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Rosendorn

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Beiträge von Rosendorn

  1. Es hängt an Deutsch (du) oder Deutsch (sie)
    Kann ich bestätigen. Bei der "Sie"-Einstellung kann ich noch "Ruhm" vergeben, beim "Du" geht nur noch das "Bewerten".

     

    In dem Zusammenhang habe ich übrigens bemerkt, dass ich auch in der "Sie"-Einstellung vom Forum geduzt werde. Eigentlich ist das ganz schön frech! ;)

    • Like 1
  2. Wie wäre es, wenn man es halt statt "Ruhm" einfach "Zustimmung" nennen würde? Da wird im Wort vielleicht deutlicher, dass es nicht "echter", objektiver Ruhm sein kann, sondern eben nur ein "passt schon". Oder "gutes Posting" oder "schön geschrieben" oder ...

     

    "Ruhm" klingt halt auch gleich so bedeutungsvoll, was es definitiv nicht ist.

     

    Das heißt schon lange nicht mehr Ruhm, sondern Bewerten ;)

    Huh? Bei mir steht da unten am Button tatsächlich "Ruhm". :dunno:

    Also ich sehe das so bei mir:

     

    [ATTACH=CONFIG]13496[/ATTACH]

    und das sehe ich:

     

    post-864-14292253039744_thumb.jpg

     

    "Bewerten" wäre ja auch eher falsch - schließlich kann man sich ja nur positiv äußern. "Zustimmen" wäre IMHO die bessere Bezeichnung.

    • Like 1
  3. Die Texte, die Skyrock vorschlägt sind wirklich sehr lesenswert und ich denke, dass ein SL-Workshop-Dozent die zumindest kennen sollte, da sie wirklich gute Basics und vor allem wichtige Tipps und Abkürzungen enthalten. Kann man dann dem Interessierten auch als Lektüre-Tipps an die Hand geben.

     

    Ich leite auch seit weit über 20 Jahren und habe da einige gute Sachen erfahren.

    • Like 1
  4. Kann mir jemand nochmals genau sagen, warum man an der Ruhm-Funktion rumschrauben soll? Irgendwie muss ich etwas überlesen haben und kann es jetzt auch nicht mehr finden. Hängen blieb eine Befürchtung, dass der Button Sturköpfe noch sturer macht und dass eine Person sich auf zwei Ruhmböbbel berief, um dem eigenen Posting mehr Gewicht zu geben.

     

    War da mehr, das ich irgendwie überlas?

  5. Wie wäre es, wenn man es halt statt "Ruhm" einfach "Zustimmung" nennen würde? Da wird im Wort vielleicht deutlicher, dass es nicht "echter", objektiver Ruhm sein kann, sondern eben nur ein "passt schon". Oder "gutes Posting" oder "schön geschrieben" oder ...

     

    "Ruhm" klingt halt auch gleich so bedeutungsvoll, was es definitiv nicht ist.

     

    Das heißt schon lange nicht mehr Ruhm, sondern Bewerten ;)

    Huh? Bei mir steht da unten am Button tatsächlich "Ruhm". :dunno:

  6. Wie wäre es, wenn man es halt statt "Ruhm" einfach "Zustimmung" nennen würde? Da wird im Wort vielleicht deutlicher, dass es nicht "echter", objektiver Ruhm sein kann, sondern eben nur ein "passt schon". Oder "gutes Posting" oder "schön geschrieben" oder ...

     

    "Ruhm" klingt halt auch gleich so bedeutungsvoll, was es definitiv nicht ist.

  7. [...]Und umgekehrt betrchtet? Welche Nachteile siehst Du durh das abschalten der Ruhmfunktion? Würde mich ehrlich interessieren.

    Gerne:

    1. Es würde ein einfache und niederschwellige Zustimmungsfunktion entfallen.

    2. Es würden Stränge deutlich mehr mit "+1"-Postings zugespamt. (Im Prinzip das offensichtlichste Gegenargument und für mich K.O.-Kriterium für die Abschaffung.)

    3. Mir würde die kleinen Bestätigungen einfach fehlen und wie ich hier sehe, geht das anderen auch so. Manchmal bin ich bei dem einen oder anderen Posting auch unsicher, ob ich einfach nur doof bin und nur alleine diese Meinung habe. Da ist eine Ruhm-Zustimmung durchaus sehr nett.

     

    Also mal mindestens drei mehr oder minder wichtige Nachteile und aus meiner Sicht keinerlei Vorteile für die Abschaffung. :dunno:

     

    Des Weiteren habe ich von vielen hier Beteiligten und auch noch den meisten Mods/Admins Zustimmungen per Ruhmfunktion erhalten. Vor allem für Meinungsbeiträge. Warum sie jetzt also plötzlich abschaffen? Weil ein Forumsmitglied jetzt sich auf zwei Ruhmpünktchen irgendwie etwas eingebildet hat? Das ist IMHO vernachlässigbar.

    • Like 1
  8. Wird das Abschalten der Ruhmfunktion Kreativbeiträge fördern? Hat die Ruhmfunktion die Anzahl der Kreativbeiträge vermindert?

     

    Ich denke jeweils, dass hier eher kein Zusammenhang besteht.

     

    Also bleibt die Frage, welche negativen Auswirkungen die Ruhmfunktion hat. Da gibt es IMHO nur die These, dass Sturköpfe möglicherweise sturer werden, wenn sie gerühmt werden.

     

    Das kann ich nur begrenzt nachvollziehen. Das kann zudem auch über PNs oder +1-Beiträge geschehen, die dann meiner Meinung nach deutlich häufiger auftreten würden.

     

    Nein, ein Abschaffen ergibt für mich wenig Sinn und keine nennenswerten Vorteile.

  9. Ich plädiere sehr gegen eine Deaktivierung. Ich habe hier echt keinen Bock auf Dutzende "+1"-Postings. Das hasse ich in anderen Foren extrem. Ich halte das Argument, dass der Ruhmpunkt das Lagerdenken signifikant fördert für falsch. Die Lager werden immer existieren und es wird auch ohne Ruhmpunkt manch Diskussion eskalieren.

     

    Ich fand es immer schön, wenn ich Zustimmung erfahren habe, ohne dass der Thread zugespamt wurde. Und ich fänd es echt schade, wenn ich meine Zustimmung zu anderen Aussagen immer in Form eines unnötigen Postings veröffentlichen müsste.

     

    Benennt es halt in "Zustimmung" um, dann bekommt man es vielleicht weniger in den falschen Hals.

  10. Figurenwissen ist für mich ein sehr schwieriges Thema. Woher soll man wissen, was die Figur weiß? Was sie empfindet? Vielleicht war diese Figur aufgrund der Schmerzen völlig von Sinnen und konnte nicht mehr klar denken? Nicht mehr klar wahrnehmen? Vielleicht sorgten die ausgeschütteten Endorphine für eine völlige Verneblung des Verstandes und die Figur war nicht mehr Herr ihrer Sinne? Wie gesagt, irrationales Handeln gibt es schon bei gesunden Menschen - wie geht es jemandem erst, wenn er dem Tode nahe ist?

     

    Wer legt das alles fest, wenn es nicht im Gruppenvertrag oder im Regelwerks steht? In meinen Augen ganz klar der Spieler. Und er muss das alles auch nicht grundsätzlich kommunizieren. Ich würde ihm erst mal das Vertrauen gegenüber bringen, dass seine Entscheidung für ihn schlüssig ist - zumindest , solange er damit nicht meine Handlungsfreiheit einschränkt.

  11. Ja, und außerdem könnte es ja sein dass es eine Hausregel gab, nach der jemand mit 3 LP mit einer B von 100 robben kann... Sorry, nee ich halt mich aus der Diskussion jetzt besser raus.

    Was erwartest du auch für eine Diskussion? Du hältst das für schlechtes Spiel, die Beteiligten für schlechte Spieler und ein schlechten SL. Du lässt keine Einwände gelten. Warum steht für dich der Einwand, der Spieler hätte das einem Mitspieler zuliebe sagen können, auf demselben Niveau wie eine völlig absurde Hausregel?

     

    Gibt es für dich bei einem "guten" Spiel wirklich absolut keine Möglichkeit, dass eine 3-LP-Figur in das Drachenblut krabbelt?

     

    Eine ernsthafte Analyse des Beispiels beinhaltet IMHO mehr als nur ein schnelles Urteil zu fällen.

  12. Ich glaube, ich habe das grundsätzliche Missverständnis gefunden. Im Beispiel hier in diesem Strang habe ich das Drachenblutbeispiel nur gebracht, weil ich hier nur irgendwas Konkretes haben wollte, wo Spielerwissen versus Figurenwissen steht. Ich habe (anscheinend unzureichend) versucht, daran aufzuzeigen, was einem Spieler in der Situation alles durch den Kopf gehen kann und dass er zu den verschiedensten Entschlüssen kommen kann, aus den unterschiedlichsten Motiven.

     

    Der Beitrag mit demselben Beispiel aus dem anderen Strang hat da eine andere Intention und ein anderes Thema. Bitte bezieht euch lieber auf den Beitrag hier.

     

    Hier ist es Beitrag #136.

  13. Ich kenne diesen Dialog nicht. Du darfst an dem Beispiel rumdeuten, soviel du willst.

    Du behauptest aber, es könne nur so gewesen sein. Diese Deutung ist sicherlich eine Möglichkeit. Das habe ich so nie abgestritten.

     

    Der Fehler liegt im "nur". In der Absolutheit. Es gibt noch mehr Möglichkeiten neben deiner Deutung.

  14. @Abd: Welche Hinweise der Spielwelt? Meinetwegen riecht Drachenblut nach Rosen, ist lauwarm und erhält seine Tödlichkeit nur durch ein nicht wahrnehmbares Gift?

     

    Hältst du es zudem für möglich, dass der Spieler diesen Satz nur sagt, weil er dem Stimmungsspieler nicht einfach nur seinen nackten Kalkül vorsetzen wollte?

     

    Unabhängig von der tatsächlichen Situation kann ich mir mehr Möglichkeiten vorstellen als nur schlechte Spieler und SL.

  15. Ich habe meines Wissens weder hier noch im alten Strang jemals etwas über die endgültige Motivation für das Drachenblutbad geschrieben. Der betreffende Spieler ist auch kein Stimmungsspieler, im Gegenteil, wir sind uns eher ähnlich.

     

    Wie auch immer, egal wie ihr von außen anhand meiner unzulänglichen und verkürzten Beschreibungen über die Entscheidung und die Szene urteilt: Sie hat uns allen (auch dem eigentlichen Stimmungsspieler, den ich andernorts erwähnte) am Spieltisch viel Spaß gemacht und darauf aufbauend interessante neue Handlungen ausgelöst. Auch nur anzudeuten, eine so irrationale Handlung wäre unplausibel und deswegen schlechtes Rollenspiel - nun, wenn dem so wäre, dann gäbe es ja auch in der Realität nie irrationale Handlungen ...

  16. Ich habe etwas Probleme mit Angabe wie "Ich bin zu 60% Stimmungsspieler und zu 40% Herausforderungsspieler." Das klingt für mich, wie "Ich bin zu 60% Allesesser und zu 40% Veganer." Irgendwie ein Widerspruch, nicht?

    Hängt vom Kontext ab. Ich habe dieses Jahr zum Beispiel 6 Wochen lang die vegane Küche ausprobiert. Im Jahresrückblick hätte ich mich dann also zu 11,5 % vegan ernährt und zu 88,5% beliebig. Ein Abenteuer entspräche dann dem Jahr und die diversen Situationen in einem Abenteuer sind dann die Wochen.

     

    Eine Klassifizierung, dass wenn man einmal eine Entscheidung aufgrund den Eigenschaften getroffen hat, die Du einem Stimmungsspieler zuordnest, dass dieser dann ein Stimmungsspieler ist, ist (meiner Ansicht nach - darum hat mir der Begriff stimmungsorientiert und herausforderungsorientiert so gut gefallen) genauso "falsch", wie im umgekehrten Fall. Daher meine Behauptung, dass ich ein 70/30 Spieler bin. 70% meiner Entscheidungen treffe ich aus gruppendynamischen und lösungsorientierten Gründen, 30% aus figurentypischen Gründen (wobei ich selbst darauf achte, dass die figurentypischen Gründe möglichst selten im Konflikt zu den Gruppenzielen stehen).

    Der nächste Absatz meines Postings relativiert schon von selbst die zitierte Aussage.

     

    Zum "orientiert": Ja, du hast Recht. Aber ich war dann doch zu faul beim Tippen, weswegen ich beide Typen inzwischen nur noch als Stimmungsspieler und Herausforderungsspieler bezeichne.

  17. [...]@Rosendorn: Wie hältst Du als Herausforderungsspieler es denn mit der Trennung zwischen Spieler- und Abenteurerwissen?
    Zunächst mal: Es gibt kein "Figuren- oder Abenteurerwissen". Die Spielfigur existiert nicht als eigenständige Einheit. Sie ist keine Person - es ist immer der Spieler, der spielt und handelt. Wir reden hier über Einschränkungen, die ich mir freiwillig als Spieler im Spiel mache. Man verwendet dabei aus verschiedenen, oft spielweltlichen Gründen Informationen nicht und lässt darauf basierend die Spielfigur anders und unter Umständen auch suboptimal (bis hin zur Zerstörung derselben) handeln.

     

    Ein Beispiel: Einer meiner Mitspieler (damals spielten wir Midgard) hatte nach einem erfolgreichen Kampf gegen einen Drachen nur noch drei LP seiner Spielfigur zur Verfügung. Das Bad im Drachenblut kostet aber wenigstens 4 LP (war ihm voll bekannt) - somit war klar, dass die Spielfigur ein solches Bad nicht "überleben" kann. Trotzdem ließ er sie ins Blut robben und nahm den "Tod" hin. Er begründete sein Handeln damit, dass seine Spielfigur nur von den Vorzügen des Drachenblutbades, nicht aber etwas von den Risiken wisse.

     

    Ich denke, wir sind uns einig, dass hier genau so ein Fall vorlag, bei dem Spielerwissen bewusst nicht zum Vorteil der Figur eingesetzt wurde.

     

    Wie stehe ich nun selbst dazu? Nun, es kommt darauf an. Immer wieder macht es mir Spaß, bewusst Risiken einzugehen oder Nachteile hinzunehmen, auch wenn ich weiß, dass die Regeln und die Wahrscheinlichkeit gegen mich sprechen oder ich aufgrund anderer Informationen mir Vorteile verschaffen könnte. Dabei begründe ich das dann durchaus immer wieder auch für mich und vor der Spielgruppe, dass ich hier "in Rolle" sein will.

     

    Allerdings gibt es für mich ganz klar übergeordnete Ziele. Der persönliche und allgemeine Spielspaß geht definitiv vor. Bei manchen Rollenspielen, bei denen es weniger um individuelle Charaktere als vielmehr eine tolle Geschichte geht (z.B. Fate), steht dann das Schaffen genau solch einer Story definitiv über einer "Trennung von Spieler- und Figurenwissen". Da kommt dann meine Figur schon mal "zufällig" rechtzeitig zum Kampf von Mitspielerfiguren, wo sie dringend benötigt wird. Das kann man ja auch meist plausibel begründen, sodass die Spielweltlogik nicht gebrochen werden muss. Zufälle passieren eben ...

     

    Im obigen Beispiel mit dem Drachenblut hätte ich meine Spielfigur nur reingeschickt, wenn ich mich ihrer bewusst entledigen will oder uns das ein besseres Spielerlebnis bringt, zum Beispiel das Ziel einer hochdramatischen Geschichte erfüllt. Der Grund "die Figur kann es nicht besser wissen" genügt mir alleine keinesfalls und spielt letztlich auch keine Rolle. Ich kann sicherlich viele spielweltliche Gründe finden, warum sie da trotz Wissenslücke nicht reinkriecht. ("Zu große Schmerzen", "große Hitze des Blutes", "giftiger Geruch", "Ohnmacht aufgrund des Blutverlustes" - nur um ein paar wenige zu nennen.)

     

    Dann höre ich in dem Zusammenhang immer wieder "Die Figur kennt die Werte doch nicht." - meist als Begründung, wenn die Figur etwas zum Scheitern Verurteiltes tun soll, das dann möglicherweise noch viel schlimmere Folgen für die ganze Spielrunde haben kann.

     

    Halte ich für Unfug und wird von mir völlig ignoriert. Wenn ich spiele, versuche ich alle Regeln und Wahrscheinlichkeiten meiner Spieloptionen zu kennen. Wenn bei Midgard eine Fertigkeit mit +10 zur Verfügung steht, setze ich die freiwillig von mir aus nur ein, wenn eine 50:50-Chance akzeptabel ist oder ich durch weiteres Handeln die Chance zu meinen Gunsten verbessern kann. Meine Spielfigur "weiß" also exakt, was sie wie gut kann oder nicht. Ich kann das im Spieldialog gerne auch mal in schöne Worte kleiden und so exakte Regelwerte vermeiden, aber das ändert dann nichts.

     

    Jetzt gibt es hier natürlich auch besondere Situationen und Gründe, warum ich dann eben doch wider die Wahrscheinlichkeit handle. Der erste Fall ist wohl selbstverständlich: Ich werde durch konsequente Regelanwendung dazu gezwungen, beispielsweise durch einen Zauber, der meine Spielfigur in eine Handlung zwingt. Zweitens, wenn ich sehe, dass das zu erwartende Scheitern eine interessante Wendung, bzw. eine neue Herausforderung bringen kann und nicht gegen den Spielwunsch der anderen verstößt. Hier kann dann aber mal kurz pausiert werden, damit man sich ggf. auf Spielerebene austauschen kann, wenn die Interessen der Mitspieler nicht klar sind.

     

    Man kann es auch so sehen: Der Spielfigur stehen im Prinzip sehr deutlich viel mehr Informationen zur Verfügung, als ich nur durch die verbale Beschreibung durch den Spielleiter habe. Damit aber plausibles Handeln einigermaßen möglich ist, gibt es Spielregeln und -werte. Die Spielfigur weiß beispielsweise als ausgebildeter Schwertkämpfer, dass sie in dieser und jeder Situation gegen diesen und jenen Gegner voraussichtlich (!) so und so abschneiden wird. Um das vernünftig ausspielen zu können, weiß der Spieler eben die Würfelwahrscheinlichkeiten und darf sie voll und ganz nutzen. In den meisten Regelsystem ist dem Zufall ja dank Würfeln Platz eingeräumt.

     


    tl;dr: Ich kenne kein "Figurenwissen". Einschränkungen der Handlungsoptionen oder Nachteile nehme ich freiwillig nur dann "wider besseren Wissens" an, wenn damit einem größeren Ziel gedient wird - niemals nur aufgrund der Vorstellung, dass meine Spielfigur dieses oder jenes nicht wissen könne.

    • Like 1
  18. @Abd: Nachdem in meinem Beispiel (wie bereits gesagt und von dir zitiert) keine "schlechte Regel" (= dysfunktionale Regel) vorliegt, kann ich dir nur insofern folgen, dass du im Grundsatz sicherlich Recht hast. Ich habe übrigens nicht alle Angaben zu dem Spruch gemacht. Der Spruch ist beispielsweise durch einen recht hohen Entzug in der Anwendung hinreichend verteuert, sodass er kein Hartholzharnisch an sich sein kann.

     

    Ich habe etwas Probleme mit Angabe wie "Ich bin zu 60% Stimmungsspieler und zu 40% Herausforderungsspieler." Das klingt für mich, wie "Ich bin zu 60% Allesesser und zu 40% Veganer." Irgendwie ein Widerspruch, nicht?

     

    Nachdem allerdings wohl einige so denken, muss ich wohl meinen Ansatz grundsätzlich überdenken. Möglicherweise hängt es doch weniger an der Immersion, die ich immer als Knackpunkt erlebte. Das ist dann eventuell nur ein Symptom, das auch anders auftaucht. Vielleicht geht es um ein komplett anderes Spielverständnis an sich?

     

    Ich habe ja schon Vermutungen geäußert:

    [...]Hier im Forum hingegen treffe ich auf Aussagen von Fremden oder entfernten Bekannten, die für mich sowas von unverständlich sind. Und die eindeutig von einer Gruppe von Leuten kommt, die das Spiel, die Spielfiguren und/oder die Rolle des Spielleiters deutlich anders verstehen als ich.[...]

     

    basierend auf dem Ansatz:

    [...]In Deutschland trifft man echt immer wieder Leute, die das Gesellschaftsspiel "Rollenspiel" trotz der Regeln und Würfel usw. am liebsten als irgendwie eine Kunstform nahe der Schriftstellerei oder dem Theaterspiel ansehen wollen.[...]

     

    Vielleicht muss ich mehr hier ansetzen? Dann ist der persönliche Spielstil erst mal raus.

  19. Jetzt kam es im Spiel zu einer recht massenhaften Anwendung, mit der ich uns ziemlich viele Hindernisse aus dem Weg schaffte und zudem auch etwas Glück bei der Entzugsprobe hatte. Dies führte dann zu dem Moment, wo diese Anwendung dem Stimmungsspieler die Immersion unmöglich machte. Er konnte es sich einfach nicht mehr vorstellen, dass es einen so heftigen Spruch auf der Spielwelt geben könnte und forderte noch viel mehr Einschränkungen.

    Das hat jetzt aber nichts mit Stimmungsspieler oder Herausforderungsspieler zu tun sondern eher was mit guten oder schlechten Regeln bzw. der Umgang damit.

    Nope. Die Regel (zumindest in unserer Auslegung) funktioniert einwandfrei. Sie kann so auch gegen uns eingesetzt werden (wurde sie) und alles passt. Das Problem lag letztlich wirklich am Konflikt Stimmungsspieler vs. Herausforderungsspieler.
  20. Auf der anderen Ebene: Du beschreibst die erste Relativierung des Zaubers durch eure Hausregel mit dem Hintergrund, es herausfordernder zu machen. Die zweite (geforderte) Relativierung des Zaubers mit dem Hintergrund der Stärkung der Spielweltlogik. Der eine Hintergrund war für dich akzeptabel, der andere nicht. Wäre die geforderte zweite Relativierung für dich akzeptabel gewesen mit der Argumentation einer noch stärkeren Herausforderung? Hat der Stimmungsspieler nicht vielleicht schon der ersten Relativierung zugestimmt mit dem Hintergrund der Stärkung der Spielweltlogik? Sind diese beiden Hintergründe nicht eh zwei Seiten derselben Medaille, da man sich im Richtungsziel einig ist (der Zauber ist zu heftig und muss abgeschwächt werden), nur in der graduellen Ausgestaltung nicht?

     

    Hallo Arco, ich denke, die Antwort liegt im folgenden Zitat.

    Ich wurde dann aber auch ebenfalls sauer, weil ich Mühe und Ressourcen in diese Optimierung investiert habe, die er mir anscheinend nicht mehr gönnen wollte.

     

    Ja genau. Und der Grund für das Sauerwerden liegt nicht darin, dass er mit einem Stimmungsspieler spielt. Weil auch ein Herausforderungsorientierter genau dies gefordert haben könnte nach dem Motto "Jetzt geht es aber immer noch etwas zu leicht von der Hand mit dem Zauber, da müssen wir die Herausforderung nochmal hochsetzen!", und er dann genauso sauer geworden wäre. Der Konflikt liegt nicht darin, dass Stimmungs- und Herausforderungsorientierte zusammenspielen, sondern ganz woanders - s. auch Beiträge von Stephan, dir und Abd.

    Tut mir Leid, aber diesen einen speziellen Fall haben wir sehr genau ausdiskutiert. Es lag definitiv daran, dass es ihn aus seiner Immersion gekickt hat - die anderen Herausforderungsspieler am Tisch fanden mein Handeln/meine Aktionen cool, weil sie so an ihre eigenen Herausforderungen rangehen konnten. Ihr dürft gerne noch weiter aus der Ferne rumvermuten, das ändert aber nichts am Fakt. :dunno:
  21. [...]Du beschreibst die erste Relativierung des Zaubers durch eure Hausregel mit dem Hintergrund, es herausfordernder zu machen. Die zweite (geforderte) Relativierung des Zaubers mit dem Hintergrund der Stärkung der Spielweltlogik. Der eine Hintergrund war für dich akzeptabel, der andere nicht. Wäre die geforderte zweite Relativierung für dich akzeptabel gewesen mit der Argumentation einer noch stärkeren Herausforderung? Hat der Stimmungsspieler nicht vielleicht schon der ersten Relativierung zugestimmt mit dem Hintergrund der Stärkung der Spielweltlogik? Sind diese beiden Hintergründe nicht eh zwei Seiten derselben Medaille, da man sich im Richtungsziel einig ist (der Zauber ist zu heftig und muss abgeschwächt werden), nur in der graduellen Ausgestaltung nicht?[...]
    Vieles ist mit viel Abstand von der Situation möglich. Keine Ahnung, ist letztlich auch egal, weil die Sache vorbei ist, aber an dem Abend eben heftig war. Trotzdem ist das nur ein (!) Beispiel von mehreren. Nur zur Verdeutlichung - bitte nicht daran aufhängen. Ich habe seine Immersion zerstört, er wollte mein Knacken von Herausforderungen sabotieren - jeweils ohne, dass wir einander verstanden.

     

    Krasser als am Spieltisch ist es aber hier im Forum. Mit meinen Freunden rede ich, tausche mich aus und löse letztlich dieses Unverständnis irgendwie auf - wir haben ja auch eine emotionale Bindung. Hier im Forum hingegen treffe ich auf Aussagen von Fremden oder entfernten Bekannten, die für mich sowas von unverständlich sind. Und die eindeutig von einer Gruppe von Leuten kommt, die das Spiel, die Spielfiguren und/oder die Rolle des Spielleiters deutlich anders verstehen als ich. So anders, dass ich oftmals fassungslos vor dem Posting sitze. Oder mich angegriffen fühle. Das ist doch blöd. Ich will das nicht mehr und ich will das irgendwie verstehen. Ebenso will ich, dass die mich verstehen.

     

    Ich werde mich die nächsten Tage mal hinsetzen und meine Sicht auf das Spiel vielleicht ausführlicher verbalisieren. Ich bitte dann, Leute (die eine andere Sicht als ich haben) dasselbe zu tun. Und bitte auch bei mir nachzufragen. Ich denke, nur so komme ich voran.

  22. [...]Ich kapier nicht, wie daraus Streit erwächst. Der Stimmungsspieler läuft halt ohne Waffe, der Herausforderungsorientierte mit. Auch wenn es vorher durchdiskutiert wird - die Handlungen des Chars bestimmt der jeweilige Spieler, der SL muss es abnicken. Wo ist das Problem? Will hier etwa ein Spieler in die Handlungen des Chars seines Mitspielers reinreden?
    Dazu ein klares und herzhaftes Jein. ;)

     

    Also, es gibt natürlich nicht immer Streit. Manchmal schweigt der eine oder andere einfach zu dem für ihn "blöden" Verhalten und lässt den anderen halt machen. Dann ist der Spielabend aber trotzdem zumindest "beschädigt".

     

    Aber das nur am Rande. Wenn es dann doch mal zu Streit kommt, liegt es zum Beispiel daran, dass der Stimmungsspieler mal wieder trotz toller Planerei (oft auch mit seiner Beteiligung) mitten in der Situation dann wieder ganz tief in die Rolle fällt und dabei Dinge tut, die die halbe Stunde Planung völlig torpedieren. Das kann mich dann auch mal auf die Palme bringen (nicht immer, manchmal ist es auch eine interessante Erweiterung der Herausforderung). Oder ich bin mit meiner Figur unterwegs und kontere eine Herausforderung völlig nach den Regeln. Da kann es dann vorkommen, dass der Stimmungsspieler das unlogisch findet, weil er sich das jetzt nicht vorstellen kann. Manchmal äußert er sein Missfallen. Manchmal fordert er dann Hausregeln oder einen SL-Entscheid ein, um diesen "Unrealismus" aufzuheben - natürlich zum Nachteil meiner Figur. Da gehe ich dann auch mal hoch, denn ich habe ja Zeit und Mühe investiert, dass ich entsprechende Regelkenntnis habe und meine Figur die Ressourcen hat, diese Regel so auszunutzen.

     

    Er greift also nicht direkt in die Handlungen der Figur ein, torpediert aber mein Spiel. Vermutlich mache ich das auch ab und zu, wenn ich Regeln ausnutze oder auch mal eine Ausspielszene kürze. (Will mich hier nicht als Engel darstellen!)

     

    Das ist jetzt sehr abstrakt geschildert, vielleicht mal ein konkretes Beispiel:

    Bei Shadowrun gibt es den Zauber Beeinflussen (nicht mit dem von Midgard verwechseln!). Dieser Zauber pflanzt dem Opfer eine einzelne Suggestion wie einen mächtigen hypnotischen Befehl ein. Das Opfer merkt nichts davon, kann sich nicht dagegen wehren, außer jemand von außen weist es auf dummes Handeln hin. Erst dann darf es einen Willenskraftwurf dagegen machen - ansonsten ist es sich sicher, dass es seine eigene Idee ist. Das ist in der Grundform echt heftig und hat praktisch keine Einschränkungen. Aber damit es etwas herausfordernder ist, haben wir uns vor dem Spiel darüber geeignet, dass die Suggestion sehr kurz und einfach zu befolgen sein muss und nicht völlig gegen das Wesen der Person gehen darf. Nun, was soll ich sagen: Mein Magier kann den Spruch wirklich sehr gut (gezielte Optimierung) und ich bin extrem kreativ bei der Anwendung.

     

    Jetzt kam es im Spiel zu einer recht massenhaften Anwendung, mit der ich uns ziemlich viele Hindernisse aus dem Weg schaffte und zudem auch etwas Glück bei der Entzugsprobe hatte. Dies führte dann zu dem Moment, wo diese Anwendung dem Stimmungsspieler die Immersion unmöglich machte. Er konnte es sich einfach nicht mehr vorstellen, dass es einen so heftigen Spruch auf der Spielwelt geben könnte und forderte noch viel mehr Einschränkungen. Vermutlich überzog er ein wenig, weil er über den Immersionsverlust sauer war. Ich wurde dann aber auch ebenfalls sauer, weil ich Mühe und Ressourcen in diese Optimierung investiert habe, die er mir anscheinend nicht mehr gönnen wollte. Zudem konnte ich nicht verstehen, wieso er sich so aufregt - immerhin war mein Handeln auch für seine Figur von großem Vorteil.

     

    Das führte dann zu so einem blöden Streit.

     

    Ach ja, es ist alles geklärt und schon eine Weile her. Wir benötigen zu dieser Situation keinerlei Hilfe! Wir spielen immer noch miteinander. Nur zur Zeit nicht mehr gemeinsam Shadowrun ...

  23. [...]( nach Rosendorn Stimmungsspieler oder Rollenspieler)
    Ich weiß, Jul, dass du das sicherlich nicht so gemeint hast, aber ich empfinde die Verwendung des Begriffs "Rollenspieler" ausschließlich für Method Actor oder Stimmungsspieler eher beleidigend, weil damit impliziert wird, dass ich dann also kein ("echter") Rollenspieler bin, weil ich nicht nach Immersion suche und auch nicht immer in Rolle spreche.

     

    Die Amis machen das besser, bei ihnen sind das alles "Gamer". Die unterscheiden auch nicht zwischen Brettspielen oder Rollenspielen - alles Gesellschaftsspiele und wer eines oder mehreres davon regelmäßig spielt, ist eben ein "Gamer". In Deutschland trifft man echt immer wieder Leute, die das Gesellschaftsspiel "Rollenspiel" trotz der Regeln und Würfel usw. am liebsten als irgendwie eine Kunstform nahe der Schriftstellerei oder dem Theaterspiel ansehen wollen. Daher kommt dann oft wirklich elitäres Denken und Ausgrenzung.

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