wäre es mit dem Plot: In einem albischen Dorf wächst ein junges, eigentlich unschuldiges, aber extrem bezauberndes und armes Mädchen heran, dass den Leuten dort den Kopf verdreht. Unter anderem auch einem alten Priester aus Cambryg. Der Kanzler seines Kollegs schickt nun die Abenteurer aus, nachzuforschen, warum dieser Priester in letzter Zeit so nachlässig mit seinen Pflichten ist. Und dabei geraten dann die Abenteurer auch in den Bann des Mädchens. Wer es düsterer (und die Seiten eindeutiger) haben mag, kann das Thema auch variieren. Da wäre z.B. der Schwarzmagier, der seine Macht benutzt, um zum Gigolo zu werden und reiche Damen zu erpressen. Es ist sehr schwer, sich seinem Charme und seinem Eros zu entziehen. Oder ein Plot wie bei Schnitzlers "Traumnovelle", verfilmt als "Eyes wide shut". Die Abenteurer werden in einen erotischen Wahnsinn zwischen Traum und Wirklichkeit hineingezogen, in dem sie die Tiefen ihres eigenen Selbstes hineingezogen werden. Welche Phantasien haben die Abenteurer, wie reagieren sie, wenn sie "Realität" würden, in alle ihrer Monströsität. Das ganze eingebunden in eine Story um einen Dämonenkult.
  13. Schau mal in diesen Bereich des Forums: Medjis Da dürftest du ein paar Ansätze aus der Diskussion finden.
  14. Ich glaube das ist nur in Amerika so. Dort verkauft der Urheber mitunter ja seine Urheberrechte, während das in Europa gar nicht geht. Ich bin mir jetzt aber nicht 100% sicher! Der Rechteinhaber ist durchaus berechtigt, die Vertretung seiner Rechte zu beauftragen. Bei Verlagen ist das m.W. durchaus üblich. Das spart dem Autoren Aufwand, während der Verlag durchaus ein wirtschaftliches Interesse hat, die ihm eingeräumten Verwertungsrechte zu verteidigen. Markus schrieb nicht von Abtretung von Rechten sondern von Wahrnehmung solcher. Es ist auch üblich, dass du an einen Autoren nur über seinen Verlag herantreten kannst.
  15. @ obw: In der alten Fassung war diesbezüglich sogar noch weniger erlaubt als in der aktuellen... Aber das nur mal am Rande. Aber, da schon damals festgestellt wurde, dass die Privatsphäre geschützt sein sollte, wurden GEMA, VG Wort und Bild eingeführt, um das pauschal zu regeln. Und nein, das Werk wird durch Abschrift kein neues, es ist nur eine neue Vervielfältigung. Denn das "Werk" an sich ist ein Abstraktum und über den Inhalt, nicht den Träger definiert. Auch ein bildnerisches Kunstwerk wird erst zum Werk über das Abstraktum dahinter. Deine Abschrift erreicht höchstens durch eine besonders künstlerische Form einen eigenen Werkscharakter (und kann als solches wieder geschützt sein). Aber das führt deutlich darüber hinaus. Und nein, für den Autoren ist nicht nur das Recht auf Urheberschaft (Nennung) wichtig, manche, man mag es kaum glauben, leben auch nicht nur von Luft und Liebe, sondern von dem, was ihre Urheberschaft einbringt, und wenn diese nichts einbrächte, würden sie uns nicht mit ihren Werken erfreuen. Der Gesetzgeber greift auch anderswo in das ein, was in deinen vier Wänden vorgeht. Zum Beispiel wenn es um häusliche Gewalt geht. Früher ein Tabu, heute durchaus strafbar. Mag man falsch finden, aber eher nicht dreist. Auch wenn eine Gefährdung anderer durch deine Taten in deinen vier Wänden ausgeht, ist es schon seit eh und je erlaubt, dich daran zu hindern...
  16. Also meiner Meinung nach könnte man das eigentlich nur aus evtl. vorhandener Rechtsprechung ableiten und nicht aus den Gesetzestexten. Das betrifft beispielsweise Rechtsprechung zum Verbreitungsrecht (§ 17), zu Bagatellgrenzen und zum gewerblichen Ausmaß. Ein Richter wird schon allein wegen des Gesamtumfangs und dem fehlenden gewerblichen Ausmaß sagen: LMAA. Ich weiß, du wirst das nicht von Anfang an gelesen haben. Deswegen noch einmal: Ich schrieb schon am Anfang, dass es wohl wegeh Geringfügigkeit keinen Prozess geben würde. Geringfügigkeit bedeutet aber nicht Legalität, sondern Duldung. Das ist juristisch ein Unterschied, wenn auch natürlich weniger faktisch.
  17. Zum Spannungsverhältnis "Verbreitung" / "Vervielfältigung" hilft auch ein Blick ins Gesetz: Es gehen also zwei verschiedene Rechte vom Urheber aus, das Vervielfältigungsrecht und das Verbreitungsrecht, die unabhängig von einander vergeben werden können. Es wird auch deutlich, was das gedruckte Buch von der einfachen Kopie unterscheidet. Das eine ist zum Zwecke der Verbreitung geschaffen und darf damit Weiterverbreitet werden, also verkauft, nicht aber vermietet werden. Die Kopie ist nur im Rahmen des außerordentlichen Vervielfältigungsrechtes nach §53 entstanden, unterliegt damit aber nicht dem Weiterverbreitungsrecht. Zu beachten ist auch, dass Beiträge in Zeitschriften eigenständige Werke sind, ein Abenteuer aus der Spielwelt also nicht "nur als Teil eines größeren Werks" gelten, sondern eigenständig ist. Entscheidend für die Frage des Vergriffenseins ist also nicht, ob die Zeitschrift noch erhältlich ist, sondern ob das Werk an sich in irgendeiner Form anderweitig normal erhältlich ist. Dazu zählen auch überarbeitete Artikel! Und weil die Sonderstellung von Subito (bzw, der öffentlichen Bibliotheken) angesprochen wurde: Die bezieht sich aus Deswegen darf ein bibliothekarischer Dienst wie subito Kopien versenden, wenn der Empfänger gemäß §53 in den Besitz dieser Kopien gelangen dürfte. (Wenn du so willst, spart es schlicht den doppelten Versand des Werkes, dass dann durch den Empfänger kopiert werden darf. Schützt letztendlich vor allem den Vervielfältigungsträger. Ja dieser Passus ist auf Drängen der Bibliotheken rein gekommen.)
  18. Das interessante an den Dokumentlieferern ist, daß sie im Besitz des Originals (die Bezeichnung ist eigentlich nicht richtig, ich weiß) sind und nicht der Beziehende. Subito muss allerdings inzwischen auf Verträge mit den Verlegern selbst ausweichen und darf z.B. keine Kopien mehr anbieten, wenn es der Verleger selbst tut. Was mit der Natur des Dienstes zusammenhängt, der ein Dienst der öffentlichen Bibliotheken ist und im Rahmen deren Auftrags tätig ist. Früher konntest du direkt bei den Bibliotheken Kopien anfordern, das haben sie ausgegliedert. Aber das geht jetzt hier an diesem Ort wohl zu sehr ins Detail. An dem Punkt haben sich die Verleger (imho leider) durchgesetzt, zum Leidwesen der Bibliotheken. Falls man es schon als Plagiat ankündigt, ist man schnell geliefert. Aber ein Plagiat aus dem Nichts heraus nachzuweisen, ist schon ziemlich tricky. Unbenommen, ist aber hier gar nicht das Thema. Deswegen sprach ich auch von fließenden Grenzen. Ansonsten wären wohl so circa 95% der Weltliteratur Plagiate von Homer und Co. (Und selbst der hat Stoff "geklaut"). 'Relativ eindeutig'. Nette Umschreibung. Frag mal die Schulen nach dem Paragraphen, frag mal Fachhochschulen und Hochschulen nach dem Paragraphen, frag mal Bibliotheken nach dem Paragraphen, frag mal Dokumentlieferer nach dem Paragraphen, frag mal Google und Co. nach dem Paragraphen, frag mal Online-Videorecorder nach dem Paragraphen, frag mal Ebay nach dem Paragraphen, frag mal Juristen und Richter nach dem Paragraphen. Ich bin mir ganz sicher, daß du eine relativ eindeutige Aussage bekommen wirst. Solche Geschichten glaubt dir nicht mal meine Oma. Man kann auch überinterpretieren. Im Verhältnis zu sonst üblichen Fragen, und insbesondere in bezug auf die hiesige Fragestellung ist es durchaus eindeutig. Nicht in Bezug auf die genauen Grenzen, unbenommen. Ich weiß, Parathion will diese herausfinden. Nur, wo er sie ansetzt, sind sie imho schon lange überschritten und es gibt auch bei wohlwollener Auslegung keine Lesart, die das zuläßt.
  19. Magieregeln sind am Anfang recht kompliziert, zumal sie regelmäßig Standardregeln brechen. Als SL muss ich, schon alleine weil NPCs zaubern können sollten, die Magieregeln halbwegs gut hinbekommen. Hilft leider nichts. (Am Anfang mochte ich die auch nicht, heute durchaus.) Thaumaturgen sind m.E. durchaus nicht für Einsteiger geeignet, das sie wirklich sehr spezielle und teilweise verwirrende Regeln haben. Vor allem weil sich vieles irgendwie ähnelt, aber eben doch völlig anders ist. Daher führt leider nichts daran vorbei: Du wirst dich mit den Regeln auseinandersetzen müssen.
  20. @ Parathion: ad subito: Ja, das hat was mit dem Fall zu tun, denn es erläutert auch, warum sie das nur unter bestimmten Bedingungen und ausschließlich auf Bestellung tun dürfen. Der Punkt "Bestellung" ist der entscheidende. Du darfst keine solche Kopien anfertigen, in dem Verdacht,es könnte jemand benötigen. Nicht einmal Bibliotheken dürfen das! Subito ist ein Bibliotheksdienst. Ich habe auch den zugehörigen Paragraphen in Urheberrecht zitiert, wo das eindeutig drin steht, wer wann zu welchen Zwecken und unter welchen Einschränkungen eine Kopie anfertigen darf. ad Humbodt vs. Knizia: In dem Urteil wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch ein Anleitungstext Schöpfungshöhe haben kann, wenn der Text über eine reine Durchführungsanweisung hinausgeht. Das tut das Midgardregelwerk eindeutig, indem es z.B. die Umwelt beschreibt und Geschichten erzählt. ad Extrembeispiel: Wie Bloxmox sagte, haben wir es dann mit einem Plagiat zu tun, weil das Vorlagewerk Schöpfungshöhe hat. ad Grenzen: Die Grenzen sind fließend. Der Rahmen ist im Gesetz vorgegeben und eigentlich relativ eindeutig. Statt "gesunden Menschenverstand" an konstruierte Beispiele zu verwenden, empfehle ich den Blick in den Gesetzestext. (Tipp: §53 ist relevant.)
  21. Ich glaube auch, dass sich der SL mal eingehender mit den Magieregeln auseinander setzen sollte. Feuerball braucht z.B. meist doch einige Zeit, um sinnvoll eingesetzt zu werden. Meist stehen da nämlich noch Leute der eigenen Seite im Weg. Und außerdem entsteht das teil auf einem Feld direkt neben dem Zauberer und bewegt sich nicht gerade schnell über das Feld. Während dieser Zeit muss der Zauberer sich auch noch voll auf dem Feuerball konzentrieren und nimmt er Schaden, ist die futsch und das Teil geht hoch. Kann böse Aua auf der falschen Seite machen. Bei Thaumaturgen sieht es ebenso danach aus, dass da einige essentielle Regeln überlesen wurden.
  22. Der Stand spiegelt bei den normalen Midgard Erschaffungsregeln nicht mehr wieder als die Möglichkeiten, die er vor Beginn seiner Karriere wahrnehmen konnte. Es bestimmt zum einen sein Vermögen zu Spielbeginn, zum anderen welche Berufe ergriffen werden können. Dafür sollte ein adäquater Preis festgelegt werden. Sicher, im Laufe des Spiels kann es, je nach Spielleiter, zu Änderungen kommen. Sicher, das Kaufsystem soll nur für die Erschaffung dienen. Daher geht der GURPS-Weg auch imho nicht so einfach, dort würde ein Standeswechsel mit dem Zahlen der entsprechenden CP spieltechnisch dokumentiert. Natürlich kann man Baselines beliebig festlegen, sie sind künstlich. Trotzdem sollte man auch an den Benutzer denken und nicht zu sehr gekünstelte Werte annehmen. Auch darf man eben nicht von Idealfall ausgehen, sondern von den Fällen, wo es gedehnt wird. Und da ist, sorry, die Argumentation: Dann hat er eben 2 SEP verschenkt und wird auf Volk gesetzt, nicht zielführend.
  23. Ich wollte noch die Handwerksquest machen, aber man hat mich zwei Stunden vor der Abschaltung vom Server geworfen. Der komplette, volle bronzene Amboss ist weg. Ich hoffe, sie bekommen das irgendwie gebacken. Ja, das ist sehr sehr unangenehm. Ich fürchte ja, dass das nicht klappen wird. Aber ich wünsche es allen Betroffenen. Ja, sieht gut aus. Ich frage mich allerdings, wofür "mein" Jäger und "mein" Killerzwerg mich jetzt noch brauchen. Oh, spätestens in Angmar brauchen sie Barden, da geht fast nichts ohne. Wir waren vorgestern zu zweit (Waffenmeister und Jäger, beide 50) im Imlad Barachorth unterwegs und sind gestorben wie die Fliegen, gestern mit Barden dazu zwar auch, aber immerhin seltener und ohne Furchteffekt. Die Gegend ist voller Elite+ Mobs...
  24. Oh ja, am ersten Tag war es um Thorins Halle doch recht voll mit Elben und Zwergen mit ziemlich einseitiger Profession. Aber der Runenbewahrer hat im Team mit dem Hüter viel Spaß gemacht. (Trotz des Anzeigebugs, dass mein RB angeblich zu weit vom Ziel weg wäre, aber trotzdem Schaden gemach wurde. ) Aber ja, wir machen jetzt auch erst einmal die Bücher mit den "alten" Chars weiter. Bis meine Sippenleitung ganz Eregion kartographiert hat und die Bugs raus sind. @ Handwerks-EP: Da bin ich zum Glück von verschont geblieben, da ich nur noch als Goldschmied nicht Großmeister war, und selbst da zum Glück im gelben Bereich. Die verschwundenen Chars haben sich, soweit ich mitbekommen habe, wiedergefunden. das Chaos war wohl bei den LTAs größer, die waren nämlich nicht frei geschaltet,und die Leute durften dann für den gleichen Preis für ein Jahr abschließen. Wurde aber schnell und kompetent behoben. Zumindest in den Fällen, von denen ich gehört habe. Das neue Tugendsystem finde ich im übrigen spannend. Aber Jäger scheinen wirklich sehr profitiert zu haben. Ich kann jetzt sogar aus dem Lauf schießen und dabei kaum Fokus verlieren.
  25. @ Parathion: Hast du dir einmal die Mühe gemacht, dir den Gesetzestext durchzulesen, bzw. den Link zu subito_doc.de? Der betreffende Paragraph ist eigentlich relativ eindeutig. Zeige mir bitte mal den Paragraphen im Urheberrecht, aus dem du deine Erkenntnis des Veräußerungsrechts ziehst. Du argumentierst rein nach Gefühl und ignorierst unsere Einwände, verschanzt dich hinter dem Zitat von der VG Wort, das aber mitnichten auch nur im Ansatz das beinhaltet, was du behauptest. Zu deinem Copyshop-Beispiel: Du beauftragst, wie von Gesetz vorgesehen, den Laden damit, dir Kopien von einem augenscheinlich legal in deinem Besitz befindlichen Werk. Steht genau so im Gesetz. Der Copyshop müßte, wenn du den Auftrag dann doch nicht erfüllst, die Kopien vernichten, da er ohne diesen Auftrag die Kopien nicht anfertigen darf. Er darf sie nicht an jemand anders verkaufen. Wo, bitte sehr, liest du bei der Seite der VG Wort, dass du Eigentumsrechte, insbesondere Verwertungsrechte an Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken bekommst? ad Spiele und Urheberrecht: Ich nehme an, du hast den Fall nur von Hörensagen mitbekommen. Denn du hast den Fall hier verzerrt wiedergegeben. Der Humboldt-Verlag hat ein Kompendium von Würfelspielen herausgebracht, in denen auch aktuelle Würfelspiele vorgestellt werden, nicht aber Regeltexte wörtlich zitiert wurden. Reiner Knizia sah seine Urheberrechte beschnitten, da sein Spiel "Heckmeck am Bratwurmeck" nach dieser Beschreibung seindeutig spielbar war. Das urteil hat hier festgestellt, dass die Anleitung in diesem Falle als Gebrauchsanleitung zu werten ist und keine eigene schöpferische Höhe hat, was vor allem auch dara liegt, dass sie äußerst kurz ist und in ihrer Form keinen eigenen schöpferischen Wert hat. Das Spiel an sich ist als Idee nicht zu schützen. Die spezielle materielle Ausführung im übrigen bisweilen schon. Wie unterscheidet sich ein Rollenspiel-Regelwerk nun von dem Regelwerk von "Heckmeck am Bratwurmeck"? Nun, es ist ein schriftliches Werk von gewissem Umfang, es ist nicht alleine ein Gebrauchstext, sondern hat auch einen literarischen Wert. Dieser ist geschützt. Du darfst also durchaus (in eigenen Worten) über die Inhalte (=Ideen) schreiben, nicht aber den genauen Wortlaut benutzen (außer in den relativ engen Grenzen des Zitatrechts innerhalb des Urheberrechts.
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