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Rosendorn

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Beiträge von Rosendorn

  1. @Corris: Dann gratuliere ich dir zu deinem Glück, dass du anscheinend nur in Spielrunden landest, in denen keiner dieser Planer gelandet ist. Ich zumindest habe das leider viel zu oft auf beiden Seiten des Sichtschirms erlebt. Vielleicht habe ich auch nur außergewöhnliches Pech und es gibt nur exakt immer diese Leute, die bei mir landen.

     

    Oder hat das mit den ewigen Planungen noch jemand anderes erlebt und sich daran gestört? Vielleicht finden das ja auch die anderen gut so?

     

    Ich kann gut damit leben, dass ich auch in diesem Punkt der einzige bin, den sowas stört. Das sehe ich ja auch bei der Sache mit den Pseudo-Kampagnen auf Figurenbasis.

     

    @Adjana: Hmm, habe ich jetzt noch nie erlebt. Vielleicht war das die Ausnahme, die die Regel bestätigt? Oder eben Spieler, die ansonsten ausschließlich Mitbring-Figuren spielen und nichts anderes gewöhnt sind? Oder war das Problem eher der Wettbewerb, der nicht verloren werden wollte? Also, die spezielle Sondersituation?

  2. @Solwac: Das, was du sagst, entbehrt nicht einer gewissen Wahrheit und Einsicht. Natürlich sind die Wankelmütigkeit der Leute und der immer stärker zunehmende Unwille, sich vorher irgendwie festzulegen, weil man ja etwas verpassen könnte, zusätzliche Übel.

     

    Nur verstehe ich nicht den Zusammenhang mit den Aussage, dass die hier getätigt wurden: Zu viele Vorabsprachen scheinen das Con-Gefühl mancher schmälern. Ich habe nur eingewandt (und das hast du ja auch zitiert, obwohl du IMHO nicht darauf eingehst), dass nicht nur die größtmögliche Aufgabe der Vorabsprachenpraxis, sondern auch das Gegenteil eine Lösung bringen könnte.

  3. Ich denke, ich werde diese Art der Pseudo-Kampagne mittels einer sich weiterentwicklenden Spielfigur quer durch sich ständig ändernde Spielwelten nie nachvollziehen können. Ich kann mich da einfach nicht reindenken, dass meine Spielfigur regelmäßig in Abenteuern Einfluss auf die Spielwelt nimmt, wobei diese Einflussnahme dann schon im nächsten Abenteuer (auf dem nächsten Con beim nächsten SL in dessen Spielwelt) nicht mehr existiert.

     

    Ich akzeptiere aber, dass die suspension of disbelief bei anderen anders funktioniert und sie das problemlos können. Für mich sind es jedenfalls unüberwindbare Brüche in der Vita der Spielfigur, wenn sie auf dem Breuberg-Con das Dorf Hinzerkunzingen vor einer Seuche rettet, dort Ehrenbürgerin wird und dann im nächsten Spiel auf dem SüdCon (obwohl möglicherweise in fast der gleichen Spielgegend) das Dorf gar nicht mehr existiert. :dunno:

     

    Ich kann jedenfalls jede Figur blitzschnell mit Leben füllen und mich in der Rolle wohl fühlen. Ich habe es noch nie erlebt, dass vorgefertigte Figuren so eng gefasst waren, dass ich da keinen Spaß beim Spiel hätte. Und selbst wenn, könnte man ja in Absprache mit dem SL die Rolle schnell anpassen. Möglicherweise liegt das wohl auch daran, dass ich sehr viel spielleite und da zwangsläufig ständig Rollen wechsle.

     

    Nun, ich denke, wir brauchen da nicht groß darüber diskutieren. Vorgefertigte Figuren sind eine mögliche Lösung für gewisse Zeitprobleme bei Con-Runden und können ganz andere Con-Abenteuer (eine viel größere Bandbreite) ermöglichen als mitgebrachte. Trotzdem lehnt eine Mehrheit der Midgärdner das ab - also ist das keine allgemeingültige und gute Lösung für Midgard-Cons. Damit kann ich gut leben.

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  4. Ein anderer Punkt wo vorgefertigte Charaktere meiner Erfahrung nach auch noch viel Zeit sparen: Kürzere Planungsphasen. Spieler mit ihren lieb gewonnenen, mitgebrachten Charakteren neigen besonders bei brenzligeren (und damit oft interessanteren) Situationen zur absoluten Feigheit. Was ich da schon "mutige" Krieger erlebt haben, die plötzlich ein Dutzend Pläne für hunderte von Gefahren durch diskutieren und dann am besten noch ganz hinten gehen wollen. Spieler mit einer vorgefertigten Figur spielen da oft wesentlich lockerer auf und haben so schneller coole Aktionen.

     

    Ich habe früher bei Fimolas in der Hausrunde gespielt. Ich fühle mich auf Cons immer super mutig und spontan.[...]

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du mich richtig verstanden hast, bzw. ob ich mich gut genug ausgedrückt habe.

     

    Ich habe jedenfalls neben der ausufernden Kennenlernonanie (Danke, Einsi! ;) ) eben unerträglich lange Planungsphasen als zwei Hauptursachen für Zeitverschwendung beim Con-Spiel erlebt. Und letztere kamen meist deswegen zustande, weil selbst "mutigste Krieger" hunderttausend (Un-)Möglichkeiten durch diskutieren wollten, damit man ja auch auf jede noch so kleine Eventualität und Gefahr vorbereitet ist. Fast immer völlig unnötig, weil ja sowieso die Situation meist ganz anders als vorgestellt war und sowieso erst Scheitern und Risiko dem Spiel die nötige Würze verleiht, um zu einer eindrucksvollen Story zu werden.

     

    Diesen fast schon zwanghaften Absicherungswahn habe ich nur bei mitgebrachten Figuren erlebt. Dabei müssten auch die nicht mal endgültig "sterben", weil man ja gar keine Kampagne spielt.

  5. Alternativ kann man (wie andere Cons) die Spielrunden-Organisation gleich komplett vorab machen. Spielleiter (die eine Vergünstigung wollen) müssen sich vorher anmelden und auch ihre Plätze werden dann vorher vergeben. Heutzutage kann man jedem zumuten, dass er sich auf die Con-Webseite begibt und sich dort als SL oder Spieler einträgt. Natürlich gibt es dann immer noch Platz für spontane Runden, aber die große Mehrheit ist vorher klar festgelegt.

     

    Auf den Riesen-Cons in den USA geht es sogar so weit, dass Tickets für die einzelnen Spielrunden (mit unterschiedlichen Preisen!) verkauft werden und der SL das Geld für die Leitung erhält. Natürlich wird dann auch Leistung und eine relativ präzise Zeitplanung vom SL erwartet. Es funktioniert wohl sehr gut - ich weiß das aber nur aus zweiter Hand.

     

    Die Voraborganisation hat den Vorteil, dass die Orga gleich vorweg sehr präzise SL-Geschenke, Spielräume oder Eintrittsermäßigungen planen kann, es keinerlei Gedränge vor irgendwelchen Pinnwänden und praktisch keine Leerläufe für Spieler gibt. Natürlich setzt das auch eine gewisse Zeitplanung und Zuverlässigkeit von allen Parteien voraus, da führt IMHO nichts an konkreten, allgemeingültigen Anfangs- und Endzeiten für Spielrunden vorbei.

     

    [...]

    • Like 1
  6. Ich halte mal fest: Adjana, Einskaldir, Rolf, Adsartha, Elodaria, Bruder Buck und ich kennen das Gefühl, dass man am Freitag als "Besucher zweiter Klasse" kommt und sich schwer tut, in die bestehende Gruppe reinzukommen. Wir haben vielleicht unterschiedlich darunter gelitten und ziehen eventuell unterschiedliche Konsequenzen, aber alles in allem schmälert es wohl den Con-Genuss.

     

    Sieben Leute sind zwar absolut nicht viele, aber durchaus eine signifikante Anzahl, wenn man einen Forums-Strang zugrunde legt. Jetzt ist die Frage, ob man da etwas tun kann, soll oder muss.

  7. Ich sehe die Verknüpfung von Zeiteinteilung und vorgefertigten Figuren nicht.[...]
    Oh, das erkläre ich gerne, wobei ich aber von der normalen Con-Runde ausgehe (also nicht vorabgesprochen mit vorher eingeschickten und eingebauten Charakteren und auch mit zufällig zusammengewürfelten Spielern):

     

    Mitgebrachte Charaktere: Die Spieler müssen erst eine Gruppe bilden, Vertrauen und Beziehungen aufbauen und Kontakt zur Problemstellung aufnehmen. Zumindest muss man irgendwie definieren, wie man zueinander steht und miteinander umgeht. "Oh, du siehst vertrauenswürdig aus, komm doch mit." funktioniert bei The Gamers, empfinde ich aber als Immersionskiller.

     

    Vorgefertigte Charaktere: In den Hintergrundinfos stehen schon Anmerkungen zu den Mitfiguren inkl. der Beziehung und den Abenteueraufhängern. Kurz durchlesen, verinnerlichen und los geht's gleich direkt ins Geschehen.

     

    Ein anderer Punkt wo vorgefertigte Charaktere meiner Erfahrung nach auch noch viel Zeit sparen: Kürzere Planungsphasen. Spieler mit ihren lieb gewonnenen, mitgebrachten Charakteren neigen besonders bei brenzligeren (und damit oft interessanteren) Situationen zur absoluten Feigheit. Was ich da schon "mutige" Krieger erlebt haben, die plötzlich ein Dutzend Pläne für hunderte von Gefahren durch diskutieren und dann am besten noch ganz hinten gehen wollen. Spieler mit einer vorgefertigten Figur spielen da oft wesentlich lockerer auf und haben so schneller coole Aktionen.

     

    Wie immer: Alles subjektiv basierend auf meinen eigene Erfahrungen.

  8. Das Wichtigste für eine stringente und im Zeitrahmen bleibende Abenteuerleitung ist eine klare Zielsetzung. Den Spielern sollte jederzeit klar sein, was die Problemstellung oder Herausforderung ist und welche Optionen es gibt.

     

    Nö, das tut nicht Not. Es sollte oder muss halt etwas passieren, was die Spieler agieren lässt.[...]

    Äh, wenn etwas passiert (sprich: der SL gibt Informationen), das die Spieler handeln lässt, dann ist das absolut exakt das, was ich im Zitat als unabdingbar notwendig bezeichne: Die Spieler wissen um etwas (das gerade passiert) und haben Handlungsoptionen. Dein "Nö, das tut nicht Not" ergibt für mich keinerlei Sinn. :confused:

     

    Was hältst du von meiner dritten Variante? Die mit den Handouts für die mitgebrachten Charaktere?

  9. @Volle Zettel: Wäre ich noch Con-Orga, würde ich nur noch SL-Geschenke an Spielleiter ausgeben, die ihre Runde wenigstens zur Hälfte oder eben ganz leer aushängen. Die Idee der SL-Geschenke war, dass Spielleiter animiert werden, den Con mit ihren Runden zu bereichern. Leute, die aber nur geschlossene Runden bedienen, könnten das auch problemlos ohne den Con tun. Die bereichern erst mal nichts.

     

    Tja, das wäre dann wohl ein Con, der ohne mich stattfände...[...]

    Ich fände es einfach blöd, Leute dafür zu bestrafen, daß sie andern die Drängelei am Bord ersparen.[...]

    Ich kann dich beruhigen - ich veranstalte ganz sicher keinen Midgard-Con mehr.

     

    Wieso eigentlich bestrafen? Es würden halt nur noch die Leute belohnt, die den Con-Gedanken eben vor Ort in der Gemeinschaft ausleben und nicht mit ihrer geschlossenen Runde am besten noch das komplette Wochenende in einem Spielzimmer verschwinden. Letztere dürften es natürlich trotzdem noch tun, das ist doch kein Problem. :dunno:

     

    Positive Anreize für erwünschtes Verhalten schaffen, ist doch keine Bestrafung für Leute, die sich anders verhalten wollen.

  10. O.k., dir ist aber klar, dass meist eine ordentliche Auswahl an Figuren vorgefertigt ist, sodass für jeden halbwegs routinierten Rollenspieler etwas zu finden ist? Und dass normalerweise nur Werte- und Ressourcengerüst und spezielle das Abenteuer voranbringende Konflikte/Eigenheiten vergeben werden? Also genügend Lücken da sind, dir die Figur zu eigen zu machen?

     

    Wie oft hast du schon ein kurzes Con-Abenteuer mit speziell für ein vorgefertigten Figuren gespielt? Irgendwie decken sich deine Kritikpunkte nur wenig mit dem von mir Erlebten, was mich vermuten lässt, dass das eher theoretische Bedenken sind. Gerade diese Sache mit dem "Gegenspielen" ist ja nur dann vorhanden, wenn das ganze Abenteuer das zum Thema hat - mir bislang extrem selten begegnet.

     

    Natürlich mag ich mich völlig irren und zudem kann man über Geschmack sowieso nicht streiten.

  11. Es gibt so viele gute und nachvollziehbare Gründe, warum jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in die Rolle des Spielleiters schlüpft, sodass dieses Herabwürdigen von Leuten, die keine Runde finden, als "selbst schuld" oder "Konsumenten" (im Sinne von faulen Säcken) ziemlich daneben ist.

     

    Die Frage lautet immer, wie sozial ist der gemeine Midgard-Con-Besucher und wie sehr trägt man dazu bei, dass jeder Teilnehmer Spaß hat.

  12. @Waldo: Wo verteufele ich was? Wenn die Mehrheit der Leute Vier/Fünf-Tage-Cons wollen und es welche gibt, die das organisieren, dann ist ihre Existenz mehr als nur berechtigt! Wenn die mir und ein paar anderen nicht gefallen, dann ist das doch nur unser Problem. Ich kann jederzeit selbst einen Con organisieren, der dann mir mehr entgegen kommt. :dunno:

     

    Trotzdem darf und werde ich äußern, dass und warum mir etwas nicht gefällt. Inklusive dem bereitwilligen Eingeständnis, dass meine Meinung nicht die einzig wahre ist.

     

    Und ich finde es nicht nett, dass du diejenigen, die nicht frühanreisen quasi als "selbst schuld" darstellst, weil sie deiner Aussage nach eben nicht die richtigen Prioritäten hätten. Schon mal daran gedacht, dass viele schlicht und einfach nicht frei nehmen können? Ich, zum Beispiel ...

     

    Meiner Erfahrung nach* war/ist es sogar oftmals notwendig für Frühanreiser, Runden vorabzusprechen, weil donnerstags oftmals noch gar nicht die volle Infrastruktur mit Spielrundenaushang usw. steht. Zudem kommen da mangels gemeinsamen Startzeitpunkt die Leute extrem unterschiedlich an, sodass es sogar sinnvoll ist, sich vorher abzusprechen.

     

    * Und ja, ich war schon auf sehr vielen Midgard-Cons. Einigen Dutzend. Ich habe auch selbst übrigens auch 10 Stück organisiert.

  13. So, wie ich das hier lese, gibt es wohl zwei im Grunde inkompatible Besucherarten:

     

    1. Frühanreiser, die (für die Frühanreise wohl eher notwendig) absprechen und dann oft auch gleich alles bis zum Ende des Cons durchorganisieren (ob jetzt innerhalb der längeren Conzeit oder per Vorabsprache im Forum ist erst mal egal).

     

    2. Spätanreiser (früher: Normalbesucher, jetzt: Minderheit), die dann schwer Anschluss finden und oft vor vollen Runden stehen.

     

    Nun, wenn die Mehrheit eben diese erste Variante ist, bleibt (wie Rolf bemerkte) die Minderheit auf der Strecke. So einfach ist das. Ich persönlich würde nur noch Cons besuchen, wo es keine Frühanreise gibt.

     

    @Volle Zettel: Wäre ich noch Con-Orga, würde ich nur noch SL-Geschenke an Spielleiter ausgeben, die ihre Runde wenigstens zur Hälfte oder eben ganz leer aushängen. Die Idee der SL-Geschenke war, dass Spielleiter animiert werden, den Con mit ihren Runden zu bereichern. Leute, die aber nur geschlossene Runden bedienen, könnten das auch problemlos ohne den Con tun. Die bereichern erst mal nichts.

  14. Kein einziger Punkt, der hier (v.a. von Adjana) genannt wurde, setzt zwingend Railroading voraus. Allerdings geht es hier ja auch nicht darum und deswegen lasse ich weitere Ausführungen.

     

    Das Wichtigste für eine stringente und im Zeitrahmen bleibende Abenteuerleitung ist eine klare Zielsetzung. Den Spielern sollte jederzeit klar sein, was die Problemstellung oder Herausforderung ist und welche Optionen es gibt. Sollte der Informationsfluss im laufenden Spiel mal stocken, muss man hier einsetzen und entsprechende Würfe, Szenen oder direkte Aussagen der Spielleitung verwenden.

     

    Wahnsinnig viel Zeit geht meist am Anfang der Spielrunde verloren. Das schon erwähnte Kennenlerngedöns, das lockere Einspielen, das nette kleine Stimmungsspiel usw. usf. raubt wertvolle Spielzeit. Das mag alles ganz nett in der nach hinten offenen Heimrunde sein, aber auf einem Con will ich dann doch lieber an mehreren Spielrunden teilnehmen, statt in einer festzustecken, in der kaum etwas passiert.

     

    Hier empfehle ich natürlich vorgefertigte Spielfiguren, die gleich mit einer Story und dem Abenteueraufhänger sowie drängenden Motiven und auf das Setting bezogenen Konflikten kommen. Alternativ - wenn es denn unbedingt die mitgebrachten Spielfiguren sein müssen - kann der Spielleiter auch kleine Handouts vorbereiten, die diese Spielfigur gleich mit der Problemstellung verbinden. Das mag nicht jedem passen, aber gerade das Einbringen vollständig unabhängiger und vorher unbekannter Spielfiguren raubt einfach viel zu viel Zeit, ohne einen Spaßgewinn für die ganze Gruppe zu bieten. Bei Interesse kann ich das gerne weiter und konkreter ausführen. Es setzt halt mitspielwillige Mitspieler voraus, denen das gemeinsame Spiel wichtiger als die Präsentation der eigenen ach so tollen Spielfigur ist.

     

    Was interessiert mich, ob der neben mir sitzende Spieler mit seinem scharidischen Magier mühsam über diverse Hinweise aus der eben minutenlang vorgetragenen Hintergrundgeschichte überredet werden kann, doch gefälligst am aktuellen Abenteuer teilzunehmen? Das ist dann wieder eine uninteressante halbe oder dreiviertel Stunde, in der ich nicht spielen kann. Und dann kommt noch der nächste ...

     

    Eine gängige Lösung ist da wohl, dass der SL die Spieler einfach auffordert, sich selbst eine Motivation auszudenken und dann am Abenteuer teilzunehmen. Geht zur Not auch, hat aber den Nachteil, dass dann nicht alle Motive im Abenteuer verfolgt werden. Ergo ziehe ich klar eine Motivlieferung seitens der vorbereiteten Spielleitung vor.

     

    Das mal zu einem mir sehr oft sehr negativ aufgestoßenem, vermeidbaren Zeitfresser am Anfang einer Con-Spielrunde.

  15. Jetzt mal ohne Witz: Ich habe auf meinen Dutzenden von Midgard-Cons größtenteils eher gute Kurzabenteuer und kaum durchgängig packende Langabenteuer erlebt. Fast jedes Mal, wenn ein Abenteuer einen ganzen Samstag oder gar zwei Tage ging, gab es viele unnütze Stunden mit Längen und Langeweile. Alle genialen Abenteuer waren meist in maximal (!) sieben Stunden Spielzeit abgehandelt.

     

    Zustimmung! Kurze, knackige Abenteuer waren auch bei mir auf Cons fast immer am besten (übrigens sowohl als SL als auch als Spieler). Vielleicht wäre ja auch das eine hilfreiche Anregung für potenzielle Spielleiter: Mut zum Kurzabenteuer!

    Ja!

     

    Und ich möchte noch ergänzen: Ich habe durchaus selbst einige lahmarschige Langabenteuer als SL zu verantworten. Die besten Rückmeldungen bekam ich aber mal auf einem Breuberg-Con, wo ich vier deutlich kürzere Szenarien hintereinander in klaren Slots leitete. Klar hat da auch nicht alles funktioniert (ich bin kein perfekter SL), aber es war in der Summe meine beste Con-SL-Erfahrung.

  16. [...]

     

    Erste Vorschlag aus dem Bauch für Cons ohne Frühanreiser:

     

    Aushängen: Fr ab 18:00 Uhr, Samstag ab 9:00, 13:00, 17:00 Uhr, Sonntag ab 9:00 Uhr

     

    Anfänge/Enden: Fr. ab 19:00 Uhr, Samstag ab 10:00, 14:00 und 18:00 Uhr, Sonntag ab 10:00 Uhr

     

    Wenn sich jeder an diesen Zeiten orientiert, würden vermutlich alle glücklicher. Keine Orga muss mit der Stoppuhr daneben stehen und niemand wird gesteinigt, wenn er 10 Minuten rum oder num aushängt. Einfach nur ein grobes Gerüst!

     

    Und bevor ich missverstanden werde: Natürlich kann ein SL auch am Fr um 18:00 Uhr aushängen und dann sein Langabenteuer erst am Samstag um 18:00 beenden. Oder auch bis Sonntag durchspielen. Man nehme so viele Slots, wie man will - lediglich die Orientierung am Zeitgerüst wäre allen gegenüber sehr nett.

  17. [...]aber ganz ehrlich, im Ausnahmefall wird das sicher so sein, aber für mich ist das für einen Freitagabend schon ein ganz schöner Anspruch... ?
    Ganz ehrlich: Es ist locker möglich, in vier Stunden ein knalliges, spannendes und packendes Abenteuer zu zocken. Es setzt halt konzentrierte Spieler und einen gut vorbereiteten Spielleiter sowie einen sofortigen Einsteig in die Problemstellung voraus.

     

    Klar, wenn die Charaktere in fünf Stunden Spielzeit aus allen Ecken und Enden der Welt erst mal zur Taverne des Auftraggebers anreisen müssen ... ;)

     

    Jetzt mal ohne Witz: Ich habe auf meinen Dutzenden von Midgard-Cons größtenteils eher gute Kurzabenteuer und kaum durchgängig packende Langabenteuer erlebt. Fast jedes Mal, wenn ein Abenteuer einen ganzen Samstag oder gar zwei Tage ging, gab es viele unnütze Stunden mit Längen und Langeweile. Alle genialen Abenteuer waren meist in maximal (!) sieben Stunden Spielzeit abgehandelt.

  18. Nun, meine Motive, einen Con zu besuchen, decken sich wohl nicht mit der gefühlten Mehrheit. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich völlig alleine bin.

     

    Ich will jedenfalls am liebsten meinen Rollenspiel-Horizont erweitern und an interessanten Spielrunden teilnehmen. Klar, auf einem Midgard-Con fallen im Normalfall andere Rollenspielsysteme weg, aber man kann immerhin andere Spieler, Spielstile und Spielleiter erleben. Eventuell auch neue Regionen und andere Abenteueransätze.

     

    Leider machen verschiedene Entwicklungen der letzten Jahre und auch andere typische Eigenheiten von Midgard-Spielern die Befriedigung dieser Interessen immer schwieriger. Vorabsprachen, Frühanreise, ellenlange Abenteuer (mit viel Hartwurstigkeit und ausufernden Tavernenszenen) und das Ablehnen vorgefertigter Charaktere sind da in meinen Augen die unangenehmsten Dinge.

     

    Vorabsprachen machen es schwer, mal in andere Runden reinzukommen, weil da immer wieder ganze Kampagnen mit festen Plätzen oder zumindest feste Gruppierungen kaum einladend wirken und auch Leuten, die nicht mehrere Stunden am Tag im Midgard-Forum sind, den Einstieg erschweren. Allerdings kann das auch anders funktionieren - es ist also das mit Abstand geringste der Übel und könnte durch offenere Ausschreibungen locker ins Positive gekehrt werden.

     

    Frühanreise sorgt dafür, dass die Midgard-Cons für den Freitagsanreisenden quasi schon fast durchgespielt sind. Das wurde ja in vorhergehenden Postings ziemlich gut ausgebreitet, ich teile und empfinde es ebenfalls als sehr negativ. Die Cons mit solchen Optionen machen deutlich weniger Spaß und die frühangereisten Spieler vermitteln das Gefühl, dass man eben zu spät gekommen ist. Für mich ist es absolut unmöglich früher anzureisen, da außer Breuberg praktisch kein Con in den Ferien beginnt. Außerdem mag ich gar nicht mehr so lange auf einem Con rumhängen.

     

    Ellenlange Abenteuer sind auch so ein Mist. Oft könnte man die Problemstellungen und Herausforderungen auch in drei bis vier Stunden spielen, aber dann müssen sich die Figuren erst mal kennenlernen, muss man (ingame) in der Taverne gemeinsam ein Mahl zu sich nehmen und anschließend am Markt noch die Abenteurerausrüstung einkaufen. Ausufernde Langeweile über Stunden hinweg, oft dem Umstand geschuldet, dass die Spieler zuerst ihre tollen eigenen Charaktere vorführen müssen und die Spielleiter keine Ahnung von angemessenem Pacing, Szenen- oder Herausforderungsgestaltung haben. Viele SL halten "nichts zu tun" für eine Art Gütezeichen.

     

    Überhaupt geht mir oft viel zu viel wertvolle Spielzeit im Herumgetüddele mit den eigenen, mitgebrachten Charakteren drauf. Vorgefertigte würden zielgerichteteres und interessanteres Spiel erlauben, aber die sind leider in Midgard-Kreisen völlig verpönt. Sehr schade. Das nimmt nicht nur den Spielern, sondern auch den Spielleitern die Möglichkeit, wirklich interessante Konstellationen zu gestalten und die Abenteuer auf ein ganz anderes Niveau zu heben, wenn sie nicht mehr für alle (un-)möglichen Arten von Spielfiguren passen müssen. Warum waren wohl früher die durchaus interessanten Turnierabenteuer immer mit vorgefertigten Figuren gestaltet?

     

    Meine hier geschilderten Probleme werden auf anderen Cons durch Vier-Stunden-Slots und natürlich vorgefertigte Charaktere locker gelöst. Gerade letzteres ist aber bei systemoffenen Cons praktisch ein Muss. Komischerweise haben dort die Leute echt auch viel Spaß und es läuft da ebenfalls viel Zwischenmenschliches (vergleichbar zu "Schwampf" u.ä.) ab. Die Slots werden da im Normalfall nicht von der Orga durchgesetzt oder überwacht - man hält sich einfach von selbst dran. Zudem hätte man ja auch die Möglichkeit, zwei oder drei Slots zu belegen, wenn man mal wirklich etwas Episches spielen will. Andererseits erfordert sowas auch etwas mehr Disziplin, die aber meiner Erfahrung nach von den unterschiedlichsten Leuten problemlos geleistet werden kann und definitiv zu viel Spielspaß führt. Und nein, natürlich ist nicht jede Spielrunde nur deswegen gut.

     

    Nun, ich weiß, dass diese meine Ansichten von den wenigsten Schreibern hier geteilt oder nachvollzogen werden. Trotzdem mögen sie vielleicht irgendwas anregen und sei es nur die ablehnende Diskussion, aus der dann Neues erwächst. Ich selbst gehe sowieso nur noch auf einen Midgard-Con im Jahr (von früher immerhin fünf). Zufälligerweise hat der von mir bevorzugte Con bislang keine Frühanreise. Das gefällt mir.

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  19. [...]Dass die gerade an einem größeren Projekt arbeiten, war mir nicht bekannt, aber das erklärt natürlich, dass die Bestellung für mich so gelaufen ist. Dann sollten sie doch einfach ehrlich sein und sagen, dass sie sich übernommen haben. Das ist zwar auch nicht schön, aber sorgt vielleicht für ein bisschen mehr Verständnis beim Kunden. [...]
    Klar, Kommunikation ist alles. Da sind die absolute Katastrophe. Eigentlich sollte das auch kein größeres Projekt sein, denn im Prinzip war's nur eine ein bisschen aufgeblasene Subskription für eine erratierte Neuauflage eines bereits fertigen Produktes. Ich habe mich auch verleiten lassen und schon lange nichts mehr gehört.

     

    Mein Verständnis hält sich in extremen Grenzen. Ich hasse es, wenn Leute einfach nichts gebacken kriegen und trotzdem Geld wollen.

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